Strafbarkeit von F wegen § 87 StGB I
Strafbarkeit von F wegen § 87 StGB I
Strafbarkeit von F wegen § 87 StGB I
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Übung Strafrecht<br />
„Der Tod des Liebhabers“<br />
________________________<br />
SoSe 2013<br />
18. März 2013<br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 1<br />
Problemübersicht<br />
________________________<br />
1. HA: Mitteilung über Einbrüche<br />
- <strong>Strafbarkeit</strong> der I <strong>wegen</strong> <strong>§</strong> 298 <strong>StGB</strong><br />
2. HA: Einladung des C ins Ferienhaus durch I<br />
3. HA: Mitteilung durch I an F, dass Einbrecher im<br />
Haus sei, und Aufforderung zu Handeln<br />
- <strong>Strafbarkeit</strong> der I <strong>wegen</strong> <strong>§</strong><strong>§</strong> 12 2. Fall, 75 ff <strong>StGB</strong> bzw<br />
<strong>§</strong><strong>§</strong> 12 2. Fall, 83 ff <strong>StGB</strong><br />
4. HA: Schuss des F auf C<br />
- <strong>Strafbarkeit</strong> des F <strong>wegen</strong> <strong>§</strong><strong>§</strong> 75 ff <strong>StGB</strong> bzw <strong>§</strong><strong>§</strong> 83 ff<br />
<strong>StGB</strong><br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 2<br />
1
<strong>Strafbarkeit</strong> <strong>von</strong> F <strong>wegen</strong> <strong>§</strong><strong>§</strong> 75 f <strong>StGB</strong><br />
________________________<br />
I. Tatbestand<br />
1. Objektiver Tatbestand<br />
- Tod eines anderen<br />
- Schuss als kausale Handlung<br />
2. Subjektiver Tatbestand<br />
- F wollte den Einbrecher stellen und schoss<br />
- Schuss in Richtung Oberkörper ist zwar gefährlich, aber<br />
dennoch kein ausreichendes Indiz für Mordvorsatz<br />
- Kein Tötungsvorsatz, weil Tod des anvisierten Objekts <strong>von</strong> F<br />
nicht in Kauf genommen wird<br />
Keine <strong>Strafbarkeit</strong><br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 3<br />
<strong>Strafbarkeit</strong> <strong>von</strong> F <strong>wegen</strong> <strong>§</strong> <strong>87</strong> <strong>StGB</strong> I<br />
________________________<br />
I. Tatbestand<br />
1. Objektiver Tatbestand<br />
- Schwere Körperverletzung als Zwischenerfolg (Abs 1)<br />
- Tod als Enderfolg (Abs 2)<br />
2. Subjektiver Tatbestand<br />
- Verletzungsvorsatz<br />
• Absicht (<strong>§</strong> 5 Abs 2 <strong>StGB</strong>) hinsichtlich der Schwere der<br />
Körperverletzung<br />
• Durch Schuss in Richtung Oberkörper indiziert<br />
- Fahrlässigkeit hinsichtlich der Todesfolge<br />
3. Objektive Zurechnung<br />
- Erfolgsspezifische Sorgfaltswidrigkeit<br />
- Kein Ausschluss auf Grund überlagernder Risikosphären<br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 4<br />
2
<strong>Strafbarkeit</strong> <strong>von</strong> F <strong>wegen</strong> <strong>§</strong> <strong>87</strong> <strong>StGB</strong> II<br />
________________________<br />
II. Rechtswidrigkeit<br />
1. Notwehr (<strong>§</strong> 3 <strong>StGB</strong>)<br />
a) Notwehrsituation<br />
- Angriff auf Vermögen fehlt (objektiv ex ante betrachtet) ebenso<br />
wie ein Angriff auf andere Individualrechtsgüter<br />
- Notwehr scheidet daher <strong>von</strong> vornherein aus<br />
2. Putativnotwehr (<strong>§</strong> 8 iVm <strong>§</strong> 3 <strong>StGB</strong>)<br />
