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Feldstärke Feldlinien Influenz - Extremstark.de

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11.3 Elektrische <strong>Feldstärke</strong><br />

Hat man eine Ladung Q und bringt in <strong>de</strong>ren Nähe eine zweite Ladung q so erfährt die zweite<br />

Ladung eine abstoßen<strong>de</strong> bzw. anziehen<strong>de</strong> Kraft F C . Da diese Kraft an je<strong>de</strong>r Stelle in einer<br />

Umgebung <strong>de</strong>r Ladung Q wirkt nennt man <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>n Raum, in <strong>de</strong>m die Coulombkraft einer<br />

Ladung wirksam ist, das elektrische Feld <strong>de</strong>r Ladung Q.<br />

Das Vorhan<strong>de</strong>nsein einer Ladung Q „bewirkt“ somit ein elektrisches Feld. Die Ladung q in<br />

<strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Ladung Q spielt für das elektrische Feld <strong>de</strong>r Ladung Q keine Rolle (falls<br />

q Q). Vielmehr ist die Ladung q nur von Be<strong>de</strong>utung wenn es um die wirken<strong>de</strong>n Kräfte<br />

zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Ladungen geht.<br />

Da nun die Ladung q keine Rolle für das elektrische Feld spielt muss es aber eine<br />

feldbeschreiben<strong>de</strong>, von q unabhängige, Größe geben.<br />

Die elektrische <strong>Feldstärke</strong> E beschreibt das elektrische Feld einer Ladung Q, für sie gilt:<br />

1 Qq <br />

4 r<br />

F 2<br />

0<br />

1 Q<br />

C<br />

E <br />

q q 4<br />

r<br />

0<br />

2<br />

Die elektrische <strong>Feldstärke</strong> ist eigentlich ein Vektor <strong>de</strong>r in Richtung <strong>de</strong>r Coulombkraft zeigt<br />

falls eine (positive) Ladung q vorhan<strong>de</strong>n wäre.<br />

Es gilt: <br />

N<br />

E 1 C<br />

Das elektrische Feld einer Ladung Q kann nun<br />

graphisch durch die Angabe von Vektorpfeilen an<br />

verschie<strong>de</strong>n Punkten im Raum veranschaulicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Probeladung q ist dabei stets positiv. D.h. dass die<br />

positive Ladung q von <strong>de</strong>r ebenfalls positiven Ladung<br />

Q abgestoßen wird. Somit zeigt <strong>de</strong>r <strong>Feldstärke</strong>vektor<br />

von <strong>de</strong>r positiven Ladung Q weg. Das gilt für alle<br />

Richtungen in <strong>de</strong>r Umgebung einer (kugelförmigen)<br />

Ladung Q<br />

<br />

Auf diese Art und Weise erhält man ein Bild von Linien<br />

entlang welcher sich eine (positive) Probeladung q<br />

bewegen wür<strong>de</strong>. Man nennt dieses Bild auch<br />

<strong>Feldlinien</strong>bild <strong>de</strong>r positiven Ladung Q.<br />

<br />

W. Stark; Berufliche Oberschule Freising<br />

www.extremstark.<strong>de</strong><br />

1


Bei einer negativen Ladung Q sieht das dann so aus:<br />

<br />

<strong>Feldlinien</strong>bild <strong>de</strong>r negativen Ladung Q:<br />

<br />

11.4 <strong>Influenz</strong><br />

Bringt man einen elektrisch neutralen metallischen Körper in<br />

ein elektrisches Feld so wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r positiven<br />

fel<strong>de</strong>rzeugen<strong>de</strong>n Ladung die beweglichen Leitungselektronen<br />

<br />

angezogen. Diese sammeln sich an <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Ladung Q<br />

<br />

zugewandten Seite. An <strong>de</strong>r entgegengesetzten Seite herrscht <br />

nun Elektronenmangel, diese ist somit positiv gela<strong>de</strong>n.<br />

Die <strong>Feldlinien</strong> <strong>de</strong>r fel<strong>de</strong>rzeugen<strong>de</strong>n Ladung Q en<strong>de</strong>n z. T. auf<br />

<strong>de</strong>m Körper, und die Feldkräfte halten die getrennten<br />

Ladungen an <strong>de</strong>r Oberfläche <strong>de</strong>s Leiters gebun<strong>de</strong>n.<br />

Diesen geschil<strong>de</strong>rten Vorgang <strong>de</strong>r Ladungstrennung in einem elektrischen Feld bezeichnet<br />

man als elektrische <strong>Influenz</strong>.<br />

Entfernt man <strong>de</strong>n Körper aus <strong>de</strong>m Feldbereich so verteilen sich die Ladungen wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />

ursprünglichen Weise. Die Wirkung <strong>de</strong>r <strong>Influenz</strong> ist also nur vorübergehend, solange <strong>de</strong>r<br />

