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Newsletter 02 2007 - Österreichischer Astrologenverband

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12 news <strong>02</strong> / <strong>2007</strong> serie<br />

8. Teil<br />

Archetypische Bilder<br />

Brücken zu unserer Wirklichkeit<br />

Friederike Rath<br />

SATURN<br />

Das begrenzende Urprinzip<br />

Kronos, welcher das Saturn-Prinzip<br />

darstellt, vertritt das Urbild des<br />

Vaters, denn er ist der Vater der<br />

olympischen Götter. Über sein<br />

Schicksal gibt es verschiedene mythologische<br />

Varianten. Ein wesentlicher<br />

Faktor ist, dass Kronos/Saturn<br />

Glück im Unglück hatte, denn er wird<br />

nicht, wie das von seinem sterbenden<br />

Vater ausgesprochene Orakel<br />

besagt, von seinen Kindern entmannt.<br />

Seine eigenen von ihm verschlungenen<br />

Kinder speit er durch eine geschickte<br />

Machenschaft von Rhea,<br />

seiner Gemahlin, wieder aus. Um zu<br />

verhindern, dass ein weiteres Kind,<br />

nämlich Zeus/Jupiter, das gleiche<br />

Schicksal ereilt wie die anderen, gebiert<br />

sie diesen im geheimen und<br />

vertraut ihn ihrer Mutter Gaia an, die<br />

ihn geschickt in ihren Höhlen verbergen<br />

kann. Kronos gibt sie einen in<br />

ein Tuch eingewickelten Stein, welchen<br />

dieser, in der Annahme es wäre<br />

ein Neugeborenes, sofort verschlingt.<br />

So wächst sein Sohn Zeus geschützt<br />

heran und seine Mutter Rhea macht<br />

ihn, als er erwachsen ist, zum Mundschenk<br />

des Kronos, damit er seine<br />

anderen Geschwister rette. Zu diesem<br />

Zweck mischt Rhea einen Honigtrunk,<br />

welchem sie Senf und Salz<br />

beimischt. Arglos trinkt Kronos den<br />

von seinem Mundschenk Zeus verabreichten<br />

Trank und erbricht darauf<br />

den Stein und auch alle anderen<br />

Kinder, die unversehrt geblieben waren.<br />

Sie sind ihrem Bruder sehr<br />

dankbar und machen ihn zum Anführer<br />

im folgenden Kampf gegen die<br />

Titanen. Zeus lässt jedoch Gnade vor<br />

Recht ergehen und ist barmherziger<br />

als sein Vater Kronos. Er tötet Kronos<br />

und seine Titanenbrüder nicht,<br />

sondern verbannt sie auf eine Insel<br />

im weitesten Westen.<br />

Der nun solchermaßen entmachtete<br />

Kronos hat somit noch Glück im Unglück.<br />

Denn in Zeus begegnet ihm<br />

das Prinzip der jovialen, großzügigen<br />

Einstellung: leben und leben lassen<br />

und nicht das Prinzip des Kronos:<br />

Vergeltung.<br />

Es gibt somit einen zweiten Aspekt<br />

des Saturn-Prinzips. Rüdiger Dahlke<br />

und Nikolaus Klein beschreiben dies<br />

in ihrem Buch „Das senkrechte Weltbild“<br />

sehr treffend: „Solange Kronos<br />

in Alleinherrschaft regiert, tritt er dem<br />

Leben ausschließlich verneinend gegenüber.<br />

Entmachtet und unter der<br />

toleranten Herrschaft des Jupiters<br />

dagegen, wendet sich sein Blick<br />

nach vorn, löst sich von der reinen<br />

Vergänglichkeit, und das einschränkende<br />

Prinzip wird entwicklungsfördernd.<br />

Aus der Erfahrung der Vergangenheit<br />

hat er gelernt und so fördert<br />

er die Einschränkung auf das<br />

Wesentliche, das Wesentliche durch<br />

die Abtötung und Begrenzung alles<br />

Unwichtigen unterstreichend“. In dieser<br />

