IHK-Mitgliedermagazin "Die Wirtschaft", Verlag Spezial "Familienunternehmer", Ausgabe November 2013
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Foto: DIE FAMILIENUNTERNEHMER, Maria Schulz<br />
Familienunternehmer<br />
Unternehmerische Freiheit und Verantwortung<br />
verbunden im „Familienunternehmer-Prinzip“<br />
Unsere Freiheit ist untrennbar verbunden mit der Verantwortung<br />
für unser eigenes Handeln und auch die Folgen dieser Handlungen.<br />
<strong>Die</strong>s spiegelt sich auch im klassischen „Familienunternehmer-Prinzip“<br />
wider: Jeder trägt für seine unternehmerische Freiheit durch sein<br />
Eigen kapital Verantwortung und Risiko. Familienunternehmer nehmen<br />
an ihren Heimatorten und darüber hinaus ihre gesellschaftliche Mitverantwortung<br />
wahr. Wer stets an die nächste Familiengeneration denkt<br />
und in seinen Mitarbeitern mehr sieht als nur eine Kostenposition, der<br />
lebt Nachhaltigkeit und Verantwortung, muss beides nicht als eine<br />
Monstranz vor sich her getragen.<br />
Leider wurden diese Verantwortung und Werte<br />
durch einen Teil der internationalen Finanzwirtschaft<br />
und ihre kurzfristigen Gewinnerzielungsstrategien<br />
sträflich missachtet. Notenbanken und<br />
Gesetzgeber hatten dafür den Boden bereitet. <strong>Die</strong><br />
Akteure haben den zu großen Spielraum über das<br />
ethisch vertretbare Maß ausgeweitet. Das hat<br />
neben einem riesigen volkswirtschaftlichen Verlust zu einem Vertrauenseinbruch<br />
der Bürger in unser Wirtschaftssystem geführt. Und<br />
dies geschah gerade in einer Zeit, in der viele Industrieländer endlich<br />
mit reduzierten Neuverschuldungen und ersten Rückzahlungen den<br />
Wechsel zu einer nachhaltigeren Haushaltspolitik vollziehen wollten.<br />
<strong>Die</strong> „Philosophie“, die die Finanzkrise zum Ausbruch brachte und<br />
verstärkt hat, hat leider auch weite Teile der Realwirtschaft – über 90<br />
Prozent davon sind in Deutschland Familienunternehmen – über Jahre<br />
in Mitleidenschaft gezogen. Eine weitere Beobachtung in der Krise: An<br />
Für Familienunternehmer<br />
stehen die Stärkung der<br />
Unternehmenssubstanz und ein<br />
nachhaltiges Wachstum<br />
im Mittelpunkt.<br />
Lutz Goebel, Präsident DIE FAMILIENUNTERNEHMER<br />
ihrem Ausgang lässt sich feststellen, dass sie von Unternehmen mit<br />
hoher Eigenkapitaldecke, oft Familienunternehmen, wesentlich besser<br />
gemeistert wurde. Familienunternehmer sind keine besseren Menschen<br />
als angestellte Manager, nur agieren sie in unterschiedlichen<br />
Wert- und Anreizsystemen. Für Familienunternehmer stehen die Stärkung<br />
der Unternehmenssubstanz und ein nachhaltiges Wachstum im<br />
Mittelpunkt ihrer Anstrengungen, Gewinnausschüttungen werden deshalb<br />
eher gering gehalten. Dagegen werden viele angestellte Manager<br />
durch erfolgsabhängige Ausschüttungen nur eindimensional motiviert.<br />
Leider strahlen jedoch Fehlanreize und die<br />
daraus folgende Maßlosigkeit Einzelner auf andere<br />
aus. Maßlosigkeit in Funktionseliten der<br />
Wirtschaft senkt die Akzeptanz für unser Wirtschaftssystem,<br />
schwächt Mehrheiten für dessen<br />
Fortentwicklung, letztlich unsere Demokratie<br />
selbst. Familienunternehmer sind in Deutschland<br />
als „Gegenbild“ attraktiv, 87 Prozent der Arbeitnehmer<br />
wären gerne bei ihnen beschäftigt. Das kann jedoch kaum<br />
