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implantaten und Aufbau - BEGO

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4 Originalia – Werkstoffk<strong>und</strong>e<br />

Tab. 2<br />

Metall-Paarung<br />

Implantat mit<br />

Tab. 3 Beträge der Kurzschlussstromdichten in nA/cm 2<br />

Metall-Paarung<br />

Implantat mit<br />

NaCl-Lösung in beiden<br />

Halbelementen [nA/cm 2 ]<br />

kleinster<br />

Wert<br />

größter<br />

Wert<br />

Mittelwert<br />

NaCl-Lösung <strong>und</strong><br />

Milchsäurelösung [nA/cm 2 ]<br />

kleinster<br />

Wert<br />

größter<br />

Wert<br />

Mittelwert<br />

Gold-<br />

7 128 57,8 24 472 177,2<br />

Legierung<br />

Titan-<strong>Aufbau</strong> 44 160 61,1 10 216 102,4<br />

CoCrMo-Legierung<br />

Potenzialunterschiede der verschiedenen Kombinationen<br />

Implantat/<strong>Aufbau</strong> in mV<br />

NaCl-Lösung in beiden Halbelementen<br />

Implantat in NaCl-Lösung <strong>und</strong><br />

<strong>Aufbau</strong> in Milchsäurelösung<br />

+ <strong>Aufbau</strong> bildet die Kathode/ – <strong>Aufbau</strong> bildet die Anode<br />

[mV]<br />

kleinster<br />

Wert<br />

größter<br />

Wert<br />

Mittelwert<br />

kleinster<br />

Wert<br />

größter<br />

Wert<br />

1,9 6,1 3,1 3,6 5,4 2,9<br />

Mittelwert<br />

Gold-Legierung –230 +95 –81 –290 +139 –30<br />

Titan-<strong>Aufbau</strong> –290 +180 –18 –460 –38 –219<br />

CoCrMo-<br />

Legierung<br />

+106 +129 +120 –75 +113 +37<br />

Flow A1, VOCO, Cuxhaven) abgedeckt. Die Abb. 1<br />

zeigt ein Implantat <strong>und</strong> Abb. 2 einen CoCr-<strong>Aufbau</strong><br />

