N & T 13 Kalorik (Wärmelehre) 01 - Gegenschatz.net
N & T 13 Kalorik (Wärmelehre) 01 - Gegenschatz.net
N & T 13 Kalorik (Wärmelehre) 01 - Gegenschatz.net
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) <strong>01</strong><br />
Name: ___________________ Vorname: __________________ Datum: __________<br />
Aufgabe 1:<br />
Bestimme die Wärmekapazität von Wasser. Ist sie immer gleich oder hängt sie von der<br />
Masse des Wassers ab?<br />
Tauchsieder- 20 V / 10 Ω<br />
20 V / 10 Ω<br />
20 V / 10 Ω<br />
leistung (P)<br />
Wassermenge<br />
Wassermasse (m)<br />
Starttemperatur (T A )<br />
(in ° C)<br />
Zeit (t)<br />
(in s)<br />
Endtemperatur (T E )<br />
(in ° C)<br />
Temperaturunterschied<br />
(ΔT) (in ° C)<br />
Wärmekapazität (c)<br />
(in J/kg/K)<br />
40 W<br />
250 ml<br />
0,25 kg<br />
40 W<br />
500 ml<br />
0,5 kg<br />
40 W<br />
1000 ml<br />
1 kg<br />
300 s 300 s 300 s<br />
Für die Wärmekapazität rech<strong>net</strong> man die zugeführte Energie (P · t) geteilt durch den<br />
Temperaturunterschied (ΔT) und geteilt durch die Masse der Flüssigkeit (m).<br />
Aufgabe 2:<br />
Bestimme die Wärmekapazität von Wasser. Ist sie immer gleich oder hängt sie von der<br />
Zeitdauer der Erhitzung ab?<br />
Tauchsieder- 20 V / 10 Ω<br />
20 V / 10 Ω<br />
20 V / 10 Ω<br />
leistung (P)<br />
Wassermenge<br />
Wassermasse (m)<br />
Starttemperatur (T A )<br />
(in ° C)<br />
Zeit (t)<br />
(in s)<br />
Endtemperatur (T E )<br />
(in ° C)<br />
Temperaturunterschied<br />
(ΔT) (in ° C)<br />
Wärmekapazität (c)<br />
(in J/kg/K)<br />
40 W<br />
500 ml<br />
0,5 kg<br />
40 W<br />
500 ml<br />
0,5 kg<br />
40 W<br />
500 ml<br />
0,5 kg<br />
120 s 240 s 360 s<br />
Als dritten Test könnte man noch durchführen, ob die Wärmekapazität von der Temperatur<br />
abhängig ist, also sich wärmeres Wasser weniger schnell erwärmt als kaltes.<br />
Unter Testbedingungen ist tatsächlich ein Unterschied festzustellen, da das Wasser von<br />
seiner Umgebung unter Umständen ebenfalls erhitzt oder gekühlt wird und dieses Erhitzen<br />
oder Kühlen von der Oberfläche des Wassers abhängig ist. Das heisst, je grösser die<br />
Wassermenge und je kleiner die Temperaturdifferenz zur umgebenden Luft, desto näher<br />
kommt man die tatsächliche Wärmekapazität des Wassers.<br />
Diese ist übrigens unter idealisierten Bedingungen weder von der Starttemperatur noch<br />
von der Wassermenge noch von der Zeit abhängig, sondern unter jeglichen Bedingungen<br />
konstant.
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) <strong>01</strong><br />
Die Wärmekapazität ist ebenfalls eine Stoffeigenschaft<br />
und somit bei jeden Stoff leicht anders. Allgemein<br />
kann man sagen, dass die Wärmekapazität bei<br />
Metallen meist sehr gering ist und bei Flüssigkeiten<br />
meist ziemlich hoch (siehe Tabelle).<br />
Der Stoff mit einer der grössten Wärmekapazitäten ist<br />
ganz normales Wasser. Eine nur leicht bessere<br />
Wärmekapazität hat noch das schwere Wasser (4,21<br />
kJ/kg/K). Schweres Wasser ist D 2 O, wobei das D für<br />
Deuterium steht, ein Isotop von Wasserstoff.<br />
(Näheres im Thema 5, AB03, Aufgabe 1).<br />
Auf Grund seiner hohen Kosten wird schweres Wasser<br />
jedoch nur an ausgewählten Orten, insbesondere<br />
in Kernkraftwerken eingesetzt.<br />
Spezifische Wärmekapazitäten<br />
(in kJ / kg / K)<br />
Wasser 4,18<br />
Alkohol 2,42<br />
Àther 2,26<br />
Petrol 2,14<br />
Beton 1.00 – 2.54<br />
Luft 1,005<br />
Glas 0,8<br />
Eisen / Stahl 0,45<br />
Kupfer 0,39<br />
Quecksilber 0,14<br />
Gold 0,<strong>13</strong><br />
Blei 0,<strong>13</strong><br />
Aufgabe 3:<br />
Warum wird zur Kühlung von Motoren, Maschinen und auch allem anderen vor allem<br />
Wasser eingesetzt? (Drei Gründe)<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Aufgabe 4:<br />
Bei der Kühlung von PC-Prozessoren und Grafikkarten werden meist Kupferplatten<br />
eingesetzt. Warum das? Die Wärmekapazität von Kupfer ist doch extrem klein?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Um Stoffe zu erwärmen, braucht es Hitze, die irgendwoher<br />
kommen muss. Dazu wird meist ein gut brennender<br />
Stoff verbrannt, in unserer Gesellschaft ist das<br />
meistens Öl. Die Menge an Hitze, die bei der Verbrennung<br />
abgegeben wird, ist ebenfalls stoffabhängig und<br />
