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Erfa-Gruppen - GVBF

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Etiketten<br />

Impressum<br />

LC. Produzentenetiketten können ab<br />

sofort bei der Firma Graf mit dem beiliegenden<br />

Anmeldetalon bestellt werden.<br />

Bitte den Talon entsprechend der<br />

Anmeldung zu SUISSE GARANTIE<br />

bei agrosolution ausfüllen. Mit dem<br />

Abnehmer eventuelle Zusatzaufschriften<br />

absprechen. Annahmeschluss ist<br />

Montag, der 30. April 2007.<br />

Verbindlich sind die Vorgaben des<br />

VSGP (siehe: Der Gemüsebau 3/05 S.<br />

26 bzw. http://www.swissveg.com).<br />

Bei einzelnen Kontrollen in der Vergangenheit<br />

wurde gebeten, Etiketten<br />

vorzulegen. Die Verwendung fehlerhafter,<br />

falscher Etiketten soll zukünftig<br />

geahndet werden.<br />

Herausgeber: Fachstellen für Gemüsebau,<br />

Ins und Grangeneuve<br />

Redaktion: Hans-Peter Kocher (Kr),<br />

Lutz Collet (LC), Martin Freund (MF),<br />

René Steiner (RS), Martin Lichtenhahn<br />

(Seite FiBL-Beratungsdienst), Martin<br />

Keller (Seite Beratungsring Gemüse)<br />

Kontakt: Fachstelle Gemüsebau Ins,<br />

Tel.: 032 312 91 56, Fax: 032 312 91<br />

02; mail: hanspeter.kocher@vol.be.ch<br />

http://www.gemueseschweiz.ch<br />

Auflage: 750 Exemplare<br />

Erscheinungsweise: 8 Ausgaben pro<br />

Jahr<br />

Druckerei: Murtenleu, Murten


Vertragspreise<br />

Kr. Feste Preise gab es im Gemüsebau<br />

bisher bei Lager- und Verarbeitungsgemüse.<br />

Für Lagergemüse fand die<br />

Preisbesprechung beim Vorliegen der<br />

Ernteschätzungen, resp. beim Vorliegen<br />

der Zahlen über die eingelagerten<br />

Mengen statt. Bei Verarbeitungsgemüsen<br />

wurden die Preise bereits vor Saisonbeginn<br />

ausgehandelt.<br />

Derzeit entsteht noch eine weitere Gemüsegruppe<br />

mit Festpreisen. Immer<br />

wichtiger werden die Convenience-<br />

Produkte, die teilverarbeiteten Gemüse.<br />

Am herausragendsten ist sicher die<br />

Salatpalette. Weil die Grossverteiler<br />

ihre Lieferantenzahl laufend reduziert,<br />

wird der Kampf ums Überleben auf der<br />

Stufe Verarbeiter immer härter. Die<br />

Hersteller von Conveniencegemüsen<br />

wollen deshalb Fest- oder Jahrespreise.<br />

Wenn witterungs- und jahreszeitlich<br />

bedingte Ernteschwankungen ausgeschlossen<br />

werden können, erlaubt dies<br />

eine präzisere Kalkulation der Offerten.<br />

Die Grossverteiler bevorzugen für<br />

gewisse Produkte im Detailverkauf<br />

Monats-, Saison- oder gar Jahrespreise.<br />

Produzenten, die als Rohstofflieferanten<br />

in Frage kommen, werden nun eingeladen,<br />

Preiseingaben für die ihnen<br />

zustehenden Gemüse zu unterbreiten.<br />

Die Erinnerung an verflossene Angebots-<br />

und Preissituationen ist ein<br />

schlechter Ratgeber zur Vorbereitung<br />

einer Offerte, denn das Gedächtnis<br />

speichert die Daten sehr selektiv. Konkrete<br />

Angaben können die Gemüsebörsen<br />

liefern, denn sie verfügen über die<br />

Daten der letzten Jahrzehnte. Ein Blick<br />

in die Aufzeichnungen vergangener<br />

Jahre zeigt z.B., dass der Produzentenpreis<br />

bei Nüssler auf über das Doppelte<br />

ansteigen kann. Wesentlich grössere<br />

Abweichungen gibt es z.B. beim Chinakohl,<br />

wo Mitte Juni der Preis dreieinhalb<br />

mal höher sein kann, als in derselben<br />

Woche eines anderen Jahres.<br />

Mit der Eingabe von bloss kostendeckenden<br />

Preisen schaufeln sich Produzenten<br />

ihr eigenes Grab. Solche Preise<br />

lassen keinen Gewinn zu, der für Investitionen<br />

oder Ernteausfälle unbedingt<br />

eingerechnet werden muss. Auch<br />

keine Richtlinie sind Tiefstpreise, die<br />

in irgendeiner Region zum Losschlagen<br />

von Überschussmengen offeriert<br />

werden. Eine seriöse Kalkulation der<br />

Produktionskosten ist somit unumgänglich<br />

zur Eingabe von Festpreisen.<br />

Fazit:<br />

• Der Produzent muss sich entscheiden,<br />

ob er Frisch- oder Convenience-Produkte<br />

anbauen will.<br />

• Unverkäufliche Überschüsse sollten<br />

rechtzeitig untergepflügt werden,<br />

bevor der Markt ruiniert ist.<br />

• Der Gemüsehändler/Verarbeiter<br />

muss seine Lieferanten korrekt behandeln.<br />

Bei Tiefpreisangeboten im<br />

Tagesgeschäft muss er die Ware seiner<br />

Vetragspartner zum vereinbarten<br />

Preis übernehmen.<br />

• Der Gemüsehändler darf für seine<br />

Verarbeitung nicht mehr wilde<br />

Tiefstpreisangebote berücksichtigen,<br />

weil er damit seine loyalen Produzenten<br />

konkurrenziert.<br />

• Einfach macht es sich der Grossverteiler,<br />

wenn er stabile Detailpreise<br />

anbietet, die nicht der Marktsituation<br />

angepasst sind.


