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Rechentraining – Kommentierungen

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<strong>Rechentraining</strong> <strong>–</strong> <strong>Kommentierungen</strong><br />

1<br />

Einsatz des <strong>Rechentraining</strong>s<br />

In erster Linie können die Aufgaben des <strong>Rechentraining</strong>s dazu genutzt werden, Leerlauf in<br />

den Förderstunden zu vermeiden: Wer mit seinen Aufgaben fertig ist, arbeitet im <strong>Rechentraining</strong><br />

weiter.<br />

Alternativ ist es möglich, das <strong>Rechentraining</strong> oder Teile des <strong>Rechentraining</strong>s an den Anfang<br />

der gesamten Mathe macht stark-Fördereinheit zu stellen.<br />

Vorbereitungen<br />

Sehr bedeutsam ist es, vor Beginn des <strong>Rechentraining</strong>s zu ermitteln, ob die Lernenden<br />

1. die additiven Zusammensetzungen der Zahl 10 (0 + 10, 1 + 9, 2 + 8, 3 + 7, 4 + 6, 5 + 5,<br />

...) auswendig kennen, damit sie geforderte Analogien überhaupt erkennen können, und<br />

2. alle Verdopplungen und Halbierungen im Zahlenraum bis 20 beherrschen.<br />

Diese Grundkenntnisse sind für den erfolgreichen Einsatz des <strong>Rechentraining</strong>s unverzichtbar<br />

und müssen <strong>–</strong> falls nicht (mehr) vorhanden <strong>–</strong> durch automatisierendes Üben zunächst<br />

erworben werden.<br />

Grundidee<br />

Es geht im <strong>Rechentraining</strong> um intelligentes Üben. Die Aufgaben sind dazu geeignet, anspruchsvolle<br />

geistige Tätigkeiten zu stimulieren und Vertiefungen und Vernetzungen von<br />

Vorstellungen herbeizuführen. Dazu müssen sie gar nicht „schwer“ sein.<br />

Die hier angebotene Auswahl von produktiven Aufgabenformaten bietet hervorragende<br />

Möglichkeiten, Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern, sie auf ihrem Niveau herauszufordern<br />

und sie in ihrer mathematischen Eigenständigkeit zu stärken, indem sie behutsam<br />

zu Forschern und Entdeckern werden. Ein solches Lernangebot steht dem Agieren mit<br />

„grauen Päckchen“ und „bunten Hunden“ (Malen nach Zahlen u. Ä.) entschieden entgegen.<br />

Absicht und Ziel ist, durch ein Rechnen mit Sinn und Verstand folgende Kompetenzen zu<br />

fördern:<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong> über realistische Zahlen- und Größenvorstellungen verfügen,<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong> abschätzen, runden und überschlagen,<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

entscheiden, wann ein genaues Ergebnis notwendig ist und wann ein ungefähres reicht,<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong> Zahlbeziehungen, Regeln und Gesetzmäßigkeiten nutzen,<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong> über die Zweckmäßigkeit von Rechenmethoden und -strategien entscheiden.<br />

Mathe macht stark<br />

⁄ <strong>Rechentraining</strong>


2<br />

<strong>Rechentraining</strong> <strong>–</strong> <strong>Kommentierungen</strong><br />

Zu den Aufgabenformaten<br />

Wenn Begründungen verlangt werden, sollen die Lernenden diese in der Regel im<br />

Einzelgespräch der Lehrkraft erläutern, denn die Schülerinnen und Schüler der Fördergruppen<br />

haben meist große Probleme, mathematische Zusammenhänge über das Sprechen<br />

hinaus auch noch zu verschriftlichen.<br />

In diesen Schülerinterviews können mögliche Fehlerursachen durch gezielte Fragestellungen<br />

und Denkanstöße aufgedeckt und erkenntnisfördernd genutzt werden.<br />

1. Aufgabenformat: Zahlenmauern (S. 1 <strong>–</strong> 8)<br />

Das bewährte Format ist hinlänglich (z. B. aus der Grundschule) bekannt. Es bietet hier<br />

( anders als in vielen Schulbüchern) diverse Anlässe vom einfachen Rechnen (von unten<br />

nach oben) über das Rückwärtsrechnen (von oben nach unten) bis zum divergenten Denken<br />

durch operative und sehr offene Übungen. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler Strukturen<br />

entdecken und nutzen.<br />

Geben Sie den Lernenden auch die Möglichkeit, Material einzusetzen. Hilfreich beim<br />

Addieren und Subtrahieren können sein: EZHT-Bausteine, 100er-Tafel, 100er-Punktefeld<br />

mit 10er-Streifen und 1er-Plättchen (alles in der Materialkiste vorhanden).<br />

Bei den Aufgaben zum Forschen und Entdecken können die Schülerinnen und Schüler mit<br />

Ziffernkarten (in der Materialkiste) auf der Blankovorlage „Rahmen für Zahlenmauern“ (im<br />

