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150 Jahre jung. - CVJM Göppingen

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1830<br />

<strong>Göppingen</strong> hat 5200 Einwohner<br />

erste Treffen als Jünglingsverein<br />

<strong>Göppingen</strong><br />

1831<br />

1832<br />

1833<br />

1834<br />

Die letzte Hinrichtung auf dem<br />

Göppinger Galgenberg<br />

1835<br />

1836<br />

1837<br />

1838<br />

1839<br />

Dr. Landerer kauft das<br />

Christophsbad<br />

1840<br />

1841<br />

1842<br />

1843<br />

1844<br />

Die Göppinger „Turnerschaft“<br />

wird gegründet<br />

1845<br />

1846<br />

1847<br />

<strong>Göppingen</strong> erhält einen Anschluss<br />

an das Eisenbahnnetz.<br />

1848<br />

„Märzrevolution“<br />

1849<br />

1850<br />

1851<br />

1852<br />

1853<br />

1854<br />

1855<br />

die „Pariser Basis“ wird beschrieben<br />

1856<br />

1857<br />

1858<br />

1859<br />

Firma Märklin wird gegründet<br />

1860<br />

1861<br />

Gründung <strong>CVJM</strong> Stuttgart<br />

Um die Geschichte<br />

des Christlichen<br />

Vereins Junger<br />

Menschen in <strong>Göppingen</strong><br />

ganz zu erfassen, muss<br />

man auch immer bedenken,<br />

zu welchen Zeiten sich die<br />

Arbeit des Vereins abspielte.<br />

Nicht nur das im Laufe der<br />

<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> der Mitgliedsbeitrag<br />

in fünf verschiedenen<br />

Währungen entrichtet wurde<br />

- von den verschiedensten<br />

politischen Systemen ganz zu<br />

schweigen - auch das Kommen<br />

und Gehen von Modeerscheinungen,<br />

ideellen Strömungen,<br />

Baustilen, wechselnden<br />

Moralvorstellungen<br />

und vielem mehr haben den<br />

<strong>CVJM</strong> <strong>Göppingen</strong> geformt<br />

und wurden von ihm begleitet.<br />

Schon um 1830 trafen<br />

sich um Karl Kötzle <strong>jung</strong>e<br />

Männer um ihren Glauben<br />

an den dreieinigen Gott zu<br />

besprechen. Von diesem<br />

ersten Verein, damals noch<br />

„Jünglingsverein“ genannt,<br />

gibt es nicht viele Aufzeichnungen.<br />

Als sich 1862 eine<br />

kleine Schar um den Schreiner<br />

Leimenstoll traf, wurden<br />

ihnen eine Opferbüchse,<br />

zwei Biertischgarnituren und<br />

ein Brief übergeben, der „an<br />

den lieben Jünglingsverein<br />

in <strong>Göppingen</strong>“ gerichtet war<br />

und von 1835 stammte. Leimenstoll,<br />

der bei seiner Wanderung<br />

auf den Jünglingsverein<br />

in Elberfeld (Wuppertal)<br />

aufmerksam gemacht geworden<br />

war, kehrte von dort mit<br />

der Erfahrung und dem Satz<br />

zurück: „wart nur, der Herr<br />

kann dir auch in <strong>Göppingen</strong><br />

was bescheren“. Hier traf er<br />

sich mit fünf anderen <strong>jung</strong>en<br />

Männern im Wohnzimmer<br />

des Lehrers Schnirrling im<br />

„Spitalgebäude“. Die ersten<br />

Zusammenkünfte waren etwa<br />

im Mai 1862, sonntags und<br />

donnerstags, um in der Bibel<br />

zu lesen. Bald folgten weitere<br />

Abende und neue <strong>jung</strong>e<br />

Männer, die sich der Sache<br />

anschlossen. Neue Themen<br />

wurden schnell gefunden,<br />

schließlich war die Zeit voller<br />

Neuerungen, die industrielle<br />

Revolution begann und mit<br />

dem Ende des 1870er Krieges<br />

kam ein neues Selbstbewusstsein<br />

in die Lande. Verbunden<br />

mit der zunehmenden<br />

Entwicklung der Industrie in<br />

<strong>Göppingen</strong> und dem regen<br />

Austausch mit anderen Jünglingsvereinen<br />

z.B. Stuttgarts,<br />

Reutlingens oder Ludwigsburgs<br />

stieg auch das Interesse<br />

an einer Vereinsordnung.<br />

Einen Vorstand wollten sie,<br />

die sich als Brüder verstanden,<br />

nicht. Dass 1863 Lehrer<br />

Schnirrling verzog und sie<br />

nun für das Zimmer im Jahr<br />

18 Gulden zahlen mussten,<br />

machte die Einführung von<br />

Mitgliedsbeiträgen notwendig:<br />

6 Kreuzer monatlich. In<br />

der Festschrift zum 50jährigen<br />

Jubiläum<br />

von<br />

1912 heißt<br />

es über<br />

diese Zeit:<br />

„Im Verein<br />

selbst, der<br />

durch Einführung<br />

der<br />

längst ersehnten<br />

Singstunde<br />

ein neues Bindemittel erhalten<br />

hatte, herrschte viel<br />

Freiheit, zu viel für manches<br />

unbefestigte Herz. Das Rauchen<br />

im Haus musste verboten,<br />

das Wassertrinken während<br />

der Bibelstunden sollte<br />

wo möglich(!) unterlassen<br />

werden.“<br />

Während der so genannten<br />

Gründerzeit sahen<br />

sich die <strong>jung</strong>en Männer auch<br />

einer stetig wachsenden Stadt<br />

gegenüber, die durch die zunehmende<br />

Industrialisierung<br />

neue Menschen nach <strong>Göppingen</strong><br />

zog. In den ersten 20<br />

<strong>Jahre</strong>n des Vereins musste<br />

auch im- mer wieder<br />

ein neues<br />

Obdach<br />

gefunden<br />

werden.<br />

Dabei legten<br />

auch<br />

die Mitglieder<br />

selbst<br />

Hand<br />

a n :<br />

„Andere<br />

Mitglieder sorgten dann<br />

für Ausstattung des Zimmers<br />

mit dem nötigsten Mobiliar,<br />

indem sie in der Lage waren,<br />

solches gegen geringe Entschädigung<br />

selbst herzustellen“<br />

so heißt es in der Festschrift<br />

zum 25jährigen.<br />

Zwar waren in dieser Zeit<br />

auch immer wieder Diskussionen<br />

unter den Brüdern in<br />

Gang, aber „was dem Verein<br />

in der ersten Zeit seines Bestehens<br />

einen besonderen Halt<br />

verliehen hat, war das Band<br />

der Liebe und Freundschaft,<br />

welches sich um die einzelnen<br />

Mitglieder geschlungen<br />

hatte“ so die Festschrift von<br />

1887 weiter.<br />

Nach den vielen Umzügen<br />

von einem Privatquartier in<br />

ein anderes war es im Oktober<br />

1876 möglich im Speisesaal<br />

der Wilhelmshilfe unter<br />

zu kommen. Über 9 <strong>Jahre</strong><br />

lang konnten dort die Bibelstunden,<br />

Vorträge zu Themen<br />

der Zeit - etwa die Umstellung<br />

auf das metrische System -<br />

und Sitzungen der Freunde<br />

stattfinden.<br />

<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>CVJM</strong> <strong>Göppingen</strong> | 8 9 | <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>CVJM</strong> <strong>Göppingen</strong>

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