Regionalität ist eines, reicht allein aber nicht aus<br />

LC. Öffnet man die Fenster und schaut<br />

heraus, so sieht man, dass es Parallelen<br />

zwischen den Grossverteilern in der<br />

Schweiz und den europäischen Mitbewerbern<br />

gibt. So legt die Edeka Gruppe,<br />

ebenfalls genossenschaftlich organisiert,<br />

bereits seit längerem Wert auf<br />

Regionalität, um sich von den Konkurrenten<br />

abzusetzen:<br />

Regionalität ist eines<br />

Die Edeka steht für das Programm aus<br />

der Region für die Region mit dem sie<br />

bewusst regionale Produkte fördert. Sie<br />

sieht sich einerseits in der Verantwortung<br />

für die heimische Produktion. Die<br />

Nähe zum Konsumenten baut andererseits<br />

Vertrauen auf und führt zur Identifikation<br />

mit der Region und ihren<br />

Produkten. Bezüglich der Regionalität<br />

werde man aber keine faulen Kompromisse<br />

eingehen.<br />

Sicherheit zählt ebenso<br />

Produzent und Handel müssen sich jedoch<br />

jederzeit neu nach den Wünschen<br />

des Konsumenten ausrichten. Nach<br />

Aussagen von Uwe Bockius, Edeka,<br />

steht heute die Sicherheit der Lebensmittel<br />

im Fokus. In den 70er Jahren<br />

war es hingegen die Optimierung der<br />

Produktion und Effizienz, gefolgt von<br />

einer Erweiterung des Sortiments in<br />

den 80ern. In den 90er Jahren waren<br />

die innere und äussere Qualität sowie<br />

der Preis massgebend.<br />

Wichtig ist, was der Konsument<br />

denkt<br />

Er vertraut allenthalben den Verbrauchervereinigungen<br />

deutlich eher als<br />

Vertretern von Handel und Politik.<br />

Gleichzeitig setzt er bei einer Skala zu<br />

Gefahren und Lebensmitteln das Problem<br />

"Gift in Nahrungsmitteln" an erste<br />

Stelle, "falsches Ernährungsverhalten"<br />

hingegen an die letzte. Die Wissenschaft<br />

sieht es anders: Das Fehlverhalten<br />

in der Ernährung setzt sie an die<br />

erste Stelle. Seitens der Edeka will<br />

man dieses vermehrt berücksichtigen<br />

und den Kunden auf den Nutzen von<br />

Obst und Gemüse hinweisen.<br />

Der richtige Preis<br />

Qualität und Service stehen im Vordergrund<br />

bei der Edeka. Obst und Gemüse<br />

sind ein wichtiger Teil des Sortiments.<br />

Der Preis ist dann im Folgenden<br />

zwar nicht alles, aber ohne den<br />

richtigen Preis gehe es auch nicht. Seitens<br />

der Edeka wünscht man sich ein<br />

besseres Gleichgewicht von Angebot<br />

und Nachfrage. Dieses sei einerseits<br />

durch die Verbesserung der Anbauplanung<br />

und Mengenprognosen zwischen<br />

Handel und Produktion zu erreichen.<br />

Andererseits gehöre auch dazu, auf<br />

eine kurzfristige Gewinnmaximierung<br />

zu verzichten, ebenso wie auf eine einseitige<br />

Bevorzugung von Discountern.<br />

Fazit<br />

Regionalität ist ein Gesichtspunkt. Er<br />

folgt sozusagen als Tüpfelchen auf<br />

dem i und kann helfen, sich nicht im<br />

Billigpreissegment wiederzufinden.<br />

Selbstverständlich ist nach wie vor die<br />

kostengünstige Produktion qualitativ<br />

hochstehender Ware in den gewünschten<br />

Grössen zu den gewünschten Zeitpunkten.<br />

Neu ist allenfalls, dass das<br />

aufgebaute Vertrauen stets gepflegt<br />

bzw. erneuert und gerechtfertigt werden<br />

muss.


