Erlebnisreiche Umgebung.pdf - Stadt Illnau-Effretikon
Erlebnisreiche Umgebung.pdf - Stadt Illnau-Effretikon
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Mensch<br />
Natur<br />
erlebnisreiche<br />
<strong>Umgebung</strong><br />
Rund ums Haus braucht der Mensch<br />
Wege, Treppen und Plätze<br />
Rasen zum Liegen und Spielen<br />
Büsche oder Bäume als Schutz<br />
Das ist auch Raum für die Natur<br />
wenn sie sich entfalten darf<br />
So entsteht eine erlebnisreiche<br />
<strong>Umgebung</strong> ohne Mehrkosten<br />
ohne grösseren Pfl egeaufwand
Gestalten<br />
für Mensch<br />
und Natur<br />
Blumenrasen, Wiesen und einheimische<br />
Büsche wie Pfaffenhütchen,<br />
Schwarzdorn und Liguster bringen<br />
Leben in die Siedlung.<br />
Rasen, Hecken, Wege und Plätze<br />
Grüne Rasen mit Farbtupfern<br />
Wie man Grünflächen gestaltet, hängt sehr von der Art der Nutzung ab.<br />
Allzweckrasen, wie er auch heute noch weit verbreitet ist, braucht es nur<br />
für stark benutzte Flächen wie die Liege- oder Spielwiese. Sonst aber<br />
bieten mit Blumen angereicherte Grünflächen mehr für Augen und Seele.<br />
Sie ziehen auch Schmetterlinge und andere bunte Geschöpfe an.<br />
An weniger beanspruchten Orten, die aber betretbar sein sollen,<br />
ist Blumenrasen eine gute Wahl. Er lässt sich mit einer speziellen Saatmischung<br />
aus niedrigen, anspruchslosen Gräsern und trittverträglichen<br />
Blumen ansäen. Blumenrasen ist pflegeleicht: Er muss weder bewässert<br />
noch gedüngt und nur etwa sechs Mal im Jahr gemäht werden.<br />
In unbenutzten Bereichen, an Böschungen oder unter Obstbäumen,<br />
können echte Blumenwiesen für Abwechslung sorgen. Sie sind sehr pflegeleicht,<br />
brauchen weder Düngung noch Bewässerung und nur zwei bis drei<br />
Schnitte pro Jahr. Ist der Boden mager und trocken, ist die Blütenpracht<br />
am intensivsten und der Schnittbedarf am geringsten.<br />
Tipp: Für Blumenrasen und –wiese sollte man Mischungen aus<br />
einheimischen Arten verwenden (erkennbar am Hinweis CH,<br />
Original CH oder 100%-CH-Ökotypen).<br />
Büsche mit Mehrwert<br />
Einzelsträucher, Buschgruppen oder<br />
Hecken bieten Geborgenheit und<br />
Sichtschutz.<br />
Wenn anstelle von Thuja und<br />
Ziersträuchern einheimische Wildbüsche<br />
gepflanzt werden, gewinnen<br />
unzählige Tierarten eine Nahrungsquelle.<br />
Als Unterschlupf oder Nistplatz<br />
sind insbesondere dichte<br />
Hecken beliebt. Vögel, Schmetterlinge,<br />
Blindschleichen und Igel<br />
beleben so unsere <strong>Umgebung</strong> und<br />
machen sich teils als Schädlingsvertilger<br />
im Garten nützlich.<br />
Als Sicht- und Windschutz<br />
entlang der Grundstückgrenze sind<br />
bei engen Platzverhältnissen Formhecken<br />
ideal. Dazu eignen sich<br />
Wildbüsche wie der Buchs, Gemeiner<br />
Kreuzdorn, Weissdorn, Kornelkirsche,<br />
Eibe, Liguster und wolliger<br />
Schneeball.<br />
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Gestalten<br />
für Mensch und Natur<br />
Weniger Parkplatz-Langeweile dank<br />
Rasengittersteinen und Ligusterhecke.<br />
Kies oder Steinplatten auf Wegen<br />
und Plätzen lassen den Regen<br />
versickern und erhitzen sich weniger<br />