damit wiederum eine Stoffeigenschaft.<br />
Mit Abstand den grössten Heizwert hat Wasserstoff,<br />
gefolgt von den Gasen Methan und Propan.<br />
Auch Stoffe, die von unserem Körper für das Aufheizen<br />
beziehungsweise halten der Körpertemperatur<br />
benötigt werden, haben meist einen eher hohen<br />
Heizwert.<br />
Aufgabe 5:<br />
Warum wird statt Wasserstoff zum Heizen meist Heizöl<br />
verwendet? (Drei Gründe)<br />
Heizwerte von Brennstoffen<br />
(in kJ / kg)<br />
Wasserstoff 120 000<br />
Methan 50 500<br />
Propan 46 500<br />
Paraffin (Wachs) 45 000<br />
Benzin 44 000<br />
Diesel 42 500<br />
Petrol 42 000<br />
Heizöl 40 600<br />
Fett 37 000<br />
Steinkohle 33 500<br />
Erdgas 32 000<br />
Koks 29 300<br />
Alkohol 26 800<br />
Zucker, Proteine 17 000<br />
Holz trocken 7000 - 18 000<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) 02<br />
Name: ___________________ Vorname: __________________ Datum: __________<br />
Wasser hat gemäss Tabelle eine Wärmekapazität von 4182 J/kg/K. Auf dem Etikett eines<br />
Süssgetränkts wie Coca Cola steht, der Energiewert (ähnlich Brennwert) sei 180 kJ/100<br />
ml. Wenn ich also einen Liter gekühltes Cola aus dem Kühlschrank (4° C) trinke, dann<br />
nehme ich total 1800 J auf. Um diesen Liter von 4° C auf 37° C Körpertemperatur zu<br />
bringen, brauche ich jedoch 1 · 33 · 4182 = <strong>13</strong>8‘000 J. Ich nehme beim Trinken von eiskaltem<br />
Cola also ab!<br />
Aufgabe 1:<br />
Was ist falsch an der Rechnung oben?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Aufgabe 2:<br />
Berechne die fehlenden Werte der Tabelle:<br />
Nr. Wassermenge<br />
Temperaturdifferenz<br />
(m in kg)<br />
(T in ° C oder in K)<br />
a) 1 kg 5° C<br />
Nötige Energie<br />
(E in kJ)<br />
b) 4 kg 11° C<br />
c) 350 g 7° C<br />
d) 4,5 kg 25° C<br />
e) 1 l 62,7 kJ<br />
f) 500 cm 3 83,6 kJ<br />
g) 45° C 125 kJ<br />
h) 24° C 20,1 kJ<br />
Aufgabe 3:<br />
Welche Folgen hat die grosse Wärmekapazität sowohl für die Erwärmung wie auch die<br />
Abkühlung von Wasser? Denke dabei an das Kühlwasser bei Motoren aber auch an das<br />
Heizwasser von Heizungen.<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) 02<br />
Aufgabe 4:<br />
a) Welche Energie ist notwendig, um 10 kg Eisen um 500° C zu erwärmen?<br />
________________________________________________________________________<br />
b) Welche Energie ist notwendig, um 100 g Gold zu schmelzen? Dazu muss das Gold<br />
von Raumtemperatur 22° C auf Schmelztemperatur (1064° C) gebracht werden.<br />
________________________________________________________________________<br />
Aufgabe 5:<br />
a) Ein Heizkessel einer Zentralheizung enthält 200 l Wasser von 18° C. Wie viele<br />
Kilogramm Heizöl sind notwendig, um dieses Wasser auf 60° C zu erwärmen, wenn<br />
nur 80 % der Energie wirklich ans Wasser abgegeben wird (Wirkungsgrad 80 %)?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
b) Wie viel kg Alkohol kann ich durch das Verbrennen von 1 kg Steinkohle von 10° C<br />
auf 45° C erhitzen, wenn ein Viertel der Wärmeenergie verloren geht?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Aufgabe 6:<br />
Jemand möchte in einer kleinen Stahlpfanne 750 cm 3 Wasser zum Sieden bringen.<br />
Pfanne und Wasser haben eine Anfangstemperatur von 18° C. Das Wasser siedet bei 98°<br />
C. Die Pfanne hat eine Masse von 650 g.<br />
a) Welche Wärmeenergie nimmt die Pfanne auf?<br />
________________________________________________________________________<br />
b) Welche Wärmeenergie nimmt das Wasser auf?<br />
________________________________________________________________________<br />
Ich will auf einem Gasherd 2 l Wasser in einer Kupferpfanne (0,8 kg) von 20° C auf 90° C<br />
erwärmen.<br />
c) Welche Wärmeenergiemenge ist notwendig, wenn gar keine Wärme verloren geht?<br />
________________________________________________________________________<br />
d) Wie viel Liter Erdgas braucht es dazu ( Erdgas = 0,77 g/dm 3 )?<br />
________________________________________________________________________<br />
In einer Warmwasserheizung fliessen stündlich 70 l Wasser durch einen Heizkörper. Das<br />
Wasser kühlt sich dabei von 75° C auf 55° C ab.<br />
e) Welche Wärmeenergie wird in einer Stunde an die Luft im Zimmer abgegeben?<br />
