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Günstiger kleben mit Nordson.pdf

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PACKMITTEL<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel<br />

Pharma<br />

Kosmetik<br />

Chemie<br />

Non Food<br />

<strong>Günstiger</strong> <strong>kleben</strong> <br />

Ver<strong>kleben</strong> <strong>mit</strong> Heißleimen IAngesichts ständig steigender Energie- und Rohstoffpreise ist es unerlässlich,<br />

bei Hotmelt-Verklebungssystemen die ~ostenentwicklung genau im Auge zu behalten. Welche Einsparmöglichkeiten<br />

bestehen überhaupt beim Ver<strong>kleben</strong> <strong>mit</strong> Heißleimen? Grundsätzlich gibt es vier effiziente<br />

Ansätze: Klebstoffmengen zu minimieren, Nebenkosten zu vermindern und den Einsatz geschäumter<br />

Hotmelts sowie "Low-Melt"-Klebstoffe zu forcieren.<br />

Allein hinsichtlich der Strompreisentwicklung<br />

wird für die nächsten<br />

zwei Jahre ein nahezu<br />

25-prozentiger Anstieg vorhergesagt.<br />

Im selben Zeitraum dürften ebenfalls<br />

die Klebstoffe erheblich teurer werden.<br />

Neben der Knappheit bestimmter<br />

Grundstoffe und der Umstellung von<br />

Erdöl- auf Gascrdcker <strong>mit</strong> dem Nebeneffekt<br />

einer Mengenreduzierung ist eine<br />

Steigerung der Preise wegen des<br />

zwischen Klebstoffherstellern und Photovoltaik-Produzenten<br />

bestehenden<br />

Wettbewerbs um EVA zu erwarten. Gemäß<br />

einer N ordson -Prognose könnten<br />

die Kilogrammpreise von Simple-EVA<br />

bis 2013 auf über 3 Euro und diejenigen<br />

für Standard-EVA auf 4,- Euro und<br />

von PAO sogar auf 4,50 Euro anziehen.<br />

Zudem machen Engpässe bei synthetischen<br />

Harzen die Umstellung auf teure<br />

Naturharze erforderlich.<br />

Für den Anwender ist also eine wichtige<br />

Frage, welche Einsparmöglichkeiten<br />

beim Ver<strong>kleben</strong> <strong>mit</strong> Heißleimen<br />

bestehen. Grundsätzlich gibt es vier effiziente<br />

Ansätze: Klebstoffmengen zu<br />

minimieren, Nebenkosten zu vermindern<br />

und den Einsatz geschäumter Hotmelts<br />

sowie "Low-Melt"-Klebstoffe zu<br />

forcieren.<br />

Minimierung der Klebstoffmenge<br />

Zur Reduzierung der Klebstoffmengel?;<br />

gibt es ein - eigentlich altbekanntes ­<br />

Konzept, das in den vergangenen Jahren<br />

auch durch die immer schneller<br />

gewordene Maschinentechnik etwas<br />

auf dem Fokus geraten ist; nämlich den<br />

Ersatz einer durchgehenden Klebstoff­<br />

Raupe durch einen unterbrochenen<br />

Klebstoffauftrag. Diese Stitching genannte<br />

Methode hat den p'0sitiven Nebeneffekt,<br />

dass die Verklebung häufig<br />

stabiler wird.<br />

Als wichtige Anforderung an die<br />

Verklebung erhöht sich der Schälwiderstand,<br />

der sich als Quotient der notwendigen<br />

Trennkraft und der Auftragsfläche<br />

errechnet, bei einem inter<strong>mit</strong>tierenden<br />

Raupenauftrag deutlich und<br />

steigt immer wieder auf das Maximum.<br />

Durch dieses Verfahren können bis zu<br />

50 -prozentige Klebstoffeinsparungen<br />

realisiert werden.<br />

Bezüglich der technischen Umsetzung<br />

stellt der maschinelle Fortschritt<br />

innerhalb der letzten Dekade erhöhte<br />

