Diplomarbeit - Das Romy Schneider Archiv
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der Zuseher in eine frühere Epoche zurückversetzt fühlt. Zum Anderen dokumentiert Ernst<br />
Marischka das Zeitgeschehen, da am 5. November 1955 die Wiener Staatsoper<br />
wiedereröffnet wurde.<br />
3.3.5 Der „Wiener Film“<br />
3.3.5.1 Allgemeine Beschreibung<br />
Wenn man den Begriff „Operettenfilm“ ausdehnt, findet man Operettenhaftes auch in<br />
anderen Filmgattungen, wie beispielsweise im „Wiener Film“. Den Höhepunkt erlebte der<br />
„Wiener Film“ in den 1930er Jahren. Als bedeutendster Regisseur gilt Willi Forst, der mit<br />
seinem Film Maskerade (1934) eine Art Prototyp schuf. In den meisten „Wiener Filmen“<br />
spielt das Wien zur Jahrhundertwende die Hauptrolle. Musik und Gesang spielen eine<br />
große Rolle, sei es durch Orchester- und Musikerszenen, oder durch Gesangseinlagen<br />
von handelnden Personen selbst. Humor entsteht oft durch Missverständnisse,<br />
Verwechslungen, Missgeschicke und den daraus resultierenden Bestrebungen alles<br />
wieder in Ordnung zu bringen. Dramaturgisch weist der „Wiener Film“ meist mehrere<br />
haupthandelnde und einige weitere nebenhandelnde Personen auf, die den ganzen Film<br />
hindurch immer wieder in Erscheinung treten und in die Handlung miteinbezogen sind.<br />
Die Handlung dreht sich um kleine und große Liebesaffären und weist oft Elemente der<br />
Verwechslungskomödie auf. Neben Affären aus dem gesellschaftlichen Leben der<br />
Monarchie erzählt der „Wiener Film“ auch weiter zurückliegende Geschichten. Dies<br />
geschieht meist dann, wenn die Biografie historischer Persönlichkeiten, wie Musikern und<br />
Komponisten, verfilmt wird. 258<br />
3.3.5.2 Bezug zur „Sissi“-Trilogie<br />
Nach der Meinung von Walter Fritz gipfelt die „Sissi“-Trilogie im sentimentalen „Wiener<br />
Film“. 259<br />
Der Bezug zum „Wiener Film“ anhand einer für Ernst Marischka<br />
charakteristischen Szene<br />
Die nachfolgende Szene, in welcher Oberst Böckl von Zeremonienmeister Nepalek in das<br />
spanische Hofzeremoniell eingeführt wird, kann dem Genre „Wiener Film“ zugeordnet<br />
258 Information aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Film, am 12.02.08.<br />
259 Walter Fritz, Geschichte des österreichischen Films, 1969, S. 179.<br />
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