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Kapitel 1 - Was ist los in dieser Welt?

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gen verleumden? Ja, Luzifer <strong>ist</strong> Gott!“ So müssen wir sagen, dass auch die Freimaurerei zum<strong>in</strong>dest<br />

<strong>in</strong> Teilen im Verdacht steht, an den heutigen <strong>Welt</strong>entwicklungen beteiligt zu se<strong>in</strong>.<br />

Albert Pike <strong>ist</strong> derjenige, der bereits im 19. Jahrhundert die dritte „Bibel“ des New Age<br />

schrieb: se<strong>in</strong> großes Werk „Morals and Dogma“ erläutert die Pr<strong>in</strong>zipien der okkulten Freimaurerei<br />

und ihre Ziele. Wir haben bereits oben gelesen, dass sie auf das Offenbarwerden des<br />

Luzifer-Chr<strong>ist</strong>us h<strong>in</strong>arbeiten, denn bei Pike <strong>ist</strong> Luzifer Gott, und nicht der Herr Jesus Chr<strong>ist</strong>us!!<br />

Die Freimaurer der okkulten Seite erwarten also das Kommen des luziferischen Chr<strong>ist</strong>us<br />

ihrer geheimen Gegenkirche. Die vielen Freimaurer der nicht okkulten Seite, die sich aus oft<br />

guten Motiven dem Humanismus verschrieben haben, wissen von diesen D<strong>in</strong>gen nichts. Die<br />

dritte „Bibel“ des New Age <strong>ist</strong> also okkult und wird bei weitem nicht jedem ausgelegt.<br />

Viele H<strong>ist</strong>oriker und Phi<strong>los</strong>ophen s<strong>in</strong>d sich dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ig, dass man das Jahr 1989 als das Ende<br />

der modernen Zeit bezeichnen könnte. In diesem Jahr fiel die Berl<strong>in</strong>er Mauer und der Eiserne<br />

Vorhang. Im gleichen Jahr wurde das Internet e<strong>in</strong>geführt, das die <strong>Welt</strong> im wahrsten S<strong>in</strong>ne des<br />

Wortes revolutioniert hat. Wir leben also heute nicht mehr <strong>in</strong> der modernen Zeit, sondern<br />

schon seit langem im Zeitalter des Postmodernismus. Vielen Chr<strong>ist</strong>en <strong>ist</strong> das noch gar nicht<br />

klar. Warum <strong>ist</strong> das denn so wichtig? Weil es auch das Denken und Handeln der breiten Massen<br />

dramatisch verändert hat! Wir s<strong>in</strong>d heute nicht nur postmodern, sondern auch posth<strong>ist</strong>orisch,<br />

post<strong>in</strong>dustriell, postmarx<strong>ist</strong>isch, postkapital<strong>ist</strong>isch, postnational<strong>ist</strong>isch, postphi<strong>los</strong>ophisch,<br />

post<strong>in</strong>tellektuell und postchr<strong>ist</strong>lich!!<br />

Das Wort „post“ bedeutet „nach“. Unsere Kultur hat also gewissermaßen alles h<strong>in</strong>ter sich gelassen,<br />

sogar das Denken und das Chr<strong>ist</strong>entum. Der heutige Durchschnittsbürger <strong>ist</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Denken eigentlich mit allem fertig. Der französische Phi<strong>los</strong>oph Jacques Derrida hat dies als<br />

das Pr<strong>in</strong>zip der Dekonstruktion bezeichnet. Das bedeutet, dass der heutige Mensch extreme<br />

Widersprüche und Gegensätze <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em persönlichen Denken vere<strong>in</strong>igen kann, ohne die Uns<strong>in</strong>nigkeit<br />

<strong>dieser</strong> Komb<strong>in</strong>ationen zu erkennen. So gibt es zum Beispiel heute Menschen, die<br />

gleichzeitig an die Bibel, an die Re<strong>in</strong>karnation, an die Evolution und die E<strong>in</strong>heit aller Religionen<br />

glauben. Sie nehmen die Unstimmigkeit ihres Denkgebäudes e<strong>in</strong>fach nicht mehr wahr.<br />

Wenn man das Denken des Postmodernismus <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kurzen Formel zusammenfassen wollte,<br />

dann könnte man vielleicht sagen: „Der S<strong>in</strong>n des Lebens <strong>ist</strong> e<strong>in</strong> schönes Leben im hier und<br />

jetzt, im heute. Wir gehen zur Arbeit, zum Freund, zur Freund<strong>in</strong>, <strong>in</strong>s K<strong>in</strong>o, zur Party, wir fahren<br />

zum Supermarkt, zum Sport, <strong>in</strong> Urlaub und das war´s dann auch. Wir machen uns ke<strong>in</strong>e<br />

Gedanken über andere Leute oder über die weitere Zukunft, schon gar nicht über den S<strong>in</strong>n unseres<br />

Dase<strong>in</strong>s, über Gott oder die Frage nach dem Tod und der Ewigkeit. Die Wissenschaft<br />

hat uns seit Darw<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gehämmert, dass wir von den Tieren abstammen. Warum dann nicht<br />

auch so leben? Außerdem s<strong>in</strong>d wir ja auch gegen alles gut versichert.“<br />

Dieses Denken <strong>ist</strong> nicht auf e<strong>in</strong>en Mangel an Intelligenz zurückzuführen, sondern es <strong>ist</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Fluchtreaktion. Der heutige Mensch <strong>ist</strong> von allen Phi<strong>los</strong>ophien der Vergangenheit enttäuscht<br />

und verunsichert worden. Er weiß eigentlich nur, was alles schon gewesen <strong>ist</strong>. Aber den zukünftigen<br />

Entwicklungen steht er rat<strong>los</strong> gegenüber. Das führt letztlich auch zu e<strong>in</strong>er gewissen<br />

Resignation. Der Mensch hat e<strong>in</strong>fach nicht mehr die Entschiedenheit, Stellung zu beziehen. Er<br />

sieht sich selbst als rest<strong>los</strong> überfordert an, und lässt daher alles weitgehend klag<strong>los</strong> über sich<br />

ergehen. Die gesellschaftlichen Bed<strong>in</strong>gungen unserer Zeit tun e<strong>in</strong> Übriges, denn sie sorgen<br />

dafür, dass der E<strong>in</strong>zelne se<strong>in</strong>e tägliche Energie mehr und mehr für das nackte Überleben <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Nischenwelt aufwenden muss und will.<br />

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