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HypertrendTM<br />
Hinzufügen zweifellos Unrecht geschah:<br />
Natürlich läßt es das Autorenherz bluten, wenn<br />
man verfolgen muß, wie von humormäßig untalentierter<br />
Hand mit dem groben, sperrigen<br />
Gerät des Lustighumors an eigenen Texten her-<br />
umgefuhrwerkt wird.<br />
Borges, und auch Umberto Eco hat einiges Titel von Martin Baaske zu <strong>Luke</strong> & <strong>Trooke</strong> 2/95<br />
dazu geschrieben. Stefan Katz hat es für sich abdruckten. Das wiederum hatte Katz zuvor<br />
dahingehend abzuwandeln versucht, ob es schon für eine Eigenproduktion auch als Cover<br />
wohl möglich sei, Zeichnungen aus <strong>Luke</strong> & benutzt, allerdings nicht ohne vorher die Pointe<br />
<strong>Trooke</strong> eins zu eins zu kopieren und in Umlauf<br />
zu bringen, so daß nicht mehr auseinanderge- gekillt zu haben (vgl. Abb. a).<br />
Lassen wir dieses unerfreuliche Kapitel auf<br />
halten werden kann: Was ist Original und was<br />
sich uerunen - aucn uie sicn<br />
anschließende Frechheit in der<br />
Ultimo (vgl. Abb. c) übergehen wir<br />
geflissentlich - und wenden uns<br />
einem Fall zu, der dadurch Brisanz<br />
erlangt, daß ganz andere Summen<br />
und Volumina im Spiel sind; es ist<br />
die oft beschriebene David-<br />
Goliath-Situation, bei der dem klei-<br />
neren Opponenten, obwohl zweifelsfrei<br />
im Recht, die Hände<br />
gebunden sind. Wir kennen vergleichbares<br />
besonders aus dem<br />
Bereich des amerikanischen<br />
Urheberrechts.<br />
Abb. 6. Suchbild-finden Sie3Fehler (Schievink/Karz)<br />
Fälschung, was ist Katz und was, beispielswei-<br />
Das alte Spiel: David versus<br />
Goliath<br />
Nur war prinzipiell so lange nichts dagegen se, ScnievmK - una siehe aal ts ist mm<br />
Bei der Citibank, deren Muttergesellschaft<br />
zu sagen, wie noch wenigstens ein gewisser gelungen. (vgl. Abb. b)<br />
ebenfalls aus Amerika stammt und die<br />
Die Abbildungen sich rühsollen<br />
für sich sprechen,<br />
eigener Beitrag im Übergang<br />
von einem hier nur noch so viel, daß selbst die Experten men kann, amerikanisches Geschäftsgebaren<br />
Medium in das nächste bestand. Diese Fälle des Comik-Insider-Magazins Iconn von der drei- in all seiner Skrupellosigkeit hierzulande eingewurden,<br />
solange Katz sich noch die Mühe<br />
führt zu haben, hatte <strong>Luke</strong> & <strong>Trooke</strong> dereinst<br />
machte nachzufragen, wenn auch nachträg- sten Totaladaption fremder Inhalte und sein Konto eröffnet. Das heißt, eigentlich war<br />
lich, so doch stets freundlich von Seiten der Formensprache dermaßen irregeleitet waren, .<br />
betroffenen Autoren genehmigt. So weit waren<br />
sie Kinder der Postmoderne, daß sie erkannten,<br />
daß man sich derlei wohl zähneknirschend<br />
gefallen lassen müsse.<br />
Simultan stimulierte Simulation?<br />
Für das Weitere muß ich etwas ausholen:<br />
In postmodernen Diskursen taucht gelegentlich<br />
eine Problemstellung auf, die darum kreist,<br />
ob es möglich ist, eine Landkarte herzustellen,<br />
die das abzubildende Land - auch topologisch<br />
- eins zu eins wiederspiegelt; oder ob diese<br />
Karte dann keine Karte mehr sei, sondern das<br />
Land selbst in doppelter Ausführung; ob man<br />
dann noch sagen könnte, was Land ist und<br />
was Karte, was Original und was<br />
Fälschung. Aufgeworfen hat<br />
das Problem meines<br />
Wissens nach<br />
Jorge Luis<br />
,,,,, ,,,,, ,,,,,,,, _ ,,,,;,,,,, ;;,, . V. ti a_, ich es, der für <strong>Luke</strong> & <strong>Trooke</strong> das Konto eröff-<br />
UOU WC LU CIIICIII MI LIILCI UUCI I. GLL, UCI JIL. 11<br />
gern auch »Zeichner der Generation Yps« Hefe, da ein Studenten-Girokonto unvergleich<br />
lich ge-bühnenfreier ist<br />
nennt, den als ein ordinäres<br />
wunderschönen »Generation Yps«-<br />
-<br />
Abb. c: Unverfrorenheit aus ULTIMO<br />
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uescnaTts-Konto. uDwonl es reicnhicn Arger<br />
gab, weil die Citibank ständig irgendwelche<br />
KFZ-Versicher-ungsbeiträge abbuchte, obwohl<br />
ich kein Auto besitze, was ich aber erst mal<br />
beweisen mußte, entpuppte sich das Konto alsbald<br />
als schier unerschöpflicher Quell immerzu<br />
sprudelnder Liquidität, der uns ermöglichte,<br />
eine neue <strong>Ausgabe</strong> in idiotischer Auflagenhöhe<br />
produzieren zu lassen, selbst wenn die alte<br />
sich noch nicht annähernd amortisiert hatte.<br />
Nach und nach entdeckte man, daß so ein<br />
Konto nicht nur der Geldbeschaffung dienlich<br />
sein konnte, sondern auch die Kommunikation<br />
unter den Redaktionsmitgliedern befördern und<br />
verbessern kann. Im Vertrauen auf die<br />
Anonymität des Geldapparates wurde das<br />
immer<br />
»Verwendungs-zweck«-Feld<br />
regelmäßiger für kleine Botschaften,<br />
Aphorismen oder Anzüglichkeiten genutzt.<br />
So auch am 2.2.1996, als TIETZE die Über-<br />
weisung von DM 40, DM in Abwandlung der<br />
-<br />
<strong>Luke</strong> & <strong>Trooke</strong> Titel-Unterzeile mit «TIETZE NEVER<br />
SLEEPS« kommentierte. (vgl Abb. d)<br />
Was im inneren der Maschinerie mit die-<br />
sem Einzahlungsbeleg geschehen ist und wie<br />
seine Botschaft den Weg in die Marketing-<br />
4 4t& ö7rowk 2/A6