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Zentralorgan - Ultras Dynamo

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mehr. Es wurde die Straße belagert, Bengalen gingen<br />

an und alle sprangen und sangen. Ein Vorgeschmack<br />

auf nachher. Wieder rein in die Busse und die letzten<br />

Kilometer wurden absolviert. Die Busse fuhren nun<br />

direkt am Stadion vor und sofort stürmte alles raus und<br />

ging mit typisch schnellen Schritt Richtung Gästeblock.<br />

Bengalen gingen an und alle sangen mit absoluter<br />

Lautstärke. Das erste Mal Gänsehaut war zu verspüren!<br />

Nun war es 19 Uhr und nach fast 10 Stunden Fahrt<br />

waren wir endlich da. Unglaublich! Rein ging es in<br />

den abgefuckten Gästeblock. Die Kontrollen waren<br />

recht human und alles drängelte sich durch winzige<br />

Eingänge. Insgesamt waren es wohl 1.000 die heute<br />

für FKS die Daumen drückten. Das Stadion in Podgorica<br />

hat ein Fassungsvermögen von 17.000 Zuschauern und<br />

ist das einzige Stadion in ganz Montenegro, welches<br />

UEFA-tauglich ist. So spielte der Verein aus dem Vorort<br />

von Podgorica heute hier. Die Spieler wurden nach<br />

dem Aufwärmen nochmal richtig gepusht, dass sie<br />

heute hier ja weiterkommen. Das Hinspiel gewann FKS<br />

knapp mit 2:1. Das Spiel begann und die Stimmung<br />

war genauso wie ich sie mir vorgestellt habe. Laut,<br />

lauter, am lautesten. Zwei Capos heizten dem Oberrang<br />

ordentlich ein. Große Liedauswahl und nur selten wurde<br />

ein Lied über mehrere Minuten gesungen. Die Capos<br />

wechselten sich dreimal aus – aber bei jedem wurde<br />

gleich mitgezogen!<br />

Auf der Heimseite versammelte sich hinter zwei<br />

Fahnen ein ca. 150 Mann Mob. Beachtliche Anzahl für<br />

den kleinen Verein. Diese hatten aber Unterstützung<br />

von Vandali Sokolac. Sokolac liegt im serbischen Teil<br />

Bosniens. Angeblich waren auch vereinzelte von Roter<br />

Stern Belgrad anwesend. Auf der Gegengeraden, direkt<br />

neben dem Gästeblock, versammelten sich die Varvari<br />

vom ortsansässigen Verein Buducnost Podgorica. Alle<br />

casual gekleidet und ohne Fahne. Tippe deren Anzahl<br />

auf 40-50 Mann, welche immer wieder am Trennzaun<br />

provozierten und dafür paar Gegenstände abbekamen.<br />

Später zündeten diese noch einen FKS Schal an. Das<br />

Spiel war grottenschlecht von Sarajevo. Unzählige<br />

Chancen wurden nicht genutzt und Zeta gewann leider<br />

verdient mit 1:0, somit sind diese jetzt eine Runde<br />

weiter und dürfen gegen PSV Eindhoven spielen. Der<br />

Gästemob beklatschte nach dem Spiel sogar einen Teil<br />

deren Spieler. Als dann aber einer von denen provozierte,<br />

rasteten alle komplett aus. Sämtliche Gegenstände<br />

flogen auf die Spieler und Ordner, Sitzschalen wurden<br />

gleich rausgerissen und segelten ebenfalls vom Oberrang<br />

runter. Die FKS-Spieler verschwanden mit ernster Miene<br />

in den Katakomben, der Torwart weinte sogar. Alle im<br />

Gästeblock waren sehr gefasst und verließen bedrückt<br />

den Sektor.<br />

Für uns ging es dann recht schnell wieder zu den<br />

Bussen, keine halbe Stunde nach Abpfiff fuhren diese<br />

auch los. Natürlich wieder im Konvoi und mit noch<br />

mehr Bullen als Begleitung. Sämtliche Kreuzungen und<br />

Kreisverkehre wurden für uns freigehalten, damit alle<br />

schnell aus der Stadt raus sind. Einen Heimmob o.ä.<br />

haben wir draußen nicht mehr gesehen. Ich schlief<br />

dann recht schnell ein und paar Minuten später schrien<br />

alle “Steeeeine, Steeeeine”. Nun alle hellwach im Bus<br />

und an die Scheiben gerannt um zu gucken was los ist.<br />

Es hatte einen der ersten Busse erwischt, wo es auch<br />

einen Verletzten gab der ins Krankenhaus musste. Die<br />

Bullen standen jetzt vor jeder Bustür mit gezogenem<br />

Knüppel und drängten die Leute zurück. Keine Chance<br />

daher rauszukommen. Nach kurzer Zeit fuhr der Konvoi<br />

dann weiter. Fast alle schliefen die lange Rückfahrt<br />

durch. Keine Gesänge, kein Frustbier. Zu groß war<br />

die Enttäuschung wegen des Ausscheidens aus der<br />

Europa League. Gegen um sechs Freitag früh wachte<br />

ich dann auf und der Bus war schon am Flughafen in<br />

Sarajevo. Dort stiegen die ersten Hordasi aus. Und wie<br />

schon vor der Abfahrt der Busse zu beobachten nur in<br />

Kleingruppen. Keiner verließ den Bus alleine. Ein krasser<br />

Anblick wie früh die ganzen verschlafenen Gestalten<br />

alle paar Meter aus dem Bus heraussprangen und in<br />

ihre Ghettos gingen. Wir fuhren als letzte dann bis<br />

zum ursprünglichen Abfahrtsort im Bus mit. Gegen um<br />

sieben waren wir dann auch im Bett, mit der Gewissheit<br />

eine Fahrt mitgemacht zu haben, welche wir so schnell<br />

nicht wieder erleben werden. Europacup, 1.500 km von<br />

zu Hause entfernt, ein riesiger Buskonvoi, tropische<br />

Hitze, Megastimmung und immer das Gefühl das etwas

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