beruhigen, weil auch eine demokratische Gesellschaft wesentlich<br />
durch das gemeinsame Vorbild seiner Eliten geprägt wird. Wenn Einzelne<br />
nicht durch eigene Einsicht zu einem verantwortungsvollen Handeln<br />
finden, müssen die Regeln nach „Familienunternehmer-Prinzipien“ mit<br />
mehr Eigenverantwortung und eigenem Risiko sie dazu führen.<br />
Lutz Goebel, Präsident DIE FAMILIENUNTERNEHMER<br />
www.familienunternehmer.eu<br />
<strong>Die</strong> Wirtschaft <strong>November</strong> <strong>2013</strong><br />
37
VERLAG SPEZIAL: FAMILIENUNTERNEHMEN<br />
Definition Familienunternehmen<br />
Familienunternehmen sind nicht an eine bestimmte Größe hinsichtlich<br />
der Beschäftigten oder des Umsatzes gebunden, sie sind in fast allen<br />
Wirtschaftszweigen anzutreffen und müssen auch keine bestimmte<br />
Rechtsform besitzen. Was also ist ein Familienunternehmen? In der<br />
wissenschaftlichen Forschung und in der breiten Öffentlichkeit gibt es<br />
hierzu keine verbindliche Antwort in Form einer einheitlichen Definition.<br />
Seit 2007 wird EU-weit eine Definition für Familienunternehmen<br />
verwendet, an deren Erarbeitung die Stiftung Familienunternehmen<br />
als offizieller Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Expertengruppe<br />
Familienunternehmen bei der EU-Kommission beteiligt<br />
war.<br />
Ein Unternehmen beliebiger Größe ist ein Familienunternehmen,<br />
wenn:<br />
1. sich die Mehrheit der Entscheidungsrechte im Besitz der natürlichen<br />
Person(en), die das Unternehmen gegründet hat/haben, der<br />
natürlichen Person(en), die das Gesellschaftskapital des Unternehmens<br />
erworben hat/haben oder im Besitz ihrer Ehepartner, Eltern,<br />
ihres Kindes oder der direkten Erben ihres Kindes befindet, und<br />
2. die Mehrheit der Entscheidungsrechte direkt oder indirekt besteht,<br />
und/oder<br />
3. mindestens ein Vertreter der Familie oder der Angehörigen offiziell<br />
an der Leitung bzw. Kontrolle des Unternehmens beteiligt ist.<br />
Börsennotierte Unternehmen entsprechen der Definition eines<br />
Familienunternehmens, wenn die Person, die das Unternehmen<br />
gegründet oder das Gesellschaftskapital erworben hat oder deren<br />
Familien oder Nachfahren aufgrund ihres Anteils am Gesellschaftskapital<br />
25 Prozent der Entscheidungsrechte halten.<br />
<strong>Die</strong>se Definition umfasst auch Familienunternehmen, die die erste<br />
Generationsübertragung noch nicht vollzogen haben. Sie umfasst<br />
weiterhin Einzelunternehmer und Selbstständige (sofern eine rechtliche<br />
Einheit besteht, die übertragen werden kann).<br />
<strong>Die</strong> volkswirtschaftliche Bedeutung der Familienunternehmen<br />
Anteil an allen aktiven<br />
Unternehmen<br />
Anteil an der<br />
Gesamtbeschäftigung<br />
Anteil am<br />
Gesamtumsatz<br />
92 Prozent aller deutschen Unternehmen sind familienkon trollierte Unternehmen.<br />
Sie erzielen 51 Prozent der Umsätze und stellen ca. 60 Prozent aller<br />
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland.<br />
Quelle: Stiftung Familienunternehmen<br />
Recht & Steuern<br />
Steuergestaltung bei Arbeitsverträgen mit nahen Angehörigen<br />
Dass Ehegatten und Familienangehörige im Betrieb mitarbeiten,<br />
kommt in vielen Unternehmen vor. <strong>Die</strong> Vorteile, die sich hieraus<br />
ergeben liegen nicht nur in der gesteigerten Effizienz des Familienunternehmens,<br />
sondern wirken sich bei richtiger Gestaltung und<br />