Prüfung bei Rechtswidrigkeit (II) oder Schuld (III) ist umstritten<br />
a) Putativnotwehrsituation<br />
- Subjektive Annahme eines Angriffs auf das Vermögen des F<br />
b) Putativnotwehrhandlung<br />
- Abwehrhandlung wäre bei tatsächlichem Vorliegen der<br />
vorgestellten Notwehrsituation exzessiv gewesen<br />
- F hätte abgestufter vorgehen müssen<br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 5<br />
<strong>Strafbarkeit</strong> <strong>von</strong> F <strong>wegen</strong> <strong>§</strong> <strong>87</strong> <strong>StGB</strong> III<br />
________________________<br />
II. Rechtswidrigkeit<br />
3. Anhalterecht (<strong>§</strong> 80 Abs 2 StPO)<br />
a) Anhaltesituation<br />
- Subjektive Annahme des F in Richtung Angriff auf sein<br />
Vermögen bzw das Vermögen <strong>von</strong> I<br />
- Ist aus seinem Informationsstand durchaus nachvollziehbar<br />
(Verdacht reicht; kein Abstellen auf <strong>§</strong> 8 <strong>StGB</strong>)<br />
b) Anhaltehandlung<br />
- Exzessiv<br />
- F hat zu rasch und zu gezielt geschossen<br />
- <strong>§</strong> 80 Abs 2 StPO rechtfertigt grundsätzlich nur Freiheitseingriffe,<br />
keine (schweren) Körperverletzungen (tlw strittig)<br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 6<br />
3
<strong>Strafbarkeit</strong> <strong>von</strong> F <strong>wegen</strong> <strong>§</strong> <strong>87</strong> <strong>StGB</strong> IV<br />
________________________<br />
III. Schuld – 1<br />
1. Schuldfähigkeit (<strong>§</strong> 11 <strong>StGB</strong>)<br />
• Aufregung als möglicher Schuldausschließungsgrund<br />
• Greift im vorliegenden Fall mangels Hochgradigkeit nicht<br />
2. Unrechtsbewusstsein<br />
a) Putativnotwehr (<strong>§</strong> 8 iVm <strong>§</strong> 3 <strong>StGB</strong>)<br />
- Prüfung nur, soweit nicht im Bereich der Rechtfertigungsgründe<br />
- Abwehrhandlung des F wäre auch bei tatsächlichem Vorliegen<br />
der vorgestellten Notwehrsituation exzessiv gewesen<br />
- F hätte abgestufter vorgehen müssen<br />
b) Verbotsirrtum (<strong>§</strong> 9 <strong>StGB</strong>)<br />
- Direkter/indirekter Verbotsirrtum wird <strong>von</strong> F nicht geltend<br />
gemacht<br />
- Überdies Vorwerfbarkeit (<strong>§</strong> 9 Abs 2 <strong>StGB</strong>)<br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 7<br />
<strong>Strafbarkeit</strong> <strong>von</strong> F <strong>wegen</strong> <strong>§</strong> <strong>87</strong> <strong>StGB</strong> V<br />
________________________<br />
III. Schuld – 2<br />
3. Entschuldigungsgründe<br />
a) Entschuldigender Notstand (<strong>§</strong> 10 <strong>StGB</strong>)<br />
• Notstandssituation<br />
- Objektiv droht kein unmittelbar bedeutender Nachteil für ein<br />
Individualrechtsgut des F<br />
• Putativnotstandssituation<br />
- Putativnotstand scheitert an einem Handlungsexzess<br />
b) <strong>§</strong> 3 Abs 2 <strong>StGB</strong><br />
• Entschuldigungssituation<br />
- Asthenischer Affekt<br />
- Gesamtsituation spricht für hochgradige Angst des F<br />
- Vorliegen der Entschuldigungssituation reicht bei <strong>§</strong> 3 Abs 2<br />
<strong>StGB</strong> für Entschuldigung der Vorsatztat aus<br />
Keine <strong>Strafbarkeit</strong><br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 8<br />
4
<strong>Strafbarkeit</strong> <strong>von</strong> F <strong>wegen</strong> <strong>§</strong><strong>§</strong> 80 f iVm<br />
