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Kameruner Endkampf um die Festung Moraberg - Golf Dornseif

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Stationshaus in<br />

Edea mit Front<br />

nach Norden<br />

wegen der<br />

Klimatisierung.<br />

Tatsächlich gab es eine anders lautende Erklärung dafür, dass <strong>die</strong> Briten annehmen mussten mit<br />

D<strong>um</strong>-D<strong>um</strong>-Geschossen getroffen worden zu sein: Im Gefecht am 27. September 1914 (sowie vorher<br />

und nachher) fand der Schusswechsel inmitten einer Felsen-Landschaft statt und viele Geschosse<br />

prallten als Querschläger von den Felsen ab bevor sie einen Gegner leibhaftig trafen mit furchtbarer<br />

Wirkung (wegen der Zersplitterung des Geschosskerns ohne Zutun des Schützen).<br />

(Anmerkung: Ein D<strong>um</strong>-D<strong>um</strong>-Geschoss war ein wie ein Sprenggeschoss wirkendes Infanteriegeschoss<br />

mit abgekniffener Spitze (Zange) und also frei liegendem Bleikern, der schwerste Wunden in einen<br />

Körper reißt. "D<strong>um</strong>-D<strong>um</strong>" bedeutet in einer indischen Regionalsprache "Hügel, Erdwall" nach dem<br />

Standort der bengalischen Artillerie vor Kalkutta, wo solche grausamen Geschosse zuerst in einer<br />

kleinen Munitionsfabrik massenhaft hergestellt wurden "zur Befriedung von Aufständischen" im<br />

britischen Kolonialreich. Ab 1907 waren D<strong>um</strong>-D<strong>um</strong>-Geschosse völkerrechtlich geächtet.<br />

Während des Ersten Weltkriegs kam es erneut zu Auseinandersetzungen zwischen Briten und<br />

(<strong>die</strong>smal) deutschen Schutztruppen-Einheiten in DSWA, Togo, Kamerun und DOA in Einzelfällen. Es<br />

stellte sich heraus nach eingehenden Untersuchungen deutscherseits, dass einige zur Schutztruppe<br />

eingezogene deutsche Farmer (Kaufleute, Beamte usw.) mit privaten Jagdgewehren und privaten<br />

Munitionsvorräten ins Gefecht gingen und dabei fahrlässigerweise ihre Jagd-Munition (mit D<strong>um</strong>-D<strong>um</strong>-<br />

Eigenschaften) nutzten, ohne <strong>die</strong> Folgen für Menschen auf der gegnerischen Seite zu bedenken. Der<br />

Gebrauch von D<strong>um</strong>-D<strong>um</strong>-Patronen zur Jagd auf Wild war seinerzeit nicht gesetzwidrig in den<br />

deutschen Schutzgebieten. Die Kommandeure der Schutztruppe entschuldigten sich beim Gegner<br />

und sorgten für <strong>die</strong> Vernichtung der übrig gebliebenen illegalen Geschosse. Aus heutiger Sicht war <strong>die</strong><br />

Verwendung von D<strong>um</strong>-D<strong>um</strong>-Patronen zur Jagd weder waidgerecht noch ehrenhaft.<br />

Obwohl <strong>die</strong> feindlichen Truppen in und <strong>um</strong> Mora lagerten und alle Wege mit den Leuten des Sultans<br />

von Mora aufmerksam überwachten, versuchte <strong>die</strong> deutsche Kompanie am Mora-Berg mit den<br />

Nachbar-Einheiten in Garua sowie Kusseri durch Boten Verbindung zu halten, was auch meistens<br />

glückte. Am 15. September traf ein von Kusseri entsandter Läufer mit der Meldung ein, dass am 25.<br />

August ein Gefecht stattgefunden hatte. Der bereits früher abgeschickte Gefechtsbericht durch einen<br />

anderen Boten ging aus unbekannten Gründen verloren, doch wurde der Mann wahrscheinlich<br />

abgefangen (von den Leuten des Sultans) und an <strong>die</strong> Briten ausgeliefert. Es gelang ihm aber, sich als<br />

Wanderhändler auszugeben und das ihm anvertraute Schreiben in einem Amulett vor dem Zugriff der<br />

Engländer zu bewahren. Daraufhin ließ man ihn wieder laufen...

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