Durchführung auch steuerlich und sozialversicherungsrechtlich aus.<br />
Voraussetzungen:<br />
1. Formvorschrift<br />
Nach dem Nachweisgesetz sind die wesentlichen Vertragsinhalte<br />
aufzuzeichnen. Für Ehegatten-Arbeitsverträge gelten steuerlich noch<br />
höhere Anforderungen.<br />
2. Fremdvergleich und Angemessenheit<br />
<strong>Die</strong> Finanzverwaltung überprüft durch einen Fremdvergleich, ob der<br />
Arbeitsvertrag zur Erzielung von Einkünften oder aus privatem Grund<br />
geschlossen wurde.<br />
Steuerberatungsgesellschaft mbH<br />
Finanzbuchhaltung, Jahresabschluss,<br />
Steuerliche Gestaltungs- &<br />
Nachfolgeberatung<br />
Effizienz · Unternehmergeist · Voraussicht<br />
<strong>Die</strong> Zukunft ist voller Ideen und Chancen.<br />
Wir helfen Ihnen dabei, diese auf steuerlich sicherer<br />
Grundlage zu verwirklichen. Mit unseren<br />
rechtsanwaltlichen Partnern stehen wir für interdisziplinäre<br />
Lösungen aus einer ganzheitlichen Perspektive.<br />
Ascenda Steuerberatungsgesellschaft mbH<br />
Prof. Dr. Manfred Klein LL.M. (LSE)<br />
Steuerberater/Rechtsanwalt<br />
Graurheindorfer Str. 92 · 53117 Bonn<br />
klein@ascenda-stb.de · www.dr-klein-steuerberater.de<br />
Vorteile auf einen Blick:<br />
– Arbeitslohn und Lohnnebenkosten sind Betriebsausgabe<br />
– Minderung der Gewerbesteuerbelastung<br />
– Arbeitnehmer-Pauschbetrag in Höhe von 1.000,– Euro<br />
– Lohn- und einkommensteuerliche Sonderrechte<br />
– Erwerb von Rentenansprüchen<br />
– 450,– Euro-Minijobs möglich<br />
– Lohnsteuer-Optimierung<br />
3. Durchführung<br />
Das Gehalt muss, wie bei jedem anderen Arbeitnehmer, an den<br />
Lohnzahlungs zeitpunkten auch tatsächlich ausgezahlt werden. <strong>Die</strong><br />
Arbeitsleistung muss dokumentiert tatsächlich erbracht werden.<br />
Kurzfristige Beschäftigung<br />
<strong>Die</strong>se liegt vor, wenn die Tätigkeit nicht länger als 2 Monate ausgeführt<br />
wird. Es ergeben sich steuer- und sozialversicherungsrechtliche<br />
Vorteile.<br />
Besonderheit in der Sozialversicherung<br />
Ob das Arbeitsverhältnis sozialversicherungsrechtlich anzuerkennen<br />
ist, wird von den Sozialversicherungsträgern überprüft.<br />
Prof. Dr. Manfred Klein, Rechtsanwalt/Steuerberater<br />
Ascenda Steuerberatungsgesellschaft<br />
38<br />
<strong>Die</strong> Wirtschaft <strong>November</strong> <strong>2013</strong>
VERLAG SPEZIAL: FAMILIENUNTERNEHMEN<br />
Advertorial<br />
Auto Thomas Firmengruppe<br />
Im Wandel der Zeit!<br />
Mit einer Tankstelle, am heutigen Hauptsitz in Bonn-Beuel- Ramersdorf,<br />
wurde 1927 der Grundstein der Heinrich Thomas GmbH & Co. KG<br />
gelegt. 1987 übernimmt Herr Jürgen Blattner als geschäftsführender<br />
Gesellschafter die Geschicke der heutigen Auto Thomas Firmengruppe.<br />
Unter seiner Regie investiert die Firmengruppe kontinuierlich und ist<br />
jetzt mit Filialen in Königswinter, Blankenheim, Bornheim, Brühl und<br />
dem Hauptsitz in Bonn-Beuel-Ramersdorf in der Region vertreten.<br />
Rund 320 Mitarbeiter an allen 5 Standorten sorgen dafür, dass Sie mit<br />
Ihrem Fahrzeug und unserem Service rundum zufrieden gestellt<br />
werden.<br />
Kompetenz, Verantwortung und Teamarbeit werden täglich gelebt<br />
– sei es beim freundlichen Empfang im Service, bei den stets korrekt<br />
durchgeführten Arbeiten an allen Fahrzeugen oder im individuellen<br />
Beratungsgespräch rund um unsere Produkte. Mit den Vertriebsrechten<br />