als Asphalt.<br />
Es liegt an uns<br />
In den letzten zwei Jahrzehnten<br />
haben sich die Siedlungsfl ächen<br />
unaufhaltsam ausgedehnt.<br />
Wir tragen somit grosse Verantwortung<br />
dafür, dass die Natur<br />
weiterhin Platz in unseren<br />
Dörfern und Städten hat. Tipps<br />
und Anregungen zum Weiterlesen<br />
fi nden Sie in dieser Broschüre.<br />
Belebte Wege und Plätze<br />
Je weniger Wege und Plätze asphaltiert werden, desto mehr profitiert die<br />
Natur. Natursteinpflaster lässt das Wasser gut versickern und wirkt sehr<br />
ansprechend. Der Belag ist zwar teuer, aber dauerhaft. Für Parkplätze sind<br />
Rasengittersteine eine gute Wahl. Gesäte Magerwiesenpflanzen beleben<br />
den Belag (Saatmischung für niedrige Dachbegrünung wählen). Für Gartenwege,<br />
Sitzplätze, wenig befahrene Plätze und Wege bieten sich Schotterrasen<br />
und Kiesbeläge an. Darauf können Magerwiesenmischungen gesät<br />
werden. Dieser Belag ist in Bau und Unterhalt günstiger als Asphalt.<br />
Treppen aus Blockstufen lassen Ritzen offen, in denen spontan Blumen<br />
spriessen und sich kleine Tiere verkriechen können.<br />
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Gestalten<br />
für Mensch und Natur<br />
Wo Bäume und Efeu blühen, fi nden<br />
Pollenfresser auch im Frühling und<br />
Herbst Nahrung.<br />
Bäume, Kletterpflanzen<br />
und Steinmauern<br />
Bäumige Akzente<br />
Ein hochstämmiger Obstbaum<br />
oder ein Ahorn, eine Wildkirsche,<br />
eine Birke usw. setzt einen Akzent,<br />
schützt den Sitz- und Kinderspielplatz<br />
und bietet Vögeln und Faltern<br />
Wohnraum und Nahrung. Bei wenig<br />
Platz empfiehlt sich ein Niederstamm-<br />
oder Halbstammobstbaum,<br />
der leckere Früchte liefert.<br />
Tiere würden einheimische<br />
Gewächse pflanzen...<br />
Zierpfl anzen haben für unsere<br />
Tierwelt oft wenig Wert.<br />
Beispielsweise verköstigen sich<br />
nur drei Vogelarten am Kirschlorbeer,<br />
aber 48 an der Wildkirsche.<br />
63 Vogelarten mögen<br />
die Beeren der einheimischen<br />
Eberesche, aber nur vier jene der<br />
Hybridform. Raupen sind meist<br />
noch wählerischer.<br />
Bewachsene Fassaden<br />
Wo in dichten Überbauungen wenig<br />
Platz für Grün bleibt, schaffen<br />
bewachsene Fassaden und Mauern<br />
einen Ausgleich. Sie ziehen Vögel,<br />
Hummeln, Spinnen und Schmetterlinge<br />
an. Vor einer Invasion im<br />
Haus muss man dennoch keine Angst<br />
haben, denn die Tiere bleiben lieber<br />
draussen. Das Fassadengrün ist<br />
kostengünstig und praktisch:<br />
Das Blattwerk kühlt das Haus im<br />
Sommer und schützt die Fassade<br />
vor Wind, Regen und Staub. Aprikosen-,<br />
Birnenspaliere usw. bieten<br />
ausserdem etwas für den Gaumen.<br />
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Gestalten<br />
für Mensch und Natur<br />
Erdkröten im Garten helfen bei der<br />
Schneckenkontrolle. Sie müssen<br />
sich in feuchte Winkel zurückziehen<br />
können, zum Beispiel unter Steinen<br />
Einheimische Blumen entfalten am<br />
Wegrand eine reiche Blütenpracht.<br />
Mauern mit Ritzen<br />
für Gäste<br />
Wo es Stützmauern, Abgrenzungen<br />
oder gestalterische Akzente braucht,<br />
