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Hölloch - Windloch - Silberen - Bödmeren, Höhlen- und ... - admin.ch

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n°143 (GL SZ)<br />

Descriptions détaillées<br />

Description générale<br />

<strong>Höllo<strong>ch</strong></strong>: Der Muota tributäres Karstsystem (Einzugsgebiet 32 km2) mit Riesenhöhlen (<strong>Höllo<strong>ch</strong></strong> <strong>und</strong> <strong>Silberen</strong>-System)<br />

zwis<strong>ch</strong>en Bisistal (SZ) <strong>und</strong> Rossmattertal (GL). Die <strong>Höhlen</strong> befinden si<strong>ch</strong> in den Kreides<strong>ch</strong>uppen der frontalen<br />

Axen-Decke (Bä<strong>ch</strong>istock-, Untere <strong>und</strong> Obere <strong>Silberen</strong>-Decke). Die <strong>Höhlen</strong> liegen zum überwiegenden Teil im<br />

S<strong>ch</strong>rattenkalk, daneben sind Drusberg-S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, Gars<strong>ch</strong>ella-Formation, Seewer Kalk <strong>und</strong> Bürgen-S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />

einbezogen.<br />

Viele Teile der <strong>Höhlen</strong> sind ausgespro<strong>ch</strong>en aktiv, bei Ho<strong>ch</strong>wasser kann der Karstwasserspiegel bis etwa 320 m<br />

ansteigen <strong>und</strong> Dutzende von Kilometern <strong>Höhlen</strong>gänge übers<strong>ch</strong>wemmen. Während Eiszeiten ist der<br />

Karstwasserspiegel dur<strong>ch</strong> Glets<strong>ch</strong>errückstau gar um 500 bis 600 m gestiegen. Daneben existieren fossile Etagen,<br />

wo alte, mehrere eiszeitli<strong>ch</strong>e Zyklen überdauernde Sedimente vorkommen (Tropfsteine, <strong>Höhlen</strong>lehm).<br />

Im <strong>Höllo<strong>ch</strong></strong> fand eine erste Fors<strong>ch</strong>ungsperiode um die vorletzte Jahrh<strong>und</strong>ertwende statt, die gegenwärtigen<br />

Fors<strong>ch</strong>ungen begannen Ende der vierziger Jahre des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>und</strong> werden dur<strong>ch</strong> die Arbeitsgemeins<strong>ch</strong>aft<br />

<strong>Höllo<strong>ch</strong></strong>fors<strong>ch</strong>ung koordiniert. Im <strong>Silberen</strong>-System wird dur<strong>ch</strong> dieselben Leute (2011) seit 1974 gefors<strong>ch</strong>t. Zur Zeit<br />

laufen - neben der fortlaufenden <strong>Höhlen</strong>vermessung <strong>und</strong> Dokumentation - u.a. Arbeiten über das hydraulis<strong>ch</strong>e<br />

Verhalten des Karstwassers sowie über unterirdis<strong>ch</strong>e Geologie, Geomorphologie aktiver oder ehemals aktiver<br />

Gänge, Biologie, Meteorologie <strong>und</strong> Funkverbindung/Datenübertragung von der Höhle bis ins Internet.<br />

<strong>Windlo<strong>ch</strong></strong>: Unter dem östli<strong>ch</strong>en Steilabfall der Karstho<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>e der <strong>Silberen</strong>, gegen den Klöntaler See zu. Am Fusse<br />

einer Felswand, im obersten Teil eines ausgesetzten Steilhangs.<br />

Weitere Grosshöhlensysteme <strong>und</strong> über 200 kleinere <strong>Höhlen</strong> sind im Einzugsgebiet <strong>Höllo<strong>ch</strong></strong>/<strong>Silberen</strong>system bekannt.<br />

Description scientifique<br />

Das <strong>Höllo<strong>ch</strong></strong> <strong>und</strong> das <strong>Silberen</strong>-Sytem sind klassis<strong>ch</strong>e 'multi-loop phreatic caves' mit 'relict levels' (FORD & WILLIAMS<br />

1989). Die grosse Ausdehnung der <strong>Höhlen</strong> sowohl in der Flä<strong>ch</strong>e wie in der Höhe, die aktiven <strong>und</strong> fossilen Teile,<br />

sowie die relativ gute Zugängli<strong>ch</strong>keit ma<strong>ch</strong>en das Karstsystem zu einem idealen Fors<strong>ch</strong>ungsobjekt (Hydrogeologie,<br />

