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Magazin 196206

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Ein Erprobungslehrgang<br />

des Bundesluftschutzverbandes<br />

- Großes Interesse<br />

der Landbevölkerung<br />

radioaktiven Niederschlag noch weite Gebiete außerhalb ihres<br />

direkten Wirkungsbereiches erfassen, so daß es nötig sein wird,<br />

frühzeitig entsprechende Schutzmaßnahmen zu realisieren. Diese<br />

Schutzmöglichkeiten dürfen sich jedoch nicht nur auf die<br />

durch Kernwaffen heraufbeschworenen Gefahren richten, sondern<br />

müssen auch auf den Sd1Utz vor biologischen Kampfmitteln<br />

und chemischen Kampfstoffen ausgedehnt werden. Da im<br />

In- und Ausland entsprechende Fadlliteratur kaum vorhanden<br />

ist, muß die Frage nach dem "Wie" des praktischen Selbstschutzes<br />

in ländlichen Gebieten vordringlich beantwortet werden.<br />

Der unter der Leitung des Referenten .für Ausbildung, Will i<br />

Hoff schild, stehende Lehrgang wurde in drei Arbeitsgruppen<br />

eingeteilt. Die erste Gruppe unter dem Referenten für Organisation,<br />

Martin Hecht, befaßte sich ausschließlich mit Organisationsfragen,<br />

die im Hinblick auf die Struktur der Landschaft,<br />

auf das Verteilungsmuster der landwirtschaftlichen Anwesen,<br />

auf die Zusammensetzung der Bevölkerungsschichten sowie auf<br />

die Verkehrsverhältnisse zu besonderen überlegungen Anlaß<br />

geben.<br />

Der Aufgabenkatalog der beiden anderen Gruppen sah überwiegend<br />

praktische Erprobungen vor. Eine Arbeitsgruppe unter<br />

der Leitung des Lehrers an der Bundesschule des BLSV,<br />

Brandingenieur Wilh. Frankl - seine Kollegen Fritz Wagner<br />

und Horst Philipp assistierten ihm - untersuchte zunächst die<br />

von den Bewohnern getroffenen vorbeugenden Brandschutzmaßnahmen.<br />

Sie ermittelten die Brandempfindlichkeit der<br />

Wohngebäude und Stallungen, prüften die Möglichkeiten für die<br />

Herabsetzung der Brandbelastung, die Löschwasserversorgung,<br />

die Brauchbarkeit und Wirksamkeit der vorhandenen Löschund<br />

Rettungsgeräte sowie die ReUungsmöglichkeiten und die<br />

Rettungswege für Mensch und Tier. Bei der Durchführung a11<br />

dieser sowie der folgend beschriebenen Aufgaben beteiligten<br />

sich die Bewohner des Ortes sehr rege. Dazu muß gesagt werden,<br />

daß es ein weiteres Ziel der Erprobung war, festzustellen,<br />

ob die 16stündige Grundausbildung, an der die Selbstschutzkräfte<br />

des Ortes teilgenommen hatten, ausreicht, um genügend<br />

Selbstschutzkenntnisse zu vermitteln.<br />

Auch auf dem Gebiet der Ersten Hilfe wurden Untersuchungen<br />

angestellt. Die Beschaffung und Bereitstellung behelfsmäßiger<br />

Mittel, einmal für die Hilfeleistung und zum anderen für<br />

den Abtransport Verletzter, stieß bei den Bewohnern auf größtes<br />

Verstän?nis und auf reidllidle Erfahrung.<br />

Die Arbeitsgruppe des Physikers Dr. Walter Helm, Lehrer an<br />

der Bundesschule des BLSV, befaßte sich mit Fragen des ABC­<br />

Schutzes in ländlichen Gebieten, soweit sie den Selbstschutz angehen.<br />

Hierzu gehörten folgende Einzelaufgaben:<br />

1. Ermittlung der Wasserversorgungsmöglichkei ten<br />

a) Trink- und Tränkwasser<br />

b) Gebrauchs- und Löschwasser.<br />

2. Orientierung über die ortsüblichen Einrichtungen der Belüftung<br />

und Möglichkeiten zur Strahlensicherung in den Ställen.<br />

3. Ermittlung der Schutzfaktoren gegen ABC-Wirkungen unter<br />

Berücksichtigung der ortsüblichen ländlichen Bauweise. Vorschläge<br />

zurErhöhung desSchutzwertes. (Fortsetzung a uf Seite 13)<br />

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