________________________________________________________________________<br />
f) Wie viele kg Heizöl sind bei einem Wirkungsgrad von 80% notwendig, wenn 14 solcher<br />
Heizkörper vom Wasser durchflossen werden?<br />
________________________________________________________________________
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) 03<br />
Name: ___________________ Vorname: __________________ Datum: __________<br />
Aufgabe 1:<br />
Entzünde eine Kerze. Halte die Hand in einem festen Abstand darüber und stoppe die<br />
Zeit, bis du es nicht mehr aushältst. Das ist kein Wettbewerb!<br />
Nr. Höhe der Hand über der Kerze: Dauer, bis es zu heiss wird:<br />
a) 24 cm Sekunden<br />
b) 18 cm Sekunden<br />
c) 12 cm Sekunden<br />
d) 6 cm Sekunden<br />
e) Handelt es sich hier um eine lineare Funktion?<br />
________________________________________________________________________<br />
Aufgabe 2:<br />
a) Schneide aus einem Blatt kartoniertem Papier eine Spirale aus und hänge sie am<br />
inneren Ende genug hoch über einer brennenden Kerze auf, so dass die Spirale<br />
nicht in Brand geraten kann. Beschreibe:<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
b) Die Lehrperson hat ein metallisches Mobile, das sich bewegt, wenn die vier Kerzen<br />
darin angezündet werden. Beschreibe und erkläre, warum sich dieses Mobile<br />
bewegt, wenn die Kerzen brennen.<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Aufgabe 3:<br />
a) Umwickle einen Thermometer mit einem schwarzen Tuch und den einen weiteren mit<br />
einem weissen Tuch und lege sie in die Sonne (unter die Wärmelampe). Beschreibe<br />
die Temperaturentwicklung:<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
b) Stelle zwei Gefässe mit Wasser in die Sonne, wobei das eine Wasser möglichst<br />
dunkel gefärbt werden soll (z. B. mit Kohlenstaub). Miss in beiden Gefässen die<br />
Temperaturentwicklung und beschreibe sie:<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) 03<br />
Aufgabe 4:<br />
Setze eine Wärmelampe in Betrieb und halte deine Hand in rund 1 m Entfernung.<br />
a) Was stellst du fest?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
b) Halte einen Karton zwischen die Lampe und deine Hand. Beschreibe:<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
c) Halte eine Glasscheibe zwischen die Lampe und deine Hand. Beschreibe:<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
d) Halte eine grosse Linse (zum Beispiel die Fresnellinse des Hellraumprojektors) dazwischen.<br />
Beschreibe:<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
e) Lenke die Wärmestrahlung mit Hilfe eines Spiegels um eine Ecke und halte deine<br />
Hand hinter der Ecke, wo sie über den Spiegel bestrahlt wird. Beschreibe:<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Aufgabe 5:<br />
Ergänze die Strömungsbilder:<br />
Festkörper Flüssigkeiten Gase<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) 04<br />
Name: ___________________ Vorname: __________________ Datum: __________<br />
Aufgabe 1:<br />
Wo steht sinnvollerweise der Heizkörper? Unter dem Fenster oder nicht?<br />
Beantworte die Frage mittels Strömungsbild.<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Wie im R&Z-Thema Industrialisierung gelernt, hat die Dampfmaschine von James Watt<br />
die Industrialisierung entscheidend mitbestimmt, je nach Quelle sogar ausgelöst. Die<br />
wichtigste Entwicklung von Watt war dabei nicht die Nutzung des Dampfes als Energiequelle,<br />
diese kannte man schon lange vorher, sondern die Möglichkeit, die Energie des<br />
Dampfes in eine gut nutzbare Form zu bringen. Diese Form ist die ki<strong>net</strong>ische Energie der<br />
Drehbewegung des Rades. So konnten dann später auch Lokomotiven und Schiffe mit<br />
Dampf betrieben werden.<br />
Ein grosser Nachteil der Dampfmaschine zeigt sich gleich zu Beginn, wenn man sie in<br />
Betrieb setzen möchte. Wegen der sehr hohen Wärmekapazität dauert es sehr lange, bis<br />
das Wasser überhaupt die Betriebstemperatur erreicht hat. Auch wenn moderne Dampfmaschinen<br />
meist nicht mehr mit Kohle, sondern mit Öl befeuert werden, so dauert es<br />
dennoch meist über eine Stunde, bis die Temperatur und damit der Wasserdruck hoch<br />
genug ist. Ist der Druck dann schliesslich vorhanden, kann die Maschine gestartet werden.