Ansprüche an die Auftragsmodule. War<br />

es 2001 noch möglich, <strong>mit</strong> Hilfe eines<br />

pneumatischen Applikators <strong>mit</strong> Zykluszeiten<br />

von 20 mS Klebstoff als Punkt<br />

oder kurzen Strich aufzutragen, so ist<br />

Auch beim Ver<strong>kleben</strong><br />

von Verpackungen<br />

bringt das Stitching­<br />

Verfahren erhebliche<br />

Vorteile.<br />

bei den heutigen hohen linearen Bahngeschwindigkeiten<br />

eine erheblich kürzere<br />

Schaltzeit notwendig. Sollten ältere<br />

Aggregate im Einsatz sein, scheitert<br />

die Möglichkeit der Klebstoffeinsparung<br />

an der Schaltgeschwindigkeit und/oder<br />

Lebensdauer. Warum diese Parameter<br />

sowie die Wiederholgenauigkeit eine<br />

wichtige Rolle spielen, verdeutlicht folgendes<br />

Praxisbeispiel:<br />

Eine Klebstoffraupe von 300 mm<br />

Länge soll bei Verwendung eines Klebstoffs<br />

<strong>mit</strong> einer Viskosität von -2.000<br />

mPas in kleinstmögliche Punkte zerlegt<br />

werden. Es ist eine Materialreduzierung<br />

Der Ersatz einer<br />

durchgehenden Raupe<br />

durch einen unterbrochenen<br />

Klebstoffauftrag<br />

spart<br />

Kosten und erhöht<br />

sogar die Stabilität.<br />

(Fotos: <strong>Nordson</strong>)<br />

68 Ineue verpackung' 03 2012


PACKMITTEL <br />

von 40 Prozent bei nahezu geschlossener<br />

Verpressung in Längsrichtung angestrebt.<br />

Für einen Punktauftrag sind in<br />

diesem Fall 26 Schaltungen per Produkt<br />

erforderlich.<br />

Bisherige Applikatoren können diese<br />

Verklebungsvariante nur bei Bahngeschwindigkeiten<br />

von ca. 15 m/min gewährleisten.<br />

Zudem müssen sie häufig<br />

nachjustiert und bei rund 1,3 Mio. Endprodukten<br />

ausgetauscht werden. Der<br />

neue, seit einem Jahr verfügbare pneumatische<br />

Applikator MiniBlue II von<br />

<strong>Nordson</strong> hingegen liefert deutlich bessere<br />

Ergebnisse. Durch seine lange Lebensdauer<br />

von mehr als 100 Mio. Zyklen<br />

sind mehr als 4 Mio. Produkte bei<br />

Geschwindigkeiten von bis zu 90 m/<br />

min möglich. Elektrisch aktivierte Module<br />

erreichen sogar mehr als 300 Mio.<br />

Schaltungen.<br />

Hinsichtlich Schaltzeit und Klebstoffviskosität<br />

des Auftragsmoduls gibt es<br />

allerdings Grenzen. Für 3-mm-Tropfen<br />

<strong>mit</strong> 4 mm Abstand beispielsweise sind<br />

90 m/min bei dem schnellsten pneumatischen<br />

Applikator bzw. 120 m/min bei<br />

elektrischen Modulen das derzeitige<br />

Maximum. Bei 3-mm-Tropfen <strong>mit</strong> 8<br />

mm Abstand betragen die entsprechenden<br />

Höchstwerte 120 bzw. 180 m/min.<br />

Klebstoffmengen minimieren, Nebenkosten vermindern,<br />

geschäumte Hotmelts einsetzen sowie<br />

"Low-Melts" verwenden, bieten Einsparpotential.<br />

Bezüglich der Viskositäten erlaubt ein<br />

pneumatisches Modul 800 bis 5.000<br />

mPas, ein elektrisches 500 bis 1. 500<br />

mPas.<br />

Reduzierung von Nebenkosten<br />

Die Senkung von Nebenkosten ist ein<br />

weiterer wichtiger Aspekt. Für den Betrieb<br />

eines Klebstoffauftragssystem.?<br />

maßgebliche Aufwendungen sind in<br />

der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit: Stillstandkosten,<br />

