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SPORTBIOMECHANIK

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<strong>SPORTBIOMECHANIK</strong><br />

1. Einleitung<br />

Definition:<br />

Die Sportbiomechanik ist die Wissenschaft von der mechanischen Beschreibung und<br />

Erklärung der Bewegung im Sport unter Berücksichtigung der biologischen<br />

Bedingungen.<br />

Auch für Bewegungen im Sport gelten die physikalischen/mechanischen Gesetze.<br />

Jedoch ist der menschliche Körper bzw. die Bewegung des menschlichen Körpers<br />

sehr viel komplexer als beispielsweise die Bewegung eines starren Körpers. Daher<br />

reichen für die Beschreibung und Erklärung sportlicher Bewegungen die<br />

mechanischen Gesetze alleine nicht aus, es müssen vielmehr biologische<br />

Komponenten mit berücksichtigt werden.<br />

Aufgaben und Ziele der Sportbiomechanik<br />

1. Leistungsbiomechanik<br />

2. anthropometrische Biomechanik<br />

3. präventive Biomechanik<br />

4. didaktisch-methodisch orientierte Biomechanik<br />

5. Interaktion zwischen Sportler, Gerät und Umwelt<br />

Leistungsbiomechanik<br />

Anthropometrische<br />

Biomechanik<br />

Präventive<br />

Biomechanik<br />

Technikanalyse<br />

Technikoptimierung<br />

Konditionsanalyse<br />

Eignungsdiagnose<br />

Belastungsanalyse<br />

Technikansteuerung<br />

Konditionsansteuerung<br />

Leistungsprognose<br />

Belastungsgestaltung<br />

Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Universität Ulm Seite 1 von 9


2. Sportbiologie<br />

Jede Bewegung ist das Resultat der Zusammenarbeit mehrerer Muskeln<br />

(intermuskuläre Koordination). Die Hauptbewegungsmuskeln (Agonisten), die die<br />

eigentliche Bewegung ausführen werden von den Antagonisten unterschieden, die<br />

für die entgegengesetzte Bewegung verantwortlich sind. Der Antagonist ist aber nicht<br />

nur der Gegenspieler, sondern er bremst und dosiert die Arbeit des<br />

Hauptbewegungsmuskels.<br />

Die maximale Kraft eines Muskels ist von der Anzahl seiner Myofibrillen im<br />

physiologischen Querschnitt abhängig. Eine regelmäßige Kraftbeanspruchung führt<br />

zu einer Querschnittsvergrößerung der Muskelfasern (Hypertrophie), die dadurch<br />

zustande kommt, dass die Anzahl der Myofibrillen zunimmt. Eine Vermehrung der<br />

Muskelfasern selbst (Hyperplasie) ist umstritten bzw. nicht eindeutig belegt. Oft<br />

machen wir die Erfahrung, dass im Trainingsverlauf die Muskelkraft deutlich stärker<br />

anwächst, als es nach dem Ausmaß der Querschnittsvergrößerung anzunehmen<br />

wäre. Auch die Schnelligkeit des Kraftzuwachses lässt sich mit einer<br />

Fibrillenneubildung alleine nicht erklären. Diese braucht nämlich wesentlich mehr<br />

Zeit. Die Erklärung liefert aber die Koordination innerhalb des Muskels. Alle Fasern<br />

gleichzeitig zu einer Kontraktion zu bringen ist nicht möglich. Der Höchstwert liegt<br />

unter gewöhnlichen Bedingungen bei etwa 65-70%. In extremen Situationen wie bei<br />

