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Auch im Jahre 2006 wird jeder 5000ste Bauarbeiter - Gesunde ...

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<strong>Auch</strong> <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>2006</strong> <strong>wird</strong> <strong>jeder</strong> <strong>5000ste</strong> <strong>Bauarbeiter</strong><br />

auf der Baustelle tödlich verunglücken.<br />

m Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen sind Beschäftigte <strong>im</strong> Baubereich einem<br />

besonders hohen Unfall- und Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Die Unfallquoten,<br />

insbesondere auch die der Unfälle mit tödlichem Ausgang oder schweren Verletzungen,<br />

sind mehr als doppelt so hoch wie <strong>im</strong> Durchschnitt aller Wirtschaftszweige.<br />

Sehr geehrte Damen und Herrn,<br />

liebe Kolleginnen und Kollegen<br />

Ostern ist vorbei. Für viele Familien war es kein schönes Fest. Statt frohe Ostern war es für<br />

einige <strong>Bauarbeiter</strong>familien sehr traurig. In den letzten Wochen sind wieder viele schwere<br />

Unfälle passiert. Morgens hat man sich verabschiedet. Die Frau sagte noch:“ Pass gut auf<br />

dich auf.“ Dann die schreckliche Nachricht. Wir müssen Ihnen leider mitteilen… Der geliebte<br />

Mann, der treu sorgende Familienvater oder der liebe Opa kommt nie mehr he<strong>im</strong>. Die Angehörigen<br />

haben unser Mitgefühl. Man denkt kurz drüber nach und fragt sich, wie das denn<br />

passieren konnte? War das nicht zu verhindern?<br />

Die meisten <strong>Bauarbeiter</strong> stürzen zu Tode, von Dächern,<br />

Gerüsten und Leitern. Oder sie werden von Stahl- oder<br />

Betonteilen erschlagen oder von Erdmassen erdrückt.<br />

<strong>Auch</strong> oft von der eigenen um- oder abstürzenden<br />

Baumaschine, be<strong>im</strong> Versuch aus dem Fahrerhaus zu<br />

springen. Strom ist auch ein großes Risiko. Manche<br />

hatten einfach keine Chance.<br />

Aber, <strong>jeder</strong> Tote <strong>Bauarbeiter</strong> ist einer zuviel.<br />

Die Zahl der Toten ist rückläufig, sicher auch weil die<br />

Bauarbeitsplätze <strong>im</strong>mer weniger werden und sich seit<br />

1995 halbiert haben.<br />

Der Arbeitsschutz hat auch seinen Beitrag geleistet. Deshalb müssen wir uns noch mehr<br />

anstrengen. Nicht weniger. Das angekündigte Zurückziehen der BG Bau auf weniger Kontrolle<br />

ist dabei ein Schritt in die falsche Richtung.<br />

(Mitglied der Geschäftsführung Jutta Vestring: Wir sehen die BG Bau weiterhin als Präventionsdienstleister.<br />

Während der Schwerpunkt in der Vergangenheit auf Baustellenüberwachung<br />

lag, wollen wir künftig den Erfordernissen moderner Prävention die Beratung<br />

und Schulung der Beschäftigten und Unternehmern in den Betrieben mehr in den Vordergrund<br />

stellen. Erfahrungen haben gezeigt, dass die Ursachen für schwere Unfälle häufig<br />

in organisatorischen und strukturellen Bedingungen der Unternehmen liegen. Juni 2005 Der<br />

Grundstein, Zeitschrift der IG BAU.)<br />

Verantwortung ist gut, Kontrolle ist besser.<br />

Ebenso die Gewerbeaufsicht kommunalisieren, dies kommt der Abschaffung gleich. <strong>Auch</strong><br />

wurde mit Deregulierung der UVV und anderer technischer Regeln die <strong>im</strong>mer wieder geforderten<br />

Handlungsspielräume eröffnet, allerdings verbunden mit einer deutlich gesteigerten<br />

persönlichen Verantwortung. Arbeitsschutz: neue Freiheit heißt aber auch neue Verantwortung<br />

– für Arbeitgeber und Behörden. Wenn „Deregulierung“ in einem positiven Sinne verstanden<br />

werden soll als Rechtsvereinfachung und mehr Offenheit für pragmatische betriebliche<br />

