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KaPITalmaRKT AUSBLICK 2013 - GoldSeiten.de

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KONJUNKTUR-PERSPEKTIVEN<br />

Rechte wie beispielsweise das Baskenland zu erhalten<br />

und über <strong>de</strong>n Großteil <strong>de</strong>r Steuereinnahmen<br />

selbst verfügen zu können, wäre ein pragmatischer<br />

und nicht unwahrscheinlicher Kompromiss.<br />

Dennoch offenbaren die politischen Entwicklungen<br />

in Spanien (neben Katalonien kommen ähnliche<br />

For<strong>de</strong>rungen auch aus Galizien und Andalusien),<br />

dass auf nationaler Ebene die Bereitschaft rapi<strong>de</strong><br />

gesunken ist, für die missliche wirtschaftliche Situation<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s solidarisch aufzukommen. Viel<br />

eher wird darauf gesetzt, dass die nor<strong>de</strong>uropäischen<br />

Län<strong>de</strong>r via EU/EZB/IWF/EFSF/ESM die Rechnung<br />

begleichen. Während auf nationaler Ebene<br />

mehr Autonomie und Unabhängigkeit angestrebt<br />

wer<strong>de</strong>n, arbeitet die politische Elite auf internationaler<br />

Ebene daraufhin, mehr politische Integration<br />

zu erwirken. Der Wi<strong>de</strong>rspruch ist unübersehbar.<br />

Frankreich muss sich umstellen<br />

Fazit<br />

Spanien hat wirtschaftspolitisch kaum Spielraum.<br />

Eine expansive Fiskalpolitik hätte aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Überinvestitionen im Infrastrukturbereich in <strong>de</strong>n<br />

letzten Jahren ohnehin kaum Ansatzpunkte. Angesichts<br />

<strong>de</strong>r Abkehr privaten Kapitals wird das Land<br />

lediglich von <strong>de</strong>n Krediten <strong>de</strong>s Eurosystems am<br />

Leben gehalten. Diese Politik ist dann erfolgreich,<br />

wenn Spanien seine wirtschaftlichen Ziele erreicht<br />

und die Kapitalflucht zu ihrem En<strong>de</strong> kommt. Eine<br />

erneute Verfehlung <strong>de</strong>r Sparziele dürfte hingegen<br />

eine Rating-Herabstufung aus <strong>de</strong>m Investment-<br />

Gra<strong>de</strong>-Bereich und einen, wenn auch möglicherweise<br />

nicht mehr ganz so starken, Anstieg <strong>de</strong>r<br />

Risikoprämien auslösen. Der Markt wird unserer<br />

Ansicht nach noch einmal die Solidarität <strong>de</strong>r Kapitalgeber<br />

und <strong>de</strong>n Verteidigungswillen <strong>de</strong>r EZB<br />

prüfen.<br />

Ernüchterung nach <strong>de</strong>n Wahlen im Mai 2012<br />

Frankreich hat im Mai 2012 einen neuen Staatspräsi<strong>de</strong>nten<br />

gewählt. Durchgesetzt hat sich <strong>de</strong>r<br />

Sozialist François Hollan<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r im Wahlkampf<br />

mit populistischen Parolen (Reichensteuer, Rente<br />

ab 60) gegen Amtsvorgänger Nicolas Sarkozy<br />

gepunktet hatte. Sechs Monate später hat sich<br />

Ernüchterung breit gemacht. Ein Konzept für die<br />

große Steuerreform wur<strong>de</strong> noch nicht vorgelegt,<br />

die sogenannte Reichensteuer (75% Steuersatz für<br />

Einkommen oberhalb einer Millionen) soll nicht für<br />

Kapitaleinkünfte und für bestimmte Berufsgruppen<br />

(u. a. Sportler) nicht gelten und die Rückführung<br />

Zinsabstand zehnjähriger französischer Staatsanleihen zu zehnjährigen <strong>de</strong>utschen<br />

Bun<strong>de</strong>sanleihen in Prozent<br />

1,6%<br />

1,4%<br />

1,2%<br />

1,0%<br />

0,8%<br />

0,6%<br />

0,4%<br />

0,2%<br />

0,0%<br />

-0,2%<br />

-0,4%<br />

Quelle: Bloomberg<br />

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