sind Trockenmauern eine zwar teure,<br />
aber wertvolle Lösung. Ihre Ritzen<br />
und Spalten gewähren Pflanzen und<br />
Tieren Raum. Auch die preisgünstigere<br />
Blocksteinmauer bietet diesen<br />
Vorteil gegenüber der Betonmauer.<br />
Eine einfache Variante, um für<br />
Kleintiere einen Unterschlupf zu<br />
schaffen, ist ein Lesesteinhaufen.<br />
Zuunterst werden die grossen Steine<br />
hingelegt, oben bilden kleine Steine<br />
als Regendach den Abschluss.<br />
Der Garten<br />
auf dem Dach<br />
Die Begrünung von Flachdächern<br />
bis zu 10% Neigung ist in <strong>Illnau</strong>-<br />
<strong>Effretikon</strong> vorgeschrieben. Damit<br />
das Dach gut bewachsen wird,<br />
braucht es eine Substratschicht von<br />
mindestens 8 cm (SIA-Richtlinien<br />
für Flachdach beachten!). Am<br />
besten ist es, Erde aus der Region<br />
oder Recycling-Erde zu verwenden<br />
und einheimische niedrig wachsende<br />
Magerwiesenflora zu säen.<br />
Wildblumen als<br />
Bodendecker<br />
Den Anspruch auf pflegeleichte<br />
Flächen erfüllen Blumenrasen und<br />
-wiesen bestens. Wer dennoch<br />
Bodendecker bevorzugt, kann dazu<br />
auch Wildpflanzen verwenden.<br />
Wichtig ist, dass sie genau dem<br />
Standort entsprechen. Man sollte<br />
sich von einer Wildpflanzengärtnerei<br />
beraten lassen, damit die<br />
Pflanzung den Vorstellungen<br />
bezüglich Entwicklung und Pflege<br />
entspricht.<br />
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Gestalten<br />
für Mensch und Natur<br />
Den Tieren keine Fallen stellen<br />
Für Igel und andere Tiere wichtig:<br />
Durchschlupf offen lassen statt<br />
Schwelle schaffen.<br />
Gesicherte Schächte<br />
Schächte sind häufig tödliche Fallen<br />
für Amphibien, Blindschleichen,<br />
Laufkäfer, Igel und weitere Kleintiere.<br />
Feiner Maschendraht verhindert<br />
den Absturz, ein schräg stehendes<br />
Brett verhilft zum Ausstieg.<br />
Weniger Licht<br />
Unmengen von Nachtfaltern umkreisen<br />
Gartenlampen bis zum Erschöpfungstod<br />
oder verbrennen sich an der<br />
heissen Oberfläche. Dagegen lässt<br />
sich einiges unternehmen: Keine<br />
unnötig starke Lichtquelle benutzen;<br />
Natriumdampf-Niederdrucklampe<br />
bevorzugen, da das gelbe Licht weniger<br />
lockt; insektendichtes Lampengehäuse;<br />
Lampe mit Zeitschaltuhr<br />
oder Bewegungssensor betreiben.<br />
Durchlässige Zäune<br />
Auf durchgehende Sockel am Zaunfuss<br />
sollte verzichtet werden, damit<br />
Igel, Spitzmäuse, Blindschleichen,<br />
Amphibien usw. ungehindert zirkulieren<br />
können. Unter dem Zaun<br />
brauchen sie einen Durchschlupf<br />
von 15 bis 20 cm Höhe.<br />
Klug planen<br />
Meterhohe Hindernisse und<br />
tiefe Gräben erlauben Tieren<br />
kein Durchkommen, Glasscheiben<br />
werden zur Todesfalle.<br />
Gute Planung und technische<br />
Massnahmen vermindern die<br />
Gefahren.<br />
Sichtbare Glasscheiben<br />
Jährlich sterben Zehntausende von<br />
Vögeln durch Aufprall an Scheiben.<br />
Wer auf grosse Glasfenster nicht<br />
verzichten will, sollte sie sichern:<br />
Am besten helfen gelbe Folienstreifen;<br />
auch gelbe (nicht schwarze!)<br />
Vogelmotive bieten einen gewissen<br />
