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Flyer zur Rente mit 67 (PDF) - IG Metall

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Wir werden doch aber immer älter.<br />

Müssen wir dann nicht auch länger arbeiten?<br />

Wer kann das denn überhaupt? Schon gar bis <strong>67</strong>!<br />

Wen trifft denn die <strong>Rente</strong> <strong>mit</strong> <strong>67</strong>?<br />

Alle.<br />

Die <strong>Rente</strong> <strong>mit</strong> <strong>67</strong> kommt doch erst 2029.<br />

Bis dahin ist doch noch viel Zeit, oder?<br />

Nein.<br />

Die Zahl der Rentnerinnen und Rentner steigt. Und wir leben im<br />

Durchschnitt immer länger. Doch das heißt nicht, dass alle auch<br />

länger arbeiten können. Wissen Sie eigentlich, wann die Beschäftigten<br />

im Schnitt aus dem Arbeitsleben ausscheiden? Im Medienbereich<br />

zum Beispiel <strong>mit</strong> 62,3 Jahren, im Gastgewerbe <strong>mit</strong> 61,3<br />

Jahren, bei der Bahn <strong>mit</strong> 59,1 Jahren, bei Eisen und Stahl <strong>mit</strong> 57,7<br />

Jahren, im Bauhauptgewerbe <strong>mit</strong> 56,8 Jahren oder im Kohlenbergbau<br />

<strong>mit</strong> 51,3 Jahren.<br />

Wie stark uns die Alterung der Gesellschaft belasten wird, hängt<br />

vor allem davon ab, ob wir es schaffen, weiterhin leistungsfähige<br />

Betriebe zu haben. Die Power der Beschäftigten, Bildung und<br />

Forschung, ausreichende und gute Betreuungs- und Erziehungseinrichtungen,<br />

eine moderne Einwanderungspolitik – all das sind<br />

wichtige Faktoren dafür, ob unsere Gesellschaft auch künftig innovativ<br />

ist und Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden<br />

können. Wenn unsere Volkswirtschaft genügend Produktivität erreicht,<br />

werden wir die Herausforderungen meistern können.<br />

Was nicht hilft: die Lasten der alternden Gesellschaft einfach zu<br />

privatisieren und den Versicherten bzw. den Rentner/innen aufzuhalsen.<br />

<strong>Rente</strong>npolitik ist auch Verteilungspolitik. Und die Grenze<br />

der Belastungen ist längst erreicht.<br />

Werden die Probleme durch die <strong>Rente</strong> <strong>mit</strong> <strong>67</strong> gelöst?<br />

Nein.<br />

Ganz im Gegenteil. Die Probleme werden sogar noch verschärft.<br />

Viele Beschäftigte – gerade solche <strong>mit</strong> geringen Einkommen und<br />

niedrigerer Qualifikation – werden es nicht bis <strong>67</strong> in Arbeit schaffen.<br />

Sie müssen früher aus dem Erwerbsleben ausscheiden, werden<br />

arbeitslos und <strong>mit</strong> hohen Abschlägen in <strong>Rente</strong> gehen. Das<br />

wird die soziale Schieflage weiter erhöhen und dazu führen, dass<br />

viele im Alter <strong>mit</strong> ihrer <strong>Rente</strong> nicht auskommen. Das eigentliche<br />

Problem ist der Arbeitsmarkt: Wir brauchen in erster Linie wirksame<br />

Maßnahmen, um den Niedriglohnsektor, Lohndumping und<br />

prekäre Beschäftigung einzudämmern. Denn dadurch entgehen<br />

der <strong>Rente</strong>nversicherung immer mehr Beitragseinnahmen. Doch<br />

die Bundesregierung tut bislang zu wenig dagegen.<br />

V.i.S.d.P.: DGB Bundesvorstand, Bereich Sozialpolitik. 10178 Berlin, Henriette-Herz-Platz 2<br />

Ab 2012 wird das <strong>Rente</strong>nalter für alle <strong>Rente</strong>narten angehoben,<br />

in jährlichen Schritten bis 2029. Die Regelaltersrente gibt es dann<br />

erst ab <strong>67</strong>. Langjährig Versicherte, die mindestens 35 Versicherungsjahre<br />

zusammen bekommen haben, dürfen künftig ab 63 in<br />

<strong>Rente</strong> gehen, <strong>mit</strong> Abschlägen von maximal 14,4 Prozent.<br />

Die <strong>Rente</strong> <strong>mit</strong> <strong>67</strong> ist eine reine <strong>Rente</strong>nkürzung - nichts anderes.<br />