der Marken Volkswagen, Audi, Škoda und Volkswagen Nutzfahrzeuge<br />
bietet die Auto Thomas Firmengruppe eine breite Auswahl<br />
an Neuwagen. <strong>Die</strong> „WeltAuto“- und „Audi GWplus“-Modelle runden<br />
das Fahrzeugangebot, neben den ständig über 500 vorrätigen<br />
Gebraucht wagen, ab. Hier findet jeder seinen Traumwagen. Seit 2011<br />
sind Judith Blattner und Bernhard Brungs, beide schon lange im<br />
Unter nehmen tätig, gemeinsam in die Geschäftsführung eingetreten.<br />
Somit hat Jürgen Blattner (Sprecher der Geschäftsführung) die Nachfolgeregelung<br />
für die Zukunft der Firmengruppe getroffen. Mit der<br />
Fertigstellung der Hochgarage am Hauptsitz in Ramersdorf, Ende Oktober<br />
<strong>2013</strong>, hat die Auto Thomas Firmengruppe ihr jüngstes Projekt<br />
erfolgreich abgeschlossen. 500 Stellplätze, davon zahlreiche weitere<br />
Kundenparkplätze sind somit entstanden. Eine weitere Investition in<br />
die Zukunft, zur Steigerung der Kundenzufriedenheit sowie zur Verbesserung<br />
der Betriebsabläufe. Das Erfolgsrezept aus Tradition und<br />
Innovation hat sich bewährt. Das gesamte Team der Auto Thomas<br />
Firmengruppe freut sich auf Ihren Besuch!<br />
Franz Aachen – Zelte und Planen GmbH<br />
Flexible Hallensysteme<br />
Zur Schaffung neuer Arbeitsräume, als Wetterschutz und Überdachung<br />
von Lagerflächen gibt es kostengünstige Alternativen zum klassischen<br />
Hallenbau. <strong>Die</strong> Fa. Franz Aachen bietet Lagerzelte und Zelthallen an, die<br />
durch ihre Flexibilität bestechen. Dimensionen bis zu einer Größe von<br />
1.500 m 2 stellen dabei kein Problem dar. Auch zur Abtrennung innerhalb<br />
vorhandener Hallen eignen sich die Planen ideal – Einsparung von<br />
Energiekosten inklusive.<br />
Ein weiterer Vorteil, der sich durch das variable Planensystem<br />
ergibt, ist die Anpassbarkeit an die Kundenbedürfnisse. Neben<br />
Standards sind gerade diese individuellen Lösungen die Stärke der<br />
<strong>Spezial</strong>isten von ‚Franz Aachen‘, die für temporäre Einsätze zusätzlich<br />
einen Miet-Service anbieten.<br />
Der in Bonn-Beuel ansässige Traditions-Meisterbetrieb ‚Franz<br />
Aachen‘ existiert bereits seit 1949. Neben den beiden Inhabern Franz<br />
und Herbert Aachen engagiert sich mit Segelmachermeister Andreas<br />
Aachen bereits die dritte Generation im regional führenden Familienbetrieb.<br />
LAGERZELTE+ZELTHALLEN<br />
0228 46 69 89<br />
… von Anruf<br />
bis Angebot<br />
in nur 24h!<br />
Rheinische Planenkonfektion<br />
seit 1949<br />
Zelte und Planen GmbH<br />
Verkauf oder Vermietung<br />
Individuell oder Standard<br />
Zelthallen von 15-1.500 m 2<br />
Hallenabtrennungen<br />
Vorhangplanen<br />
Thermovorhänge<br />
Einsparung von Energiekosten<br />
®<br />
Röhfeldstraße 27<br />
53227 Bonn-Beuel<br />
BAB 59 - Abf. Pützchen<br />
www.franz-aachen.com<br />
<strong>Die</strong> Wirtschaft <strong>November</strong> <strong>2013</strong><br />
39
Foto: Schmitz-Mertens<br />
VERLAG SPEZIAL: FAMILIENUNTERNEHMEN<br />
Advertorial<br />
Schmitz-Mertens<br />
Von der Faszination, in einem Denkmal<br />
köstlichen Kaffee zu rösten<br />
Wolfgang Schmitz-Mertens (45) ist einer dieser Unternehmer, die<br />
nach dem Urteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung das „Rückgrat<br />
der deutschen Wirtschaft“ darstellen: Er ist ein Familienunternehmer.<br />
