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Fahrverbot für Baustellenraser - Gesunde Bauarbeit

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Am Montag, 23. Juli 2007 kam es gleich zu zwei tödlichen Unfällen auf Baustellen. Mittags<br />

geriet auf einer Baustelle der A 70 bei Schweinfurt ein 7,5-Tonner in den Baustellenbereich<br />

und erfasste dort einen 26jährigen, der den Fahrbahnbelag mit einem Presslufthammer<br />

bearbeitete. Er starb noch an der Unfallstelle. Nach Angaben der Polizei war die Baustelle<br />

ordnungsgemäß abgesichert, der Verkehr wurde auf der linken Fahrspur vorbei geleitet.<br />

Keine 2 Stunden später wurde in Bielefeld-Senne Ortsteil Windelsbleiche ein 45jähriger<br />

<strong>Bauarbeit</strong>er aus Beckum, der vor einem Bahnübergang in einer Baustelle mit<br />

Fahrbahnmarkierungsarbeiten beschäftigt war, ebenfalls von einem 7,5-Tonner erfasst und<br />

zu Boden geschleudert. Er erlitt schwerste Kopfverletzungen und verstarb ebenfalls noch<br />

an der Unfallstelle.<br />

Vor drei Wochen fuhr ein LKW auf der A 1 bei Münster in eine Baustelle. Er krachte auf<br />

den hell erleuchteten LKW des Landesbetriebs Straßenbau NRW mit einer Absperrtafel<br />

dahinter. Bereits 500 Meter vor der Wanderbaustelle war ein rollendes Tempo-Schild<br />

aufgestellt worden. Gleichwohl muss der LKW-Fahrer die Baustelle komplett übersehen<br />

haben. Er prallte von hinten auf das Absperrfahrzeug und drückte es auf die davor<br />

fahrende Kehrmaschine. Diese wiederum prallte gegen eine Straßenfräse, die davor<br />

Fahrbahnmarkierungen abfräste und schleuderte die schwere Baumaschine über 70 Meter<br />

weit. Dem 43jährigen Fahrer der Fräse, der unter der Kehrmaschine eingeklemmt war,<br />

musste ein Bein amputiert werden. Der andere Kollege erlitt schwere<br />

Schädelverletzungen.<br />

Immer wieder fahren übermüdete Fahrer in Baustellen oder ins Stauende und richten<br />

unendliches Leid an. Zunehmend wird auch nachts gearbeitet, um den Verkehr möglichst<br />

wenig zu stören. Das Risiko ist dadurch <strong>für</strong> die <strong>Bauarbeit</strong>er noch größer als am Tag. Hier<br />

helfen keine Appelle, sondern nur mehr Kontrollen und härtere Strafen, auch gegen<br />

diejenigen, die <strong>für</strong> die Touren der Fahrer verantwortlich sind.<br />

Alkohol und Drogen sind neben Raserei und Müdigkeit weitere tödliche Gefahren <strong>für</strong> die<br />

Menschen auf den Baustellen, die ja gerade <strong>für</strong> die Autofahrer ihren gefährlichen Job<br />

machen.<br />

Auf der A 2 bei Emmen in der Schweiz raste Ende Juni ein alkoholisierter PKW-Fahrer in<br />

eine Baustelle. Er hatte 1,76 Promille im Blut. Drei Arbeiter wurden auf der Stelle getötet<br />

und sechs weitere zum Teil schwer verletzt. Die Tragödie geht weiter. Am 27. Juli verstarb<br />

der vierte Arbeiter, nachdem er vier Wochen mit dem Tod gerungen hat, im Alter von 22<br />

Jahren. Die junge Frau, welche die ganze Zeit an seinem Bett wachte, nahm sich darafhin<br />

das Leben.<br />

In den Baustellen wird viel zu schnell gefahren, zu riskant und zu unkonzentriert. Statt der<br />

erlaubten 60 km/h in Autobahnbaustellen werden 80 km/h gefahren. Wenn man erwischt<br />

wird, geht noch Toleranz ab, und der Rest ist mit 30 Euro Bußgeld überschaubar und<br />

kaum abschreckend.<br />

Ein Arbeiter, der von einem Fahrzeug mit 65 Stundenkilometern erfasst wird, hat so gut

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