Fel<strong>de</strong>influss besteht.<br />

<br />

W. Stark; Berufliche Oberschule Freising<br />

www.extremstark.<strong>de</strong><br />

2


11.5 <strong>Feldlinien</strong>bil<strong>de</strong>r<br />

Um die <strong>Feldlinien</strong>bil<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>ner Ladungsverteilungen zu veranschaulichen verteilt man<br />

gleichmäßig Grießkörner in einer Schale mit Rizinusöl. Setzt man nun verschie<strong>de</strong>n geformte<br />

Elektro<strong>de</strong>n in die Schale ein und lädt sie mit einer Hochspannungsquelle auf, so reihen sich<br />

die Grießkörner auf Grund <strong>de</strong>r elektrischen<br />

<br />

<strong>Influenz</strong> mit ihren entgegengesetzt gela<strong>de</strong>nen<br />

<br />

<br />

En<strong>de</strong>n kettenförmig aneinan<strong>de</strong>r. Somit lassen<br />

<br />

E<br />

<br />

<br />

sich die <strong>Feldlinien</strong> verschie<strong>de</strong>ner Ladungen<br />

E<br />

sichtbar machen.<br />

1. Elektrisches Feld einer punktförmigen Ladung<br />

2. Elektrisches Feld zweier ungleich gela<strong>de</strong>ner Kugeln<br />

3. Elektrisches Feld zweier gleich gela<strong>de</strong>ner Kugeln<br />

4. Elektrisches Feld zweier ungleich gela<strong>de</strong>ner planparallelen Platten (Plattenkon<strong>de</strong>nsator)<br />

W. Stark; Berufliche Oberschule Freising<br />

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3


Da hier die <strong>Feldlinien</strong> parallel verlaufen spricht man hier auch von einem homogenen<br />

elektrischen Feld. Für die elektrische <strong>Feldstärke</strong> gilt: E konst.<br />

5. Elektrisches Feld einer positiv gela<strong>de</strong>ner Metallkugel mit geer<strong>de</strong>ter Metallplatte<br />

6. Elektrisches Feld zwischen einer gela<strong>de</strong>nen Spitze und einer entgegengesetzt gela<strong>de</strong>nen<br />

Metallplatte<br />

7. Elektrisches Feld zwischen einem gela<strong>de</strong>nen Ring und einer entgegengesetzt gela<strong>de</strong>nen<br />

Metallplatte<br />

Zusammenfassung:<br />

Die betrachteten Fel<strong>de</strong>r sind elektrostatische Fel<strong>de</strong>r (Ladungen ruhen).<br />

Die <strong>Feldlinien</strong> beginnen auf <strong>de</strong>r positiven und en<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r negativen Ladung<br />

(willkürliche Festlegung), sie haben also Anfang und En<strong>de</strong>.<br />

Die positiven Ladungen wer<strong>de</strong>n als Quellen, die negativen als Senken <strong>de</strong>s<br />

elektrostatischen Fel<strong>de</strong>s bezeichnet. Da es keine geschlossenen <strong>Feldlinien</strong> gibt, wird<br />

das elektrostatische Feld als wirbelfreies Feld bezeichnet.<br />

Die <strong>Feldlinien</strong> sind gedachte Linien, welche die Richtung <strong>de</strong>r wirken<strong>de</strong>n Kräfte auf<br />

eine ins Feld gebrachte Probeladung angeben.<br />

W. Stark; Berufliche Oberschule Freising<br />

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4


Positive Ladungen bewegen sich in Richtung <strong>de</strong>r <strong>Feldlinien</strong>, negative Ladungen<br />

bewegen sich <strong>de</strong>r <strong>Feldlinien</strong>richtung entgegen.<br />

Je dichter die <strong>Feldlinien</strong> in einem Gebiet verlaufen, <strong>de</strong>sto stärker ist dort die<br />

Kraftwirkung.<br />

<strong>Feldlinien</strong> schnei<strong>de</strong>n sich nicht.<br />

Die <strong>Feldlinien</strong> beginnen und en<strong>de</strong>n senkrecht auf <strong>de</strong>r Leiteroberfläche<br />

Das innere eines Leiters ist feldfrei (Abschirmung – Faraday-Käfig).<br />

11.6 Experimentelle Untersuchung <strong>de</strong>s elektrischen Fel<strong>de</strong>s einer radialsymmetrischen<br />

Ladung<br />

Wie wir bereits gesehen haben gilt für die elektrische <strong>Feldstärke</strong> E<br />

1 Q<br />

E 4<br />

2<br />

0<br />

r<br />

In einem Versuch soll nun die Abhängigkeit <strong>de</strong>s Betrages E <strong>de</strong>r elektrischen <strong>Feldstärke</strong> von<br />

<strong>de</strong>r Ladung Q einer Hohlkugel (fel<strong>de</strong>rzeugen<strong>de</strong> Ladung) und von <strong>de</strong>r Entfernung r vom<br />

