Boden macht Schule - Die Rolle des Bodens im Wasserkreislauf
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<strong>Boden</strong> <strong>macht</strong> <strong>Schule</strong>, Modul F – Schadstoffe <strong>im</strong> <strong>Boden</strong><br />
Güstrow, 27.03.2013<br />
Dr. Christine Reuther
Modul F: Schadstoffe <strong>im</strong> <strong>Boden</strong><br />
1. Begriffe, Definitionen, Inhalte<br />
2. Schadstoffeinträge<br />
3. Verhalten von Schadstoffen <strong>im</strong> <strong>Boden</strong><br />
4. Der Weg der Schadstoffe vom <strong>Boden</strong> zum Menschen<br />
5. Pufferfähigkeit <strong>des</strong> <strong>Boden</strong>s<br />
6. Hintergrundwerte der Schadstoffbelastung<br />
7. Altlasten<br />
8. Schüleraktivität<br />
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Begriffe, Definitionen, Inhalte<br />
„Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis <strong>macht</strong>, dass ein<br />
Ding kein Gift ist.“ Paracelsus (1493-1541)<br />
‣Beispiel: Schwermetall Zink<br />
Essentieller Spurennährstoff<br />
Bildquelle: Ökotest 2012<br />
Überhöhte Zink-Gehalte <strong>im</strong> <strong>Boden</strong> (UBA 2006):<br />
‣ Phytotoxische Wirkungen an empfindlichen<br />
Pflanzen<br />
‣ Störungen <strong>des</strong> Eisenstoffwechsels in Pflanzen<br />
‣ Verringerung der Kupfer-Aufnahme<br />
‣ Beeinträchtigung der Leistung von<br />
<strong>Boden</strong>organismen<br />
„Schadstoffe: Stoffe und Zubereitungen, die auf Grund ihrer<br />
Gesundheitsschädlichkeit, ihrer Langlebigkeit oder Bioverfügbarkeit <strong>im</strong> <strong>Boden</strong><br />
oder auf Grund anderer Eigenschaften und ihrer Konzentration geeignet sind,<br />
den <strong>Boden</strong> in seinen Funktionen zu schädigen oder sonstige Gefahren<br />
hervorzurufen.“ § 2 Nr. 6 Bun<strong>des</strong>-<strong>Boden</strong>schutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV 1999)<br />
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Schadstoffeinträge<br />
Ubiquitär/Diffus<br />
z.B. Schwefeldioxid,<br />
Stickoxide<br />
Punktuell<br />
Schadstoffspektrum<br />
abhängig<br />
vom Emittenten<br />
Diffus/Ubiquitär<br />
z.B. Nitrat,<br />
Pflanzenschutzmittel<br />
Linear<br />
in Folge von<br />
Hochwasserereignissen<br />
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Verhalten von Schadstoffen <strong>im</strong> <strong>Boden</strong><br />
Natürliche Schadstoffminderung<br />
(Natural Attenuation – NA)<br />
Biologische, chemische und<br />
physikalische Prozesse, die ohne<br />
menschliches Eingreifen zu einer<br />
Verringerung der Masse, der Fracht, der<br />
Toxizität, der Mobilität, <strong>des</strong> Volumens<br />
oder der Konzentration eines Stoffes <strong>im</strong><br />
<strong>Boden</strong> oder Grundwasser führen.<br />
Zu diesen Prozessen zählen<br />
biologischer Abbau, chemische<br />
Transformation, Sorption, Dispersion,<br />
Diffusion und Verflüchtigung der Stoffe<br />
Achtung: Metaboliten können schädlicher<br />
als die Ausgangssubstanzen sein!<br />
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Der Weg der Schadstoffe vom <strong>Boden</strong> zum Menschen<br />
Wirkungspfad <strong>Boden</strong> –<br />
Mensch (direkter<br />
Kontakt)<br />
unterschieden in<br />
Kinderspielflächen,<br />
Wohngebiete, Park- und<br />
Freizeitanlagen, Industrieund<br />
Gewerbegrundstücke<br />
Wirkungspfad <strong>Boden</strong> –<br />
Nutzpflanze<br />
unterschieden in<br />
Ackerbau, Nutzgarten,<br />
Grünland<br />
(Grafik: A. Niegengerd)<br />
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Pufferfähigkeit <strong>des</strong> <strong>Boden</strong>s<br />
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Hintergrundwerte der Schadstoffbelastung<br />
„Der Hintergrundgehalt eines <strong>Boden</strong>s<br />
setzt sich zusammen aus dem<br />
geogenen Grundgehalt eines<br />
<strong>Boden</strong>s und der ubiquitären<br />
Stoffverteilung als Folge diffuser<br />
Einträge in den <strong>Boden</strong>.“ LABO 2003<br />
‣ Ausgangszustandsbericht nach<br />
der Industrie-Emissions-Richtlinie<br />
(IED) mit Blick auf eine mögliche<br />
Verschmutzung <strong>des</strong> <strong>Boden</strong>s und<br />
<strong>des</strong> Grundwassers auf dem<br />
Gelände der Anlage<br />
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Altlasten<br />
1. stillgelegte Abfallbeseitigungsanlagen sowie sonstige Grundstücke, auf<br />
denen Abfälle behandelt, gelagert oder abgelagert worden sind<br />
(Altablagerungen), und<br />
2. Grundstücke stillgelegter Anlagen und sonstige Grundstücke, auf denen mit<br />
umweltgefährdenden Stoffen umgegangen worden ist, ausgenommen<br />
Anlagen, deren Stilllegung einer Genehmigung nach dem Atomgesetz bedarf<br />
(Altstandorte)<br />
durch die schädliche <strong>Boden</strong>veränderungen oder sonstige Gefahren für den<br />
Einzelnen oder die Allgemeinheit hervorgerufen werden.<br />
Keine Altlasten sind z.B.:<br />
‣ In Betrieb befindliche Deponien und Industriebetriebe – Abfallrecht bzw.<br />
Immissionsschutzrecht (Vorsorge)<br />
‣ Gebäude mit Schadstoffen (z. B. Asbest)<br />
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Altlasten<br />
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Altlasten<br />
Bearbeitungsschritte<br />
Erfassung, Historische Erkundung,<br />
Erstbewertung<br />
Orientierende Untersuchung<br />
Detailuntersuchung<br />
Sanierungsuntersuchung<br />
Sanierungsplan<br />
Sanierung<br />
Überwachung<br />
Sehenswert:<br />
‣Kataster<br />
‣Untersuchungsstellen mit Beprobung vor Ort<br />
‣Gutachten<br />
‣Gelände mit aktuell laufender Sanierung<br />
Wer <strong>macht</strong> das?<br />
Untere <strong>Boden</strong>schutzbehörde<br />
Ingenieurbüro <strong>im</strong> Auftrag der unteren<br />
<strong>Boden</strong>schutzbehörde<br />
Ingenieurbüro <strong>im</strong> Auftrag <strong>des</strong><br />
Sanierungspflichtigen<br />
Sanierungsfirma <strong>im</strong> Auftrag <strong>des</strong><br />
Sanierungspflichtigen<br />
Ingenieurbüro <strong>im</strong> Auftrag <strong>des</strong><br />
Sanierungspflichtigen<br />
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Schüleraktivitäten zu Modul F<br />
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Ich danke für Ihre<br />
Aufmerksamkeit!<br />
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