<strong>Erfa</strong>-<strong>Gruppen</strong><br />

Bisher trafen sich Produzenten, Berater<br />

und manchmal auch Vertreter des<br />

Handels im Sommer jeweils zwei bis<br />

drei Mal am Abend zu Flurbegehungen<br />

im Grossen Moos. Bei diesen Gelegenheiten<br />

informierten jeweils die Berater<br />

des Beratungsrings Gemüse, des<br />

Inforama und der privaten Pflanzenschutz-<br />

und Düngerfirmen über zur<br />

jeweiligen Zeit gerade auftretende oder<br />

voraussichtlich bald kommende wichtige<br />

kulturtechnische Probleme. Nachdem<br />

diese Veranstaltungen jeweils e-<br />

her zu einem „Beratertreffen“ wurden,<br />

wurde versucht, die Produktion wiederum<br />

mehr anzusprechen. Diese a-<br />

bendlichen Begehungen wurden anschliessend<br />

jeweils einer oder zwei<br />

Kulturen gewidmet. Doch auch dies<br />

brachte nicht die gewünschten Teilnehmerzahlen.<br />

Nun war guter Rat teuer.<br />

Zu dieser Zeit traten verschiedene<br />

Qualitätsprobleme in der Produktion<br />

und beim Handel auf, die zu grösseren<br />

Absatzproblemen führten und einer<br />

Lösung harrten. Die täglichen Anrufe<br />

aus Produktion, Handel und Detailhandel<br />

mit der Bitte um sofortige Lösungsvorschläge<br />

zu diesen Problemen,<br />

bewog uns im Sommer 2006, kulturspezifische<br />

<strong>Erfa</strong>hrungsgruppen (<strong>Erfa</strong>)<br />

ins Leben zu rufen. So wurde im 2007<br />

eine <strong>Erfa</strong>-Gruppe Karotten, Zwiebeln,<br />

Rosenkohl und Bohnen gegründet.<br />

Auch diese <strong>Gruppen</strong> trafen sich ebenfalls<br />

zu mehreren abendlichen Flurbegehungen.<br />

Entscheidend dabei war<br />

nun, dass nicht mehr die Berater den<br />

ganzen Abend referierten, sondern ein<br />

intensiver <strong>Erfa</strong>hrungsaustausch unter<br />

den Produzenten zu jeweilig andiskutierten<br />

Problemen stattfand.<br />

Leider fehlten an diesen <strong>Erfa</strong>-Abenden<br />

oft die Meinungen und <strong>Erfa</strong>hrungen<br />

der Gemüseabnehmer und –händler. Es<br />

ist wünschenswert, dass sie sich auch<br />

während der gesamten Produktionszeit<br />

in den gemeinsamen Dialog einbringen.<br />

Die <strong>Erfa</strong>-<strong>Gruppen</strong> treffen sich auch im<br />

2007 wieder. Die Anzahl <strong>Gruppen</strong><br />

werden ebenfalls noch ausgebaut. Neu<br />

dazu kommen eine <strong>Erfa</strong> Kohlarten, eine<br />

Salate und eine Nüssler. Ebenfalls<br />

wird die seit längerem bestehende <strong>Erfa</strong><br />

Gewächshaus wieder aktiviert.<br />

Für die Treffen sind folgende Daten<br />

vorgesehen:<br />

<strong>Erfa</strong> Nüssler: Mitte bis Ende November<br />

(je nach Kulturzustand des Sortenversuches),<br />

18.00 Uhr<br />

<strong>Erfa</strong> Salate: 19.6.2007, 19.00 Uhr<br />

<strong>Erfa</strong> Kohlarten: 4.7.2007, 19.00 Uhr<br />

<strong>Erfa</strong> Gewächshaus: 25.9.2007, 18.00<br />

Uhr<br />

<strong>Erfa</strong> Zwiebeln: 24.5. und 7.8.2007,<br />

19.00 Uhr<br />

<strong>Erfa</strong> Karotten: 27.6. und 20.9.2007,<br />

19.00 Uhr<br />

<strong>Erfa</strong> Rosenkohl: 14.8. 19.00 Uhr und<br />

9.10.2007 18.00 Uhr<br />

Treffpunkt ist ausser <strong>Erfa</strong> Rosenkohl<br />

und Bohnen jeweils bei der BG Jampnen<br />

& Occhini in Ins.<br />

<strong>Erfa</strong> Rosenkohl und Bohnen: Bohnenund<br />

Rosenkohlzentrale in Kerzers.<br />

Beachten sie auch das Gemüseinformationssystem<br />

der <strong>GVBF</strong>.


