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Aroma- und Duftstoffanalyse<br />

Überdimensional gut<br />

Gaschromatographie-Experten schätzen schlanke Peaks und eine<br />

saubere Trennung. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sie sich, je nach<br />

Komplexität der Probe, insbesondere in Bezug auf die Art und Weise<br />

der Probenvorbereitung einiges einfallen lassen. Sollten Signale doch<br />

einmal überlappen, besteht auch dann kein Grund zur Besorgnis,<br />

schließlich gibt es die multidimensionale Chromatographie, derer<br />

man sich bedienen kann. Klingt einfach, ist es aber nicht, weil man<br />

dafür bislang für eine maximale chromatographische Auflösung ein<br />

zweites GC-System benötigte. Nun nicht mehr: Mit dem patentierten<br />

„Selectable 1D/2D-GC/MS-System“ führt der Anwender Routineanalytik und<br />

multidimensionale Trennung auf ein und demselben Gerät durch – ohne Umbau des Systems, einfach per<br />

Mausklick. Die interessanten Chromatogramm-Bereiche lassen sich darüber hinaus anreichern, ohne komplizierte<br />

Säulenschaltung trennen und mit exakt denselben Detektoren sensitiv detektieren.<br />

Lebensmittelanalytik ist alles andere<br />

als trivial: Die zu untersuchende Probenmatrix<br />

ist komplex und erfordert in<br />

der Regel eine Schar unterschiedlicher,<br />

teils aufwändiger Probenvorbereitungsschritte,<br />

die idealerweise automatisiert<br />

verlaufen, um ein hinreichendes Maß an<br />

Effizienz, Sicherheit und Reproduzierbarkeit<br />

zu gewährleisten. Das aber ist<br />

noch lange kein Garant für zufriedenstellende<br />

Resultate, denn eine Überlagerung<br />

von Signalen lässt sich dadurch<br />

nicht verhindern. Sollte eine Überlappung<br />

offenkundig sein oder dem olfaktorischen<br />

Detektor ein Geruch entströmen,<br />

ohne dass im Chromatogramm ein<br />

Signal zu erkennen ist, müssen Anwender<br />

in die Trickkiste greifen. In diesem Fall<br />

kann die multidimensionale Gaschromatographie<br />

(GC) das Mittel der Wahl sein,<br />

um klar zu sehen.<br />

Attraktive Alternative zu<br />

gängigen Systemen<br />

Bislang erforderte die multidimensionale<br />

GC den Einsatz zweier miteinander<br />

gekoppelter Chromatographie-Systeme.<br />

Aufgrund der hohen Anschaffungskosten<br />

und geringen Auslastung handelt es sich<br />

hierbei in den wenigsten Fällen um eine<br />

wirklich rentable Lösung. Die aber offeriert<br />

GERSTEL nun seinen Kunden: Mit dem<br />

patentierten „Selectable 1D/2D-GC/MS“<br />

präsentiert das Unternehmen der Fachwelt<br />

ein Analysensystem, mit dem sich<br />

nach Bedarf sowohl die ein- als auch die<br />

zweidimensionale Trennung (1D/2D) auf<br />

einem einzigen Gerät realisieren lässt; der<br />

Wechsel zwischen der ersten und zweiten<br />

Dimension erfolgt einfach per Mausklick.<br />

Die Funktionsweise lässt sich vereinfacht<br />

wie folgt beschreiben: Sobald die eindimensionale<br />

GC/MS-Messung einen<br />

rätselhaften Bereich offenkundig macht,<br />

lässt sich das interessante Intervall im<br />

zweiten GC-Lauf aus dem Chromatogramm<br />

schneiden (Heart-cut) und unmit-<br />

Anwendungsbeispiel: SBSE (GERSTEL-Twister) und die 2D-GC-O/MS-Analyse von Aromastoffen in Bier<br />