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) 04<br />
Aufgabe 2:<br />
Beschreibe die Funktionsweise bzw. den Ablauf bei einer Dampfmaschine: (Nutze dabei<br />
die Bilder und die Modelle)<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Lange Zeit verhinderte James Watt über Patente die Verbesserung seiner Dampfmaschine,<br />
die lediglich einen Wirkungsgrad von 3 % hatte. Schon ein Zeitgenosse Watts erkannte,<br />
dass man den heissen Dampf nach einem Durchgang<br />
durch den Kolben nicht einfach entweichen lassen durfte,<br />
sondern in einen zweiten Kolben leiten könnte. Danach durch<br />
einen dritten und so weiter, bis sich das Wasser soweit abgekühlt<br />
hatte, dass es wirklich nicht mehr nutzbar war. Das Bild<br />
rechts zeigt eine solche Dampfmaschine, die 1990 entwickelt<br />
wurde. Der Wirkungsgrad liegt dabei bei rund 37 %, eine<br />
weitere Verbesserung ist dabei immer noch möglich.<br />
Eine Alternative zur Dampfmaschine ist die Dampfturbine. Dabei bringt der heisse Dampf<br />
über die Schaufeln der Turbine direkt eine Drehbewegung. Auch hier konnten die ersten<br />
Versuche der Dampfturbinen in den 1880er Jahren mit mehrfachem hintereinanderschalten<br />
von Turbinenrädern im Wirkungsgrad deutlich verbessert werden. Allgemein ist der<br />
Wirkungsgrad von Turbinen höher, da im Idealfall nie heisser Wasserdampf die Anlage<br />
verlässt. Der Weltrekord im Wirkungsgrad einer Dampfturbine liegt bei 48,5 %.
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) 05<br />
Name: ___________________ Vorname: __________________ Datum: __________<br />
Während früher Dampfturbinen nahezu überall eingesetzt wurden, sind sie heute fast<br />
ausschliesslich in Stromkraftwerken in Gebrauch. Das Bild links zeigt die ausgemusterte<br />
Dampfturbine eines deutschen Kernkraftwerks.<br />
Eine Dampfturbine hält momentan auch den Leistungsrekord mit 1‘600‘000 kW. Dabei<br />
herrschen auf den Flügeln der Turbine Kräfte von bis zu 4 MN, was dem Gewicht eines<br />
Airbus A380 entspricht.<br />
Auch alle schweizer Kern- und Abfallkraftwerke funktionieren mit Dampfturbinen:<br />
Aufgabe 1:<br />
a) Woher kommt die Wärme in Kernkraftwerken?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
b) Erkläre, weshalb die Kernkraftwerke mehrere Kreisläufe haben, warum zum Beispiel<br />
das Wasser aus dem Primärkreislauf das Wasser des Sekundärkreislaufes erhitzt<br />
und das Wasser des Sekundärkreislaufs dann von Wasser eines dritten Kreislaufes<br />
gekühlt wird?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
c) Warum werden Kernkraftwerke immer an grossen Gewässern gebaut?<br />
________________________________________________________________________
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) 05<br />
Aufgabe 2:<br />
Beschreibe den Versuch zu einer Dampfturbine:<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Schon im 19. Jahrhundert wurde erkannt, dass es eine Möglichkeit geben sollte, mit der<br />
das Problem des Wassers umgangen werden kann. Sowohl die Dampfmaschine wie auch<br />
die Dampfturbine haben das Problem, dass sie erst zu laufen beginnen, wenn das Wasser<br />
die Betriebstemperatur erreicht hat. Zudem ist das Wasser auch nicht gerade leicht. Fieberhaft<br />
wurde deshalb nach einer Lösung gesucht, mit der die Hitze der Verbrennung<br />
direkt in ki<strong>net</strong>ische Drehbewegung umgewandelt werden konnte.<br />
Der erfolgreichste dabei war der deutsche Nicolaus August Otto (1832 – 1891). Nach<br />
ihm sind die Verbrennungskraftmaschinen (Ottomotoren) benannt, wie sie heute in fast<br />
allen benzingetriebenen Fahrzeugen vorhanden sind.<br />
Aufgabe 3:<br />
a) Zünde den Brennstoff Petrol (benzinähnlich) an. Beschreibe:<br />
________________________________________________________________________<br />
b) Zünde Alkohol an. Beschreibe:<br />
________________________________________________________________________<br />
c) Zünde in der Luft verteilten (zum Beispiel in einer Röhre) Alkohol an. Beschreibe:<br />