Schutz (Bezug: Schweizerische<br />
Vogelwarte). Von Vorteil sind<br />
zudem entspiegelte Scheiben.<br />
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Pflege<br />
Mit der Natur<br />
gärtnern<br />
Grundsätze,<br />
die Ärger ersparen<br />
Pflanzenwahl: Dem<br />
Standort entsprechend<br />
Beachtet man einige einfache<br />
Grundsätze beim Anbau von<br />
Pflanzen, erspart man sich einiges<br />
an Ärger und schafft gute Voraussetzungen<br />
für einen schönen, blühenden<br />
Garten. Dazu gehört die richtige<br />
Standortwahl: Bevorzugt die Pflanze<br />
einen sonnigen oder schattigen,<br />
geschützten oder exponierten Standort?<br />
Braucht sie tiefgründigen<br />
Boden oder kommt sie mit kargen<br />
Verhältnissen aus? Wächst sie<br />
besser in stark kalkhaltigem, neutralem<br />
oder leicht saurem Milieu<br />
(PH-Wert)?<br />
Waldgeissbart belebt schattige<br />
Winkel.<br />
Besonders pflegeleicht sind standortgerecht<br />
eingesetzte einheimische<br />
Wildstauden. Unter ihnen finden<br />
sich auch Arten, die an ungünstigen<br />
Stellen gedeihen, seien diese<br />
besonders trocken, mager, nass oder<br />
schattig.<br />
Blutweiderich gedeiht<br />
in feuchtem Boden.<br />
Aussaat:<br />
Zum richtigen Zeitpunkt<br />
Im Frühling sollte man warten, bis<br />
die Erde genügend erwärmt ist, so<br />
dass die Saat zügig keimen kann.<br />
Berücksichtigt man bei der Aussaat<br />
zudem die Flugzeit gewisser Schädlinge,<br />
so kann ein Befall vermindert<br />
werden. Gartenliteratur bietet die<br />
nötigen Angaben.<br />
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Pflege<br />
Mit der Natur gärtnern<br />
Mit Mischkulturen lassen sich die<br />
Gartenbeete gut ausnutzen.<br />
In den wenigen Lücken schützt<br />
Mulch den Boden.<br />
Mischkultur:<br />
Pflanzen helfen einander<br />
Jede Pflanze hat ihre eigene<br />
Ausdünstung. Sie kann für andere<br />
Bodenschutz:<br />
Bedeckung erwünscht<br />
Kulturen förderlich oder hinderlich<br />
Von Natur aus wächst Boden zu<br />
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Fruchtfolge:<br />
Abwechslung hält<br />
gesund<br />
Einseitige Fruchtfolgen begünstigen<br />
Krankheiten. Aus diesem<br />
Grund sollten verwandte Kulturen<br />
nur im Abstand von mehreren<br />
Jahren auf dem gleichen Boden<br />
gepflanzt werden. Dies verhindert<br />
zudem eine einseitige Auslaugung<br />
des Bodens.<br />
sein. Macht man sich dies mit einer<br />
Mischkultur zu Nutze, kann man<br />
ein kräftigeres Wachstum erzielen.<br />
Das Duftgemisch in der Mischkultur<br />
führt zudem dazu, dass die<br />
«Schädlinge» ihre Wirtspflanzen<br />
weniger gut erkennen und finden.<br />
Ausserdem können sich Schadinsekten<br />
und Krankheitskeime in<br />
der Mischkultur weniger schnell<br />
ausbreiten als in einer Monokultur.<br />
und ist dadurch vor der Witterung<br />
geschützt. Das lässt sich im<br />
Garten durch eine gute Mischung<br />
der Kulturen, durch Gründüngung<br />
und Mulch bewerkstelligen. Der<br />
Lohn dafür ist eine stabile Krümelstruktur<br />
und ein aktives Bodenleben,<br />
sodass die Pflanzen ideale<br />
Voraussetzungen für die Wurzelbildung<br />
und Nahrungsaufnahme<br />
antreffen.