Lösungen <strong>im</strong> Arbeitsschutz, so ist das notwendig mit mehr Verantwortung der Unternehmen<br />

verbunden. Arbeitgeber können nicht nur mehr „Freiheit“ beanspruchen wollen, sie<br />

müssen dann auch mehr Verantwortung akzeptieren.<br />

Auf jeden Fall setzen solche Neuerungen funktionierende und kompetente, gut ausgestattete


Arbeitsschutzbehörden voraus, denn der Bedarf an Beratung und Information, vor allem aber<br />

auch an Überwachung <strong>wird</strong> zunehmen.<br />

Ohne wirksame Kontrolle werden sich die schwarzen Schafe, die bereits ein Teil der Herde sind,<br />

noch mehr bei der Sicherheit sparen als bisher und sich auch noch Wettbewerbsvorteile auf Kosten<br />

von Leben und Gesundheit der <strong>Bauarbeiter</strong> verschaffen. Angebotene Schulungen werden<br />

kaum noch genutzt. In die Röhre schauen auch die verantwortungsbewussten Unternehmen, für<br />

die Sicherheit und Gesundheit Unternehmensziele sind. Die Tatsache, dass in einigen Bereichen<br />

wie KMU <strong>im</strong> Baugewerbe ¾ der Unternehmen bisher keinerlei Bestrebungen zur Durchführung<br />

der Gefährdungsbeurteilung erkennen lassen, die seit nunmehr 10 <strong>Jahre</strong>n vorgeschrieben<br />

ist, muss doch bei allen Akteuren <strong>im</strong> Arbeits- und Gesundheitsschutz einleuchten, dass hier<br />

was falsch läuft und dringender Handlungsbedarf besteht und nicht umgekehrt.<br />

Viele, die keine oder wenig Ahnung haben, sind auch nicht bereit sind sich überhaupt mit dem<br />

Thema zu beschäftigen. Sie sind der Meinung, da ist jetzt einiges abgeschafft worden, das würde<br />

sie entlasten. Das war schon <strong>im</strong>mer zuviel Bürokratie. Das gäbe es nur in Deutschland.<br />

Ein fataler Irrtum, der Menschenleben kosten kann. Bei einer Kontrolle durch das Amt für Arbeitsschutz<br />

stellte sich heraus, dass in der Bauwirtschaft gerade mal ein Viertel die Gefährdungsbeurteilungen<br />

durchführen (COPAS-Statistik). <strong>Auch</strong> Kleinbetriebe sollen jetzt flexible Rahmenvorschriften<br />

selbst konkret ausgestalten. Kann man <strong>im</strong> Ernst erwarten, dass sie das tun werden und<br />

tun können ohne kompetente Unterstützung und Überwachung durch die zuständigen Behörden?<br />

Der in der Praxis zu beobachtende Rückzug des dualen Arbeitsschutzsystems führt zu mehr<br />

menschlichem Leid, zu mehr Kosten bei den Arbeitgebern durch höhere Lohnfortzahlung und<br />

höhere Beiträge. Die zunehmende Zahlungsunfähigkeit einiger für den Arbeitsschutz verantwortlichen<br />

wie manche Länder, darf nicht dazu führen, dass die Zeche die Betroffenen zahlen mit<br />

ihrer Gesundheit, wie schon <strong>jeder</strong> zweite <strong>im</strong> Baugewerbe und schl<strong>im</strong>mstenfalls mit ihrem Leben.<br />

Gemeinsam, <strong>jeder</strong> in seiner Verantwortung<br />

Wir, die wir alle Verantwortung tragen, vom Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Bauherr, Bauleiter, Betriebsräte,<br />

Polier, Fachkräfte für Arbeitsicherheit, Krankenkassen, Berufsgenossenschaften, Gewerkschafter,<br />

Politiker, Aufsichtspersonen, Aufsichtsbeamte, Arbeitgeberverbände, und viele<br />

mehr müssen Kosten einsparen das ist richtig. Das kann und muss geschehen aber durch mehr<br />

Gesundheit und weniger Unfälle. Die, die was tun, müssen belohnt werden und die die nichts tun<br />

müssen zahlen und nicht umgekehrt. Bonus- und Malussysteme gehören ausgebaut.<br />

Lassen Sie nicht zu, dass das Sicherheit und Gesundheit auf den Baustellen verschlechtern.<br />