________________________________________________________________________<br />
Aufgabe 4:<br />
Beschreibe den Ablauf im Zweitakt-Ottomotor:<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) 06<br />
Name: ___________________ Vorname: __________________ Datum: __________<br />
Aufgabe 1:<br />
Beschreibe den Ablauf im Viertakt-Ottomotor:<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Aufgabe 2:<br />
Sowohl der Zweitakt- wie auch der Viertaktmotor haben jeweils Vor- und Nachteile. Zähle<br />
einige auf:<br />
Zweitaktmotor<br />
Viertaktmotor<br />
Nachteile<br />
Vorteile<br />
Der Ottomotor wurde seit seiner Patentierung um 1876 mehrfach verbessert. Statt einem<br />
Benzin-Luft-Gemisch wird heute oft nur noch Luft angesaugt und das Benzin direkt eingespritzt.<br />
Über die Elektronik kann der Zeitpunkt des Zündkerzenfunkens nun viel besser<br />
koordiniert werden, was den Wirkungsgrad des Motors erhöht.<br />
Über die Drehzahl der Motoren und den Hubraum der Kolben konnte ebenfalls eine höhere<br />
Leistung pro Benzinmenge erreicht werden. Ebenfalls verbessert wurde der Reibungswiderstand<br />
des Motors selbst.<br />
Als Hubraum gilt das verdrängte Volumen aller Zylinder zwischen dem jeweils tiefsten und<br />
höchsten Punkt aller Takte. Üblich sind heute Hubräume zwischen 1 und 3 Litern.
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) 06<br />
Um 1893 wurde von Rudolf Diesel (1858 – 19<strong>13</strong>) der nach ihm benannte Dieselmotor<br />
erfunden. Der Unterschied zum Ottomotor ist dabei rein mechanisch nur sehr gering. Auch<br />
den Dieselmotor gibt es als Vier- beziehungsweise Zweitakter und der Ablauf der Takte ist<br />
genau derselbe. Der grosse Unterschied besteht darin, dass Dieselmotoren keine Zündkerze<br />
haben und der Diesel eingespritzt wird. Zudem wird das Diesel-Luft-Gemisch im<br />
Kolben viel stärker komprimiert, so dass es darin zur Selbstentzündung kommt.<br />
Aufgabe 3:<br />
Sowohl der Otto- wie auch der Dieselmotor haben Vor- und Nachteile. Zähle einige auf:<br />
Ottomotor<br />
Dieselmotor<br />
Nachteile<br />
Vorteile<br />
Aufgabe 4:<br />
a) Wo werden vor allem 2-Takt-Ottomotoren eingesetzt (leicht, viel sportliche Leistung,<br />
tiefer Wirkungsgrad mit viel Abgasen):<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
b) Wo werden vor allem 4-Takt-Ottomotoren eingesetzt (mittelschwer, sportliche Leistung,<br />
eher tiefer Wirkungsgrad):<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
c) Wo werden vor allem 4-Takt-Dieselmotoren eingesetzt (schwer, langsame Leistung,<br />
hoher Wirkungsgrad):<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
d) Wo werden vor allem 2-Takt-Dieselmotoren eingesetzt (schwer, viel langsame Leistung,<br />
sehr hoher Wirkungsgrad):<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) 07<br />
Name: ___________________ Vorname: __________________ Datum: __________<br />
Im Gegensatz zu den bekannten Otto- und Dieselmotoren gibt es auch noch Motoren, die<br />
sich nie richtig durchsetzen konnten.<br />
Ein erstes Beispiel davon ist der von Robert Stirling (1790 – 1878) entwickelte Stirlingmotor<br />
von 1816. Ein grosser Nachteil dieses zweitältesten Motors ist der geringe Wirkungsgrad<br />
von meist nur rund 10 % und eine beschränkte Leistung. Der grosse Vorteil<br />
dieses Motors ist die Flexibilität des Brennstoffes. Kleine Stirlingmotoren können sogar<br />
durch die Handwärme betrieben werden oder auch durch die Sonneneinstrahlung.<br />
Wirkungsprinzip: In einer Kammer wird die Flüssigkeit oder das Gas im Innern des Motors erhitzt. 1. Takt:<br />
Durch die Erwärmung dehnt sich der Inhalt aus und drückt den Kolben oben nach links. 2. Takt: Über die<br />
Verbindung der beiden Kammern kommt der Inhalt auch in die andere Kammer und füllt diese ebenfalls. Der<br />
zweite Kolben geht nach oben, durch die Ausdehnung beginnt bereits die Kühlung des Inhalts. 3. Takt: Die<br />
untere Kammer wird gekühlt. Der Inhalt zieht sich weiter zusammen. Auf Grund der Trägheit des Inhalts geht<br />