Pflege<br />
Mit der Natur gärtnern<br />
Wer im Garten Vielfalt zulässt,<br />
fördert viele kleine Helfer.<br />
Massvoll statt masslos<br />
«Schädlinge»:<br />
Wo die Chemie nicht<br />
stimmt...<br />
erleichtern diese Arbeit, zum<br />
Beispiel Kleie für Schnecken oder<br />
Tiere, die wir als lästig empfin-<br />
Kartoffelscheiben für Drahtwürmer.<br />
den, wie zum Beispiel Läuse, sind<br />
wichtige Nahrungsquelle für andere<br />
Der Garten kann auch mit Schneckenzäunen<br />
eingefasst werden,<br />
Düngen:<br />
Wo nötig mit Kompost<br />
Tiere, gehören also in ein intaktes<br />
was allerdings Igel ebenfalls<br />
Reifer Kompost (ca. 1 Jahr alt) ist<br />
Ökosystem. Wenn solche Tiere in<br />
aussperrt. Eine Alternative sind<br />
der ideale Dünger. Er ist billig und<br />
unseren Kulturen überhand nehmen,<br />
Schneckenstopper für Einzelpflan-<br />
sehr wertvoll. Aber aufgepasst:<br />
sollten wir sie schonend eindämmen.<br />
zen. Setzlinge lassen sich auch mit<br />
Auch mit Kompost kann überdüngt<br />
Verschiedene Kräutermittel können<br />
vorbeugend oder direkt zur Schädlingsbekämpfung<br />
eingesetzt werden.<br />
Rezepte für diese Mittel finden sich<br />
in der Gartenliteratur.<br />
Am schonendsten sind mechanische<br />
Bekämpfungsmethoden:<br />
Grössere Arten wie Schnecken,<br />
Kartoffelkäfer und Dickmaulrüssler<br />
lassen sich einsammeln. Köder, die<br />
regelmässig kontrolliert werden,<br />
Joghurtbechern mit ausgeschnittenem<br />
Boden schützen. Blattläuse<br />
spritzt man mit einem kalten<br />
Wasserstrahl ab oder streift sie mit<br />
den Händen ab.<br />
Das Insektennetz hält zuverlässig<br />
Rüebli-, Zwiebel-, Bohnenfliege,<br />
Lauchmotte, Erbsenwickler,<br />
usw. fern, wenn es rechtzeitig<br />
ausgelegt und der Netzrand rundum<br />
gut mit Erde bedeckt wird.<br />
werden! Nicht alle Kulturen<br />
brauchen gleich viel Nährstoffe.<br />
Für Schwachzehrer wie Karotten,<br />
Salate und Bohnen genügen<br />
2 bis 3 Liter Reifkompost pro m 2 .<br />
Starkzehrer wie Kartoffeln,<br />
Tomaten, Gurken oder Zucchetti<br />
benötigen 4 bis 6 Liter pro m 2 .<br />
Genügt die Kompostgabe nicht,<br />
ist zusätzlich Hornmehl oder organischer<br />
Volldünger zu empfehlen.<br />
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Pflege<br />
Mit der Natur gärtnern<br />
Grüngutverwertung<br />
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Sommer-Adonisröschen und<br />
Venusspiegel: Fast ausgerottete<br />
«Unkräuter», die den Garten<br />
verschönern.<br />
Unkraut mit Nutzen<br />
Beikräuter helfen mit, den Boden abzudecken, und sind Rückzugsorte<br />
für nützliche Kleintierchen. Deshalb sollten sie selektiv und nicht radikal<br />
gejätet werden. Auf durchlässigem Boden wie Kieswegen und -plätzen<br />
dürfen sie keinesfalls mit Herbiziden bekämpft werden; denn das ist seit<br />
2001 von Gesetzes wegen verboten. Unkrautvertilger sollte im Garten<br />
generell tabu sein, auch im Rasen. Der Lohn dafür sind Blumen wie<br />
Massliebchen, Ehrenpreis und Brunellen.<br />