Helfen Sie mit, <strong>jeder</strong> in seiner Verantwortung. Lassen Sie nicht zu, wenn sie Dinge sehen die<br />

nicht in Ordnung sind. <strong>Auch</strong>, wenn die Leute sich nicht beschweren. Aus Angst um den Arbeitsplatz<br />

gehen die heute fast jedes Risiko ein, auch der Krankenstand war noch nie so niedrig. Der<br />

Leistungsdruck <strong>wird</strong> <strong>im</strong>mer höher. Stress durch zu kurz angesetzte und unlösbare Terminvorgaben.<br />

Auf Baustellen werden unendlich Stunden gekloppt und anschleißend gibt’s Kurzarbeit.<br />

Hauptsache das Einkaufszentrum oder sonst ein Bauwerk ist kurzfristig fertig. Da <strong>wird</strong> auch klar<br />

warum Arbeitgeber die Flexi wollen. Ohne einen Haufen Überstunden ist das gar nicht zu machen<br />

und, man spart Überstundenprozente, und der Staat Saisonkurzarbeitergeld. Und <strong>im</strong> Winter<br />

soll man dann ganz zu Hause bleiben, dafür hat man <strong>im</strong> Sommer reingehauen. Das Arbeitszeitgesetz<br />

ist heute schon eine Farce. <strong>Auch</strong> die Bauherren sind laut Baustellenverordnung mit in<br />

der Verantwortung. Hier werden die Fertigstellungstermine festgelegt.<br />

Bitte helfen auch Sie persönlich mit, dass sich die Situation verbessert und nicht verschlechtert.<br />

Es ist ja alles geregelt, nur auf den Baustellen bei den Arbeitern kommt so gut wie nichts an, die<br />

Umsetzung ist vollkommen unbefriedigend. Die Situation für die Bauschaffenden <strong>wird</strong> <strong>im</strong>mer<br />

schwieriger. Abbau von Einkünften, höhere Kosten, Leistungsdruck, drohende Arbeitslosigkeit<br />

usw. Der Staat zieht sich <strong>im</strong>mer mehr zurück, nicht nur bei der Rente und in der Gesundheitspolitik.<br />

Die Fehler schiebt man jetzt dem kleinen Mann auch noch in die Schuhe. Die, die beispielsweise<br />

eine Berufsunfähigkeitversicherung am dringendsten brauchen, müssen, wenn sie nicht<br />

von vorneherein abgelehnt <strong>wird</strong>, die höchsten Beiträge zahlen. Die wenigsten können sich das<br />

erlauben. Die Rente mit 67 ist eine Katastrophe. Altersarmut vorprogrammiert. Vorsorge wovon?<br />

Wir müssen Lösungen finden, dass die Menschen länger eine gesunde Bauarbeit ausüben können.<br />

Beispielsweise durch Verknüpfung von Arbeitsschutzmanagementsystemen und Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement System. Und mehr Kooperation aller.<br />

Bleiben Sie gesund, Ihr Rudi Clemens


Aus dem Unfallgeschehen:<br />

11.02.<strong>2006</strong><br />

Zwei <strong>Bauarbeiter</strong> bei Arbeitsunfällen in Steglitz getötet Berliner Morgenpost<br />

In Steglitz sind gestern Mittag innerhalb weniger Stunden zwei <strong>Bauarbeiter</strong> bei Arbeitsunfällen<br />

ums Leben gekommen. Gegen 10.45 Uhr stürzte an der Borstellstraße ein 49jähriger<br />

Handwerker aus Brandenburg aus noch ungeklärter Ursache bei Trockenbauarbeiten aus<br />

dem Fenster einer in der zweiten Etage eines Gebäudes liegenden Wohnung und schlug auf<br />

den Gehweg auf. Trotz aller Bemühungen eines mit dem Rettungshubschrauber zum Unfallort<br />

geflogenen Notarztes erlag der Familienvater kurze Zeit später seinen schweren inneren<br />

