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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Die Münzstätte Kuttenberg. 249<br />

mit der Aufschrift Wenzeslaus Tertius Wenzel dem III., der<br />

doch kaum 1 Jahr regierte, angehören. 8 )<br />

Nun fand man bis jetzt Tausende von Groschen mit dieser<br />

Aufschrift, von verschiedenartigem Gepräge und Halte; diese vielen<br />

Groschen können doch kaum in der kurzen Regierungsperiode<br />

Wenzel III. geprägt worden sein ; viel eher ist von vornherein anzunehmen,<br />

dass sie unter Wenzel IV., der über 40 Jahre regierte,<br />

entstanden sind.<br />

Ganz tiberzeugend für diese Behauptung sprechen aber die<br />

Funde böhmischer Groschen. So wurden in Russland im Ostaskover<br />

Districte, bei dem Dorfe Kocerga, circa 15 Meilen von Ostaskov entfernt,<br />

im Mai 1877: 752 Stück Prager Groschen gefunden, worunter<br />

blos 2 Groschen den Namen Karls IV., und 750 Stück Groschen<br />

jenen Wenzels III. tragen. Diese letzteren sind wohl unzweifelhaft<br />

Wenzel IV. zuzusprechen, da es geradezu räthselhaft wäre, dass<br />

750 Groschen Wenzeslaus III. (1306-1307) mit 2 Groschen<br />

Karl IV. beisammen gefunden werden ;<br />

ohne dass ein einziger<br />

Groschen Johann I. mitvorkommen sollte.<br />

Im Jahre 1883 wurden in Böhmen zwei weitere Funde böhmischer<br />

Groschen bekannt. Der erste enthielt 126 Groschen Wenzel II.<br />

und 22 Groschen Johannes I. Auch hier hatten sich die sonst sehr<br />

häufigen Groschen mit Wenceslaus III.<br />

vorfinden müssen, wenn sie<br />

König Wenzel III. angehören würden.<br />

In dem zweiten Funde in Simanüve droz dvür nad Nezarkou,<br />

wurden unter 1300 Stück Münzen 73 Groschen Wenzels III.,<br />

14 Groschen Georgs von Podiebrad und 171 Groschen Wladisiaus IL<br />

gefunden. Hier würden also wieder die Groschen Johanns von<br />

Luxemburg und Karls IV. fehlen, wenn die Groschen mit der Umschrift<br />

Wenceslaus III., dem letzten Przemysliden und nicht Wenzel IV.<br />

angehören würden.<br />

Ein weiterer wesentlicher Bestimmungsgrund für unsere Ansicht<br />

liegt darin, dass die Groschen mit der Umschrift Wenceslaus III.<br />

häufig contramarkirt sind, während contramarkirte Groschen Karls IV.<br />

selten und solche Johanns I. nur höchst selten vorkommen.<br />

«) Voigt, 2. Band, Seite 189.

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