Fruit logistica Berlin- ab und zu eine Reise wert<br />

LC. Die fruit logistica sieht sich als<br />

Leitmesse der Obst und Gemüsebranche.<br />

Ein Besuch kann sich, wenn auch<br />

nicht jedes Jahr, dann aber doch in Abständen<br />

lohnen. Dies einmal aufgrund<br />

der "Neuheiten" oder dem, was sich<br />

dafür ausgibt. Diese können, wenn<br />

schon nicht selbst erfunden, doch versuchsweise<br />

neu umgesetzt werden.<br />

Weiterhin lohnt es sich wegen der<br />

Vielfalt der sich präsentierenden Produktionsgebiete,<br />

der Art, wie diese sich<br />

darstellen, und der Richtung, in die sie<br />

sich vielleicht entwickeln werden, und<br />

nicht zuletzt wie weit der Abstand zur<br />

Schweiz und swissness ist. So wirbt<br />

auch Spanien beispielsweise mit integrierter<br />

Produktion und Nützlingseinsatz,<br />

und zwar in Buchform. Gleichfalls<br />

können hier unbefangen erste<br />

Kontakte mit Handelsunternehmen,<br />

Produzenten etc. geknüpft werden.<br />

Neuheit oder nur neu verpackt?<br />

Manche Neuheiten oder besser vermarktet<br />

sogenannte "Innovationen"<br />

kommen manchmal recht gewöhnlich<br />

daher, werden aber umso stärker angepriesen.<br />

Die beim "Innovation Award"<br />

gezeigten Kartoffeln in der Grösse von<br />

Raclettekartoffeln (25 mm Durchmesser)<br />

in Plastikschale à 250g gepackt,<br />

foliert und mit zwei Saucen als Hit anzupreisen,<br />

dürfte eher als Versuch gelten,<br />

Konsumenten gegen gutes Geld<br />

für Dumm zu verkaufen.<br />

Auch die Verpackung von einigen<br />

Cherrytomaten im Beutel gewinnt erst<br />

durch das Hinzufügen von Minipaprika<br />

und Minisalatgurken. Mit Namen Vitamini’s<br />

können diese als Snack Chips<br />

und Co konkurrenzieren, der Produzent<br />

durch den Anbau reüssieren.<br />

Neu, aber noch verborgen<br />

Hingegen blüht manches Neue eher im<br />

Verborgenen. Dazu zähle ich die Tomate<br />

("intense") der Firma Nunhems.<br />

Diese ist geschmacklich gut, saftet aber<br />

kaum. Sie bietet sich daher in Scheiben<br />

geschnitten für die Verarbeitung im<br />

Fertigsalat, und als Belag beim Sandwich<br />

an.<br />

Neuigkeiten gibt es auch auf einem<br />

anderen Gebiet, dem Transport. Das<br />

Argument, Schwerverkehrsabgabe, hohe<br />

Treibstoffpreise und Staus machten<br />

den Transport von Gemüse beispielsweise<br />

aus Spanien in die Schweiz bald<br />

unattraktiv, könnte bald an Gewicht<br />

verlieren. Zwei spanische Häfen, noch<br />

bescheiden, aber immerhin, machten<br />

sich genau dieses Argument zu Eigen,<br />