Er repräsentiert die fünfte Generation einer Kaffeeröster-Dynastie,<br />
die 1863 in einem Kolonialwarengeschäft im Troisdorfer<br />
Ortsteil Spich ihren Anfang nahm.<br />
150stes Jubiläum feiert das Unternehmen<br />
in diesem Jahr. Ein Veteran<br />
der Gründerzeit.<br />
Bis heute hat er sein Büro im 1913<br />
fertiggestellten, denkmalgeschützten<br />
Fabrikgebäude. Wer ihn besucht, fühlt<br />
sich zunächst auf wunderbare Weise in<br />
die Vergangenheit befördert. Vor dem<br />
Chefbüro Stahlrohrmöbel aus den<br />
60er-Jahren, man hört die alten Rechenmaschinen<br />
im Kopf noch rattern.<br />
Er selbst sitzt hinter dem schweren<br />
dunkelbraunen Eichenschreibtisch seines<br />
Großvaters Heinrich. Der Laptop<br />
und der jugendliche Auftritt des Kaffeefabrikanten<br />
verweisen darauf, dass<br />
hier aber nicht nur Traditionspflege<br />
betrieben wird. <strong>Die</strong> Kaffeerösterei Schmitz-Mertens & Co. KG ist ein<br />
hochmodernes Unternehmen mit computergesteuerten Produktionsabläufen.<br />
Sie setzt pro Jahr rund fünf Millionen Euro um und beschäftigt 15<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Wie hat sich dieser Betrieb im harten Wettbewerb sinkender Kaffeepreise<br />
bei Massenmarken behaupten können? Wie hat er das Sterben<br />
der kleinen Einzelhändler in den 60er-Jahren überlebt? Und zwei Weltkriege?<br />
„Wir bedienen mit unserem Kaffee Kunden, die noch das Echte<br />
suchen und profitieren von einem Trend zur Individualisierung“, sagt<br />
Schmitz-Mertens. Das ist eine Kundengruppe, die zum Beispiel auch die<br />
Marke Manufaktum bedient. Und worin genau liegt der Unterschied?<br />
Man könnte nun sicher vieles über Bohnensorten und Herkunftsländer<br />
erzählen. Das ist das, was den Unternehmer so fasziniert. „Kaffee ist ein<br />
interkulturelles Produkt.“ Ein entscheidender Unterschied eint aber<br />
alle Schmitz-Mertens-Produkte: Massenkaffee wird vielleicht zweieinhalb<br />
Minuten bei über 350 Grad schnellgeröstet. Schmitz-Mertens:<br />
„Viele Aromen entfalten sich dabei gar nicht.“ Kaffee aus seiner Fabrik<br />
reift nach alter Tradition 12 bis 18 Minuten bei 200 Grad in der Rösttrommel.<br />
Das ist teurer, hat aber ein genussvolleres Ergebnis.<br />
Damit hat sich Schmitz-Mertens vor allem im Außer-Haus-Konsum in<br />
Hotels und der gehobenen Gastronomie platziert. Und natürlich bei den<br />
bereits erwähnten Kunden, die das Individuelle suchen. „Aus dem Einzelhandel<br />
sind wir bereits in den 60er-Jahren herausgegangen, als der Preiskampf<br />
der Supermärkte begann“, sagt er und weiß, dass auch andere<br />
kleinere Röstereien diesen Weg gegangen sind und damit überlebt haben.<br />
150 Jahre, zwei Weltkriege, hurra wir leben noch. Das hat auch mit<br />
dem Mut des Großvaters Heinrich zu tun. Als die Fabrik am 26. März<br />
1945 auf Anweisung des Oberlarer Ortsgruppenleiters zerstört werden<br />
sollte, schickte dieser den Sprengstoff-Waggon wieder weg. Den<br />
Zerstörungs befehl bewahrt Wolfgang<br />
Schmitz-Mertens bis heute in seinem<br />
Büro auf. Den Mut seines Familienunternehmer-Vorfahrens<br />
hätte dieser<br />
auch mit dem Leben bezahlen können.<br />
Etwas anderes als selbst Kaffeeröster<br />
zu werden, hätte sich Wolfgang<br />
Schmitz-Mertens kaum vorstellen können.<br />
„Vielleicht noch etwas im Musikmarketing<br />
– mein Vater hat mir damals<br />
völlig freie Wahl gelassen.“ Auf seine<br />
Chef-Rolle hat er sich systematisch bei<br />