Todesangst oder Doping sind Werte bis zu 90% erreichbar.<br />

Mechanismus des Krafttrainings:<br />

Zuerst kommt es zu einer verbesserten<br />

intramuskulären Koordination, dann<br />

erst folgt die Muskelfaserhypertrophie.<br />

Die kurzfristig eintretende Wirkung<br />

des Krafttrainings ist vor allem in<br />

einer verbesserten Errgegungsübertragung<br />

zu sehen. Die vom<br />

Gehirn willkürlich ausgesandten<br />

motorischen Impulse verlaufen<br />

über zahlreiche Schaltstationen,<br />

wo sie verstärkt oder abgeschwächt<br />

werden können. Die<br />

regelmäßige Wiederholung eines<br />

Erregungsablaufs fördert langfristig<br />

die Verstärkung. Somit gelangt ein<br />

stärkerer Impuls zur motorischen<br />

Einheit, der Schwellenwert wird<br />

eher überschritten und es können<br />

mehr Einheiten innerhalb eines<br />

Muskels überschwellig gereizt<br />

werden. Die Koordination zwischen<br />

den verschiedenen motorischen<br />

Einheiten des gleichen Muskels<br />

bezeichnet man als intramuskuläre<br />

Koordination. Es<br />

lassen sich insgesamt mehr<br />

Fasern willentlich zur Kontraktion<br />

bringen.<br />

Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Universität Ulm Seite 2 von 9


Kontraktionsformen<br />

Isometrisch (haltend-statisch):<br />

Es treten intramuskuläre Spannungsänderungen auf, ohne dass es zu einer<br />

Längenänderung der Muskeln kommt.<br />

Konzentrisch (positiv-dynamisch; überwindend):<br />

Die intramuskuläre Spannung ändert sich und die Muskeln verkürzen sich.<br />

Exzentrisch (negativ-dynamisch; nachgebend):<br />

Es kommt zu Spannungsänderungen und Verlängerung/Dehnung der Muskeln.<br />

Muskelfasertypen<br />

Rote Muskelfaser: langsame, ermüdungsresistente Faser<br />

Intermediärtyp: schnelle, relativ ermüdungsresistente Faser<br />

Weiße Muskelfaser:sehr schnell arbeitende Faser mit kurzfristig hoher Kraftleistung<br />

Ausdauer<br />

Bedeutung des Energiestoffwechsels bei Ausdauerleistungen<br />

Die Energie für sportliche Leistungen wird nicht unmittelbar aus der Nahrung<br />

gewonnen. Das in allen Körperzellen gespeicherte Adenosintriphosphat (ATP) liefert<br />

die notwendige Energie. Zunächst wird das in den Zellen vorhandene ATP genutzt.<br />

Der Körper muss nun dafür sorgen, dass neues ATP bereitgestellt wird. Für die<br />

Resynthese von ATP gibt es drei Varianten. Die Spaltung von Kreatinphosphat, den<br />

anaeroben Abbau von im Muskel gespeichertem Glykogen und den vollständigen<br />

aeroben Abbau von Glukose oder Fettsäuren.<br />

3. Biomechanische Prinzipien im Sport<br />

Bei sportlichen Bewegungen gelten mechanische Gesetze unter Berücksichtigung<br />

biologischer Besonderheiten des menschlichen Körpers. Es ist nicht möglich, aus<br />

einem physikalischen Gesetz unmittelbar einen optimalen Bewegungsablauf zu<br />

konstruieren, da die Bewegung des menschlichen Körpers viel komplexer ist als die<br />

Bewegung von starren Körpern. Deshalb sollte man von biomechanischen Prinzipien<br />

als Leitlinien sprechen. Es sind von Hochmuth verschiedene biomechanische<br />

Prinzipien formuliert worden:<br />

Prinzip der maximalen Anfangskraft<br />

Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges<br />

Prinzip der optimalen Tendenz im Beschleunigungsverlauf<br />

Prinzip der zeitlichen Koordination von Teilimpulsen<br />

Prinzip der Impulserhaltung<br />

Prinzip der Gegenwirkung<br />

Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Universität Ulm Seite 3 von 9


Göhner hat 2001 ein weiteres – das Go-and-Stop-Prinzip formuliert.<br />

Das Prinzip der maximalen Anfangskraft<br />

Dieses Prinzip besagt, dass eine Bewegung, mit der eine hohe Endgeschwindigkeit<br />

erreicht werden soll, durch eine entgegengesetzt gerichtete Bewegung einzuleiten<br />

ist. Durch das Abbremsen der Gegenbewegung (Bremskraftstoß) entsteht eine<br />

Anfangskraft, durch die der Beschleunigungskraftstoß (Impuls) vergrößert wird. Der<br />