Geomorphologie, Paläoklimatologie, Biospeläologie u.a.).<br />

<strong>Windlo<strong>ch</strong></strong>: Verlauf im S<strong>ch</strong>rattenkalk der A<strong>ch</strong>sendecke. Heute wesentli<strong>ch</strong>er Austritt der unterirdis<strong>ch</strong>en Entwässerung<br />

des <strong>Silberen</strong>gebietes gegen Osten. Hauptgang ist Ergebnis eines weit älteren Entwässerungssystems, wel<strong>ch</strong>es<br />

mögli<strong>ch</strong>erweise im Zusammenhang mit weiter westli<strong>ch</strong> gelegenen <strong>Höhlen</strong> der <strong>Silberen</strong> steht. Die Gänge sind vom<br />

Wasser blankgewas<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> weisen geradezu klassis<strong>ch</strong>e Profil- <strong>und</strong> Wandformen auf (Kolke, Fliessfacetten,<br />

Wirbelkanäle u. dgl.).<br />

Autres caractéristiques<br />

Das <strong>Höllo<strong>ch</strong></strong> weist eine vermessene Länge von 194 km bei einer Höhendifferenz von 939 m auf; das<br />

<strong>Silberen</strong>-System ist 37.7 km lang <strong>und</strong> 888 m tief (Stand 2006). Nebst der ausserordentli<strong>ch</strong>en Länge sind no<strong>ch</strong> die<br />

beiden grössten natürli<strong>ch</strong>en Hohlräume der S<strong>ch</strong>weiz zu erwähnen: Mammutmünster (<strong>Silberen</strong>-System) 100 m lang,<br />

86 m breit <strong>und</strong> 77 m ho<strong>ch</strong>, S<strong>ch</strong>warzer Dom (<strong>Höllo<strong>ch</strong></strong>), 106 m lang, 66 m breit <strong>und</strong> 75 m ho<strong>ch</strong>. Das <strong>Höllo<strong>ch</strong></strong> ist<br />

faunistis<strong>ch</strong> gut untersu<strong>ch</strong>t, bis heute sind 58 vers<strong>ch</strong>iedene Spezies na<strong>ch</strong>gewiesen. Im weiteren werden au<strong>ch</strong><br />

Kno<strong>ch</strong>enf<strong>und</strong>e von na<strong>ch</strong>eiszeitli<strong>ch</strong>en Haus- <strong>und</strong> Wildtierarten in kleineren <strong>Höhlen</strong> des Einzugsgebietes<br />

aufgesammelt <strong>und</strong> wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> ausgewertet. In der langjährigen Fors<strong>ch</strong>ung sind vers<strong>ch</strong>iedene Konzepte zur<br />

<strong>Höhlen</strong>genese am Beispiel <strong>Höllo<strong>ch</strong></strong> entwickelt worden, das <strong>Höllo<strong>ch</strong></strong> hat deshalb au<strong>ch</strong> eine gewisse geohistoris<strong>ch</strong>e<br />

Bedeutung (Bögli 1964 u.a.). Im <strong>Höllo<strong>ch</strong></strong> besteht beim unteren Eingang seit Jahrzehnten ein einfa<strong>ch</strong>er<br />

S<strong>ch</strong>auhöhlenbetrieb, im weiteren wird das <strong>Höllo<strong>ch</strong></strong> in zunehmendem Masse dur<strong>ch</strong> ein auf Abenteuersportarten<br />

spezialisiertes Unternehmen für kommerzielles Trekking benützt.<br />

<strong>Windlo<strong>ch</strong></strong>: Länge: ca. 8000 m<br />

Höhendifferenz: 349 m<br />

Weitere <strong>Höhlen</strong> in der Umgebung: Bruderplanggenhöhle, Montmil<strong>ch</strong>höhle, Teehöhle, Spalthöhle, S<strong>ch</strong>lüssello<strong>ch</strong>,<br />

<strong>Silberen</strong> Brunnen. Der altbekannte Teil bis zum Marmorsiphon zeigt einen komplizierten, labyrinthis<strong>ch</strong>en Aufbau.<br />

Einige S<strong>ch</strong>lote sind bis in über 300 m Höhe verfolgt worden. Hinter dem grossen Marmorsiphon führt der Gang in<br />

Fi<strong>ch</strong>e exportée le 08.11.2012 - Page 4

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