implantaten und Aufbau - BEGO
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6 Originalia – Werkstoffk<strong>und</strong>e<br />
Abb. 5 Ergebnis der Messungen an 4 Paaren<br />
Implantat/CoCr-Legierung in physiologischer<br />
Kochsalzlösung. Die Kurzschlussströme wurden<br />
für abnehmende Spannungen bei steigenden<br />
Strömen gegen die Spannung 0 extrapoliert.<br />
Die freie Oberfläche des <strong>Aufbau</strong>s betrug<br />
2,2 cm².<br />
des Titan-Implantats. Laut Kulmburg (2006)<br />
wäre eine edlere Reaktion zu erwarten gewesen<br />
[4]. Reintitan habe ein sehr unedles Potenzial,<br />
das durch Passivierung um etwa 2400 mV<br />
angehoben werde <strong>und</strong> damit nicht ganz die<br />
Werte von Edelmetalllegierungen erreiche.<br />
Entscheidend für das Potenzial der Implantatoberfläche<br />
ist also die Ausprägung der Passivierungschicht.<br />
Nach Angabe des Implantatherstellers<br />
ist die Implantatoberfläche mit einem<br />
speziellen Sandstrahlverfahren hergestellt worden.<br />
Offensichtlich reagiert im vorliegenden<br />
Fall die passivierte Titan-Oberfläche edler als<br />
die gestrahlte Edelmetalloberfläche.<br />
Da das Strahlen zu einer Oberflächenvergrößerung<br />
unserer Proben geführt hat, darf man annehmen,<br />
dass alle Korrosionsströme bei glatten<br />
Oberflächen geringer ausfallen würden [1]. Daraus<br />
folgt, dass durch die von uns gewählte<br />
Form der Oberflächenbearbeitung eine besonders<br />
ungünstige Situation simuliert wurde <strong>und</strong><br />
die klinisch zu erwartenden Stromdichten kleiner<br />
sind.<br />
Klinische Relevanz<br />
Bei der Anwendung von Implantaten ist zu berücksichtigen,<br />
dass CoCr-<strong>Aufbau</strong>ten in Verbindung<br />
mit dem Titan-Implantat kleinere Korrosionsströme<br />
zeigen als <strong>Aufbau</strong>ten aus Titan oder<br />
einer hochgoldhaltigen Legierung. Während für<br />
die CoCr-Legierung kein Anstieg des Korrosionsstroms<br />
für saure pH-Werte gef<strong>und</strong>en wurde, haben<br />
sich diese für Titanaufbauten verdoppelt<br />
<strong>und</strong> für die Edelmetalllegierung verdreifacht.<br />
Die Ergebnisse dieser Untersuchung lassen den<br />
Einsatz von vorgefertigten CoCr-<strong>Aufbau</strong>ten auf<br />
Implantaten aus Sicht ihrer Korrosionsbeständigkeit<br />
mindestens so unbedenklich erscheinen<br />
wie die Verwendung von Titan oder hochgoldhaltigen<br />
Edelmetalllegierungen.<br />
Danksagung<br />
Wir bedanken uns bei der Firma Bego Implantat-Systems<br />
in Bremen für Unterstützung durch<br />
Überlassung der Implantate <strong>und</strong> der vorgefertigten<br />
Implantataufbauten.<br />
Literatur<br />
1 Borchers. Metallk<strong>und</strong>e II, Berlin: Walter de<br />
Gryter&Co. 1969<br />
2 Heitz et al. Korrosionsk<strong>und</strong>e im Experiment. Weinheim:<br />
VCH, 1990<br />
3 Hesse (Hrsg). Giesserei Lexikon. Fachverlag Schiele<br />
& Schoen, 2000<br />
4 Kulmburg et al. Untersuchung der Korrosionsbeständigkeit<br />
von Rein-Titan. Stomatologie 2006;<br />
103: 71–76<br />
5 Kulmburg et al. Die Korrosion von Nichtedelmetall<br />
(NE)-Legierungen. ZWR 1986; 95: 544–550<br />
6 Taher, Al Jabab. Galvanic corrosion behaviour of<br />
implant suprastructure dental alloys. Dental Mat<br />
2003; 19: 54–59<br />
7 Venugopalan et al. Evaluation of restaurative and<br />
implant alloys ganvanically coupled to titatnium.<br />
Dent Mat 1998; 14; 165–172<br />
Peer-reviewed paper<br />
Korrespondenzadresse<br />
Prof. Michael Gente<br />
Abt. für Zahnersatzk<strong>und</strong>e, Bereich für Propädeutik<br />
<strong>und</strong> Kiefer-Gesichts-Prothetik<br />
Medizinisches Zentrum für ZMK-Heilk<strong>und</strong>e<br />
Georg-Voigt-Str. 3, 35033 Marburg/Lahn<br />
E-Mail: michael@gente.de<br />
ZWR ̶ Das Deutsche Zahnärzteblatt 2008; 117 (10)