Nicht nur für die Älteren, sondern auch und vor allem für die Jüngeren.<br />

Und dies, obwohl es immer schwerer wird, einen anständigen<br />

Arbeitsplatz zu finden, der auch Sicherheit fürs Alter bietet.<br />

Wenn die <strong>Rente</strong> <strong>mit</strong> <strong>67</strong> kommt, steigt auch noch das Risiko, am<br />

Ende des Arbeitslebens Hartz-IV-Empfänger zu werden. Schließlich<br />

fehlen dann bei einer Erhöhung auf <strong>67</strong> zusätzlich mehr als 1<br />

Million Arbeitsplätze.<br />

Außerdem soll die Förderung der Altersteilzeit ab 2009 auslaufen.<br />

Die nötige Flexibilität beim Übergang in die <strong>Rente</strong> wäre dann<br />

dahin. Auch sperrt sich die Koalition bislang, die Erwerbsminderungsrente<br />

zu verbessern. Das bedeutet, dass die steigende Zahl<br />

der Beschäftigten, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr<br />

können, weiterhin bestraft<br />

wird, z.B. durch Abschläge,<br />

die zum Teil sogar angehoben<br />

werden sollen.<br />

Auch die Jungen zahlen<br />

die Zeche: Ihre Chancen<br />

auf Ausbildung und Arbeit<br />

sinken, wenn gleichzeitig<br />

die Älteren länger arbeiten<br />

sollen.<br />

Kann ich denn nichts tun, da<strong>mit</strong> es besser wird?<br />

Doch.<br />

Eine überwiegende Mehrheit der Menschen in Deutschland lehnt die <strong>Rente</strong> <strong>mit</strong> <strong>67</strong> ab.<br />

Weil sie die Realität auf dem Arbeitsmarkt und in den Betrieben kennen. Sie sind also nicht allein.<br />

Die Anhebung beginnt schon 2012. In Jahresschritten wird das<br />

<strong>Rente</strong>nalter erhöht, pro Jahr um einen Monat. Das beginnt beim<br />

Geburtsjahrgang 1947. Die Beschäftigten, die 1963 oder später<br />

geboren sind, dürfen erst <strong>mit</strong> <strong>67</strong> abschlagsfrei in <strong>Rente</strong> gehen.<br />

Bis 2012 ist nicht viel Zeit. Ohne tiefgreifendes Umsteuern wird<br />

sich der Arbeitsmarkt bis dahin nicht so erholt haben, dass Ältere<br />

wirklich faire Chancen auf Teilhabe am Arbeitsmarkt haben.<br />

Die Bundesregierung selbst geht davon aus, dass die Arbeitslosigkeit<br />

im Jahr 2010 noch 10% beträgt. Die Arbeitslosigkeit unter<br />

Älteren liegt heute ca. 2 % über dem Durchschnitt, nur 46 %<br />

der 55- bis 65-Jährigen sind noch erwerbstätig. Die überdurchschnittliche<br />

Arbeitslosigkeit unter Älteren wird auch künftig nicht<br />

verschwinden.<br />

Ein Hauptgrund ist die alltägliche Diskriminierung von Älteren<br />

durch die Arbeitgeber. Wer älter als 50 Jahre und einmal draußen<br />

ist, kommt kaum mehr in einen Betrieb hinein. Und bei jeder wirtschaftlichen<br />

Krise setzen die Unternehmen als erstes die Älteren<br />

vor die Tür. Außerdem nimmt die Arbeitsbelastung, insbesondere<br />

durch psychische Belastungen und Stress, zu. Das kommt zu den<br />

körperlichen Belastungen noch dazu.<br />

Wir müssen deshalb ein Umdenken in den Betrieben erreichen.<br />

Ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer brauchen mehr Unterstützung<br />

– durch mehr Fortbildung, durch betriebliche Gesundheitsförderung<br />

und durch alternsgerechte Arbeitszeiten – das ist<br />

in ein paar Jahren nicht erreichbar.<br />

Sprechen Sie Ihre/n Bundestagsabgeordnete/n an oder schreiben Sie. Jeder Abgeordnete hat auch ein Büro im Wahlkreis vor Ort.<br />

Den Kontakt ver<strong>mit</strong>teln wir gerne. Sie können auch im Bundestag anrufen (030/227-0) oder im Internet nachsehen (www.bundestag.de).<br />

Oder Sie machen am besten gleich bei uns <strong>mit</strong>: www.dgb.de!

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