Eigenschaft wird er zum „Hüter<br />

der Schwelle“, der erbarmungslos mit<br />

seiner Sense all das Überflüssige<br />

abschneidet.<br />

Das Saturn-Prinzip ist also auch jene<br />

Instanz, die für klare Formen, Geradlinigkeit<br />

und Einfachheit und somit<br />

letztendlich für Einheit sorgt. Alle<br />

Prozesse, die einer festen Struktur<br />

und Form bedürfen, sind ihm zugeordnet.<br />

Im menschlichen Körper<br />

herrscht Saturn über die Knochen,<br />

unser Skelett, die Mahlzähne, das<br />

Gehör, die Gelenke, Haut und Haare<br />

sowie für alle Erstarrungsprozesse.<br />

In unserem Horoskop zeigt uns Saturn,<br />

wo unsere persönlichen Grenzen<br />

liegen, wo wir lernen müssen<br />

uns abzugrenzen und wo wir uns mit<br />

zu starrer Haltung isolieren. Er repräsentiert<br />

alles, was langsam und<br />

mühsam vonstatten geht, das Erreichte<br />

ist dann aber von Stabilität<br />

geprägt. Saturn vertritt das Gesetz<br />

und den Staat und auch Krankheit,<br />

Trennung, Einsamkeit und Verlust<br />

werden ihm zugeordnet. Gerade<br />

diese Schicksalsschläge treiben unsere<br />

Entwicklung voran. Es ist auch<br />

das Leid, das Kronos vertritt, durch<br />

welches die Menschen am schnellsten<br />

lernen. Ferner steht er für das<br />

Gewissen und die Möglichkeit aus<br />

den Fehlern zu lernen.<br />

Kronos symbolisiert weiters den Widerstand<br />

gegen das Leben, er versucht,<br />

die Zeit anzuhalten, indem er<br />

seine Kinder verschlingt. Umgekehrt<br />

verschlingt die Zeit wieder all das,<br />

was sie je hervorgebracht hat.<br />

Das Wappentier des Kronos ist die<br />

schwarze Krähe, auch als Vogel des<br />

Orakels und somit des Schicksals<br />

bekannt. Außerdem werden ihm das<br />

vierblättrige Kleeblatt, der schwarze<br />

Schornsteinfeger, der sich um den<br />

Schmutz kümmert, aber auch das<br />

Hufeisen vom Pferdefuß Satans zugeordnet.<br />

Dieser Doppelgesichtigkeit<br />

Saturns folgend können wir unerlöste<br />

Eigenschaften vergangener Lebenszeit<br />

erlösten aus späterer Lebenszeit<br />

gegenüberstellen: Aus Einschränkung<br />

entsteht Ordnung, aus Mangel<br />

wird Verzicht, Einsamkeit führt zu<br />

Askese und Reinheit.<br />

Menschen mit Saturnqualitäten auf<br />

der Minus-Seite neigen zu Uneinsichtigkeit<br />

und Starrsinn sowie zu<br />

zwanghaftem bis grausamem, gnadenlosem<br />

Verhalten. Sie sind unter<br />

Umständen geizig, leben isoliert und<br />

einsam und sind pessimistisch bis<br />

depressiv.<br />

Menschen mit Saturnqualitäten auf<br />

der Plus-Seite besitzen Konzentrationsstärke<br />

und Beständigkeit, sind<br />

sorgfältige, zuverlässige und konsequente<br />

Arbeiter, genügsam und<br />

sparsam, diszipliniert und sehr ausdauernd<br />

sowie auch tiefschürfend<br />

und treu.<br />

Hiermit endet diese Serie der Beschreibung<br />

archetypischer Bilder<br />

nach dem „alten“ Herrschersystem.<br />

Ich hoffe, es war eine informative<br />

Lektüre für Sie, die Sie zu der einen<br />

oder anderen neuen Sichtweise gebracht<br />

hat.<br />

Friederike Rath<br />

oeav Sektion Astrologie, Spiritualität<br />

und Ethik<br />

www.cosmo-coaching.at,<br />

f.rath@cosmo-coaching.at<br />

01 581 30 00

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