Verletzungen<br />

Knapp drei Stunden später starb ein 31jähriger <strong>Bauarbeiter</strong> aus Berlin durch einen Arbeitsunfall<br />

auf einer Baustelle an der Schlossstraße/ Ecke Grunewaldstraße. Aus ebenfalls noch<br />

unbekannten Gründen verlor er be<strong>im</strong> Abbau eines Gerüsts den Halt und stürzte zwölf Meter<br />

in die Tiefe. Er schlug mit dem Kopf auf den Gehweg und war sofort tot.<br />

21.02.06<br />

Tödlicher Unfall an größter Messehalle<br />

Stuttgart. Leinf.- Echterdingen. Am 21. Februar<br />

gegen 16:15 Uhr ereignete sich auf der Baustelle<br />

der neuen Stuttgarter Messe ein<br />

schwerer Unfall: Be<strong>im</strong> Anheben eines 170<br />

Tonnen schweren Brückenstückes kam einer<br />

der beiden Kräne aus dem Gleichgewicht und<br />

stürzte um. Nach bisherigen Erkenntnissen<br />

waren die beiden dabei Träger auf eine der<br />

beiden Hauptstützen zu setzen. Dabei kippte<br />

der Raupenkran aus bislang ungeklärter<br />

Ursache nach vorn. Der 48-jährige Kranführer,<br />

der aus Frankfurt/Oder kommt, wurde heraus<br />

geschleudert. Der Mann erlitt schwere Verletzungen<br />

und starb noch bevor der Notarzt eintraf. Der 49-jährige Fahrer des Autokrans erkannte<br />

die Situation und konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Er erlitt einen Schock.<br />

09.03.<strong>2006</strong><br />

Tödlicher Arbeitsunfall<br />

Auf einer Baustelle in Mönchengladbach ist am Nachmittag ein 54-jähriger Arbeiter von einer<br />

umgestürzten Hauswand erschlagen worden. Ein Baggerfahrer hatte bei Erdarbeiten versehentlich<br />

mit der Schaufel die Außenwand eines Rohbaus zum Einsturz gebracht. Die Polizei<br />

und das Amt für Arbeitsschutz ermitteln. Retter hatten noch vergeblich versucht, das Opfer<br />

zu rean<strong>im</strong>ieren. Ein angeforderter Rettungshubschrauber musste wieder abbestellt werden.<br />

09.03.<strong>2006</strong><br />

Baggerfahrer ertrunken Nonstopnews<br />

Am 09.03.<strong>2006</strong> kam es am Dümmer See (Landkreis Diepholz)<br />

zu einem tödlichen Unfall mit einem Bagger. Der<br />

Bagger sollte Schlickablagerungen ausbaggern. Bei diesen<br />

Arbeiten rutschte der Bagger ab und stürzte kopfüber in den<br />

See. Der Baggerfahrer wurde dabei in seinem Führerhaus<br />

eingeschlossen und konnte sich nicht selber befreien. Sofort<br />

stürzten sich ein weiterer Baggerfahrer und ein Polizist in<br />

den eiskalten See und versuchten den Mann zu befreien,<br />

was aber nicht gelang. Der Fahrer konnte erst nach ca. 10<br />

Minuten mit Hilfe der Feuerwehr aus dem Führerhaus<br />

befreit werden. Trotz sofortiger Rean<strong>im</strong>ation durch den Notarzt, kam jede Hilfe zu spät, der<br />

Mann verstarb an der Unfallstelle. Wieso der Bagger abrutschte ist noch unklar, die Polizei ermittelt.<br />

Außerdem wurde die Berufsgenossenschaft eingeschaltet.


09.03.06<br />

Herabfallende Baumwurzeln töten 41 <strong>Jahre</strong> alten <strong>Bauarbeiter</strong> Berliner Morgenpost<br />

Ein Arbeiter einer brandenburgischen Baufirma ist gestern an der Dorotheenstraße 91 in Berlin-<br />

Mitte tödlich verunglückt. Der 41 <strong>Jahre</strong> alte Mann aus Teltow-Fläming stand in einem vier Meter<br />

tiefen Graben, als sich gegen 15.40 Uhr Baumwurzeln mit Betonteilen vom Erdreich lösten, abrutschten<br />

und ihn begruben. Er ist 1,50 Meter breit, mehrere Meter lang und abschüssig. Am oberen<br />

Ende ruhte <strong>im</strong> Erdreich der Wurzelballen eines längst gefällten Baumes mit alten Betonteilen.<br />

Der löste sich jedoch, als der Arbeiter auf dem Grund der Grube stand und begrub ihn unter sich.<br />

