Wappen - Archiv des BGV Rhein-Berg
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<strong>Wappen</strong><br />
im<br />
<strong>Rhein</strong>isch-<strong>Berg</strong>ischen Kreis
Die <strong>Wappen</strong> im <strong>Rhein</strong>isch-<strong>Berg</strong>ischen Kreis<br />
Der <strong>Rhein</strong>isch-<strong>Berg</strong>ische Kreis und die kreisangehörigen<br />
Städte und Gemeinden führen<br />
<strong>Wappen</strong> als Hoheitszeichen. Diese sind heute<br />
durch den Regierungspräsidenten zu genehmigen.<br />
In früheren Jahren wurden die<br />
<strong>Wappen</strong> durch die jeweiligen Herrscher verliehen.<br />
Der Ursprung der <strong>Wappen</strong> liegt im frühen Mittelalter.<br />
Sie dienten dort der Kennzeichnung<br />
von Heerführern und Vasallen, weil durch das<br />
im Kampfgetümmel heruntergeklappte Visier<br />
das Gesicht<strong>des</strong> Ritters nicht mehrzu erkennen<br />
war. Das Wort selbst leitet sich ab vom niederdeutschen<br />
Wort „wapen-, das heißt, sich eine<br />
Rüstung anlegen (sich wappnen). Die<br />
ursprünglich einfachen Kennzeichnungen<br />
wurden im Verlaufe der Jahrhunderte immer<br />
mehr verfeinert. Die meisten <strong>Wappen</strong> spiegeln<br />
in ihrer unterschiedlichen Aufteilung <strong>des</strong><br />
<strong>Wappen</strong>schil<strong>des</strong> bedeutsame geschichtliche<br />
Entwicklungen wider.<br />
Das älteste der heute im <strong>Rhein</strong>isch-<strong>Berg</strong>ischen<br />
Kreis geführten <strong>Wappen</strong> wurde im<br />
Jahre 1897 durch Kaiser Wilhelm II. der Stadt<br />
Wermelskirchen, das jüngste, nämlich das der<br />
Kreisstadt <strong>Berg</strong>isch Gladbach, im Jahre 1977<br />
durch den Regierungspräsidenten Köln zuerkannt.<br />
Das <strong>Wappen</strong> der Stadt <strong>Berg</strong>isch<br />
Gladbach entstand als Folge der kommunalen<br />
Neugliederung. Es löste die früheren <strong>Wappen</strong><br />
der selbständigen Städte Bensberg und <strong>Berg</strong>isch<br />
Gladbach ab und führt deren <strong>Wappen</strong>tradition<br />
in diesem neuen Stadtwappen fort.<br />
Alle anderen <strong>Wappen</strong>, so auch das <strong>des</strong> <strong>Rhein</strong>isch-<strong>Berg</strong>ischen<br />
Kreises, blieben nach der<br />
Gebietsreform unverändert.<br />
Mit der hier überreichten <strong>Wappen</strong>tafel<br />
möchte der <strong>Rhein</strong>isch-<strong>Berg</strong>ische Kreis die<br />
gemeinsame Tradition der kreisangehörigen<br />
Städte und Gemeinden im <strong>Berg</strong>ischen Land<br />
herausstellen. Die <strong>Wappen</strong>beschreibungen<br />
machen deutlich, daß auch der im Jahre 1975<br />
neugegliederte <strong>Rhein</strong>isch-<strong>Berg</strong>ische Kreis mit<br />
seinen Städten und Gemeinden in der geschichtlichen<br />
Vergangenheit verwurzelt ist.<br />
Dr. Konrad Kraemer<br />
(Landrat)<br />
Klaus Siebenkotten<br />
(Oberkreisdirektor)
<strong>Wappen</strong>beschreibungen<br />
<strong>Rhein</strong>isch-<strong>Berg</strong>ischer Kreis<br />
Das <strong>Wappen</strong> zeigt im Schildhaupt auf grünem Grund das silberne Band <strong>des</strong> <strong>Rhein</strong>s und deutet auf die geographische Lage <strong>des</strong> Kreises im Westteil<br />
<strong>des</strong> <strong>Berg</strong>ischen Lan<strong>des</strong> am Rande der Kölner Bucht zum <strong>Rhein</strong>tal hin. Der gespaltene Schild zeigt auf silbernem Grund die Symbole der ein Jahrtausend<br />
alten bergischen Geschichte. Den Doppelzinnenbalken, der als Darstellung einer Burg angesehen wird, hatten die Grafen von <strong>Berg</strong> schon vor 1100 n. Chr.<br />
als Reiterzeichen geführt. Nach deren Aussterben (1225) setzten die nachfolgenden Grafen aus dem niederländischen Limburg das <strong>Wappen</strong>tier ihres<br />