Bremskraftstoß muss zum Beschleunigungskraftstoß in einem optimalen Verhältnis<br />

stehen und fließend in ihn übergehen.<br />

Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges<br />

Eine konstante Kraft gibt einer Masse eine umso höhere Endgeschwindigkeit, je<br />

länger die Kraft auf die Masse einwirkt. Länge und Richtung des<br />

Beschleunigungsverlaufs müssen optimal gestaltet werden. Optimal bedeutet nicht<br />

unbedingt maximale Länge des Beschleunigungsweges.<br />

Als Ergänzung zum Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges ist das Prinzip<br />

der optimalen Tendenz im Beschleunigungsverlauf formuliert worden:<br />

Bei Sportarten, bei denen es darum geht, schnellstmöglich Kraft zu entwickeln,<br />

müssen die größten Beschleunigungskräfte am Anfang der Beschleunigungsphase<br />

wirken. Bei Sportarten, bei denen eine möglichst hohe Endgeschwindigkeit erreicht<br />

werden soll, liegen die größten Beschleunigungskräfte am Ende der<br />

Beschleunigungsphase.<br />

Prinzip der Koordination von Teilimpulsen<br />

Jeder Sportler, der sich bewegt (und auch jedes sich bewegende Sportgerät) besitzt<br />

eine Masse und eine Geschwindigkeit, also einen Impuls. Entsprechend haben auch<br />

Teilbewegungen (z.B. Sprungbein, Arme) Teilimpulse. Dadurch wird der Impuls des<br />

Gesamtsystems erzeugt bzw. geändert.<br />

Im Sport werden Bewegungen immer von mehreren Muskeln oder Muskelgruppen<br />

bewirkt. Damit eine effektive Bewegung (hohe Endgeschwindigkeit des Körpers,<br />

eines Körperteils oder eines Sportgerätes) erreicht wird, müssen die Teilaktionen der<br />

verschiedenen Muskeln gut aufeinander abgestimmt sein. So beeinflusst z.B. beim<br />

Hochsprung nicht nur die Aktion des Sprungbeins die Sprungleistung. Auch das<br />

Schwungbein und die Armbewegungen erzeugen Impulse, die für die<br />

Gesamtbewegung wichtig sind und in einem optimalen Verhältnis stehen müssen.<br />

Auch die Richtung der Impulse spielt eine wichtige Rolle. Die Gesamtgeschwindigkeit<br />

ist dann besonders hoch, wenn die Teilimpulse in die gleiche Richtung weisen.<br />

Aufgrund des Baus der menschlichen Gelenke (Rotationsbewegungen) ist die<br />

räumliche Gleichgerichtetheit oft nur bedingt möglich. Bestimmte Bewegungen bzw.<br />

Körperteile erzeugen auch entgegengesetzte Reaktionskräfte.<br />

Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Universität Ulm Seite 4 von 9


Prinzip der Impulserhaltung<br />

Durch Annäherung der Extremitäten an eine Drehachse können Drehbewegungen<br />

ohne Veränderungen des Krafteinsatzes beschleunigt werden. Dies lässt sich mit<br />

dem Prinzip der Impulserhaltung erklären.<br />

Vergrößerung der Winkelgeschwindigkeit<br />

durch Verkleinerung des Trägheitsmoments<br />

infolge der Annäherung<br />

der Masseteile an die Drehachse.<br />

Bei der Riesenfelge ist die Reckstange<br />

die Drehachse.<br />

Prinzip der Gegenwirkung<br />

Das Reaktionsgesetz (3. Newtonsches Gesetz) besagt: wirkt ein Körper A auf einen<br />

Körper B eine Kraft F aus, dann übt Körper B auf Körper A eine gleichgroße, aber<br />

entgegengesetzt gerichtete Kraft F aus.<br />

Bei sportlichen Bewegungen liefert in der Regel die mechanische Umwelt die<br />

Reaktionskraft zur Muskelkraft des Sportlers. Finden Aktionen bestimmter Körperteile<br />

keine Reaktion in der Umwelt (z.B. Flugbewegungen), so sind notwendigerweise<br />

Gegenbewegungen anderer Körperteile die Folge.<br />

Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Universität Ulm Seite 5 von 9