Kollegen riefen über den benachbarten Pförtner des Bundestages Polizei und Feuerwehr zu Hilfe.<br />

Der Leichnam <strong>wird</strong> nun obduziert. "Das soll klären, ob der Mann vom Gewicht der Wurzel und<br />

des Betons oder von nachrutschenden Erdmassen erdrückt wurde", sagt ein Polizeisprecher. Die<br />

Polizei hat, wie bei tödlichen Arbeitsunfällen üblich, ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Sie prüft,<br />

ob auf der Baustelle fahrlässig Menschenleben gefährdet worden sind und somit eine Straftat<br />

vorliegt<br />

15.03.<strong>2006</strong><br />

Zwei <strong>Bauarbeiter</strong> von Betonplatte erschlagen<br />

WIESBADEN Von einer zirka drei Tonnen schweren Betonplatte erschlagen wurden gestern zwei<br />

Arbeiter der Wiesbadener Baufirma Brömer bei einem Arbeitsunfall an den Rhein-Main-Hallen.<br />

Bei den Toten handelt es sich um einen 20-jährigen Auszubildenden aus Heidenrod und seinen<br />

57-jährigen Kollegen aus Rettert (Rhein-Lahn-Kreis). Der Auszubildende soll laut Polizei gestern<br />

seinen ersten Arbeitstag auf dieser Baustelle gehabt haben. Die Arbeiter standen in einer Baugrube<br />

am Foyer, wo eine Bodenplatte erneuert werden sollte.<br />

Der Eingangsbereich der Hallen <strong>wird</strong> seit Anfang Januar aufwändig umgestaltet. Noch vor der<br />

Mittagspause sollten die Männer, bevor weitere Arbeiten an der Bodenplatte anstanden, für die<br />

erforderliche Sicherheit sorgen. Dazu sollte eine etwa fünf Meter lange, zwei Meter hohe und 25<br />

Zent<strong>im</strong>eter starke Betonwand mit so genannten Sprießen abgestützt werden. Die Wand stammt<br />

aus früheren <strong>Jahre</strong>n. Nach der Absicherung, die ihnen der Polier aufgetragen haben soll, hätten<br />

die Arbeiter, wie ihre Kollegen dies bereits gegen 13 Uhr taten, den Weg in die Mittagspause<br />

antreten sollen. Bei der Mittagspause fehlten die beiden Männer.<br />

Während die nichts ahnenden Kollegen ihre Pause<br />

hatten, passierte das Unglück - die Wand stürzte um<br />

und fiel auf die beiden Männer. Sie hatten in der<br />

engen Baugrube keine Chance, der tonnenschweren<br />

Platte zu entkommen.<br />

Bemerkt wurde der Unfall erst gegen 13.50 Uhr, als<br />

die übrigen Arbeiter zur Baugrube kamen. Sie waren<br />

total geschockt be<strong>im</strong> Anblick, der sich ihnen bot. Das<br />

Betonteil musste zur Bergung der Verunglückten mit<br />

einem Kran angehoben werden. Der Notarzt konnte<br />

nur noch den Tod feststellen.<br />

.Die Polizei sowie die Abteilung Arbeitsschutz und<br />

Sicherheitstechnik ermitteln. "Die Frage der Schuld<br />

steht für uns eigentlich nicht <strong>im</strong> Vordergrund", sagt<br />

Dezernatsleiter Wolf-Jürgen Hader. "Uns interessiert:<br />

Was war die Ursache, welche Konsequenzen müssen<br />

daraus gezogen werden für andere Baustellen, in<br />

welcher Weise hätte der Unfall verhindert werden<br />

können, warum wurden eventuell notwendige Maßnahmen<br />

nicht ergriffen?" Die Ermittlungen der Arbeitsschützer<br />

münden in einen Bericht für die Staatsanwaltschaft.<br />

Geprüft werde unter anderem, wie konkret<br />

die Arbeitsanweisungen des Poliers gewesen<br />

seien.<br />

Die Betonwand war ursprünglich am rechten Grubenrand befestigt


24.03.06<br />

Todessturz aus knapp drei Metern Höhe Mannhe<strong>im</strong>er Morgen<br />

32-jähriger Familienvater bricht durch Kunststoffdach und fällt unglücklich auf den Hinterkopf.<br />