einem anderen Kaffeeröster vorbereitet.<br />
Schon mit 29 Jahren, nach dem Tod<br />
des Vaters Werner Schmitz-Mertens,<br />
übernahm er unternehmerische Verantwortung<br />
– seit 2002 ist er alleiniger<br />
Chef.<br />
Seit dem vergangenen Jahr laufen Modernisierungsarbeiten in den<br />
alten denkmalgeschützten Fabrikgebäuden. Schmitz-Mertens: „<strong>Die</strong>ser<br />
Umbau ist ein fließender Prozess. Es ist ein bisschen wie bei einem Oldtimer.<br />
Wenn man mit Reparaturen anfängt, kommen immer auch noch<br />
Sachen zum Vorschein, mit denen man nicht gerechnet hat.“<br />
Ein Gewerbebau auf freiem Feld wäre einfacher zu handhaben.<br />
Aber Wolfgang Schmitz-Mertens ist eben ein Familienunternehmer!<br />
Foto: Schmitz-Mertens<br />
Carsten Seim, Schmitz-Mertens & Co. KG<br />
www.schmitz-mertens.de<br />
Coffee<br />
to bring<br />
SEIT 1863<br />
40<br />
<strong>Die</strong> Wirtschaft <strong>November</strong> <strong>2013</strong>
VERLAG SPEZIAL: FAMILIENUNTERNEHMEN<br />
Advertorial<br />
Wilsberg Metalltechnik<br />
Hochwertige Materialien, motivierte Mitarbeiter<br />
und technisches Know-How garantieren höchste<br />
Präzision und Qualität<br />
Gegründet im Jahr 2000 hat sich Wilsberg Metalltechnik als Lieferant<br />
der blechverarbeitenden Industrie, mit einem umfangreichen Produktportfolio,<br />
sehr schnell etabliert. Nachdem die zur Gründung des Unternehmens<br />
bezogenen Produktionsräume in Königswinter/Oberpleis an<br />
ihre Kapazitätsgrenzen stießen, wurden 2006 neue Produktions- und<br />
Verwaltungsräume im Bad Honnefer Stadtteil Rottbitze bezogen. Durch<br />
kontinuierliche Investitionen in einen hochmodernen Maschinenpark<br />
und dem anhaltenden Ausbau des Standortes Rottbitze, hat sich<br />
Wilsberg Metalltechnik nicht nur zu einem starken, sondern vor allem<br />
zukunftsfähigen Partner der blechverarbeitenden Industrie in der<br />
Region und darüber hinaus entwickelt. Langjährige Kundenbeziehungen<br />
zeigen, dass das Konzept höchste Qualität zu konkurrenzfähigen<br />
Preisen auch bei kurzfristiger Terminierung aufgeht.<br />
<strong>Die</strong> Konstruktion spezifischer, auf den Kundenwunsch zugeschnittener<br />
Baugruppen gehört ebenso zum Angebot wie die Fertigung von Serienteilen<br />
in großen Stückzahlen. <strong>Die</strong> Voraussetzungen für dieses Angebot<br />
liefern die Kernkompetenzen Laserschneiden, Wasserstrahlschneiden,<br />
CNC-Stanzen und CNC-Abkanten. Zusätzliche Bearbeitungsschritte wie<br />
Roboterschweißen, Punktschweißen, Bolzenschweißen, Nieten, Beizen<br />
oder Pulverbeschichten runden dieses Leistungsangebot ab.<br />
Durch das Bündeln von Kompetenzen und dem damit verbundenen<br />
Zusammenführen von Know-How unter einem Dach, nimmt sich<br />
Wilsberg Metalltechnik Kundenwünschen ganzheitlich an und garantiert<br />
so termingerechte Lieferung bei gleichbleibend hoher Qualität.<br />
Als logische Konsequenz aus dieser Überzeugung entschieden sich<br />
die Brüder Klaus und Hans-Werner Wilsberg gemeinsam mit ihrem<br />
Cousin Reiner Winter die WWW Zerspanung GmbH zu gründen. Ob<br />
Drehen, Bohren oder Fräsen – mit Ihren CNC-gesteuerten Hochleistungsdrehmaschinen<br />
und Fräsen fertigt WWW Zerspanung Drehund<br />
Frästeile nach den persönlichen Spezifikationen ihrer Kunden.<br />
WWW Zerspanung erfreut sich als autarkes Unternehmen und Systempartner<br />
der Wilsberg Metalltechnik wachsendem Zuspruch.<br />