um für den Transport per Schiff zu<br />

werben. Die Häfen Almeria und<br />

Montril, beide sowohl mit Nähe zu den<br />

spanischen Produktionszentren wie<br />

auch Marokko, sehen sich hinsichtlich<br />

des Preises und der Zeit als ernste<br />

Konkurrenz für den Transport auf der<br />

Strasse. Sie geben an, z.B. Grossbritannien<br />

in 3.5 Tagen zu erreichen.<br />

Neu in der Vermarktung ist, dass auch<br />

mittlere Handelsunternehmen (100<br />

Mio Euro Umsatz, 22 Mitarbeiter), neben<br />

der selbstverständlichen BRC/IFS<br />

etc. Zertifizierung, Qualität usw. zusätzlich<br />

ihr gesellschaftliches Engagement<br />

bewerben: Die Unterstützung des<br />

lokalen Polizeisportvereins, das Verschenken<br />

von Rettungs- und Ambulanzfahrzeugen<br />

nach Lateinamerika.


Anbau und Angebot<br />

Kr. Im Februar publizierte die SZG die<br />

ersten Zahlen der Erhebungen von 06.<br />

Eine etwas erweiterte Zusammenstellung<br />

gibt interessante Aufschlüsse über<br />

Flächen und Angebote.<br />

Flächenangaben:<br />

1 2 3 4<br />

AG 1’157 87 874<br />

BE/FR/SO 2’417 131 427<br />

GE 525 170 4<br />

SG/GR 688 28 1’189<br />

TG/SH 1’171 45 410<br />

TI 245 112 3<br />

VD 1’226 120 9<br />

VS 403 75 5<br />

ZH/ZCH 2’259 176 521<br />

Spalten:<br />

1 Region<br />

2 Freilandgemüsefläche in ha<br />

3 Gewächshaus- / Tunnelfläche in ha<br />

4 Konservengemüsefläche in ha<br />

Bei unserer Region wurde der gesamte<br />

Kanton Solothurn einbezogen, obschon<br />

der Grossteil der Konservengemüsepflanzer<br />

nicht <strong>GVBF</strong>-Mitglieder sind.<br />

Unsere Region liegt noch knapp vor<br />

ZH/ZCH (Zürich-Zentralschweiz).<br />

Mengenangebote:<br />

1 2 3 4<br />

AG 23’134 5’557 8’925<br />

BE/FR/SO 32’297 29’535 12’149<br />

GE 13’915 1’920 170<br />

SG/GR 12’977 8’137 18’759<br />

TG/SH 24’605 7’625 3’890<br />

TI 13’507 159 95<br />

VD 40’928 6’017 381<br />

VS 9’524 4’147 100<br />

ZH/ZCH 51’997 9’811 6’225<br />

Spalten:<br />

1 Region<br />

2 Frischgemüseangebot in Tonnen<br />

3 Lagergemüse per 15.11. in Tonnen<br />

4 Verarbeitungsgemüse in Tonnen,<br />

geplanter Anbau<br />

Bei den Frischgemüsemengen führt<br />

Zürich vor der Waadt. Unsere Lagergemüsemenge<br />

stammt nicht nur aus<br />

dem Seeland, denn Seelandhändler lagern<br />

Gemüse, das in andern Kantonen<br />

angebaut wurde. Bei den Verarbeitungsgemüsen<br />

weist unsere Region<br />

hohe Zahlen bei Einschneidekabis,<br />

Nantaise-Karotten und Zwiebeln auf.<br />

Wichtig sind nach wie vor korrekte<br />

Flächen- und Wochenmeldungen.