<strong>§</strong> 3 Abs 2 <strong>StGB</strong><br />
________________________<br />
III. Schuld<br />
3. Entschuldigungsgründe<br />
• Angstreaktion des Verdächtigen wird mit der des<br />
maßgerechten Menschen verglichen<br />
– Es geht nicht um die Frage, ob sich auch ein maßgerechter<br />
Mensch gefürchtet hätte, sondern wie er mit dieser Angst<br />
umgegangen wäre<br />
– Maßgerechter Mensch wäre in dieser Situation besonnener<br />
vorgegangen<br />
– Die konkrete Reaktion ist dem K daher vorzuwerfen<br />
<strong>Strafbarkeit</strong><br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 9<br />
Problemübersicht<br />
________________________<br />
1. HA: Mitteilung über Einbrüche<br />
- Keine <strong>Strafbarkeit</strong> der I <strong>wegen</strong> <strong>§</strong> 298 <strong>StGB</strong><br />
2. HA: Einladung des C ins Ferienhaus durch I<br />
3. HA: Mitteilung durch I an F, dass Einbrecher im<br />
Haus sei, und Aufforderung zu Handeln<br />
- <strong>Strafbarkeit</strong> der I <strong>wegen</strong> <strong>§</strong><strong>§</strong> 12 2. Fall, 75 ff <strong>StGB</strong> bzw<br />
<strong>§</strong><strong>§</strong> 12 2. Fall, 83 ff <strong>StGB</strong><br />
4. HA: Schuss des F auf C<br />
- <strong>Strafbarkeit</strong> des F <strong>wegen</strong> <strong>§</strong><strong>§</strong> 80, 81 Abs 1 Z 1 iVm <strong>§</strong> 3<br />
Abs 2 <strong>StGB</strong><br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 10<br />
5
<strong>Strafbarkeit</strong> der I <strong>wegen</strong> <strong>§</strong><strong>§</strong> 12 2. Fall, 83,<br />
86 <strong>StGB</strong> – I<br />
________________________<br />
I. Tatbestand<br />
1. Objektiver Tatbestand<br />
- Bestimmungshandlung<br />
• Hinreichend determiniert aus den Gesamtumständen<br />
- Tatausführung durch den unmittelbaren Täter<br />
- Erfolg<br />
• Schwere KV (<strong>§</strong> 84 Abs 1 <strong>StGB</strong>) durch Schuss<br />
• Tod<br />
- Kausalität<br />
• Äquivalenztheorie<br />
2. Subjektiver Tatbestand<br />
- Vorsatz für Grunddelikt<br />
• Vorsatz zumindest für <strong>§</strong> 83 Abs 1 <strong>StGB</strong><br />
• Absicht für eine schwere Körperverletzung (<strong>§</strong> <strong>87</strong> Abs 1 <strong>StGB</strong>) fehlt<br />
- Fahrlässigkeit für besondere Folge<br />
• Durch Vorsatz für Grunddelikt indiziert<br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 11<br />
<strong>Strafbarkeit</strong> des A <strong>wegen</strong> <strong>§</strong><strong>§</strong> 12 2. Fall,<br />
83, 86 <strong>StGB</strong> – II<br />
I. Tatbestand<br />
3. Objektive Zurechnung<br />
- soziale Inadäquanz der Handlung<br />
• Handlung der I ist keine abstrakt ungefährliche oder <strong>von</strong> der<br />
Rechtsordnung tolerierte Handlung<br />
- objektive Zurechnung des Erfolgs<br />
• Kein atypischer Kausalverlauf für Grunddelikt oder Folge<br />
• Bestehender Risikozusammenhang<br />
II. Rechtswidrigkeit<br />
III.<br />
________________________<br />
• Keine Rechtfertigung<br />
Schuld<br />
• unproblematisch<br />
<strong>Strafbarkeit</strong><br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 12<br />
6
Ergebnis<br />
________________________<br />
1. HA: Mitteilung über Einbrüche<br />
