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Kleine Einführung in die Vererbungslehre - von der Keltenschanze

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Hierbei kann es durchaus auch zum erstmaligen Auftreten e<strong>in</strong>es Defekts <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Population kommen..<br />

Erst durch den übermäßigen E<strong>in</strong>satz bestimmter Rüden, verbunden mit fortschreiten<strong>der</strong> Zucht auf<br />

Re<strong>in</strong>erbigkeit gewünschter Exterieur-Merkmale, wurden fatalerweise oft auch unerwünschte<br />

Merkmale re<strong>in</strong>erbig und damit erstmalig sichtbar. Für solch e<strong>in</strong>en Anlageträger-Rüden trifft <strong>der</strong> alte<br />

Züchterspruch zu :<br />

„Großer Vererber = großer Ver<strong>der</strong>ber“<br />

Bei <strong>der</strong> Ahnenforschung und <strong>der</strong> Suche nach dem ursprünglichen Verursacher e<strong>in</strong>es Erbdefekts muss<br />

nicht unbed<strong>in</strong>gt nach e<strong>in</strong>em Merkmalsträger, nach e<strong>in</strong>em kranken Tier, gesucht werden. Solch e<strong>in</strong><br />

Defekt kann durchaus auch <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em (o<strong>der</strong> mehreren) gesund ersche<strong>in</strong>enden Anlageträgern<br />

ausgegangen se<strong>in</strong>.<br />

Aus Tafel D folgt auch, dass bei rezessiv vererbten Defekten Nachzuchtkontrolle ke<strong>in</strong>erlei<br />

Aufschluss gibt über <strong>die</strong> Erbgesundheit e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Elterntiere!<br />

So geben auch gesunde Nachkommen letztlich ke<strong>in</strong>erlei Rechtfertigung für e<strong>in</strong>en erhöhten<br />

Zuchte<strong>in</strong>satz des betreffenden Vater-Rüden.<br />

Es gibt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hundezucht <strong>der</strong>zeit noch ke<strong>in</strong> praktisch brauchbares Mittel, <strong>die</strong> Erbgesundheit e<strong>in</strong>es<br />

Hundes festzustellen. Erst durch <strong>die</strong> weiteren Genforschungen und weitere Gentests für Defekte<br />

werden uns hierfür weitere Möglichkeiten eröffnet werden.<br />

Daher sollten wir <strong>die</strong> weiteren Gen-Forschungen aufmerksam beobachten, unterstützen<br />

und vernünftig nützen.<br />

„Vernünftig“ heißt für mich: ausschließlich um <strong>der</strong> Gesundheit willen!<br />

1. um den Auftritt <strong>von</strong> Erbdefekten zu vermeiden und<br />

2. um den ohneh<strong>in</strong> begrenzten Genpool unserer geliebten Rassen so<br />

weit wie möglich zu erhalten.<br />

Fazit<br />

Wer sich für <strong>Vererbungslehre</strong> <strong>in</strong>teressiert und wichtige Zuchtentscheidungen zu treffen hat,<br />

sollte sich zunächst mit den Mendel’schen Gesetzen und <strong>der</strong> rezessiven Vererbung vertraut<br />

machen, sie s<strong>in</strong>d auch <strong>die</strong> Grundlagen für <strong>die</strong> Populationsgenetik.<br />

• Krautwurst schreibt <strong>in</strong> „Praktische Genetik für Hundezüchter“:<br />

“Somit befasst sich <strong>die</strong> Populationsgenetik mit den statistischen Folgerungen <strong>der</strong><br />

Mendel’schen Genetik <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe <strong>von</strong> Familien o<strong>der</strong> Individuen auf Populationsebene...“<br />

• Und weiter: “Es steht nicht mehr <strong>die</strong> Züchtung und Verbesserung e<strong>in</strong>zelner Tiere im<br />

Mittelpunkt, son<strong>der</strong>n <strong>die</strong> genetische Verbesserung <strong>der</strong> ganzen Population.“<br />

• Da <strong>von</strong> Trägern nicht erkennbarer Anlagen e<strong>in</strong>e große Gefahr für zukünftige Generationen<br />

ausgehen kann, sollte ke<strong>in</strong> Rüde allzu oft zur Zucht e<strong>in</strong>gesetzt werden, z.B. nicht häufiger als<br />

e<strong>in</strong>e Hünd<strong>in</strong>.<br />

• <strong>Kle<strong>in</strong>e</strong> Geschichte zur Ergänzung: www.irishterrierfreunde.de/tierisches/Popular%20Sire.htm

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