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Lernen für die Arbeitswelt - OECD Online Bookshop

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150 – 6. INSTRUMENTE ZUR UNTERSTÜTZUNG DES SYSTEMS<br />

landesweiten Prüfungen stabiler sind (Wößmann et al., 2007; Backes-<br />

Gellner und Veen, 2008). Eine Leistungsskala (z.B. mit sechs Leistungsstufen)<br />

könnte eine zusätzliche Informationsquelle über <strong>die</strong> Qualität der<br />

Berufsbildungsprogramme darstellen.<br />

• Den Signalwert der Qualifikation verbessern: Standardisierte landesweite<br />

Prüfungen gewährleisten, dass <strong>die</strong> während einer Berufsausbildung oder<br />

im Rahmen eines anderen Berufsbildungsprogramms erworbenen Fertigkeiten<br />

mit starker Arbeitgeberfokussierung nicht zu firmenspezifisch sind<br />

und auch relevante übertragbare Kompetenzen enthalten, <strong>die</strong> es dem Einzelnen<br />

erleichtern, zwischen Unternehmen und geografischen Regionen zu<br />

wechseln. Arbeitgeber, <strong>die</strong> <strong>die</strong> wirklichen Fähigkeiten von Stellenbewerbern<br />

selbst nicht testen können, stützen sich häufig auf Kriterien wie Bildungsabschlüsse.<br />

Empirischen Belegen aus Deutschland zufolge ist ein Zertifikat,<br />

das in Anlehnung an <strong>die</strong> Leistungen in einer landesweiten Prüfung erteilt<br />

wurde, ein besserer Prädiktor der tatsächlich zu erwartenden Produktivität<br />

einer Person als ein Diplom, das durch eine auf lokaler Ebene abgenommene<br />

Prüfung erlangt wurde (Büchel, Jürges und Schneider, 2003, zitiert in<br />

Backes-Gellner und Veen, 2008).<br />

• Kostenwirksamer sein als lokale Prüfungen: In dezentralisierten Systemen<br />

müssen überall im Land unterschiedliche Prüfungsverfahren entwickelt<br />

werden, was zu Doppelarbeit führt.<br />

• Die Anerkennung des nicht formalen und informellen <strong>Lernen</strong>s erleichtern:<br />

Der Prozess der Anerkennung von Betriebspraktika könnte beschleunigt<br />

und rationalisiert werden, da sich jede Person einem standardisierten<br />

landesweiten Prüfungsverfahren unterziehen und ihre Fähigkeit, in einem<br />

bestimmten Beruf tätig zu sein, jederzeit unter Beweis stellen könnte.<br />

• Flexibilität und Innovation in der Ausbildung fördern: Standardisierte<br />

landesweite Prüfungen lassen insofern mehr Flexibilität in Bezug auf <strong>die</strong><br />

Dauer der Berufsbildungsprogramme zu, als <strong>die</strong>se vom Erreichen des in<br />

der Prüfungsordnung definierten notwendigen Kompetenzniveaus<br />

abhängt. In der Schweiz durchgeführte Forschungsarbeiten ergaben, dass<br />

<strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erreichung eines bestimmten Produktivitätsniveaus notwendige<br />

Zeit je nach berufsspezifischen Qualifikationsanforderungen unterschiedlich<br />

ist, was nicht überrascht (Mühlemann et al., 2007). Wenn Kompetenzen<br />

eine größere Bedeutung beigemessen wird als der Ausbildungsdauer,<br />

könnten <strong>die</strong> einzelnen Berufsbildungsprogramme den Anforderungen<br />

spezifischer Berufe flexibler angepasst und den <strong>Lernen</strong>den Anreize geboten<br />

werden, <strong>die</strong> notwendigen Kompetenzen rasch zu erwerben, statt <strong>die</strong> Zeit<br />

bis zum Qualifikationserwerb „abzusitzen“.<br />

Landesweite Prüfungen und lokale Autonomie in Einklang bringen<br />

Bei vielen Arten öffentlicher Dienstleistungen werden Effizienzgewinne<br />

durch eine ausgewogene Kombination von klaren zentralisierten Zieldefinitio-<br />

LERNEN FÜR DIE ARBEITSWELT – © <strong>OECD</strong> 2010

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