FiBL-Beratungsdienst<br />

Sortenversuche Bioblumenkohl<br />

FiBL testete im 2006 zu verschiedenen<br />

Anbauterminen das aktuelle Blumenkohlsortiment<br />

von aktuellen Sorten aus<br />

Biovermehrung, CMS freie Hybriden<br />

und neue CMS-Hybridsorten.<br />

Der schwierige Frühling beweist erneut,<br />

dass ohne perfekte, tiefgründige<br />

Blumenkohlböden die Sortenwahl für<br />

den Erfolg entscheidend ist. Für die<br />

früheste Ernte gibt es mittlerweile sicherere<br />

Sorten als den alten Standard<br />

Gipsy F1, obwohl diese unter optimalen<br />

Bedingungen immer noch sehr gute<br />

Erträge liefert. Baldo F1, die Biosorte<br />

Stargate F1 und die CMS-Sorte Trent<br />

F1 sind im Anbau sicherer. Stargate F1<br />

hat bereits im wiederholten Fall, ihre<br />

Eignung für den frühen Bioanbau unter<br />

Beweis gestellt.<br />

Im Sommer kann Fremont F1 nach wie<br />

vor als Standard gesetzt werden. Die<br />

neue Biosorte Edith F1 hat bereits zum<br />

zweiten Mal ähnlich gute Resultate<br />

geliefert wie Fremont F1. Allerdings<br />

hatte auch in diesem Jahr die Witterung<br />

(kühler August) keine unterschiedlich<br />

gute Vernalisation der Sorten<br />

ausgelöst. Als Ergänzung im<br />

„Nicht-CMS“ Bereich ist Cassius F1<br />

für den Sommer/Frühherbst Anbau interessant.<br />

Wichtig ist bei dieser Sorte,<br />

dass kurz vor der Ernte die Blumen<br />

regelmässig gedeckt werden. Wenn<br />

höchste Ansprüche an die Blumenqualität<br />

gestellt werden, sind neue Sorten,<br />

wie Lecanu F1 die sicherere Wahl.<br />

Die CMS-Hybride Cornell konnte im<br />

Herbstsatz den besten Erfolg verzeichnen.<br />

Auch die neue Sorte Clapton F1<br />

liefert gute Qualität und Erträge und<br />

kann zusammen mit der Sorte Clarify<br />

F1 für Betriebe mit Kohlhernie Problemen<br />

wieder sicherere Erträge bieten.<br />

In Regionen, die eine milde erste Novemberhälfte<br />

aufweisen, kann der Anbau<br />

von Skywalker F1 zur Saisonverlängerung<br />

geprüft werden.<br />

Sortenversuche Spinat 2006<br />

Lange Zeit hielt die Pf 1-7 Resistenz<br />

bei Spinat gut. Mittlerweile gibt es<br />

Meldungen aus Deutschland über<br />

Durchbrüche der Resistenz - aus der<br />

Schweiz sind noch keine Meldungen<br />

bekannt.<br />

Auch wenn auf dem eigenen Betrieb<br />

bei Spinat noch kein Mehltau aufgetaucht<br />

ist, kann es angebracht sein, die<br />

Sortenwahl zu überprüfen und neue<br />

Sorten zu testen. Einige bewährte Sorten<br />

weisen die neuen Resistenzen auf.<br />

Die Standardsorten, wie Tarpy F1 (Vitalis/Enza),<br />

Ventus F1 (Seminis, Cladosporium<br />

tolerant) und Rendo sowie<br />

Renegade (Bejo) weisen zu PF 1-7 keine<br />

zusätzlichen Resistenzen auf. Neue<br />

Sorten mit 1-10 Resistenz, wie Dolphin<br />

F1 Frühjahr-Spätherbst (Biosaatgut)<br />

Rjik Zwan, Whale F1 Vorsommer-<br />

Frühherbst RZ, Rhino F1 Vorsommer-<br />

Frühherbst - bedingt Hochsommer<br />

(Bio) RZ, Leopard F1 Vor-<br />

/Hochsommer-Frühherbst RZ, Boa F1<br />

Vor-/Hochsommer-Frühherbst RZ und<br />

Lazio F1 Vorsommer bis Frühherbst<br />

PopVriend haben sich in verschiedenen<br />

Versuchen bewährt. Diese sind<br />

nach unserem Stand der Information<br />

als Biosaatgut oder ungebeizt erhältlich.


