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4 November 2009 /PDF - Die Schwarzen Seiten

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GROSSE UND KLEINE FRAGEN<br />

<strong>Die</strong> schwarz-gelbe Koalition weckt große Erwartungen.<br />

Ebenso groß sind aber auch die Herausforderungen,<br />

denen sie sich beispielsweise in der Hochschulpolitik<br />

gegenübersieht.<br />

AUTOR<br />

Eric Ehrlich — Landesvorsitzender des RCDS Sachsen<br />

> Sachsen hat mit der Landtagswahl <strong>2009</strong><br />

ein klares Zeichen gesetzt. 20 Jahre nach der<br />

Friedlichen Revolution haben sich unsere<br />

Bürgerinnen und Bürger für Freiheit und<br />

Solidarität in gemeinsamer Verantwortung<br />

entschieden. Staatlicher Bevormundung<br />

und Geschichtsklitterung hingegen haben<br />

sie eine eindeutige Absage erteilt. Für Parlament<br />

und Regierung ist dies der Auftrag, an<br />

die 20-jährigen Leistungen der Sachsen seit<br />

der Friedlichen Revolution anzuschließen<br />

und die Erfolgsgeschichte unseres Landes<br />

über das Jahr <strong>2009</strong> hinaus fortzuschreiben.<br />

Einfach wird dies sicherlich nicht: Vor<br />

Sachsen liegen in den kommenden Monaten<br />

und Jahren gewichtige Herausforderungen.<br />

Dabei wird es nicht nur, aber vor allem um<br />

die Frage gehen, wie die Folgen der globalen<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise – gerade<br />

im Hinblick auf den Haushalt des Freistaates<br />

– bewältigt werden können. Zugleich gilt<br />

es, die Zukunftsfähigkeit unseres Landes zu<br />

stärken und dafür ganz gezielt in Bildung<br />

und Forschung zu investieren. Denn sie<br />

sind die Grundlage für eine lebenswerte Zukunft,<br />

die ihre historischen Wurzeln nicht<br />

verleugnet und ihre geschichtliche Verantwortung<br />

nicht vergisst.<br />

Gerade der 20. Jahrestag der Friedlichen<br />

Revolution mahnt uns dabei: Wissenschaft<br />

darf nicht im <strong>Die</strong>nste oder gar Auftrag von<br />

Ideologien und Herrschaftsansprüchen stehen.<br />

Sie muss unabhängig sein, aber auch<br />

auf der Grundlage fester Werte und Regeln<br />

stehen. Dazu braucht sie Rahmen und Freiräume.<br />

<strong>Die</strong> neuen Koalitionspartner CDU<br />

und FDP schlagen hier den richtigen Weg<br />

ein, wenn sie die Eigenverantwortung der<br />

Hochschulen konsequent ausbauen wollen.<br />

<strong>Die</strong> schlechten Kompromisse und halbherzigen<br />

Zugeständnisse der letzten Novellierung<br />

des Hochschulgesetzes müssen<br />

korrigiert werden. Das Sächsische Hochschulgesetz<br />

muss zu einem Hochschulfreiheitsgesetz<br />

weiterentwickelt werden!<br />

Dazu braucht es klare Eckpunkte: vor<br />

allem eine solide staatliche Grundfinanzierung,<br />

Globalhaushalte, eine stärkere Öffnung<br />

für Drittmittel, eine leistungsbezogene<br />

Bezahlung des Personals, bessere Möglichkeiten<br />

der wirtschaftlichen Betätigung der<br />

Hochschulen. Damit allein ist es freilich<br />

nicht getan. Wir sollten uns daher keinen<br />

Illusionen hingeben: die Frage nach einem<br />

integrierten und nachhaltigen Finanzierungskonzept<br />

der sächsischen Hochschullandschaft<br />

wird sich in den nächsten Jahren<br />

mit aller Deutlichkeit stellen. <strong>Die</strong> „Schere im<br />

Kopf“ aus falsch verstandener Rücksichtnahme<br />

wird sich hier aber niemand mehr<br />

leisten können. Auch neue, womöglich unbequeme<br />

Wege müssen diskutabel sein.<br />

Freilich gibt schon der Koalitionsvertrag<br />

ein durchaus ambitioniertes Programm<br />

vor. Dabei findet sich auch eine ganze Reihe<br />

bildungspolitischer Impulse des RCDS<br />

wieder: Ob besondere Sprachförderung im<br />

Kindergarten, höhere Eigenverantwortung<br />

der Schulen, Stärkung der Berufs- und Studienorientierung<br />

oder eine Neuausrichtung<br />

der Lehramtsausbildung – es ist richtig und<br />

wichtig, diese Themen endlich anzupacken!<br />

Bei aller Begeisterung für die „große Politik“<br />

sollten die scheinbar kleinen Dinge<br />

aber nicht übersehen werden. Gerade auch<br />

die Studenten in Sachsen hegen einige berechtigte<br />

Interessen, die es ernst zu nehmen<br />

gilt. Sie beginnen bei einer besseren Vereinbarkeit<br />

von Studium und Familie, hören bei<br />

einem breiter aufgestellten Angebot an Stipendien<br />

indes noch nicht auf. Wir begegnen<br />

hier vielmehr ganz alltäglichen Fragen, die<br />

wir nicht aus dem Blick verlieren sollten: Wie<br />

abwechslungsreich und schmackhaft ist das<br />

Mensa-Essen? Genügen unsere Studentenwohnheime<br />

den elementaren Ansprüchen<br />

an Sauberkeit und Barrierefreiheit? Gehört<br />

die Durchführung von Blockade-Trainings<br />

zu den Aufgaben der Studentenräte?<br />

Man sollte die Bedeutung dieser Fragen<br />

gewiss nicht überschätzen. Man sollte sie<br />

aber auch nicht unterschätzen. Ergeben sich<br />

aus ihnen doch neue, größere Fragen – wie<br />

die, ob Aufgaben und Ressourcen von Studentenwerken<br />

und Studentenvertretungen<br />

noch im richtigen Verhältnis stehen. Und<br />

diese Frage wird – auch angesichts der angespannten<br />

finanziellen Lage von Land und<br />

Kommunen – nicht ausgeklammert werden<br />

können. Denn auch dies ist eine Lehre aus<br />

der Friedlichen Revolution: die Summe an<br />

vielen kleineren, speziellen Fragen macht<br />

letztlich die eine größere, grundsätzliche<br />

Frage aus. ——<br />

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