- Keine <strong>Strafbarkeit</strong> der I <strong>wegen</strong> <strong>§</strong> 298 <strong>StGB</strong><br />
2. HA: Einladung des C ins Ferienhaus durch I<br />
3. HA: Mitteilung durch I an F, dass Einbrecher im<br />
Haus sei, und Aufforderung zu Handeln<br />
- <strong>Strafbarkeit</strong> der I <strong>wegen</strong> <strong>§</strong><strong>§</strong> 12 2. Fall, 83 Abs 1, 86 <strong>StGB</strong><br />
4. HA: Schuss des F auf C<br />
- <strong>Strafbarkeit</strong> des F <strong>wegen</strong> <strong>§</strong><strong>§</strong> 80, 81 Abs 1 Z 1 iVm <strong>§</strong> 3<br />
Abs 2 <strong>StGB</strong><br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 13<br />
Zwangsmittel ___________________________<br />
= Grundrechtseingriff<br />
1. Struktur<br />
A) Formelle Voraussetzungen (Formerfordernisse)<br />
• zB Einhaltung <strong>von</strong> Fristen, Antrag des Anklägers<br />
• Bewilligung durch den zuständigen Richter<br />
B) Materielle (inhaltliche) Voraussetzungen<br />
• zB Erforderlichkeit zur Verfahrensdurchführung,<br />
• Verhältnismäßigkeit und Fehlen gelinderer Mittel<br />
2. Verhältnis zum materiellen Recht<br />
– Grundrechtseingriff bedeutet meist Erfüllung eines<br />
materiellrechtlichen Tatbestands (zB <strong>§</strong><strong>§</strong> 99, 119 <strong>StGB</strong>)<br />
– Rechtfertigung für die Strafverfolgungsbehörden bei<br />
Vorliegen der in der StPO normierten Voraussetzungen<br />
(Stufe II)<br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 14<br />
7
Durchsuchung der Wohnung – 1<br />
________________________<br />
Durchsuchung iS <strong>von</strong> <strong>§</strong> 117 Z 2 lit b StPO<br />
Formelle Voraussetzungen<br />
– grundsätzliche Anordnung durch StA auf Grund einer<br />
gerichtlichen Bewilligung (<strong>§</strong> 120 Abs 1 StPO)<br />
– ausnahmsweise autonome Durchführung durch die<br />
Kripo bei Gefahr im Verzug (<strong>§</strong> 120 Abs 1 StPO)<br />
Materielle Voraussetzungen<br />
– begründete Annahme, dass bestimmte verdächtige<br />
Person oder sicherzustellende Gegenstände oder<br />
Spuren in den zu durchsuchenden Räumlichkeiten<br />
verborgen sind (<strong>§</strong> 119 Abs 1 StPO)<br />
– Verhältnismäßigkeit (vgl <strong>§</strong> 5 Abs 1 StPO)<br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 15<br />
Durchsuchung der Wohnung – 2<br />
________________________<br />
Rechtsmittel<br />
• Einspruch an Ermittlungsgericht (<strong>§</strong> 106 StPO)<br />
gegen Durchsuchung auf Anordnung durch die StA ohne<br />
Bewilligung durch das Gericht<br />
• Beschwerde gegen polizeiautonome<br />
Hausdurchsuchung<br />
an den UVS (Art 129a ff B-VG)<br />
• Beschwerde (<strong>§</strong> <strong>87</strong> StPO) an das OLG<br />
gegen Hausdurchsuchung nach richterlicher Anordnung<br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 16<br />
8
Sicherstellung und Beschlagnahme – 1<br />
___________________________<br />
Begriffe (<strong>§</strong> 109 StPO)<br />
– Sicherstellung (Z 1) und Beschlagnahme (Z 2)<br />
Voraussetzungen für eine Sicherstellung<br />
– Materielle Voraussetzungen (<strong>§</strong> 110 Abs 1 StPO)<br />
– Formelle Voraussetzungen<br />
• Kriminalpolizei auf Anordnung der StA (<strong>§</strong> 110 Abs 2 StPO)<br />
• Kriminalpolizei autonom (<strong>§</strong> 110 Abs 3 StPO)<br />
