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Der archäologische Forschungsstand in der Gemarkung ...

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1. Schuhleistenkeil, oberhalb des Kopfes nie<strong>der</strong>gelegt.<br />

2. Feuerste<strong>in</strong>knolle, unmittelbar am Kopf.<br />

3. Feuerste<strong>in</strong>kl<strong>in</strong>ge aus rotgebän<strong>der</strong>tem Material, im Bereich <strong>der</strong> Hände gelegen.<br />

4. Wohl zu e<strong>in</strong>em Gürtelverschluß gehören<strong>der</strong> Knochenknebel mit seichten E<strong>in</strong>tiefungen<br />

aus dem Beckenbereich.<br />

5. Kle<strong>in</strong>es Tongefäß mit L<strong>in</strong>ien- und E<strong>in</strong>druckverzierung zu Füßen des Toten.<br />

6. Gebiß wohl e<strong>in</strong>es Nagers aus dem Bereich <strong>der</strong> Armknochen.<br />

<strong>Der</strong> Plan (Abb. 2) zeigt recht deutlich, daß wir nur e<strong>in</strong>en Ausschnitt des gesamten<br />

Gräberfeldes erforschen konnten. Aufgrund <strong>der</strong> Grabverteilung lassen sich nur Mutmaßungen<br />

über die Größe des ursprünglichen Gräberfeldes anstellen. Auffallend ist<br />

höchstens e<strong>in</strong>e gewisse Konzentration von Gräbern im westlichen Teil <strong>der</strong> Grabungsfläche.<br />

Nach den im Umkreis unserer Ausgrabung festzustellenden Gegegebenheiten<br />

bestehen lei<strong>der</strong> nur noch ger<strong>in</strong>ge Forschungsmöglichkeiten. Durch die Errichtung <strong>der</strong><br />

Schule und des Sportgeländes wurden große Flächen vollständig zerstört, und die<br />

dazwischen verlaufenden Straßen sowie <strong>der</strong> Tennisplatz hüten zum<strong>in</strong>dest noch die<br />

tiefer gelegenen Reste des Friedhofs. Allenfalls nördlich <strong>der</strong> Raiffeisenbank und direkt<br />

östlich <strong>der</strong> Schule besteht zum<strong>in</strong>dest theoretisch die Möglichkeit weiterer Forschungen.<br />

Hier zeigt sich sehr deutlich, was <strong>in</strong> den letzten zwanzig Jahren an diesem Platz<br />

denkmalpflegerisch versäumt wurde. Wir werden uns hier immer mit fragmentarischen<br />

Befunden zufrieden geben müssen.<br />

Mit <strong>der</strong> Entdeckung des l<strong>in</strong>earbandkeramischen Gräberfeldes von Stephansposch<strong>in</strong>g<br />

erhöhte sich die Zahl <strong>der</strong> <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>bayern bekannten Friedhöfe dieser Zeit auf drei.<br />

Bisher waren nur <strong>der</strong> große Bestattungsplatz von Aiterhofen bei Straub<strong>in</strong>g mit 160<br />

Körper- und 69 Brandgräbern s sowie <strong>der</strong> alle<strong>in</strong> Körpergräber enthaltende Friedhof<br />

von Essenbach bei Landshut 9 bekannt. In <strong>der</strong> Oberpfalz wurden bisher die beiden<br />

Gräberfel<strong>der</strong> von Sengkofen 10 und Mangold<strong>in</strong>g", Lkr. Regensburg, entdeckt. Damit<br />

ergibt sich im bayerischen Donauraum e<strong>in</strong>e gewisse Fundkonzentration.<br />

Die Bestattung <strong>der</strong> Toten aus l<strong>in</strong>earbandkeramischer Zeit <strong>in</strong> Friedhöfen dürfte für<br />

Zentraleuropa die Regel se<strong>in</strong>. H<strong>in</strong>zu kommen noch e<strong>in</strong>zelne Bestattungen <strong>in</strong> Siedlungsgruben,<br />

wie sie auch beim Neubau <strong>der</strong> Stephansposch<strong>in</strong>ger Raiffeisenbank<br />

bekannt wurde. Erst e<strong>in</strong>e vollständige Bearbeitung <strong>der</strong> Funde vom Gelände <strong>der</strong> Mehrzweckhalle<br />

wird uns <strong>in</strong> die Lage versetzen, das neu entdeckte Gräberfeld <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

überregionalen Zusammenhang sehen zu können.<br />

Die frühgeschichtliche Besiedlung<br />

Unter frühgeschichtlich werden alle Fundstellen zusammengefaßt, die <strong>der</strong> römischen<br />

Kaiserzeit o<strong>der</strong> dem frühen Mittelalter angehören. Im Gegensatz zur Abbildung 1 mit<br />

ihrer großen Zahl vorgeschichtlicher Fundstellen nimmt sich die Verbreitungskarte<br />

<strong>der</strong> frühgeschichtlichen Fundstellen (Abb. 5) mit sieben E<strong>in</strong>tragungen 13 recht bescheiden<br />

aus. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß die frühgeschichtlichen Fundstellen<br />

e<strong>in</strong>em Zeitraum von etwa 900 Jahren entstammen, die vorgeschichtlichen e<strong>in</strong>er<br />

Zeitspanne von über 5000 Jahren.<br />

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