KaPITalmaRKT AUSBLICK 2013 - GoldSeiten.de

des Renteneintrittalters von 62 auf 60 gilt nicht
für alle, sondern nur für die Arbeitnehmer, die
ausreichend Berufsjahre vorweisen können. Die
ursprüngliche Wachstumsprognose für 2013 –
nach den Vorstellungen des französischen Finanzministeriums
sollte das BIP real mit 1,2% wachsen,
wobei der private Konsum mit +0,7% und die
Geschäftsinvestitionen mit +2,5% beitragen sollten
– musste auf +0,5% herunter korrigiert werden.
Aufgrund des geringeren Wachstums in diesem
Jahr fehlen rund 30 Mrd. € zusätzlich in der Finanzkasse,
was das Budgetdefizit dieses Jahr auf mehr
als 4,5% ansteigen lässt. Hollande hält ungeachtet
fallender Umfragewerte an seinem Wahlkampfprogramm
(Ausbildungsplätze, Investitionsbank,
Arbeitslosenweiterbildung) fest. Der Haushaltsplan
zeigt eine klare Fokussierung auf die Steigerung
der Einnahmen. Als Haushaltsfehlbetrag sind 61
Mrd. EUR rund 3% des BIP veranschlagt. Wir halten
das für sehr ambitioniert. Die Vorschusslorbeeren
Hollande’s sind unserer Ansicht nach weitgehend
aufgezehrt. Eine Verfehlung der Haushaltsziele in
2013 dürfte einen schmerzhaften Renditeaufschlag
französischer Staatsanleihen in Relation zu deutschen
Staatsanleihen auslösen.
Relativ hohe Verschuldung des privaten Sektors
Eines der strukturellen Probleme, die Frankreich
langfristig lösen muss, ist die Konsolidierung der
Finanzen der privaten Haushalte. Der Wahlkampf
hatte den Franzosen nicht die Botschaft vermittelt,
den Gürtel enger zu schnallen. Umso größer
ist heute die Enttäuschung – ablesbar an dem
Rückgang des Konsumentenvertrauens – darüber,
dass es ohne Einschnitte nicht gehen wird. Seit
der Einführung des Euro hat die Verschuldung des
Privatsektors in Relation zum BIP stetig zugenommen,
während der Privatsektor in Deutschland im
selben Zeitraum die Schuldenlast relativ zum BIP
abgebaut hat.
KAPITALMARKTAUSBLICK 2013 KONJUNKTUR-PERSPEKTIVEN
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