Beratungsring Gemüse<br />

Anmeldung für die Feldkontrollen<br />

Wegen dem milden Winter ist zu erwarten,<br />

dass die Schädlinge im Gemüsebau<br />

einen Entwicklungsvorsprung im<br />

Vergleich zu früheren Jahren haben.<br />

Zwei davon, die Möhrenfliege und die<br />

Kohldrehherzgallmücke, können Sie in<br />

Ihren Feldern durch den Beratungsring<br />

Gemüse mit der parzellenbezogenen<br />

Feldkontrolle überwachen lassen. Melden<br />

Sie sich mit dem untenstehenden<br />

Talon für diese Kontrollen an!<br />

Möhrenfliege<br />

Die Möhrenfliege erscheint ab Mitte<br />

April mit der ersten Generation. Die<br />

Schäden in Frühkarotten sind eher gering.<br />

Grössere Bedeutung hat die erste<br />

Generation in Frühkulturen, die länger<br />

als geplant stehen bleiben und zu einer<br />

wesentlichen Befallsquelle für Sommer-<br />

oder für Lagerkarotten werden.<br />

Die zweite Generation tritt im Juli auf,<br />

in den letzten Jahren wurde immer<br />

auch eine dritte Generation, teilweise<br />

bereits ab Mitte September, festgestellt.<br />

Diese kann in Lagerkarotten sehr<br />

grosse Schäden verursachen.<br />

Kohldrehherzgallmücke<br />

Die sehr kleinen Mücken erscheinen ab<br />

Mitte Mai in mehreren Generationen<br />

und legen ihre Eier beim jüngsten Gewebe<br />

an der Vegetationsspitze der<br />

Pflanze ab. Die Maden verursachen<br />

einen Schabfrass und verpuppen sich<br />

nach einiger Zeit im Boden. Die Verletzungen<br />

an der Pflanze vernarben<br />

und das Herz beginnt sich beim Weiterwachsen<br />

zu drehen, bei feuchten<br />

Verhältnissen tritt auch Fäulnis auf.<br />

Wenn der Schaden sichtbar wird, ist<br />

der Schädling schon verschwunden!<br />

Eine erfolgreiche Bekämpfung der<br />

Kohldrehherzgallmücke kann nur mit<br />

der gezielten Überwachung der Felder<br />

mit Pheromonfallen erfolgen. Die Fallen<br />

müssen zweimal pro Woche kontrolliert<br />

werden, weil die Lebensdauer<br />

der Mücke nur 2-4 Tage beträgt.<br />

Der Beratungsring Gemüse hat in den<br />

vergangenen zwei Jahren wichtige <strong>Erfa</strong>hrungen<br />

mit der Kontrolle der<br />

Kohldrehherzgallmücke gesammelt.<br />

Die wichtigsten sind:<br />

• Auch bei wöchentlichen Spritzungen<br />

kann ein Totalschaden entstehen,<br />

wenn die Mücke ihre Eier kurz nach<br />

einer Behandlung ablegt.<br />

• Schon bei der Pflanzung einer Kultur<br />

kann ein Totalschaden entstehen,<br />

wenn der Schädling genau zu diesem<br />

Zeitpunkt aktiv ist. In diesem<br />

Fall kann eine sofortige Behandlung<br />

nötig sein, aber nicht routinemässig!<br />

--------------------------------<br />

Anmeldung für die Feldkontrollen<br />

.... Möhrenfliege Anzahl Felder<br />

(wöchentliche Auswertung, Ergebnis<br />

per A-Post. Fr. 20.-- pro Woche)<br />

.... Drehherzgallmücke Anzahl Felder<br />

(2x wöchentlich Auswertung, Ergebnis<br />

per A-Post. Fr. 40.-- pro Woche)<br />

Anmeldung an: 032 312 91 50 oder<br />

Beratungsring Gemüse,<br />

Herrenhalde 80, 3232 Ins<br />

Name:<br />

Adresse:<br />

Telefon:

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