Unerwünschte Konkurrenz...<br />
Mittlerweile breiten sich eingeführte Zierpfl anzen wie Riesen-Bärenklau,<br />
Grosse Goldrute, Japanischer Knöterich oder die Ambrosia aus.<br />
Sie verdrängen in Kürze einheimische Pfl anzen. Nur konsequentes<br />
Ausjäten oder Abschneiden vor dem Blühen verhindert die Ausbreitung.<br />
Im Garten anfallendes Grüngut<br />
gehört nicht in die Kehrichtverbrennung.<br />
Schnittholz, Rasenschnitt und<br />
Laub sollen an Ort und Stelle wiederverwertet<br />
werden. Damit lassen<br />
sich Entsorgungskosten, Hilfsstoffe<br />
und Energie einsparen. Zugleich<br />
wertet man Lebensräume auf und<br />
schliesst Kreisläufe im Garten.<br />
Wenn die Verwertung vor Ort nicht<br />
möglich ist, steht die Grüngutabfuhr<br />
zur Verfügung. Das Material<br />
wird in die Kompostieranlage nach<br />
Fehraltorf gebracht.<br />
Äste nutzen<br />
Mit Ästen lässt sich im Garten ein<br />
Haufen aufschichten. Dieser bietet<br />
Igeln, Fröschen und Kröten einen<br />
Überwinterungsplatz. Im Sommer<br />
suchen ihn auch andere Lebewesen<br />
wie Blindschleichen, Spitzmäuse,
schliesst Kreisläufe<br />
Der städtische Häckseldienst<br />
zerkleinert nach Voranmeldung<br />
Baum- und Strauchschnitt vor der<br />
Haustüre (siehe Abfallkalender).<br />
Spinnen und Käfer als Schlafplatz<br />
auf. Der Asthaufen sollte nicht der<br />
prallen Sonne ausgesetzt sein.<br />
Laub als Nahrung<br />
Kompostieren spart Geld<br />
Durch das Kompostieren von<br />
Fällt zu viel Holz an, kann<br />
Unter Hecken oder Büschen bleibt<br />
Küchen- und Gartenabfällen kön-<br />
der Häckselservice der Gemeinde<br />
das Laub am besten liegen. Es<br />
nen Sie Ihren Kehricht um 30%<br />
bestellt werden. Im Kompost sorgt<br />
bietet vielen Lebewesen im Winter<br />
reduzieren und gewinnen gleich-<br />
Häcksel dank seiner Struktur für<br />
einen guten Schutz. Zersetzendes<br />
zeitig wertvollen Humus für Garten<br />
eine gute Versorgung mit Sauer-<br />
Laub führt dem Boden Nährstoffe<br />
oder Blumenkistchen. Kompostie-<br />
stoff. Auf Wegen lässt sich damit<br />
zu. Kleinere Mengen Laub können<br />
ren lassen sich fast alle organischen<br />
nicht erwünschter Bewuchs unter-<br />
kompostiert werden. Wenn man<br />
Abfälle. Fleisch, Fisch, Käse, Hun-<br />
drücken.<br />
Rasenschnitt<br />
nicht entsorgen<br />
Kurzer Rasenschnitt (bis 5cm) kann<br />
liegen gelassen werden. Gras eignet<br />
sich auch zum kompostieren. Damit<br />
es nicht fault, darf er nur in kleinen<br />
Mengen und gemischt mit anderen<br />
Materialien (Laub oder Häcksel)<br />
zugegeben werden.<br />
das Laub in einem Behälter neben<br />
dem Kompost lagert, kann man es<br />
nach und nach zugeben. Grosse<br />
Mengen Laub schichtet man zu<br />
einem Haufen oder in einem Gitter<br />
auf. Nach etwa einem Monat wird<br />
der Haufen umgesetzt und neu<br />
aufgeschichtet. Im Frühjahr ist das<br />
angerottete Laub ein gutes Abdeckbzw.<br />
Mulchmaterial für Beete und<br />
Rabatten.<br />
de- und Katzenkot gehören nicht<br />
