Generalleutnant a. D. Dipl.-Ing. Wolfgang Neidhardt ... - AGGI-INFO.DE
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wurde, konnten auch innerhalb der NVA entsprechende Vorschläge ausgearbeitet und<br />
dem Kollegium zur Bestätigung eingereicht werden.<br />
Fast parallel zur internationalen Seite entwickelte sich auch die Katalogisierung, die<br />
Erarbeitung des Zentralen Artikelkataloges (ZAK), innerhalb der DDR. Die NVA bezog<br />
eine Reihe von Ausrüstungen, aber auch Ersatzteile für Importtechnik aus der<br />
Volkswirtschaft der DDR. Andererseits mußten auch Exporte von Militärtechnik nach dem<br />
Materialcode des RGW verschlüsselt werden. Mit den zuständigen Bereichen gab es eine<br />
konstruktive Zusammenarbeit. Es war aber nicht möglich, beide Systeme zu vereinigen,<br />
so daß die volkswirtschaftliche Katalogisierung neben der militärischen bestehen blieb<br />
und auch für bestimmte Teile eine doppelte Verschlüsselung erforderlich war.<br />
Es kann ohne Übertreibung gesagt werden, daß das RGW-System der Materialkatalogisierung<br />
unter wesentlicher Beteiligung der DDR und damit der Mitarbeiter der<br />
Abteilung Materialkatalogisierung des Dienstbereiches entstand.<br />
2.2.4 Unifizierung und Standardisierung<br />
Die Entwicklung der Militärtechnik im Verlaufe der 70er Jahre erfolgte sowohl in der NATO<br />
wie auch in den Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages in rasantem Tempo.<br />
Innerhalb der Sowjetarmee gab es Erscheinungen der Entwicklung artgleicher Waffen<br />
durch verschiedene Teilstreitkräfte. Die Basis der Rüstungsproduktion in den<br />
Teilnehmerstaaten vergrößerte sich, die Zahl der Eigenentwicklungen der Bewaffnung<br />
nahm zu. Die Fragen der Paßfähigkeit des Gesamtsystems der Bewaffnung und<br />
Ausrüstung der verbündeten Armeen gewannen an Bedeutung.<br />
Auf Vorschlag der sowjetischen Seite erfolgten gegenseitige Konsultationen der Armeen<br />
und wurden entsprechende Analysen erarbeitet. Die durch den Chef des Bereiches<br />
Technik vorgelegte Analyse für die NVA ergab, daß eine Beteiligung der NVA an den<br />
Maßnahmen der Koalition zur Gewährleistung der Paßfähigkeit des Systems der<br />
Bewaffnung und Ausrüstung sowie die Einleitung von Maßnahmen in der NVA und in der<br />
Volkswirtschaft der DDR dringend notwendig waren..<br />
Unter dem Begriff „Unifizierung" verstanden wir die Summe der Maßnahmen, die zum<br />
Erhalt der Paßfähigkeit des Systems der Bewaffnung und Ausrüstung erforderlich waren.<br />
Die Unifizierung setzte also eine Abstimmung der Entwicklungsvorhaben der Armeen<br />
voraus. Im Falle der Notwendigkeit von Eigenentwicklungen sollte durch einheitliche<br />
Kaliber, Frequenzen, Treibstoffe, Kupplungssysteme u. a. zumindest das taktische<br />
Zusammenwirken der Armeen und die Verwendungen eines gegenseitig nutzbaren<br />
Nachschubes gesichert werden.<br />
Als „Standardisierung" bezeichneten wir Maßnahmen, die einheitliche Grundlagen für alle<br />
Phasen der Entwicklung, Produktion und Nutzung der Bewaffnung und Ausrüstung<br />
erfaßten. Bei der Standardisierung ging es darum, trotz der unterschiedlichen Regelungen<br />
in den Volkswirtschaften der Länder einheitliche Grundlagen für das System der<br />
Bewaffnung und Ausrüstung zu erarbeiten, beginnend mit vereinheitlichten Festlegungen<br />
für die Ausarbeitung taktisch-technischer Forderungen, einheitlichen Kriterien für klimatische,<br />
mechanische u. a. Belastungen, vergleichbaren Erprobungsmethodiken usw. So<br />
war es auch erforderlich, für Erprobungsmuster, Fertigungsmuster usw. vergleichbare<br />
Kriterien zu schaffen.<br />
3. Das Neuerer- und Patentwesen<br />
Für die Neuererbewegung in der gesamten NVA sowie für die Gewährleistung des<br />
Patentschutzes bei Aufgaben, die der Neuererbewegung entsprangen, war die<br />
Unterabteilung Neuerer- und Patentwesen (UA NPW) zuständig. Zwecks Popularisierung