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Kameruner Endkampf um die Festung Moraberg - Golf Dornseif

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Hiermit bescheinige ich auf meine Ehre als britischer Offizier, dass <strong>die</strong>se Botschaft der Wahrheit<br />

entspricht. Niedergeschrieben in Dsaffa, am 15. Februar 1916. ----- Im Auftrag: J. F. Badham, Captain.<br />

British Expeditionary Forces in Cameroon. Bestätigt durch Capitaine Remond, Streitkräfte der<br />

Republik Frankreich in Kamerun."<br />

Die deutsche Verlustliste <strong>um</strong>fasste im Einzelnen: Von den 14 Deutschen waren zwei gefallen, einer<br />

wurde schwer verwundet, zwei wurden leicht verwundet und einer wurde auf Patrouille gefangen<br />

genommen in Garua.<br />

Von den 190 farbigen Soldaten im Dienst der Schutztruppe waren 25 gefallen oder verstorben<br />

(Krankheiten, Verletzungen), neun vermisst, zwei schwer verwundet in Gefangenschaft geraten, neun<br />

auf Patrouille in Garua in Gefangenschaft geraten, acht schwer verwundet, 34 leicht verwundet und<br />

vier desertiert (Rekruten). Unter den zahlreichen Hilfskräften büssten 11 ihr Leben ein, 20 erlitten<br />

schwere Verletzungen und 29 leichte Verletzungen. Viele Kranke waren nicht mehr einsatzfähig. Die<br />

Munition hätte noch für ein Tagesgefecht ausgereicht, wies aber zahlreiche "Versager" auf. Die<br />

Männer liefen zuletzt in L<strong>um</strong>pen her<strong>um</strong>, viele Deutsche gingen barfuss. Die Gewehre funktionierten<br />

unzuverlässig mangels Pflegemitteln. Das Sanitätsmaterial und Medikamente fehlten vollständig nach<br />

Verbrauch.<br />

Schweren Herzens willigte Hauptmann von Raben in <strong>die</strong> Kapitulation ein am 17. Februar 1916 und<br />

erreichte im Verlauf weiterer Verhandlungen, dass alle Deutschen ihre Seitengewehre behalten<br />

durften, also auch Unteroffiziere und Mannschafts<strong>die</strong>nstgrade. Die Briten waren damit einverstanden,<br />

einen Betrag von 60.000 Shilling bereit zu stellen sowie Proviant zu liefern. Das Geld wurde benötigt,<br />

<strong>um</strong> <strong>die</strong> eingeborenen Soldaten auszahlen zu können wegen des rückständigen Solds, z<strong>um</strong>indest in<br />

Raten. Nach Unterzeichnung sämtlicher Formalitäten begann <strong>die</strong> Gefangenschaft am 18. Februar<br />

1915. Eine britische Ehrenkompanie mit Weissen präsentierte <strong>die</strong> Gewehre vor dem ehemaligen<br />

Feind während <strong>die</strong> angekündigten Franzosen sich entschuldigen ließen und ausser Sichtweite<br />

blieben. Die Briten zeigten sich über Nacht wie verwandelt in liebenswürdige Gastgeber, tauschten<br />

Souvenirs mit den Deutschen und luden sie immer wieder z<strong>um</strong> gemeinsamen Essen ein mit Tafel-<br />

Wein und R<strong>um</strong>. Sogar Zigaretten gab es reichlich für jedermann. Die Angehörigen der Schutztruppe<br />

blieben für <strong>die</strong> eigene Disziplin selbst verantwortlich und hinterließen einen vorzüglichen Eindruck bei<br />

den Engländern.<br />

Hauptmann von Raben, Leutnant Kallmeyer, Assistenzarzt Dr. Podzun, Feldwebel Damis sowie<br />

Unteroffizier Bierschenk widmeten sich noch einige Tage ihren farbigen Soldaten zur Regulierung der<br />

Löhnungsansprüche mit britischer Unterstützung. Alles verlief korrekt nach Plan, und <strong>die</strong> Kompanie<br />

wurde offiziell aufgelöst Kurs England.<br />

Quellen<br />

F. Damis: Auf dem <strong>Moraberg</strong>e<br />

(Privatdruck des Vereins ehemaliger Angehöriger der Kaiserlichen Schutztruppe für Kamerun zur<br />

Erinnerung an <strong>die</strong> Kämpfe der 3. Kompanie)<br />

1929 ohne Ortsangabe<br />

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