der obere Kolben zuerst zurück. 4. Takt: Durch die weitere Abkühlung wird auch der zweite Kolben wieder<br />
nach unten gezogen. Diese Verdichtung erhitzt den Inhalt bereits wieder.<br />
Ein weiteres Beispiel eines speziellen Motors ist der von Felix Wankel (1902 – 1988) erfundene<br />
Wankelmotor. Sein grössten Vorteil hat dieser Motor, dass er direkt eine Drehbewegung<br />
und nicht eine Kolbenbewegung erzeugt wie die beiden anderen bekannten<br />
Motoren. Zudem kann er mit ganz verschiedenen explosionsfähigen Stoffen betrieben<br />
werden und kann einfach hergestellt werden. Sein Wirkungsgrad ist jedoch deutlich tiefer<br />
als bei den beiden anderen Motoren, zudem ist er unterhaltsintensiv.<br />
Wirkungsprinzip: Das Wirkungsprinzip ist mit dem 4-Takt-Motor identisch, lediglich die Anordnung ist nicht<br />
gleich: 1. Takt: Das Benzin-Luft-Gemisch wird angesogen. 2. Takt: Das Benzin-Luftgemisch wird verdichtet.<br />
3. Takt: Das Gemisch wird zur Explosion gebracht und damit wird die Wankelscheibe in Bewegung gebracht.<br />
4. Takt: Die Abgase werden nach draussen gebracht.<br />
Wankelmotoren wurden als Nischentechnologie<br />
an praktisch allen Orten versuchsweise<br />
verwendet. Es gibt Autos, Motorräder, Lastwagen,<br />
Schiffe und sogar Flugzeuge, die<br />
von einem Wankelmotor angetrieben werden.<br />
Als einzige Automarke hat Mazda Wankelmotoren<br />
im Sortiment und war mit einem<br />
solchen Motor 1991 auch in einem 24-Stunden-Rennen<br />
erfolgreich (rechts).
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) 07<br />
Der dritte und letzte Motor, der eine Erwähnung verdient ist der Stelzermotor, benannt<br />
nach seinem Erfinder Frank Stelzer (1934 – 2007).<br />
Er handelt sich dabei um einen Motor, der<br />
von einem hin- und herschwingenden Kolben<br />
angetrieben wird und praktisch vom<br />
Wirkungsprinzip mit einem doppelten<br />
Zweitakt-Ottomotor zu vergleichen ist.<br />
Im Gegensatz zu den beiden anderen<br />
genannten wird am Stelzermotor aktuell<br />
nicht mehr geforscht, obwohl die Patentrechte<br />
abgelaufen sind und aus diesem<br />
Grund wird er in Zukunft auch kaum Anwendung finden.<br />
Aufgabe 1:<br />
Welche grossen Vorteile soll gemäss dem Erfinder im Film sein Motor gegenüber den<br />
anderen Motoren haben?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Während bei diesen Alternativmotoren immer klar ist, woher die Energie für den Kolben<br />
kommt, damit er nach oben bzw. nach unten geht, ist das beim 4-Takt-Otto- beziehungsweise<br />
–Dieselmotor nicht ganz klar. Warum soll der Kolben ohne zusätzliche Kraft immer<br />
zweimal nach oben und dazwischen nach unten gehen. Der Trick liegt hier in einer grösseren<br />
Anzahl von Kolben.<br />
Der rechts vereinfacht dargestellte<br />
Ottomotor hat vier Kolben,<br />
die jeweils immer gerade<br />
in einem anderen Takt sind.<br />
Damit ist gewährleistet, dass<br />
immer von irgendwoher die<br />
Energie für die weitere Drehung<br />
der Achse kommt.<br />
Je höher die Anzahl der Zylinder,<br />
desto ruhiger läuft der<br />
Motor und desto konstanter<br />
ist die Kraft, desto höher ist<br />
aber auch der Spritverbrauch.<br />
Kurbelwelle<br />
Aus diesem Grund werden neu auch wieder Fahrzeuge mit nur 3 Zylindern hergestellt, die<br />
so besonders sparsam sein sollen. Auf der anderen Seite haben die aktuellen, starken<br />
Sportwagen meist 12 Zylinder in zwei Reihen, um besonders laufruhig zu sein und<br />
dennoch jederzeit volle Kraftentfaltung bieten zu können.<br />
Das Ankurbeln, wie es früher bei Autos üblich war, übernimmt in allen modernen Autos die<br />
Elektrik. Darum haben Autos nach 1920 eigentlich keine Kurbel mehr. Übrigens dreht die<br />
Kurbelwelle nur in eine Richtung, obwohl die andere theoretisch auch möglich ist. Für die<br />
Rückwärtsbewegung ist eine Übersetzung zuständig und nicht eine andere Dreh-Richtung.<br />
Diese ist nur beim Elektromotor noch gebräuchlich.