– Herausgabepflicht (<strong>§</strong> 111 StPO)<br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 17<br />
Sicherstellung und Beschlagnahme – 2<br />
___________________________<br />
Begriffe (<strong>§</strong> 109 StPO)<br />
– Sicherstellung (Z 1) und Beschlagnahme (Z 2)<br />
Voraussetzungen für eine Beschlagnahme<br />
– Materielle Voraussetzungen (<strong>§</strong> 115 Abs 1 StPO)<br />
– Formelle Voraussetzungen<br />
• Gericht auf Antrag der StA (<strong>§</strong> 115 Abs 2 StPO)<br />
Rechtsmittel<br />
– Einspruch an Ermittlungsgericht (<strong>§</strong> 106 StPO) gegen<br />
Sicherstellung nur bei Anordnung durch die StA<br />
– Ansonsten Beschwerde gegen polizeiautonome<br />
Sicherstellung an den UVS (Art 129a ff B-VG)<br />
– Beschwerde (<strong>§</strong> <strong>87</strong> StPO) gegen Beschlagnahme an das<br />
OLG<br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 18<br />
9
Ad Fall – 1<br />
________________________<br />
<br />
Allenfalls sicherzustellende Beweise sind in<br />
einem durch das Hausrecht geschützten Raum<br />
- Durchsuchung (<strong>§</strong> 117 Z 2 lit b StPO)<br />
- Formelle Voraussetzung<br />
grundsätzliche Anordnung durch StA auf Grund einer<br />
gerichtlichen Bewilligung (<strong>§</strong> 120 Abs 1 StPO)<br />
Gefahr im Verzug für eine ausnahmsweise autonome<br />
Durchführung durch die Kripo (<strong>§</strong> 120 Abs 1 StPO) fehlt hier<br />
- Materielle Voraussetzungen<br />
begründete Annahme, dass sicherzustellende Gegenstände in<br />
den zu durchsuchenden Räumlichkeiten verborgen sind (<strong>§</strong> 119<br />
Abs 1 StPO)<br />
Verhältnismäßigkeit (vgl <strong>§</strong> 5 Abs 1 StPO)<br />
Sicherstellung wäre nach <strong>§</strong><strong>§</strong> 109 Z 1 lit a, 110 Abs 1 Z 1 StPO<br />
zulässig und nach <strong>§</strong> 110 Abs 2 StPO <strong>von</strong> der StA anzuordnen<br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 19<br />
Ad Fall – 2<br />
________________________<br />
<br />
Mögliche Rechtsmittel<br />
- Durchsuchung<br />
Einspruch (<strong>§</strong> 106 StPO) gegen Durchsuchungsanordnung der<br />
StA<br />
• Gerichtliche Bewilligung wurde trotz fehlender Gefahr in Verzug<br />
nicht eingeholt<br />
• <strong>§</strong> 106 Abs 1 Z 2 StPO<br />
Maßnahmenbeschwerde an UVS (Art 129a ff B-VG)<br />
• Nur für autonomes Einschreiten der Polizei ohne Anordnung der<br />
StA<br />
• Fehlt hier, weil Polizei auf Anordnung der StA einschreitet<br />
Beschwerde an das OLG<br />
• Scheidet mangels richterlichen Handelns aus<br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 20<br />
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Ad Fall – 3<br />
________________________<br />
<br />
Mögliche Rechtsmittel<br />
- Sicherstellung<br />
Einspruch (<strong>§</strong> 106 StPO) gegen eine allfällige<br />
Sicherstellungsanordnung der StA<br />
• Argument, dass Voraussetzungen nicht vorliegen<br />
• <strong>§</strong> 106 Abs 1 Z 2 StPO<br />
Maßnahmenbeschwerde an UVS (Art 129a ff B-VG)<br />
• Nur bei Sicherstellung durhc autonomes Einschreiten der Polizei<br />
ohne Anordnung der StA<br />
• Fehlt hier, soweit Polizei auf Anordnung der StA einschreitet<br />
Beschwerde an das OLG<br />
• Scheidet mangels richterlicher Zuständigkeit für eine<br />
Sicherstellung <strong>von</strong> vornherein aus<br />
18.03.2013 Dr. Alois Birklbauer Folie 21<br />
11