auf den Kompost.<br />
Detaillierte Informationen zur<br />
Grüngutverwertung im Garten<br />
fi nden Sie im Internet unter<br />
www.ilef.ch. Die <strong>Stadt</strong> bietet<br />
eine kostenlose Kompost- und<br />
Gartenberatung an. Schreiben<br />
Sie an kompostberatung@ilef.ch<br />
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Weiterführende Literatur<br />
Natur erleben rund ums Haus<br />
(Gartenbroschüre BUWAL),<br />
erhältlich: naturnah.ch<br />
033 222 87 25<br />
Naturnahe Gestaltung<br />
im Siedlungsraum<br />
(BUWAL-Broschüre)<br />
erhältlich: EDMZ, Bern<br />
031 322 39 08<br />
Peter Richard<br />
Lebendige Naturgärten<br />
AT-Verlag<br />
ISBN 3-85502-776-5<br />
Alex Oberholzer, Lore Lässer<br />
Ein Garten für Tiere<br />
Verlag Eugen Ulmer<br />
ISBN 3-8001-6625-9<br />
Marie-Luise Kreuter<br />
Der Biogarten<br />
BLV-Verlag<br />
ISBN 3-405-16674-8<br />
Konrad Lauber und Gerhart Wagner<br />
Flora helvetica<br />
Verlag Paul Haupt<br />
ISBN 3-258-06313-3<br />
Thomas Schauer und Claus Caspari<br />
Der grosse BLV-Pflanzenführer<br />
ISBN 3-405-16014-6<br />
Fachstellen<br />
Bioterra, Schweizerische Gesellschaft<br />
für biologischen Landbau, Zürich<br />
044 454 48 41, www.bioterra.ch<br />
Schweiz. Kommission für die Erhaltung<br />
von Wildpflanzen, Nyon, 022 363 47 28,<br />
www.cps-skew.ch, Empfehlungen für<br />
Saatgut einheimischer Wildpflanzen<br />
Verband Natur Garten (VNG), Arbon<br />
071 440 12 24 (Di 8.00-13.30) www.vng.ch<br />
Gärtnereien mit dem VNG-Label liefern<br />
garantiert einheimische Wildblumenstauden<br />
und Saatmischungen für Rasen, Wiesen usw.<br />
VNG-Gartenbaubetriebe sind Spezialisten<br />
für Naturgartengestaltung.<br />
Schweiz. Fachvereinigung Gebäudebegrünung<br />
(SFG), Thun, 033 223 37 57,<br />
www.sfg-gruen.ch, Informationen bezüglich<br />
Dachbegrünung<br />
Schweizer Vogelschutz (SVS) Zürich<br />
044 457 70 20, www.birdlife.ch, Broschüre<br />
Nistplätze für Mauer- und Alpensegler.<br />
Praktische Informationen rund um Baufragen;<br />
Merkblätter/Download zu Vögeln und<br />
Scheiben, Wildfallen, Brutplätzen für<br />
Mauersegler, Turmfalken, Schleiereule<br />
Schweiz. Vogelwarte Sempach<br />
www.vogelwarte.ch (infonet)<br />
041 462 97 00, Infonet beantwortet häufige<br />
Fragen<br />
www.bauen-tiere.ch Fördermassnahmen<br />
für Tiere rund ums Haus<br />
Herausgeberin <strong>Stadt</strong> <strong>Illnau</strong>-<strong>Effretikon</strong> Konzept, Texte<br />
Nina Kunz, Beatrix Mühlethaler Fotos Beatrix Mühlethaler<br />
(S. 1-12) Markus Haab (S. 1, 12) Johannes Joos<br />
(S. 4) Pro Igel (S. 6) Peter Richard (S. 2,<br />
3) Hans Siegrist (S. 3) Tierpark Arth-<br />
Goldau (S. 5) Jürg von Arx (S. 3) Grafik<br />
Ruth Feurer, Zürich Druck Ropress, Zürich<br />
<strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Illnau</strong>-<strong>Effretikon</strong><br />
Gesundheitsamt, Märtplatz 29, 8307 <strong>Effretikon</strong><br />
Tel. 052 354 24 09, Fax 052 354 23 23<br />
gesundheitsamt@ilef.ch, www.ilef.ch