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) 08<br />
Name: ___________________ Vorname: __________________ Datum: __________<br />
Aufgabe 1:<br />
Betätige eine Velopumpe mehrfach. Was stellst du fest, wenn du nachher die Pumpe unten<br />
berührst?<br />
________________________________________________________________________<br />
Aufgabe 2:<br />
a) Richte eine Spraydose, zum Beispiel ein Deodorant, gegen deine Hand. Was merkst<br />
du betreffend der Temperatur?<br />
________________________________________________________________________<br />
b) Tropfe etwas Alkohol, Aceton oder Aether auf deine Hand, was stellst du fest?<br />
________________________________________________________________________<br />
Die beiden Versuche zeigen (teilweise):<br />
- Wird ein Gas zusammengepresst, erwärmt es sich.<br />
- Dehnt sich ein Gas aus, kühlt es sich ab.<br />
- Kondensiert ein Gas, erwärmt es sich.<br />
- Verdunstet eine Flüssigkeit, kühlt sie sich ab.<br />
Diese physikalischen Eigenschaften macht man sich in verschiedenen Geräten und auch<br />
im Alltag zu Nutze:<br />
Kühlsprays, die vor allem im Sport bei Verletzungen gebraucht werden, befinden sich<br />
meist unter sehr hohem Druck. Kommt die Flüssigkeit nach draussen, kann sie sich<br />
schlagartig ausdehnen und kühlt damit auch sehr schnell ab. Zudem sind die Kühlflüssigkeiten<br />
dann auch so, dass sie auf der Haut verdunsten, was gerade noch einmal kühlt.<br />
In Ausnahmefällen findet auch noch eine endotherme chemische Reaktion statt, welche<br />
zudem kühlt.<br />
Das Gegenteil wird zum Beispiel beim Dieselmotor eingesetzt.<br />
Durch die Kompression des Mischgases erwärmt sich dieses so<br />
stark, dass es zu einer spontanen Reaktion kommt.<br />
Das Prinzip, das sich komprimierte Flüssigkeiten beim Ausdehnen<br />
und Verdampfen abkühlen und somit der Umgebung Wärme entziehen,<br />
findet schon lange Verwendung. Richtig in den Alltag<br />
kommt es aber erst seit den 1920er (Amerika) und 1930er Jahren<br />
(Europa), als Kühlschränke in grossen Mengen produziert werden<br />
konnten und zudem weder das giftige Ammoniak oder Methylchlorid<br />
noch irgendwelche Schwefelverbindungen enthielten. Die<br />
Stoffe der Stunde waren damals die Fluorchlorkohlenwasserstoffe<br />
(FCKW). Erst in den 90er-Jahren stellte man fest, dass diese<br />
einen schädlichen Einfluss auf die Ozonschicht haben. Seither ist<br />
die Produktion solcher Kühlschränke verboten. In heutigen Kühlschränken<br />
kommen vor allem Gemische mit Propan und Butan<br />
vor. Sie sind weder hochgiftig noch klimagefährlich, dafür sind<br />
diese leicht brennbar, im Vergleich zu den anderen beiden das<br />
kleinste Übel. Das Prinzip ist aber über alle Jahre das Gleiche<br />
geblieben, egal mit welchem Stoff der Kühlschrank nun betrieben<br />
wird.
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) 08<br />
Ein Kühlschrank funktioniert in der Hauptsache mit einem Gas, das sich verflüssigen lässt<br />
und einem Kompressor.<br />
1. Schritt: Im Kompressor wird das Gas (heute in den allermeisten<br />
Fällen Isobutan bzw. Methylpropan) so stark komprimiert,<br />
dass es auf Grund des Druckes auch manchmal kondensiert.<br />
Dadurch erhitzt sich dieser Stoff sehr stark.<br />
2. Schritt: Die Flüssigkeit (das Gas) wird in den Kondensor /<br />
Verflüssiger geleitet. Dieser befindet sich ausserhalb des Kühlschranks,<br />
häufig auf der Rückseite des Gerätes. Durch vorbeiströmende Luft wird die heisse<br />
Flüssigkeit (das Gas) gekühlt, so dass sie am Ende eine Temperatur nahe an der<br />
Raumtemperatur haben sollte und zudem kondensiert, wenn es noch nicht ist. Aus diesem<br />
Grund sollten die Lüftungsschlitze bei eingebauten Kühlschränken (oben und unten) nicht<br />
blockiert werden, da der Kühlschrank sonst überhitzen kann.<br />
3. Schritt: Durch die Drossel kommt eine kontrolliert kleine Menge des Kühlmittels in den<br />
Kühlschrank. Die Drossel sorgt auch dafür, dass Überdruck beibehalten wird. Am Ende<br />
der Drossel findet eine explosionsartige Ausdehnung statt. Damit kühlt sich der Stoff<br />
extrem ab.<br />
4. Schritt: Im Verdampfer ist die Temperatur über dem Siedepunkt bei Normaldruck, bei<br />
Methylpropan -11,3° C, so dass neben der Ausdehnung auch noch gleichzeitig ein Verdunsten<br />
stattfindet. Die benötigte Wärmeenergie wird ebenfalls dem Inneren des<br />
Kühlschranks entzogen.<br />
Da Wärme steigt, auch wenn sie kalt ist, ist beim Kühlschrank die wärmste Stelle jeweils<br />
oben und die kälteste unten, obwohl der Verdampfer bei vielen Kühlschränken oben angebracht<br />
ist. Beim Einräumen des Kühlschranks sollte deshalb darauf geachtet werden, dass<br />
die Ware, die am leichtesten verdirbt, ganz unten gelagert wird, während diejenigen Dinge,<br />
die auch noch bei leicht höheren Temperaturen frisch bleiben, oben eingeräumt werden.<br />
Moderne Kühlschränke müssen einerseits sehr gut isoliert sein, damit die kühle Luft nicht<br />
gleich wieder nach draussen gelangt, andererseits muss der Kompressor sehr energieeffizient<br />
arbeiten. Als Nutzer des Kühlschranks kann man vor allem darauf achten, die<br />
Türe möglichst nur kurz offen zu halten.
