<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong> 12
Lagebericht - Geschäftsverlauf Die Finanz- und Wirtschaftskrise, die ihren Ursprung in Amerika nahm, machte vor Österreich und auch vor Vorarlberg nicht halt. Noch haben wir nicht alle Auswirkungen gesehen und das Ende der Krise nicht erreicht. Ein eindrucksvoller Beleg, was Globalisierung bedeuten kann. Trotz dieser Krise hat sich die österreichische <strong>Versicherung</strong>swirtschaft im Jahre <strong>2008</strong> gut behauptet und positive Ergebnisse erzielt. Die Prämieneinnahmen erhöhten sich um 2,5 % auf 16,3 Mrd. Euro. Das gemilderte Wachstum war vor allem im vierten Quartal (Finanzmarktkrise) spürbar. In der Lebensversicherung wurde ein Prämienplus von 2,2 % erreicht. Das sind 7,4 Mrd. Euro. Das Prämienvolumen in der Schadenund Unfallversicherung (einschließlich der Kfz-Haftpflichtversicherung) wuchs um 2,6 % auf 5,1 Mrd. Euro. Die konstant hohe Zahl an abreifenden Le-bensversicherungen sowie die feststellbare Zunahme an Naturgefahren in Form von Stürmen und lokalen Unwettern bedeutete im abgelaufenen Rechnungsjahr erneut eine Steigerung der Leistungen. Das Gesamtvolumen der <strong>Versicherung</strong>sleistungen erhöhte sich in Österreich um 7,7 % auf 11,6 Mrd. Euro. Die <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Landes</strong>-<strong>Versicherung</strong> konnte <strong>2008</strong> eine Steigerung der verrechneten Prämien im Gesamtgeschäft in 13 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong> Höhe von 3,2 % auf 70,5 Mio. Euro erreichen. Sehr erfreulich entwickelte sich in der Lebensversicherung das Prämienvolumen bei Verträgen mit laufender Prämienzahlung. Der Zuwachs der verrechneten Prämien von 4,5 % entspricht dem 2,5fachen des Ergebnisses in Österreich (1,7 %). Mit den Einmalerlagsversicherungen erreichte die VLV eine Zunahme der verrechneten Prämien von 7,1 % auf gesamt 19,4 Mio. Euro. In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die verrechneten Prämien im direkten Geschäft um 1,6 % auf 48,0 Mio. Euro an. Besonders erfreulich entwickelte sich der Bestand an Verträgen in der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung. Es konnten über 2.000 Autos neu versichert werden. Im Jahr <strong>2008</strong> blieb Vorarlberg und somit auch die VLV glücklicherweise von größeren Sturmereignissen verschont. Die Stürme „Emma“ und „Paula“ richteten nur geringe Schäden an. Trotzdem erhöhten sich die Aufwendungen für die <strong>Versicherung</strong>sleistungen in der Schaden- und Unfallversicherung auf 31,1 Mio. Euro. Die Schadenbelastung, das Verhältnis der Aufwendungen für <strong>Versicherung</strong>sfälle zu den abgegrenzten Prämien verschlechterte sich auf 60,8 %. In der Lebensversicherung erbrachten wir Leistungen in Höhe von 14,4 Mio. Euro. (Vorjahr 10,3 Mio. Euro). Ebenso erhöhten sich die Aufwendungen für den <strong>Versicherung</strong>sbetrieb im direkten Geschäft. Sie lagen mit 20,4 Mio. Euro um 4,3 % über den Aufwendungen des Vorjahres. Das Verhältnis dieser Aufwendungen zu den abgegrenzten Prämien erhöht sich auf 30,2 %. Die kombinierte Schadenund Kostenquote (Combined Ratio) beträgt im direkten Geschäft der Schaden- und Unfallversicherung 96,6 % (Vorjahr 83,1 %). Das versicherungstechnische Ergebnis ist in der Schaden- und Unfallversicherung in Höhe von 0,2 und in der Lebensversicherung in Höhe von 0,6 Mio. Euro positiv. Die Finanzkrise machte sich im Kapitalanlagebereich sehr deutlich bemerkbar und machte ein positives Ergebnis im Veranlagungsbereich unmöglich. Der Buchwert der gesamten Kapitalanlagen und flüssigen Mittel erreichte im Bilanzjahr 271,8 Mio. Euro (Vorjahr 271,3 Mio. EUR). Durch den hohen Abschreibungsbedarf weist die VLV in der Schaden- und Unfallversicherung ein negatives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 6,0 Mio. Euro aus. In der Lebensversicherung konnte ein positives Ergebnis in Höhe von 0,6 Mio. Euro erzielt werden. Dadurch können der Rückstellung für Gewinnbeteiligung 2,8 Mio. Euro zugeführt werden.