Das Kunststoffdach war nur knapp drei Meter hoch - doch als es durchbrach, riss es einen<br />

32-jährigen <strong>Bauarbeiter</strong> aus der Neckarstadt in den Tod: Der Familienvater, der gestern kurz<br />

vor 8 Uhr auf dem Gelände des Unilever-Werks in der Rhenaniastraße dort oben gerade<br />

Schrauben lösen wollte, schlug bei dem Sturz so unglücklich auf dem Hinterkopf auf, dass er<br />

noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen erlag.<br />

Ganz alltägliche Reparaturarbeiten, es waren nur eben schnell ein paar Schrauben zu lösen.<br />

Der Mitarbeiter einer Baufirma, die <strong>im</strong> Auftrag des Weltunternehmens diesen Bereich dort<br />

umgestaltet, hat sich best<strong>im</strong>mt keine Gedanken gemacht, als er wohl kurz nach 7.30 Uhr auf<br />

das Kunststoffdach stieg. Was dann geschah, kann die Polizei nur anhand der Spurenlage<br />

rekonstruieren. Zeugen gibt es nicht, erst ein paar Minuten später, gegen 7.45 Uhr, finden<br />

Unilever-Beschäftigte den Mann - er liegt regungslos auf dem Boden des Unterstands. Man<br />

reagiert sofort, nur Augenblicke später alarmiert das Werk Notarzt und Rettungsdienste.<br />

Vergebens - jede Hilfe kommt zu spät. Der 32-Jährige muss, das ergeben die Untersuchungen<br />

am Ort des Unglücks, sofort tot gewesen sein. Das harte Aufschlagen auf dem Hinterkopf<br />

nach dem Fall aus drei Metern Höhe habe zum Tod des Mannes geführt. Das 32-jährige<br />

Opfer wohnte nach Informationen des "MM" in der Neckarstadt, der Familienvater hinterlässt<br />

eine Frau und zwei Kinder. Die furchtbare Nachricht vom Tod ihres Mannes erreichte die<br />

Ehefrau an ihrem Arbeitsplatz.<br />

26.03.<strong>2006</strong><br />

Essen: Baggerführer stirbt nach Absturz WAZ<br />

30-Tonnen-Bagger stürzt an der Kanalbaustelle des Borbecker Mühlenbachs zehn Meter in die<br />

Tiefe. Fahrer (41) <strong>wird</strong> von Feuerwehrspezialisten befreit, stirbt aber in der Nacht. Rätseln um die<br />

Unfallursache Der 41-Jährige, der am Freitagabend<br />

mit seinem Bagger in einen Schacht gestürzt war, ist<br />

in der Nacht zum Samstag gestorben. Die<br />

Emschergenossenschaft steht bei der Frage nach der<br />

Unfallursache vor einem Rätsel. Der 30 Tonnen<br />

schwere Bagger hatte an der Kanalbaustelle<br />

Borbecker Mühlenbach in Fulerum einen Minibagger<br />

auf dem Schachtgrund abgesetzt. Dabei war er nach<br />

vorn gekippt und in den Kanalschacht gestürzt (die<br />

WAZ berichtete). Der kleine Bagger wurde vollständig<br />

zerquetscht. Dessen Fahrer konnte sich aber in<br />

Sicherheit bringen und wurde nur leicht verletzt. Es<br />

folgte eine dramatische Rettungsaktion.<br />

Höhenretter der Feuerwehr, die auch als<br />

Rettungsassistenten ausgebildet sind, seilten sich zu<br />

den Verunglückten ab. Den nur leicht verletzten Mann<br />

brachten die Retter mit einem speziellen Geschirr und<br />

dem Feuerwehrkran schnell hinauf. "Der Fahrer des 30-Tonners, der trotz seiner lebensgefährlichen<br />

Verletzungen die ganze Zeit ansprechbar war, musste notärztlich versorgt und zeitgleich<br />

befreit werden", berichtet Feuerwehrsprecher Mike Filzen. Dazu wurden hydraulische Rettungsgeräte<br />

in die Grube abgeseilt. Filzen: "Um 19.20 Uhr kam die erlösende Meldung: ,Person ist<br />

befreit und liegt <strong>im</strong> Schleifkorb´. Drei Minuten später schwebte er an die Erdoberfläche und wurde<br />