Hauses, den blaubewehrten, -bezungten und -bekrönten roten Löwen ein. Er wurde über das spätere Herzogtum (1380) und Großherzogtum (1806)<br />
hinweg bis in unsere Zeit zum Symbol einer einmaligen landsmannschaftlichen Verbundenheit der Bürger <strong>des</strong> <strong>Berg</strong>ischen Lan<strong>des</strong>. - Nach der Gebietsreform<br />
am 1. 1. 75 beschloß der Kreistag, das dem Vorgänger-Kreis 1938 verliehene <strong>Wappen</strong> für den neugebildeten <strong>Rhein</strong>isch-<strong>Berg</strong>ischen Kreis<br />
weiterzuführen. Es wurde am 8. 9 1976 durch den Regierungspräsidenten Köln genehmigt.<br />
<strong>Berg</strong>isch Gladbach<br />
Die Kreisstadt gab sich 1977 ein neues <strong>Wappen</strong>. Ein silberner Wechselzinnenbalken<br />
als Erinnerung an die bergische Geschichte verbindet die<br />
beiden <strong>Wappen</strong>tiere der am 1. 1. 1975 zusammengefügten ehemaligen<br />
Städte <strong>Berg</strong>isch Gladbach und Bensberg. Da auf grünem Schildgrund<br />
aus heraldischen Erwägungen keine weitere ‚Farbe' erscheinen konnte,<br />
Gold und Silber jedoch als Metalle gelten, blieb es bei dem 1905 von<br />
Kaiser Wilhelm II. genehmigten rotbewehrten ‚goldenen' Löwen. Der<br />
herschauende goldene Hirschkopf weist auf den Wildreichtum <strong>des</strong><br />
Königsforstes hin, der wohl mit ein Grund zur Errichtung <strong>des</strong> Jagdschlosses<br />
Bensberg durch Kurfürst Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg<br />
(Jan Wellem) um 1700 gewesen ist.<br />
Leichlingen<br />
Als der Stadt Leichlingen 1914 das Recht verliehen wurde, ein eigenes<br />
<strong>Wappen</strong> zu führen, hatte Kaiser Wilhelm II. auf der <strong>Wappen</strong>vorlage das<br />
Feld mit dem Luftschiff durchgestrichen und versah die Genehmigung<br />
mit dem Vermerk ‚ohne!' Das Luftschiff sollte die von Oskar Erbslöh<br />
begründete Luftfahrttradition symbolisieren, die jäh endete, als am<br />
13. 7 1910 das Luftschiff mit seiner Besatzung bei Leichlingen abstürzte.<br />
- Das <strong>Wappen</strong> zeigt nun im wellig geteilten Schild den ‚<strong>Berg</strong>ischen<br />
Löwen". Der silberne Fisch mit roten Flossen, Symbol für den einstigen<br />
Fischreichtum der Wupper, ist übernommen aus dem <strong>Wappen</strong> <strong>des</strong><br />
Geschlechtes von Vorst, deren Burg heute noch eindrucksvoll auf einem<br />
Felsvorsprung das Tal der Wupper überragt.<br />
Odenthal<br />
Das <strong>Wappen</strong> der Gemeinde, die mit Altenberg den Urbesitz der Grafen<br />
von <strong>Berg</strong> umschließt und mit dem ehemaligen Kloster und Dom ein<br />
bedeuten<strong>des</strong> Zeugnis der Ordensgeschichte der Zisterzienser, aber auch<br />
der Kulturgeschichte unserer Zeit, geht zurück auf das Siegel <strong>des</strong><br />
<strong>Berg</strong>ischen Gerichts Odenthal im Amt Porz. Das Siegel wurde im <strong>Archiv</strong><br />
der Grafen Wolff-Metternich in Schloß Gracht bei Liblar aufgefunden.<br />
Im oberen Felde steht der wachsende <strong>Berg</strong>ische Löwe als Herrschaftswappen,<br />
im unteren Feld ein Hirschgeweih, das als örtliches Sinnbild<br />
auf den großen Wald- und Wildreichtum der Gemeinde hinweist. Das<br />
<strong>Wappen</strong> wurde der Gemeinde 1935 verliehen.<br />
Rösrath<br />
Das <strong>Wappen</strong> der Gemeinde wurde gebildet nach dem Siegel <strong>des</strong> alten<br />
bergischen Landgerichts Volberg. Das Botamt Volberg war mit dem<br />
Gebiet der heutigen Gemeinde Rösrath nahezu identisch. Das <strong>Wappen</strong><br />
zeigt im barocken Schild im oberen Feld den wachsenden <strong>Berg</strong>ischen<br />
Löwen als Herrschaftssymbol, im unteren Feld ein Jagdhorn, das als<br />
örtliches Sinnbild auf den wildreichen Königsforst hinweist, in den auch<br />