Drehrückstoß benötigen wir besonders<br />

bei Bewegungen, bei denen das<br />

Gleichgewicht wiederhergestellt werden<br />

soll. Die Arme können durch das<br />

Schwingen in Gegenrichtung einen Sturz<br />

vermeiden helfen (was meist reflektorisch<br />

geschieht).<br />

Das Go-and-Stop-Prinzip<br />

Hat ein Sportler einem Sportgerät (z.B. Speer) eine große Geschwindigkeit zu<br />

erteilen, dann sind die eingesetzten Körperteile so zu bewegen, dass zum Sportgerät<br />

hin ein sukzessives Beschleunigen und Stoppen stattfindet: dem Sportgerät nahe<br />

liegende Körperteile werden also später auf hohe Geschwindigkeit gebracht als die<br />

dem Sportgerät fernen Körperteile und ebenso nacheinander mit Erreichen ihrer<br />

hohen Geschwindigkeit gestoppt.<br />

Der Speer soll auf eine große<br />

Weite bzw eine hohe Abfluggeschwindigkeit<br />

gebracht werden.<br />

Die betreffenden Körperteile<br />

starten und stoppen ihre<br />

Bewegung zu unterschiedlichen<br />

Zeiten. Die dem Speer entfernt<br />

liegenden Extremitäten beginnen<br />

mit der Bewegung.<br />

4. Bewegungslehre<br />

Bei der morphologischen Betrachtung wird der äußerlich sichtbare Teil der<br />

Bewegung untersucht. Nicht sichtbare Teile der Bewegung sind z.B. auftretende<br />

Kräfte oder innere Steuerungsprozesse der Bewegung.<br />

Was wird bei der morphologischen Untersuchung der Bewegung analysiert?<br />

Einzelaspekte der Bewegung<br />

Längenmerkmale<br />

Winkelmerkmale<br />

Zeitmerkmale<br />

Relationen von Längen-, Winkel- und Zeitmerkmalen<br />

Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Universität Ulm Seite 6 von 9


Untersuchung der Gesamtbewegung<br />

Phaseneinteilung der Bewegung<br />

Bewegungsmerkmale der Gesamtbewegung<br />

Phasenstruktur von Bewegungen<br />

Bei azyklischen Bewegungen wird das Bewegungsziel durch eine einmalige Aktion<br />

erreicht. Die Reihenfolge der Teilbewegungen ist dabei nicht umkehrbar. Die<br />

Bewegung kann in drei Phasen gegliedert werden:<br />

Vorbereitungsphase<br />

Hauptphase<br />

Endphase<br />

Jede Teilbewegung hat eine besondere Funktion im Gesamtablauf. In der<br />

Hauptphase wird das eigentliche Bewegungsziel erreicht.<br />

Vorbereitungsphase (Auftakt):<br />

Die Vorbereitungsphase dient der Schaffung günstiger Voraussetzungen. Durch sie<br />

werden die in der nachfolgenden Hauptphase auszuführenden Aktionen optimal<br />

vorbereitet. Die optimalen Voraussetzungen werden meistens durch eine<br />

„Ausholbewegung“ geschaffen, die der eigentlichen Bewegungsrichtung<br />

entgegengesetzt ist.<br />

Hauptphase (Akzent):<br />

Das Kernstück einer sportlichen Bewegung ist die Hauptphase. Ihre Bedeutung liegt<br />

in der unmittelbaren Bewältigung der entsprechenden Bewegungsaufgabe. Ihre<br />

Funktion ist es, die gestellte Aufgabe zu lösen. Man kann zwei Aufgabentypen<br />

unterscheiden. Der eine Typ umfasst diejenigen Aufgaben, in denen man nur sich<br />

selbst einen Bewegungsimpuls zu erteilen hat, um von der einen zur anderen<br />

Ortsstelle zu kommen (Lokomotion). Beispiel: Weitsprung, Hochsprung. Beim<br />

zweiten Typ steht nicht die Bewegung des eigenen, sondern die eines anderen<br />

Körpers im Vordergrund. Der eigene Körper oder auch nur Teile des eigenen Körpers<br />

müssen so bewegt werden, dass das mit dem Körperteil kontaktierte Objekt in<br />

gezielter Weise bewegt wird. Beispiel: Fußball, Tennis.<br />

Endphase (Abfangen/Abtakt):<br />

Als Endphase bezeichnet man jenen Bewegungsabschnitt, in dem die Aktionen der<br />