Kugelmittelpunkt untersucht wer<strong>de</strong>n. (vgl. AP 2007 AII)<br />

Versuchsaufbau:<br />

Hohlkugel<br />

aus Metall<br />

V<br />

m<br />

<br />

EFM<br />

MV<br />

HSQ<br />

<br />

HSQ :<br />

MV :<br />

EFM :<br />

Hochspannungsquelle<br />

Messverstär ker<br />

Elektrofeldmeter<br />

Isolierstab<br />

As<br />

Versuchsbeschreibung:<br />

Auf eine Hohlkugel mit <strong>de</strong>m Radius R wird über eine Hochspannungsquelle (HSQ) eine<br />

Ladungsmenge Q aufgebracht. Die Ladung Q erzeugt im Außenraum <strong>de</strong>r Hohlkugel ein<br />

radialsymmetrisches elektrisches Feld. Mit Hilfe eines Elektrofeldmeters wird die elektrische<br />

<strong>Feldstärke</strong> E im Abstand r vom Mittelpunkt r R<br />

<strong>de</strong>r Hohlkugel direkt gemessen.<br />

Der Betrag <strong>de</strong>r Ladung Q kann nach erfolgter Messung über einen Messverstärker (MV)<br />

ermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />

W. Stark; Berufliche Oberschule Freising<br />

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5


Versuchsdurchführung:<br />

Bei <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>s Versuchs erhält man die folgen<strong>de</strong>n Messergebnisse:<br />

Messung Nr. 1 2 3 4 5 6 7<br />

9<br />

15,0 15,0 15,0 15,0 7,5 3,8 1,9<br />

Q in 10 As<br />

r in cm 10,0 12,0 16,0 20,0 12,0 12,0 12,0<br />

kV<br />

E in<br />

m<br />

13,5 9,4 5,3 3,4 4,5 2,3 1,3<br />

Versuchsauswertung: (angelehnt an die AP 2007 AII Aufgaben 1.1 – 1.2.4)<br />

a) Geben Sie die Nummern <strong>de</strong>rjenigen Messungen an, in <strong>de</strong>nen die Abhängigkeit <strong>de</strong>s<br />

Betrages E <strong>de</strong>r elektrischen <strong>Feldstärke</strong> von <strong>de</strong>r Ladung Q untersucht wird.<br />

Ermitteln Sie rechnerisch wie E von Q abhängt.<br />

b) Ermitteln Sie durch graphische Auswertung <strong>de</strong>r Messreihe, wie E von r abhängt.<br />

c) Geben Sie <strong>de</strong>n Zusammenhang zwischen E und r in Form einer Gleichung an und<br />

bestimmen Sie die dabei auftreten<strong>de</strong> Konstante k aus <strong>de</strong>m Diagramm von Teilaufgabe b).<br />

d) Bestimmen Sie nun mit Hilfe <strong>de</strong>r Konstanten k die elektrische <strong>Feldstärke</strong> 0 .<br />

Aufgaben:<br />

1.0 Die elektrische <strong>Feldstärke</strong> eines Plattenkon<strong>de</strong>nsators beträgt<br />

Plattenabstand beträgt d 5,0cm .<br />

E 7,5 10 , <strong>de</strong>r<br />

9<br />

1.1 Bestimmen Sie die Kraft die eine Ladung von q 7,5 10 C im elektrischen Feld <strong>de</strong>s<br />

Kon<strong>de</strong>nsators erfährt.<br />

1.2 Berechnen Sie die Arbeit die nötig ist, um die Ladung von einer Platte zur an<strong>de</strong>ren zu<br />

beför<strong>de</strong>rn.<br />

2. Ein Plattenkon<strong>de</strong>nsators ist so aufgestellt, dass die <strong>Feldlinien</strong> vertikal von oben nach<br />

4 N<br />

unten verlaufen. Die elektrische <strong>Feldstärke</strong> beträgt E 4,5 10<br />

C<br />

.<br />

In <strong>de</strong>n Feldraum <strong>de</strong>s Kon<strong>de</strong>nsators bringt man eine kleine gela<strong>de</strong>ne Kugel, <strong>de</strong>ssen Masse<br />

genau m 0,025g beträgt. Berechnen Sie die Ladung <strong>de</strong>r Kugel, wenn diese schwebt.<br />

Welche Ladung trägt die Kugel?<br />

3.0 Eine Hohlkugel mit <strong>de</strong>m Radius R 3,0cm trägt die Ladung Q. In einer Entfernung von<br />

N<br />

r 53,0cm vom Kugelmittelpunkt wird eine elektrische <strong>Feldstärke</strong> E 170<br />

1<br />

gemessen.<br />

3.1 Berechnen Sie <strong>de</strong>n Betrag <strong>de</strong>r Ladung Q.<br />

3.2 Berechnen Sie welche elektrische <strong>Feldstärke</strong><br />

2<br />

gemessen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

E in einer Entfernung r 2<br />

4 N<br />

C<br />

1 C<br />

110cm<br />

3.3 Begrün<strong>de</strong>n Sie inwiefern sich die elektrische <strong>Feldstärke</strong> än<strong>de</strong>rn wür<strong>de</strong>, wenn die Kugel<br />

mit <strong>de</strong>r Ladung Q <strong>de</strong>n Radius R 5,0cm haben wür<strong>de</strong>?<br />

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