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) 09<br />
Name: ___________________ Vorname: __________________ Datum: __________<br />
Aufgabe 1:<br />
Das Bild rechts zeigt den Energiefluss im Kühlschrank.<br />
Überlege dir, wie man den Wirkungsgrad<br />
eines Kühlschranks berechnen kann:<br />
__________________________________________<br />
__________________________________________<br />
Aufgabe 2:<br />
In der Küche ist es heiss. „Mach doch den Kühlschrank<br />
auf“, schlägt jemand vor. Was hältst du<br />
davon?<br />
__________________________________________<br />
__________________________________________<br />
__________________________________________<br />
Aufgabe 3:<br />
Was hat eine Klimaanlage mit einem Kühlschrank zu tun?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________
N & T <strong>13</strong> <strong>Kalorik</strong> (<strong>Wärmelehre</strong>) 09<br />
Das Prinzip des Kompressors lässt sich auch noch auf andere Weise anwenden. In einem<br />
Haus drinnen möchte man es zum Beispiel warm haben, draussen darf es hingegen ruhig<br />
kühl sein. Also kann man den Kühlschrank auch so bauen, dass der Verdampfer draussen<br />
vor dem Haus ist und der Verflüssiger / Kondensor im Haus drinnen als Heizkörper. In so<br />
einem Fall redet man von einer Wärmepumpe. Diese werden häufig in der Industrie eingesetzt,<br />
wo der Verdampfer auch gleich zum Kühlen einer Maschine gebraucht wird.<br />
Zum Heizen eines Hauses werden sie ebenfalls eingesetzt, doch hier ergibt sich ein Problem:<br />
Der Verdampfer sollte an einem Ort sein, wo er der Umgebung die Wärme entziehen<br />
kann. Gerade bei der Heizung ist der Verdampfer jedoch draussen und gerade im Winter,<br />
wenn man am meisten heizt, ist es draussen am kühlsten und die Wärmepumpe hat deshalb<br />
gerade dann die schlechteste Leistungserwartung.<br />
Eine Lösung dieses Problems<br />
geschieht mit einer<br />
Erdsonde. Im Gegensatz<br />
zur Luft hat das Grundwasser<br />
im Boden nur minimale<br />
Temperaturschwankungen<br />
im Verlauf eines Jahres. In<br />
zehn Metern Tiefe kann man<br />
davon ausgehen, dass die<br />
Temperatur konstant übers<br />
ganze Jahr bei rund 10° C<br />
ist. Pro zusätzliche dreissig<br />
Meter steigt die Temperatur<br />
um ein weiteres Grad.<br />
Üblich in der Schweiz für<br />
Erdsonden sind Tiefen von<br />
80 bis 300 m, abhängig vom<br />
jeweiligen Untergrund. Wärmepumpen<br />
für ganze Quartiere<br />
wie zum Beispiel in<br />
Basel gehen aber deutlich<br />
tiefer (Ziel: 5 km). Die Erdwärmetiefensonde<br />
in Prenzlau<br />
(2790 m) hat unten im<br />
Gestein eine konstante<br />
Temperatur von 108° C. Sie kommt mit Wärmepumpe auf eine Wärmeleistung von 520<br />
kW, was rund 200 durchschnittlich isolierten Einfamilienhäusern entspricht.<br />
Bei einer guten Wärmepumpe kommen etwa zwei Drittel der Wärme aus dem Boden und<br />
ein Drittel wird von der Wärmepumpe / Kompressor produziert. Je nach Typ der<br />
Wärmepumpe wird mit Wasser, Luft oder beiden zusammen (Wasser/Luft) gearbeitet.<br />
Aufgabe 4:<br />
a) Welche Temperatur hat das Gestein in 80 m Tiefe ungefähr?<br />
________________________________________________________________________<br />
b) Welche Temperatur hat das Gestein in 300 m Tiefe etwa?<br />
________________________________________________________________________<br />
c) Welche Temperatur hat man in Basel in 5000 m Tiefe zu erwarten?<br />
________________________________________________________________________