1D-GC-O/MS-Analyse<br />

Das GC-O/MS-System (für parallele olfaktorische und<br />

MS-Detektion) eignet sich dafür, auch in einem komplexen<br />

Chromatogramm leicht die geruchsintensiven Bereiche herauszufinden.<br />

Hapert es indes an der Auflösung der Peaks, fällt<br />

es schwer, die Geruchsverursacher zu identifizieren. Allerdings<br />

lässt sich der interessante Chromatogrammteil heraustrennen<br />

und als „Heart-cut“ auf eine zweite Trennsäule anderer Polarität<br />

zur weiteren Untersuchung überführen (2D-GC).<br />

„Heart-cutting“ und „Backflushing“<br />

Das System lässt sich im Handumdrehen auf die zweidimensionale<br />

Gaschromatographie, verbunden mit der olfaktorischen<br />

und massenselektiven Detektion (2D-GC-O/MS), erweitern –<br />

ohne zusätzliche Hardware oder Wechsel und Einbau neuer<br />

Trennsäulen. Nach dem „Heart-cutting“ wird die überschüssige<br />

Probenmenge aus der ersten Säule (1D) herausgespült (Backflush).<br />

Zur weiteren Anreicherung der interessanten Analyten<br />

steht eine Kühlfalle (CryoTrapSystem, CTS) zur Verfügung.<br />

Sowohl im 1D- als<br />

auch im 2D-Modus<br />

des Systems ist eine<br />

simultane Bestimmung<br />

mittels massenselektivem<br />

Detektor (MSD)<br />

und GERSTEL-OlfactoryDetectionPort<br />

(ODP)<br />

möglich.<br />

4 GERSTEL Aktuell – März <strong>20</strong>10


telbar auf eine zweite, im selben GC installierte<br />

Kapillarsäule zur weiteren Auftrennung<br />

überführen; beide Säulen befinden<br />

sich in demselben GC, lassen sich<br />

aber dank der Low-Thermal-Mass-Technologie<br />

(LTM) unabhängig voneinander<br />

heizen. Weder der GC-Lauf wird dabei<br />

unterbrochen noch die Aufzeichnung<br />

des Chromatogramms. Die Vermessung<br />

des auf der zweiten Säule aufgetrennten<br />

Heart-cuts erfolgt in Minutenschnelle<br />

auf demselben Detektor beziehungsweise<br />

denselben Detektoren: MSD, olfaktorischer<br />

Detektor, PFPD usw. unmittelbar<br />

im Anschluss an die 1D-Trennung. Das<br />

fragliche Intervall lässt sich zudem, etwa<br />

aufgrund einer ungenügenden Sensitivität<br />

der Messung, im Verlauf beliebig vieler<br />

Injektionen auf einer zwischengeschalteten<br />

Kühlfalle (GERSTEL-CryoTrap-<br />

System, CTS) sammeln und anreichern.<br />

Wird die zweite Dimension schließlich<br />

aktiviert, ist mit hinreichend verwertbaren<br />

qualitativen und quantitativen Analysenergebnissen<br />

zu rechnen.<br />

Bislang wurde der Selectable<br />

1D/2D-GC/MS insbesondere in der<br />

Lebensmittel- und Aromaanalytik<br />

mit Erfolg eingesetzt. Das patentierte<br />

System gewährleistet aufgrund einer<br />

intelligenten Verknüpfung zweier unterschiedlich<br />

polarer Kapillarsäulen auf<br />

einem GC-System eine effiziente multidimensinale<br />

Chromatographie mit hoher<br />

Trennleistung bei gleichzeitig geringen<br />

Anschaffungskosten. Ferner lassen<br />

sich die Analyten des Heart-cuts nach<br />

der 2D-Trennung auf ein und demselben<br />

Detektor vermessen wie die Analysen<br />

nach der 1D-Trennung; die Detektion<br />

kann auf Wunsch auf mehreren Detektoren<br />

wie MSD, ODP, FID oder PFPD<br />

zeitgleich erfolgen. Steuern lässt sich das<br />

kompakte, leistungsfähige GERSTEL-<br />

Selectable 1D/2D-<br />

GC-Olfactrometry-<br />

(O)/MS-System<br />

1D-GC-O/MS-Analyse<br />

Bei der 1D-GC-O/MS-Analyse<br />

kommt eine so genannte Low-<br />

Thermal-Mass-GC-Säule (LTM-GC)<br />

zum Einsatz. Zeitgleich wird eine<br />

weitere LTM-GC-Säule 2, die sich<br />

in ihrer Polarität von Säule 1 unterscheidet,<br />

mit Trägergas gespült.<br />

Heart-cutting<br />

Der vom Anwender auf der LTM-<br />

GC-Säule 1 ausgewählte Signalbereich<br />

wird auf die LTM-GC-Säule 2<br />

übertragen und näher untersucht.<br />

Die Signale werden an der Spitze<br />

von Säule 2 konzentriert, je nach<br />

Flüchtigkeit der Verbindungen mit<br />

oder ohne Cryofokussierung.<br />

2D-GC-O/MS-Analyse<br />

Nachdem der ausgesuchte Teil des<br />

1D-Chromatogramms „herausgeschnitten“<br />

(Heart-cutting) und am<br />

Kopf der zweiten Säule aufkonzentriert<br />

wurde, wird der andere Teil<br />

der Probe zurück- und aus dem<br />

System gespült (back flushed).<br />

Wenige Minuten nach dem Heartcut<br />

startet das Temperaturprogramm<br />

der zweiten LTM-GC-Säule.<br />

Selectable 1D/2D-GC/MS-System wie<br />

im Übrigen alle GERSTEL-Geräte<br />

und -Systeme einfach und komfortabel<br />

per Mausklick.<br />

For Weitere more Informationen<br />

information<br />

www.gerstel.com,<br />

www.gerstel.de, gerstel@gerstel.com<br />

e-mail: gerstel@gerstel.com<br />

2D-GC-O/MS-Analyse<br />

Die interessanten Peaks wurden erfolgreich isoliert und<br />

nach ihrer Trennung auf der zweiten Säule (2D) mittels<br />

ODP erfolgreich detektiert. Resultat ist ein wohldefiniertes<br />

Massenspektrum, das klare Aussagen zulässt.<br />

Datenbank-Recherche<br />

Mithilfe einer Wiley-Datenbank wurde das auf der<br />

2D-Säule aufgezeichnete Signal als b-Damascenon<br />

identifiziert.<br />

GERSTEL Aktuell – März <strong>20</strong>10 5

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