Hauptphase in einen Gleichgewichtszustand übergeleitet werden. Dieser<br />

Gleichgewichtszustand kann ein Zustand relativer Ruhe sein oder er kann ein<br />

kurzzeitiges Durchgangsstadium vor dem Beginn einer neuen Bewegung sein.<br />

Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Universität Ulm Seite 7 von 9


Bei zyklischen Bewegungen wiederholen sich gleichartige Teilbewegungen. Der<br />

Bewegungsablauf lässt sich in zwei Phasen einteilen. Es kommt zu einer<br />

Überlagerung von Vorbereitungs- und Endphase (Phasenverschmelzung). Man<br />

bezeichnet die Struktur der Bewegung dann als Hauptphase und Zwischenphase.<br />

Biomechanische Messverfahren (Einteilung nach Messprinzip):<br />

Bei den mechanischen Messverfahren kommt es zu einer direkten Orts-<br />

Zeitmessung. Dies tut man zum Beispiel mit einem Messband (z.B. Weitsprung) oder<br />

einer Stoppuhr (z.B. 100m Lauf). Nimmt man optische Messverfahren zur<br />

Bestimmung biomechanischer Größen, dann erfasst man Ort und Zeit nur indirekt.<br />

Allerdings ist es dabei möglich, dass Bewegungsabläufe in ihrer räumlichen und<br />

zeitlichen Dimension später am Modell analysiert werden können. Die Grundlage für<br />

elektronische Messverfahren bildet die Umwandlung von mechanischen<br />

Messgrößen in elektrische. Denn Kräfte verformen mechanisch Körper und die<br />

mechanische Verformung wird dann in elektrische Signale umgewandelt.<br />

Mechanische Messverfahren:<br />

Optische Messverfahren:<br />

Elektronische Messverfahren:<br />

Folienanalyse<br />

Lichtschranken<br />

Lichtspuraufnahmen<br />

Serienfotographie<br />

Chronofotographie<br />

Videoanalyse<br />

Kraftmessplattform<br />

Dynamometer<br />

Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Universität Ulm Seite 8 von 9


ZUSAMMENFASSUNG:<br />

Für die Beschreibung und Erklärung sportlicher Bewegungen reichen die<br />

mechanischen Gesetze alleine nicht aus. Es müssen vielmehr biologische<br />

Komponenten mit berücksichtigt werden.<br />

Bei azyklischen Bewegungen wird das Bewegungsziel durch eine einmalige Aktion<br />

erreicht. Der Bewegungsablauf gliedert sich in Vorbereitungs-, Haupt- und Endphase.<br />

Bei zyklischen Bewegungen wiederholen sich gleichartige Teilbewegungen. Durch<br />

die Überlagerung von Vorbereitungs- und Endphase kommt es zur<br />

Phasenverschmelzung. Analysiert werden Bewegungen mittels mechanischer,<br />

optischer oder elektronischer Messverfahren. Besondere Bedeutung für die<br />

biomechanische Analyse von Bewegungen haben Körperschwerpunkt und<br />

Körperachsen.<br />

Der Muskel setzt sich aus Muskelfaserbündeln zusammen. Jede Muskelfaser besteht<br />

wiederum aus vielen Myofibrillen, deren kleinste funktionelle Einheit das Sarkomer<br />

ist. Bei der Muskelkontraktion gleiten die Aktin- und Myosinfilamente der Sarkomere<br />

ineinander. Training verbessert sowohl das Zusammenspiel zwischen den beteiligten<br />

Muskeln (intermuskuläre Koordination) als auch das der einzelnen Muskelfasern<br />

innerhalb eines Muskels (intramuskuläre Koordination). Es gibt drei verschiedene<br />

Arten der Muskelkontraktion: isometrische, konzentrische und exzentrische<br />

Kontraktion.<br />

Hochmuth und Göhner haben verschiedene biomechanische Prinzipien formuliert,<br />

die für sportliche Bewegungen des menschlichen Körpers gelten. Durch die Kenntnis<br />

und Anwendung dieser Prinzipien können sportliche Bewegungsabläufe optimal<br />

gestaltet werden.<br />

Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Universität Ulm Seite 9 von 9

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