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SPORTBIOMECHANIK

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2. Sportbiologie<br />

Jede Bewegung ist das Resultat der Zusammenarbeit mehrerer Muskeln<br />

(intermuskuläre Koordination). Die Hauptbewegungsmuskeln (Agonisten), die die<br />

eigentliche Bewegung ausführen werden von den Antagonisten unterschieden, die<br />

für die entgegengesetzte Bewegung verantwortlich sind. Der Antagonist ist aber nicht<br />

nur der Gegenspieler, sondern er bremst und dosiert die Arbeit des<br />

Hauptbewegungsmuskels.<br />

Die maximale Kraft eines Muskels ist von der Anzahl seiner Myofibrillen im<br />

physiologischen Querschnitt abhängig. Eine regelmäßige Kraftbeanspruchung führt<br />

zu einer Querschnittsvergrößerung der Muskelfasern (Hypertrophie), die dadurch<br />

zustande kommt, dass die Anzahl der Myofibrillen zunimmt. Eine Vermehrung der<br />

Muskelfasern selbst (Hyperplasie) ist umstritten bzw. nicht eindeutig belegt. Oft<br />

machen wir die Erfahrung, dass im Trainingsverlauf die Muskelkraft deutlich stärker<br />

anwächst, als es nach dem Ausmaß der Querschnittsvergrößerung anzunehmen<br />

wäre. Auch die Schnelligkeit des Kraftzuwachses lässt sich mit einer<br />

Fibrillenneubildung alleine nicht erklären. Diese braucht nämlich wesentlich mehr<br />

Zeit. Die Erklärung liefert aber die Koordination innerhalb des Muskels. Alle Fasern<br />

gleichzeitig zu einer Kontraktion zu bringen ist nicht möglich. Der Höchstwert liegt<br />

unter gewöhnlichen Bedingungen bei etwa 65-70%. In extremen Situationen wie bei<br />

Todesangst oder Doping sind Werte bis zu 90% erreichbar.<br />

Mechanismus des Krafttrainings:<br />

Zuerst kommt es zu einer verbesserten<br />

intramuskulären Koordination, dann<br />

erst folgt die Muskelfaserhypertrophie.<br />

Die kurzfristig eintretende Wirkung<br />

des Krafttrainings ist vor allem in<br />

einer verbesserten Errgegungsübertragung<br />

zu sehen. Die vom<br />

Gehirn willkürlich ausgesandten<br />

motorischen Impulse verlaufen<br />

über zahlreiche Schaltstationen,<br />

wo sie verstärkt oder abgeschwächt<br />

werden können. Die<br />

regelmäßige Wiederholung eines<br />

Erregungsablaufs fördert langfristig<br />

die Verstärkung. Somit gelangt ein<br />

stärkerer Impuls zur motorischen<br />

Einheit, der Schwellenwert wird<br />

eher überschritten und es können<br />

mehr Einheiten innerhalb eines<br />

Muskels überschwellig gereizt<br />

werden. Die Koordination zwischen<br />

den verschiedenen motorischen<br />

Einheiten des gleichen Muskels<br />

bezeichnet man als intramuskuläre<br />

Koordination. Es<br />

lassen sich insgesamt mehr<br />

Fasern willentlich zur Kontraktion<br />

bringen.<br />

Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Universität Ulm Seite 2 von 9

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