Klebstoffkosten, Bedienungskosten,<br />

Wartungskosten, Ersatzteilkosten<br />

und Energiekosten. Nach<br />

gründlicher. individueller Analyse ergeben<br />

sich in der Praxis diverse Einsparmöglichkeiten.<br />

Diskussionswürdig ist zum Beispiel,<br />

ob und wie oft der Klebstoff manuell<br />

nachgefüllt wird. Maschinenführer haben<br />

im Normalfall andere Prioritäten<br />

als sich um die "Klebemaschine" zu<br />

kümmern. Es kann vorkommen, dass<br />

Ronald Bürger, Manager Marketing Communications<br />

& Training Europe der <strong>Nordson</strong><br />

Deutschland GmbH: "Angesichts ständig<br />

steigender Energie- und Rohstoffpreise ist es<br />

unerlässlich, bei Hotmelt-Verklebungssystemen<br />

die Kostenentwicklung genau im Auge<br />

zu behalten."(Foto: DVI)<br />

die Geräte ständig überfüllt werden, um<br />

eine Unterfüllung zu vermeiden.<br />

Eine automatische Befüllung hinge­<br />

gen sorgt für ein immer sauberes Gerät, <br />

vermeidet Stillstand und erhöht die Si­<br />

cherheit in mehrfacher Hinsicht. So <br />

wird nicht nur die <br />

Verb?-enn ungsge­<br />

fahr weitgehend<br />

ausgeschlossen,<br />

sondern auch die<br />

Prozesssicherheit<br />

nimmt zu, da weniger<br />

Verkrackung<br />

stattfindet. Es gibt keinen "Cold Shock"<br />

mehr durch Leerfahren und anschließendes<br />

Auffüllen. Außerdem kann der<br />

Hotmelt-Tank platzsparend an jeder beliebigen<br />

Stelle positioniert werden. Die<br />

durchschnittliche Amortisationszeit für<br />

ein automatisches Befüllungssystem<br />

liegt bei unter einem Jahr.<br />

Zudem gilt es, die Instandhaltungskosten<br />

zu minimieren. Ein Hotmelt­<br />

System kann lange Zeit <strong>mit</strong> geringstem<br />

Wartungsaufwand betrieben werden,<br />

sofern der Klebstoff immer sauber und<br />

gleichmäßig nachgeschmolzen wird<br />

und eine Filterung an mindestens drei<br />

Stellen - vor der Pumpe, vor dem<br />

Schlauch und vor der Düse - stattfindet.<br />

Darüber sollten die eingesetzten<br />

Komponenten generell eine lange Lebensdauer<br />

haben, so dass keine Nachjustierung<br />

aufgrund von Alterungsprozessen<br />

notwendig ist. Zur Reduzierung<br />

der Unterhaltskosten ist die Auswahl<br />

des richtigen Auftragskopfes besonders<br />

wichtig. Während sich ein Kugelsitzmodul<br />

für die meisten Verpackungsklebstoffe<br />

eignet, ist ein Nadelsitzmodul<br />

ideal bei Schmelzklebern einsetzbar, die<br />

zur Rückstandsbildung neigen.<br />

Einsatz geschäumter Heißleime<br />

Das dritte große Einsparpotenzial birgt<br />

der Klebstoff an sich. Überall dort, wo<br />

Hotmelt in großer Menge quasi kontinuierlich<br />

verarbeitet wird, bietet es sich<br />

an, das Material durch Aufschäumen<br />

<strong>mit</strong> einem Gas oder Luft zu "strecken".<br />

Teurer Heißleim wird hierbei durch<br />

preiswertes Gas ersetzt; <strong>mit</strong> dem Effekt,<br />

dass groß dimensionierte Klebstoffraupen<br />

bei gleich bleibendem Volumen<br />

weniger Hotmelt enthalten.<br />

Die Filterindustrie ist bereits vor vielen<br />

Jahren diesen Weg gegangen. In<br />

zahlreichen Fertigungsbetrieben wird<br />

die typische Stabilisierungsraupe auf<br />

plissierten Filtern "aufgeschäumt" . Auf<br />

diese Weise werden Materialeinsparungen<br />

zwischen 30 und 50 Prozent erzielt.<br />

Unter welchen Bedingungen ist die<br />

Schaumtechnologie sinnvoll? Neben einem<br />

großen Mengenaufkommen sicherlich<br />

dann, wenn es auf hohe Klebstoff-Schichtstärken<br />

bzw. Raupendurchmesser<br />

ankommt und wenn eine Verstärkung<br />

der Oberflächenbenetzung<br />

erwünscht ist. Das Verfahren bietet sich<br />

ebenfalls an, wenn Adhäsion die Hauptanforderung<br />

ist und nur eine geringe ­<br />

kohäsionsfordernde - Scherbelastungsfestigkeit<br />

benötigt wird. Darüber hinaus<br />

ist ein Aufschäumen praktikabel, falls<br />

eine erhöhte Flexibilität der Klebstoffschicht<br />

verlangt ist.<br />

Verwendung von "Low-Melts"<br />

Der Einsatz von "Low-Melt"-Klebstoffen<br />

zahlt sich dergestalt aus, als dass der<br />

Heißleim <strong>mit</strong> einer erheblich geringeren<br />

Energiemenge aufgeschmolzen<br />

werden kann. Hierbei ist jedoch immer<br />

zu berücksichtigen, ob die Temperaturstandfestigkeit<br />

für das Endprodukt noch<br />

ausreichend ist. Dies muss im Einzelfall<br />

getestet werden, um sicherzustellen,<br />

dass der Klebstoff seine Aufgabe noch<br />

zufriedenstellend erfüllt. _<br />

Zusammenfassung eines Vortrags von Ronald Bürger,<br />

Manager Marketing Communications & Training<br />

Europe der <strong>Nordson</strong> Deutschland GmbH; gehalten<br />

am 2. Dezember 2011 auf dem DVI-Symposium in<br />

Dresden.<br />

70 Ineue verpackung' 03 2012

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