Anhaltende Investition am Standort Rottbitze in einen der modernsten<br />
Maschinenparks der Region sowie hochmotivierte Mitarbeiter<br />
verbessern fortlaufend Qualität und Service und garantieren so individuelle<br />
Metallverarbeitung auf höchstem Niveau.<br />
Foto: Wilsberg von Monkiewitsch<br />
Brune Sitzmöbel GmbH<br />
Von der zerlegbaren Küchenbank zum erstklassigen Sitzmöbel<br />
Als 1945 Heinrich Brune den Handel mit Haushaltwaren gründete, galt er als „Erfinder der zerlegbaren<br />
Küchenbank“. Heute begeistert das Unternehmen seine Kunden mit erstklassigen Sitzmöbeln und Tischen,<br />
Accessoires und <strong>Die</strong>nstleistungen. Ob bei der Arbeit im Büro, beim Warten auf den Urlaubsflieger, beim<br />
Genießen von Kultur im Theater oder des Menüs im Restaurant – die Produkte von Brune beweisen ein<br />
ums andere Mal, wie Funktionalität und ansprechende Gestaltung das Leben angenehmer machen<br />
können. Denn bei Brune gilt: Design ist kein Schlagwort, sondern das logische Zusammenspiel von Funktion<br />
und Form.<br />
Stühle, Tische und Accessoires sind Alltagsgefährten,<br />
die durch erstklassige Funktion und ansprechende<br />
Gestaltung Lebensqualität vermitteln. Design verbindet<br />
Ratio und Emotio, die Eckpfeiler des Wohlbefindens –<br />
und genau mit diesem Wohlbefinden begeistert Brune<br />
seine Kunden.<br />
<strong>Die</strong> Produktphilosophie „Quality made in Germany“<br />
basiert auf der Zusammenarbeit mit nam haften deutschen<br />
Designern. <strong>Die</strong>s belegen auch die jährlich neu<br />
erscheinenden Design-Möbel, die zum Teil mit international<br />
anerkannten Designpreisen ausgezeichnet<br />
werden.<br />
Heute wird das Unternehmen von Andreas Fertig als<br />
Geschäftsführer und Gesellschafter geleitet, der seit<br />
2002 zunächst mit Wolfgang Brune die Leitung des<br />
Unter nehmens inne hatte und seit 2012 alleiniger<br />
Geschäfts führer ist. Seit seiner Gründung vor fast 70<br />
Foto: Brune Sitzmöbel<br />
2012: Der Stuhl SID wird mit dem Interior Innovation<br />
Award ausgezeichnet.<br />
Jahren hat sich bei Brune eine Unternehmenskultur entwickelt,<br />
die geprägt ist durch die Symbiose aus Tradition<br />
und Innovation. Dabei dienen die soliden Strukturen des<br />
organisch gewachsenen Familienunternehmens als Basis,<br />
um frisches Denken und Spitzenleistung zu fördern.<br />
SID<br />
Design Prof. Andreas Ostwald<br />
quality I made I in I germany<br />
- www.brune.de<br />
<strong>Die</strong> Wirtschaft <strong>November</strong> <strong>2013</strong><br />
41
Advertorial<br />
VERLAG SPEZIAL: FAMILIENUNTERNEHMEN<br />
KESSKO<br />
Kuvertüren-, Rohmassen-,<br />
Backmittel- und Essenzenfabrik.<br />
Feine <strong>Spezial</strong>itäten<br />
für die Süße Branche.<br />
Seit über 100 Jahren das<br />
Traditions-Familienunternehmen<br />
in Beuel.<br />
www.kessko.de<br />
KESSKO Bonn<br />
Über ein Jahrhundert Kompetenz in süßen <strong>Spezial</strong>itäten<br />
1905 gründete Gustav Kessler senior das Unternehmen mit dem Ziel, dem backenden Handwerk<br />
Halbfabrikate für fortschrittliche Produktionsmethoden anzubieten. Schnelle Erfolge stellten<br />
sich mit hochwertigen Konditorei-Aromen ein, kurze Zeit später folgten Cremepulver, Marzipan-,<br />
Nussnugat-, Kakaoglasur- und Fondantmassen.<br />
KESSKO hat sich durch stetige Innovationen, kontinuierliche Forschung und Entwicklung<br />