<strong>im</strong> Laufschritt zum Notarztwagen getragen." Der Schwerstverletzte starb noch in der Nacht an<br />

den Folgen seiner Verletzungen.<br />

Michael Steinbach, Sprecher der Emschergenossenschaft, zeigte sich gestern bestürzt über den<br />

Tod des Baggerführers. "Zur Unfallursache können wir noch wenig sagen." Fest zu stehen<br />

scheint bereits, dass nicht nachgebendes Erdreich unter dem Bagger das Unglück verursacht<br />

hat: "Die Böschung ist nicht abgerutscht. So viel ist sicher." Experten sollen jetzt den Hergang<br />

klären. Die Renaturierung des Borbecker Mühlenbachs ist Teil eines milliardenschweren Sanierungsprogramms<br />

der Emschergenossenschaft. Die teilweise noch oberirdisch entsorgten Abwässer<br />

verschwinden in Kanalröhren unter die Erde. 400 Mio E kostet die Sanierung allein in Essen.


28.03.<strong>2006</strong><br />

Reinbek: <strong>Bauarbeiter</strong> stirbt nach Stromschlag<br />

Ein 35 <strong>Jahre</strong> alter <strong>Bauarbeiter</strong> ist gestern Mittag (27.März) bei einem Arbeitsunfall auf dem<br />

Reinbeker Bahnhof ums Leben gekommen. Der Mann aus Hamburg war gerade dabei, ein<br />

Eisengitter für ein Fundament zu flechten, als ein 3,80 Meter langes Eisenstück, das er in<br />

seinen Händen hielt, die Stromschiene des S-Bahngleises berührte. Ein Notarzt kämpfte 45<br />

Minuten lang vergeblich ums Leben des Arbeiters.<br />

29.03.06<br />

Zwei Kranführer sterben bei Tornado über Hamburg Berliner Morgenpost<br />

18.59 Uhr: Die Windhose erreicht eine Baustelle an der Harburger Schlossstraße, wo ein<br />

Bürogebäude errichtet <strong>wird</strong>. Drei Baukräne knicken um wie Streichhölzer. Zwei der Kräne<br />

sind besetzt. Die beiden Kranführer werden unter den Trümmern begraben und kommen<br />

ums Leben. Ein vierter Kran schwankt, bleibt jedoch stehen. Der Kranführer ist über Funk mit<br />

den beiden Kollegen verbunden. Er muss mit anhören, wie die Männer in ihren Kanzeln aus<br />

40 Meter Höhe schreiend zu Boden stürzen und sterben.<br />

Kollege sah Kranfahrer sterben: "Bilder, die man nicht vergisst" Hamburger Abendblatt<br />

Einer der drei umgestürzten Kräne fiel auf eine Lagerhalle der Firma H.C. Hagemann. In der<br />

Halle saßen zehn Mitarbeiter. Einer von ihnen: Fred Lehmkuhl.<br />

Der <strong>Bauarbeiter</strong> berichtet: "Es<br />

hat wahnsinnig gestürmt. Dann<br />

krachte es." Sie seien alle<br />

rausgelaufen. "Ich habe meinen<br />

Kollegen unter dem Kran<br />

gesehen. Der Kollege - es war<br />

der Kranführer Detlef T., der<br />

wie sein Kollege Mathias H. den<br />

Tornado nicht überlebte.<br />

"Ich habe seinen Puls gefühlt",<br />

erzählt Lehmkuhl. "Einer<br />

brachte eine Decke, damit er<br />

nicht auskühlt. Seine Beine<br />

waren total verdreht, es sah<br />

schl<strong>im</strong>m aus. Ich habe seine<br />

Hand gehalten, bis die<br />

Feuerwehr kam und ihn rausgeholt hat." Fred Lehmkuhl stand am Montag stundenlang am<br />

Unfallort: "Das sind Bilder, die man nicht vergisst." Betonbauer Wilfried Umland (53) war in<br />

seinem Haus, wenige Meter von der Baustelle entfernt. Plötzlich sei es dunkel geworden, es<br />

gab einen Knall. Er rannte zum Fenster und schaute raus: "Der Kran war weg." Sonst konnte<br />

er ihn <strong>im</strong>mer vom Fenster aus sehen. Der Kran hat auch den dunkelblauen Nissan Pr<strong>im</strong>era<br />

von Wilfried Umland zerstört. Auf die Frage, was auf der Baustelle gemacht wurde, sagt Umland:<br />

