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Download Broschüre - Theater Willy Praml

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Grußworte<br />

9<br />

Spannendes Ereignis<br />

Nach der Erschließung der Naxos-<br />

Industriehalle als <strong>Theater</strong>raum hat sich<br />

<strong>Willy</strong> <strong>Praml</strong> mit seinem Ensemble im<br />

Jahr 2013 das ehrgeizige Ziel gesetzt,<br />

Teile des öffentlichen Stadtraums theatral<br />

zu ergreifen. Mit seinem Großprojekt<br />

HEINE – WACHT AUF... Stationen<br />

eines Traumas will das <strong>Theater</strong> <strong>Willy</strong><br />

<strong>Praml</strong> vielschichtig Zeitgeschichte,<br />

Literatur und philosophische Überlegungen<br />

ortsbezogen in eine <strong>Theater</strong>aufführung<br />

transferieren.<br />

Eine anspruchsvolle site-specific theatrale<br />

Umsetzung zu erschaffen, als<br />

Großprojekt mit zahlreichen Mitwirkenden<br />

und mit dem Bezug auf das<br />

vielschichtige Werk Heines und die<br />

verschachtelte Figur des jüdischen<br />

Schriftsteller und Journalisten selbst,<br />

ist ein ambitioniertes Unterfangen.<br />

Dabei fokussiert sich die inszenatorische<br />

Behandlung der Thematiken in<br />

einem topographischen Mittelpunkt:<br />

den – heute nicht mehr sichtbaren –<br />

Verlauf der ehemaligen Judengasse.<br />

Aufgrund gesamtstädtebaulicher Umstrukturierungen<br />

in den 1980er Jahren<br />

restlos verschüttet, war diese Gasse<br />

Anlass für einen bundesweiten Streit<br />

über architektonische und städtebauliche<br />

Erinnerungskultur. Die schließlich<br />

erhalten gebliebenen Fundamente von<br />

fünf Häusern bilden seither das damals<br />

gegründete Museum Judengasse.<br />

In Frankfurt am Main wurde in jüngster<br />

Zeit nun erneut der Vorschlag aufgeworfen,<br />

den historischen Verlauf der<br />

Judengasse in der Gesamttopographie<br />

der Stadt wenigstens virtuell wieder<br />

ins Blickfeld zu rücken und dadurch in<br />

das Gedächtnis der Stadt einzuschreiben.<br />

Das Projekt HEINE – WACHT AUF...<br />

Stationen eines Traumas des <strong>Theater</strong><br />

<strong>Willy</strong> <strong>Praml</strong> kann diese Erinnerungsinitiative<br />

mit den ihm eigenen Mitteln<br />

bereichern.<br />

Dabei ist der Blick nicht verklärend auf<br />

die Vergangenheit einer Epoche gerichtet,<br />

sondern genau wie die Romantik<br />

mit ihren philosophischen Grundsätzen<br />

als Beginn der Moderne noch in die zeitgenössischen<br />

Kunstwerke aller Sparten<br />

wirkt, so sind auch die dichterischen Inhalte<br />

und lebensgeschichtlichen Motive<br />

Heinrich Heines erst recht aktuell. Dabei<br />

umschließt der umfassende Ansatz der<br />

<strong>Theater</strong>macher – ganz im Sinne der<br />

romantischen Tradition – ein Konstrukt<br />

verschiedenster Formen, bruchstückhafter<br />

Momente und Gegensätze. Das<br />

<strong>Theater</strong> <strong>Willy</strong> <strong>Praml</strong> verspricht uns<br />

in diesem Sommer ein spannendes<br />

Ereignis im Geflecht zwischen <strong>Theater</strong>,<br />

Romantik, Literatur, Musik, Religion und<br />

Zeitgeschichte, das durch seine Verdichtung<br />

und Verankerung hier bei uns<br />

in Frankfurt vor und an den Orten der<br />

Geschichte etwas Einzigartiges schafft.<br />

Prof. Dr. Felix Semmelroth<br />

Kulturdezernent<br />

der Stadt Frankfurt am Main

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