Wiesbaden ist gruener, Mainz sympathischer - Geographisches Institut

Wiesbaden
Wiesbaden ist grüner, Mainz sympathischer
26.07.2011 - WIESBADEN
Von Patrick Körber
STUDENTENBEFRAGUNG Domstadt wird kleinstädtischer gesehen, die hessische
Landeshauptstadt moderner wahrgenommen
Die Mainzer Diplomantin Nina Laupicher (Geographisches Institut) hat das Image
Wiesbadens aus Sicht der Studierenden der Hochschule RheinMain untersucht und
dabei 213 in Wiesbaden wohnende und 216 auswärtige Studierende befragt. Die Daten
aus Mainz stammen aus einer Online-Befragung unter 4806 Studierenden der
Gutenberg-Universität und der beiden Mainzer Fachhochschulen.
So dicht beieinander werden die beiden Landeshauptstädte Mainz und Wiesbaden
gerne als Rivalen gesehen. Eine Studentenbefragung, die im Rahmen einer Diplomarbeit
am Geographischen Institut der Uni Mainz durchgeführt wurde, gießt weiter Öl
ins Feuer. Dabei gibt‘s auf die Frage „Welche Stadt ist besser?“ ganz unterschiedliche
Antworten der Studierenden. In beiden Städten wurden zum einen Studenten
befragt, die in der jeweiligen Hochschulstadt auch wohnen, zum anderen Studierende,
die von außerhalb kommen.
Gastfreundlichere Nachbarn
Klarer Punktsieger in den Kategorien „sympathisch“ und „gastfreundlich“ ist die
Domstadt Mainz. 84 Prozent der in Mainz wohnenden Studenten und 76 Prozent der
von außerhalb kommenden Studenten stimmen der Aussage zu, dass Mainz sympathisch
ist. Bei den „einheimischen“ Wiesbadener Studenten sind nur 72 Prozent, also
12 Prozent weniger, von der hessischen Landeshauptstadt überzeugt. Noch größer
ist der Abstand zu Mainz in Sachen Gastfreundlichkeit. Nur 47 Prozent der in Wiesbaden
lebenden Studenten finden ihre Stadt gastfreundlich. Bei den Auswärtigen
sind es sogar nur 38 Prozent. Unter den Mainzer Studenten halten ihren Unistandort
hingegen 66 beziehungsweise 60 (Auswärtige) Prozent für gastfreundlich.
Auch in punkto Weltoffenheit kommt Mainz als Studienort mit 60 bzw. 57 Prozent
besser an als Wiesbaden mit 46 bzw. 38 Prozent Zustimmung. Weniger als die Hälfte
der Befragten halten Wiesbaden für bildungsfreundlich (48 bzw. 46 Prozent). Mainz
steht hier bei seinen Studierenden höher in der Gunst: 65 bzw. 67 Prozent halten die
rheinland-pfälzische Landeshauptstadt für einen guten Bildungsstandort.

Wie schmeichelhaft die Kategorie „kleinstädtisch“ ist, liegt auch im Auge des Betrachters.
Hier hat Mainz aus Sicht seiner Studenten klar die Nase vorn: 58 Prozent der in
der Stadt wohnenden Studenten halten Mainz für kleinstädtisch. Unter den außerhalb
lebenden Studierenden sind es dagegen nur 43 Prozent. Von den einheimischen
Wiesbadener Studenten finden nur 39 Prozent ihren Wohnort kleinstädtisch, von den
Auswärtigen sogar nur 26 Prozent. Auch halten die Wiesbadener Studenten ihre
Studienstadt für moderner als ihre Mainzer Kommilitonen. Den größten Unterschied
in der Bewertung machen die Studierenden aber in der Frage des Stadtgrüns. Mehr
als zwei Drittel der Befragten (76 Prozent), die in Wiesbaden wohnen und studieren,
empfinden die hessische Landeshauptstadt als grün. Unter den Auswärtigen stimmt
hingegen nur die Hälfte der Aussage zu. Die Mainzer Werte sind weit schlechter: Lediglich
41 Prozent der in Mainz wohnenden Studenten finden, dass die Stadt grün ist.
Von den auswärtigen Uni-Studenten ist es weniger als ein Drittel (29 Prozent). Auch
in punkto „erholsame Bereiche“ und „Flair“ liegt Wiesbaden klar vor Mainz.
In der Frage, ob die jeweilige Hochschulstadt „sauber“ ist, gibt es so gut wie keinen
Unterschied, 66 Prozent der einheimischen Mainzer und 64 Prozent der einheimischen
Wiesbadener Studenten bewerten ihre Stadt als sauber. Die außerhalb wohnenden
Studierenden beurteilen ihre Uni-Standorte weit kritischer: Nur 56 Prozent
halten Mainz bzw. 55 Prozent Wiesbaden für sauber. Richtig schlecht schneiden beide
Rheinseiten übrigens beim Punkt „preiswert“ ab. Hier liegt die Zustimmung lediglich
bei sechs bis 14 Prozent.
http://www.wiesbadener-kurier.de/region/hochschulen/wiesbaden/10986802.htm