"Die haben gerade betoniert."<br />

Ein dritter Kranführer, dem nichts passiert war, hatte wie<br />

versteinert in der Blohmstraße gestanden. Geschockt<br />

rauchte er eine nach der anderen, wurde von Kollegen<br />

abgeschirmt. Detlef T. und sein ebenfalls getöteter Kollege<br />

Mathias H. (45) waren Angestellte der Cuxhavener Firma<br />

"Vertikal-Bau", die Arbeiter an Hagemann ausgeliehen hatte.<br />

Chef Michael Feichtner: "Am Nachmittag hatte ich noch mit<br />

Herrn T. telefoniert. Nun müssen wir den Familien alle Unterstützung<br />

zukommen lassen. T. lebte mit Frau und zwei<br />

Kindern (13, 15) in Samsweden (Sachsen-Anhalt). Sein<br />

Kollege Mathias H. stammte aus Erfurt.


04.04.<strong>2006</strong><br />

Arbeitsunfall in Hamburg-Rahlstedt - 52-Jähriger stürzt in den Tod dpa/regioline<br />

Hamburg - Bei einem Arbeitsunfall in Hamburg-Rahlstedt ist am Dienstag ein 52 <strong>Jahre</strong> alter<br />

<strong>Bauarbeiter</strong> aus Rostock ums Leben gekommen. Der Mann stürzte an dem verregneten<br />

Vormittag von einem Baugerüst <strong>im</strong> siebten Obergeschoss in die Tiefe und war sofort tot, teilte<br />

die Feuerwehr mit. Die Unfallursache war zunächst unklar. Die Leiche sollte in der Gerichtsmedizin<br />

untersucht werden. Weitere anwesende <strong>Bauarbeiter</strong> wurden nicht verletzt.<br />

10.04.<strong>2006</strong><br />

61 <strong>Jahre</strong> alter Polier stirbt auf Straßenbaustelle Rhein-Zeitung online<br />

Wadern - Ein 61 <strong>Jahre</strong> alter <strong>Bauarbeiter</strong> ist am Montag in Wadern-Nunkirchen von einer<br />

Gummiwalze überfahren worden. Der Mann sei noch am Unglücksort gestorben, teilte die<br />

Polizei in Saarbrücken mit. Wie der aus Beckingen an der Saar stammende Polier unter das<br />

Fahrzeug geriet, war zunächst unklar. Die <strong>Bauarbeiter</strong> waren gerade dabei, die Teerdecke<br />

der Ortsdurchfahrt in Nunkirchen zu erneuern. Eine Gummiradwalze <strong>wird</strong> ähnlich wie eine<br />

Dampfwalze eingesetzt<br />

10.04.<strong>2006</strong><br />

Mann auf Baustelle getötet Berliner Tagesspiegel<br />

Heinersdorf - Bei einem Arbeitsunfall ist am Montag ein <strong>Bauarbeiter</strong> tödlich verunglückt. Auf<br />

einem Privatgrundstück in der Berliner Straße hat der Geschäftsführer einer kleinen Baufirma<br />

aus Frankfurt (Oder) eine Grube ausgehoben, ohne diese fachgerecht zu stabilisieren.<br />

Die Grube war nach Angaben eines Sprechers des Landesamtes für Arbeitsschutz zu tief, so<br />

dass Wände nachgaben und der Mann gegen 12.30 Uhr von Erdmassen verschüttet wurde.<br />

Eine knappe halbe Stunde konnten Feuerwehrleute den 49-Jährigen nur noch tot bergen.<br />

Ein Praktikant, der ebenfalls anwesend war, erlitt einen Schock.<br />

Ähnlicher Unfall<br />

Arbeitssicherheit ist schon seit mehr als 3.500 <strong>Jahre</strong>n ein Thema, das die Menschheit<br />

beschäftigt. Wie heißt es doch <strong>im</strong> 5. Buch Moses, Kapitel 22, Vers. 8: "Wenn du ein<br />

neues Haus baust, so mache eine Lehne darum, auf deinem Dache, auf dass du nicht<br />

Blut auf dein Haus ladest, wenn jemand herabfiele".

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