mit der abgedichteten Verbindungsstelle.<br />

Zur Untersuchung wurden 2 Reagenzgläser nach<br />

Abb. 3 aufgebaut. Die Reagenzgläser wurden<br />

mithilfe von Parafilm luftdicht verschlossen, um<br />

ein Verdunsten zu verhindern. Eine Salzbrücke<br />

verbindet die beiden Gefäße, den Mindestquerschnitt<br />

von ca. 0,5 mm² sichert ein in dem Brückenschlauch<br />

befindlicher Woll faden.<br />

Das Implantat befindet sich in physiologischer<br />

NaCl-Lösung mit einem pH-Wert von 6,0. Die<br />

NaCl-Lösung soll das Milieu im Knochen- bzw.<br />

Hautgewebe imitieren. Für die <strong>Aufbau</strong>ten fanden<br />

2 verschiedene Lösungen Verwendung: zunächst<br />

ebenfalls physiologische NaCl-Lösung,<br />

zum anderen dieselbe Lösung mit einem Zusatz<br />

von Milchsäure, wodurch der pH-Wert von 6,0<br />

auf 2,3 gesenkt wurde. Dadurch wird die Situation<br />

nachgeahmt, bei der in der Plaque durch<br />

anaeroben Abbau von Zuckern der pH-Wert absinkt.<br />

In einem galvanischen Element lösen sich aus<br />

der Anode Metallionen, bei einer elektrisch leitenden<br />

Verbindung zur Kathode entsteht ein<br />

elektrischer Strom. Der fließende Strom in der<br />

galvanischen Zelle stellt ein Maß für die Korrosion<br />

dar. Da eine größere Oberfläche einen stärkeren<br />

Elektronenfluss möglich macht als eine<br />

kleinere, ist es sinnvoll den Strom auf die Oberfläche<br />

zu beziehen. Die maximale Korrosionsgeschwindigkeit<br />

tritt bei maximalem Stromfluss,<br />

d.h. bei Kurzschluss, auf. Deshalb wird<br />

der Stromfluss, verursacht durch das Spannungspotenzial<br />

des galvanischen Elements, bei<br />

verschiedenen Verbraucherwiderständen gemessen.<br />

Abb. 4 zeigt das Ersatzschaltbild der<br />

Versuchsanordnung mit dem inneren Widerstand<br />

R i<br />

, dem Lastwiderstand R L<br />

<strong>und</strong> dem Voltmeter.<br />

Zunächst wurde die Spannung nach Entfernen<br />

von R L<br />

nach 24 h gemessen, sodass nur noch der<br />

Innenwiderstand des Voltmeters (Röhrenvoltmeter<br />

der Genauigkeitsklasse 0,5% mit 1 Volt<br />

Schreiberausgang der Firma Colora Messtechnik<br />

GmbH, Berlin, R i<br />

> 100 GΩ) gegeben war.<br />

Dann folgten nach weiteren 24 h unter der Last<br />

3 MΩ <strong>und</strong> abschließend ebenfalls nach 24 h unter<br />

der Last 1 MΩ (Metallfilmwiderstände der<br />

Genauigkeitsklasse 1%, Belastbarkeit 0,125 Watt)<br />

weitere Messungen. Innerhalb dieser Zeiten<br />

stellten sich stabile Spannungswerte ein, die<br />

mit einem xt-Schreiber (Siemens Kompensograph<br />

X-T C1011) dokumentiert wurden.<br />

Korrosionsstrommessungen können nach Heitz<br />

et al. (1990) als Spannungsmessungen an ohmschen<br />

Widerständen durchgeführt werden [2].<br />

Mit dieser Methode kann man Kurzschlussströme<br />

in galvanischen Elementen jedoch nicht<br />

bestimmen, da dafür die Spannung an einem<br />

Widerstandswert von 0 Ω gemessen werden<br />

müsste, was natürlich unmöglich ist. Deswegen<br />

wurde durch lineare Extrapolation der Spannung-Strom-Kennlinie<br />

für eine Spannung von<br />

0 Volt (Kurzschluss) der „Kurzschlussstrom“<br />

berechnet. Diese Methode setzt zwar einen<br />

ohmschen Innenwiderstand des galvanischen<br />

Elements voraus (Abb. 4), stellt aber für kleinere<br />

Abweichungen der Stromquelle vom ohmschen<br />

Gesetz immer noch eine gute Näherung<br />

dar. Eine Alternative wäre die Verwendung eines<br />

Potentiostaten, mit dem der Innenwiderstand<br />

des Strommessers elektronisch kompensiert<br />

werden kann.<br />

Bei Messungen mit dem <strong>Aufbau</strong> in der NaCl-<br />

Milchsäurelösung wurde der pH-Wert im Gefäß<br />

des Implantates durch Diffusion über die<br />

Salzbrücke beeinflusst, er lag nach der Messung<br />

zwischen 4 <strong>und</strong> 3,5. Für den pH-Wert der<br />

Milchsäurelösung wurde keine Änderung nachgewiesen.<br />

Als Beispiel ist die Auswertung der Messungen<br />

bei der Paarung Implantat/CoCr-Legierung in<br />

Abb. 5 dargestellt. Für jedes der 3 <strong>Aufbau</strong>materialen<br />

wurden 4 Paare vermessen.<br />

Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion<br />

Die Potenzialunterschiede für das unbelastete<br />

galvanische Element sind in Tab. 2 dargestellt.<br />

Bei positivem Vorzeichen bildete das Implantat<br />

die Anode, bei negativem Vorzeichen der <strong>Aufbau</strong>.<br />

ZWR ̶ Das Deutsche Zahnärzteblatt 2008; 117 (10)

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