die moderne Gemeinde mit ihren Siedlungsschwerpunkten Rösrath,<br />
Hoffnungsthal (das frühere Volberg) und Kleineichen-Forsbach hineingebettet<br />
ist. Es wurde 1935 verliehen.<br />
Burscheid<br />
Im gleichen Jahr wie <strong>Berg</strong>isch Gladbach, 1856, erhielt Burscheid die<br />
Stadtrechte Das <strong>Wappen</strong> wurde 1920 verliehen. Unter einer dreizinnigen<br />
Mauerkrone liegen drei grüne Blätter auf silbernem Schildgrund. Da sie<br />
stilisiert sind, können sie weder als Ahorn- noch als Lindenblätter gedeutet<br />
werden. Man hat immer wieder versucht, das Rätsel zu lösen.<br />
Auf Anfrage schrieb 1977 das Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, das 1913<br />
beantragte <strong>Wappen</strong> habe zunächst drei rote Herzen vorgesehen. Das<br />
Königliche Heroldsamt habe jedoch Bedenken gehabt, weil dieses<br />
<strong>Wappen</strong> der Adelsfamilie von Bourscheidt gehöre. Die Stadt beantragte<br />
daraufhin drei rote Blätter, die ihr mit der Abwandlung ,in natürlicher<br />
Farbe' genehmigt wurden.<br />
VVermelskirchen<br />
Das <strong>Wappen</strong>, 1897 von Kaiser Wilhelm II. genehmigt, zeigt unter einer<br />
Mauerkrone als Symbol für den Status als Stadtgemeinde einen dreigespaltenen<br />
Schild. Die drei Felder bezeichnen die drei ehemaligen<br />
Honschaften (das Kirchdorf, die ‚Eich' und ,Schwanen'), aus denen<br />
VVermelskirchen entstanden ist. Später haben sich die anderen Teile<br />
der Innenstadt angegliedert. Nach der Auflösung <strong>des</strong> Amtes<br />
Wermelskirchen zum 1. 1. 1975 wurden die von hier aus mitverwalteten, aber<br />
selbständigen Gemeinden Dabringhausen und Dhünn zur Stadt<br />
Wermelskirchen eingemeindet.<br />
Kürten<br />
Das <strong>Wappen</strong> wurde der damaligen Gemeinde Kürten 1926 verliehen.<br />
Es wurde dann als <strong>Wappen</strong> <strong>des</strong> gesamten Amtes Kürten mit den vier<br />
Gemeinden Kürten, Bechen, Olpe und Wipperfeld bis zur Aufhebung<br />
der Amtsverwaltung durch die Kommunale Neugliederung am 1 1. 1975<br />
geführt, danach für die aus den ehemaligen amtsangehörigen Gemeinden<br />
Kürten. Becher) und Olpe zusammengeschlossene neue große Gemeinde<br />
Kürten. Es geht zurück auf das Siegel <strong>des</strong> bergischen Landgerichts Kürten,<br />
das sich in einer Urkunde von 1742 fand Das <strong>Wappen</strong> zeigt im oberen<br />
Feld den wachsenden <strong>Berg</strong>ischen Löwen, darunter einen Graureiher mit<br />
einem Fisch im Schnabel als örtliches Sinnbild für den Wasser- und<br />
Fischreichtum der Gemeinde<br />
Overath<br />
Im <strong>Wappen</strong> der Gemeinde Overath, die einst zum bergischen Amt<br />
Steinbach gehörte, wurde zum <strong>Berg</strong>ischen Löwen im oberen Feld, dem<br />
Hoheitszeichen der ehemaligen Lan<strong>des</strong>herren, als örtliches Sinnbild in<br />
das untere Feld eine goldene Glocke gesetzt. Vom 14. bis 16. Jahrhundert<br />
goß ein berühmtes Meistergeschlecht in Overath zahlreiche Glocken. Sie<br />
tragen alle deutsche Inschriften. Die Glockengießerei gründete sich auf<br />
den <strong>Berg</strong>bau der Gemeinde, deren Erzreichtum eine wichtige Erwerbsquelle<br />
war, die erst 1978 endgültig zum Erliegen kam.
Stadt <strong>Berg</strong>isch Gladbach<br />
Stadt Burscheid<br />
Stadt Leichlingen<br />
Stadt VVermelskirchen<br />
<strong>Rhein</strong>isch-<strong>Berg</strong>ischer Kreis<br />
Gemeinde Odenthal<br />
Gemeinde Kürten<br />
Gemeinde Rösrath<br />
Gemeinde Overath
•<br />
Herausgeber: <strong>Rhein</strong>isch-<strong>Berg</strong>ischer Kreis<br />
Der Oberkreisdirektor<br />
Pressestelle<br />
Am Rübezahlwald 7<br />
5060 <strong>Berg</strong>isch Gladbach 2<br />
Druck:<br />
Verlag Phil. Baltin GmbH & Co.<br />
Gevelsberg<br />
3. Auflage<br />
3000/11/87