sowie durch ein immer größeres Angebot an hochwertigen Convenience-Produkten weltweit<br />
einen hervorragenden Namen gemacht. Heute bietet das Unternehmen so gut wie alle<br />
Erzeug nisse, die zur Herstellung eines klassischen Sortiments in der süßen Branche notwendig<br />
sind.<br />
Sowohl dem backenden Handwerk, der Patisserie, Confiserie und Eis-Konditorei, der<br />
gehobenen Gastronomie und dem GV-Bereich als auch der Dauer-Backwaren- und der<br />
Getränke-Industrie steht eine Produktpalette von über 800 Qualitätserzeugnissen zur<br />
Verfügung.<br />
www.kessko.de<br />
Alno-Küchenwelten Reimers GmbH<br />
Bei uns wird das WIR groß geschrieben!<br />
Alno-Küchenwelten Reimers GmbH ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen<br />
und der größte Küchenfachhändler der Region. <strong>Die</strong><br />
mittler weile drei Filialen in Bonn, Siegburg und Sankt Augustin bieten<br />
auf fast 3.000 qm mehr als 100 Musterküchen zum Anschauen und<br />
Ausprobieren.<br />
Doch wer gehört eigentlich zur Familie Reimers? Uwe Reimers,<br />
49 Jahre, ist der Geschäftsführer des Unternehmens, seine Frau Elke,<br />
49 Jahre, leitet die Bereiche Personal und Marketing. Gemeinsam<br />
haben die beiden vier Kinder, von denen die beiden ältesten Söhne<br />
Tim (25 Jahre) und Mike (18 Jahre) ebenfalls im Unternehmen arbeiten.<br />
„Es gibt wohl nichts Schöneres, wenn die Kinder einem sagen,<br />
dass sie sich entschieden haben in der eigenen von uns aufgebauten<br />
Firma zu arbeiten!“, meint Elke Reimers und ist sichtlich stolz auf ihre<br />
Sprösslinge.<br />
„In den bereits acht Jahren Unternehmenszugehörigkeit hat sich<br />
unser Sohn Tim zu einem der wichtigsten Innendienstmitarbeiter entwickelt.“<br />
ergänzt Uwe Reimers. Zu seinen Aufgaben gehört nicht nur<br />
die Planung und<br />
Durchsprache der<br />
Mon tage mit den<br />
TALENT FÜR KÜCHEN<br />
Mit arbeitern, sondern<br />
auch die Abwicklung<br />
sämtlicher<br />
Bestellungen. Seine<br />
Fachkompetenz hat<br />
er sich während<br />
seiner Ausbildung in<br />
der Filia le in Bonn<br />
Bad Godesberg angeeignet.<br />
Dort hat<br />
er neben dem Aufbau<br />
und der Montage<br />
einer Küche,<br />
auch viel zu den<br />
Wasser- und Elektroanschlüssen<br />
www.alno-bonn.de<br />
ge-<br />
Elke und Uwe Reimers<br />
lernt. Bei seiner täg lichen Arbeit steht für Ihn die Zufriedenheit der<br />
Kunden stets im Mittelpunkt!<br />
Seit einem guten Jahr ist auch Sohn Mike mit an Bord. Er hat bereits<br />
im zarten Alter von neun Jahren auf die Frage „Was er einmal werden<br />
möchte?“ prompt geantwortet: „Küchenverkäufer – ich möchte das<br />
machen, was mein Papa macht!“ Während seiner Ausbildung als Einzelhandelskaufmann<br />
mit Schwerpunkt Küchen hat er sich in den ersten<br />
Monaten der Ausbildung mit dem fachgerechten Aufbau einer Küche<br />
beschäftigt und ist mit den hauseigenen Montageteams zu den Kunden<br />
gefahren.<br />
Dass sich nicht nur die Kunden bei Alno-Küchenwelten Reimers<br />
wohlfühlen wird deutlich, wenn man Frau Reimers zuhört und sie<br />
erzählt: „Für mich persönlich ist es das schönste emotionale Erlebnis,<br />
wenn ich morgens ins Büro komme und meine „drei Männer“ diskutieren<br />
und arbeiten – zusammen!<br />
Elke Reimers, Alno-Küchenwelten Reimers GmbH<br />
Foto: Alno-Küchenwelten Reimers<br />
42<br />
<strong>Die</strong> Wirtschaft <strong>November</strong> <strong>2013</strong>