Schülerordner) probieren. Außerdem werden für eine Aufgabe die farbigen 10-Flächner<br />

zum Würfeln benötigt (Materialkiste).<br />

2. Aufgabenformat: Aufgabenfolgen (S. 9)<br />

Die Lernenden sollen additive Zahlenfolgen und -beziehungen erkennen und systematisch<br />

fortsetzen. Da es hier auf das Entdecken von Zusammenhängen und nicht auf Rechenfertigkeiten<br />

ankommt, ist der Zahlenraum absichtlich klein gewählt.<br />

3. Aufgabenformat: Rechentabellen (S. 10 <strong>–</strong> 14)<br />

Über das reine Rechnen hinaus spielen die Analyse des gegebenen Zahlenmaterials, die Ergebnisse,<br />

die Zahlenrhythmik, Analogien und somit die strukturelle Einsicht eine wesentliche<br />

Rolle.<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

Wie steigen (fallen) meine Ergebnisse? Warum ist das so?<br />

Muss ich bei allen Feldern neu rechnen oder kann ich von einer Lösung des Nachbarfeldes<br />

ausgehen?<br />

Und zu den Seiten 12 <strong>–</strong> 14:<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong> An welcher Stelle kann ich etwas eintragen?<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong> Muss vorwärts oder rückwärts (Gegenoperation) gerechnet werden?<br />

<strong>Rechentraining</strong><br />

⁄ Mathe macht stark


<strong>Rechentraining</strong> <strong>–</strong> <strong>Kommentierungen</strong><br />

3<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong> Für welches Feld muss ich ein Ergebnis ermitteln, damit ich das Ausfüllen der Tabelle<br />

fortsetzen kann?<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong> Wie viele Werte benötigt man jeweils dafür?<br />

Lassen Sie sich als Lehrkraft von den Lernenden erklären, wie sie denken und rechnen. Geben<br />

Sie ihnen die Gelegenheit zum Materialeinsatz (Materialkiste: EZHT-Bausteine, 100er-<br />

Tafel oder 100er-Punktefeld mit 10er-Streifen und 1er-Plättchen).<br />

4. Aufgabenformat: Zahlen würfeln und runden (S. 15)<br />

Wiederholung und Anwendung der Rundungsregel: Runden auf Zehner bzw. Hunderter<br />

(Materialkiste: farbige 10-Flächner zum Würfeln).<br />

5. Aufgabenformat: Runden <strong>–</strong> Basketballkorb (S. 16)<br />

Erneutes Anwenden der Rundungsregel auf Hunderter.<br />

6. Aufgabenformat: Überschlagsaufgaben zur Addition und<br />

Subtraktion <strong>–</strong> Basketball (S. 17 <strong>–</strong> 21)<br />

Die Lernenden überschlagen Aufgaben zur Addition und Subtraktion mit den Summenbzw.<br />

Differenzwerten x < 50; 50 ≤ x ≤ 100 und x > 100.<br />

Dies wird fortgesetzt durch entsprechende Übungen für x < 500; 500 ≤ x ≤ 1000 und<br />

x > 1000.<br />

S. 20 / 21: Hier sollen gegebene Zahlen so zu Additions- bzw. Subtraktionsaufgaben zusammengestellt<br />

werden, dass gegebene Ergebnisintervalle erzielt werden.<br />

7. Aufgabenformat: Überschlagsaufgaben zur Multiplikation <strong>–</strong><br />

Torwand (S. 22 <strong>–</strong> 24)<br />

Die Aufgaben des 6. Aufgabenformates werden nun für die Multiplikation fortgeführt. Die<br />

Werte der Produkte werden nach x < 100; 100 ≤ x ≤ 999; bzw. 1000 ≤ x ≤ 9999 und<br />

x ≥ 10 000 unterschieden.<br />

8. Aufgabenformat: Überschlagsaufgaben und Endzifferbeachtung <strong>–</strong><br />

Tennis (S. 25 <strong>–</strong> 28)<br />

Neben der Strategie, sich mit Hilfe des Überschlags dem geforderten Ergebnis zu nähern,<br />

spielt nun die bewusste Stellenwertbeachtung (in der Regel der Wert der Einer-Endziffer)<br />

eine weitere wichtige Rolle.<br />

9. Aufgabenformat: Sachaufgaben durch Überschlag lösen <strong>–</strong><br />

Im Sportgeschäft (S. 29 <strong>–</strong> 31)<br />

Zur Förderung realer Zahlvorstellungen werden hier zunächst Aufgaben ausschließlich aus<br />

dem Größenbereich „Geldwerte“ angeboten. Aufgaben- und Problemstellungen aus anderen<br />

Größenbereichen finden sich in den anderen Kapiteln.<br />

Mathe macht stark<br />

⁄ <strong>Rechentraining</strong>


4<br />

<strong>Rechentraining</strong> <strong>–</strong> <strong>Kommentierungen</strong><br />

10. Aufgabenformat: Tintenklecks-Aufgaben zur schriftlichen<br />

Addition und Subtraktion (S. 32 <strong>–</strong> 35)<br />

Dieses beliebte Aufgabenformat erfährt zusätzliche Schwierigkeiten, wenn die Aufgaben an<br />

verschiedenen Stellen Überträge verlangen.<br />

(Materialkiste: Ziffernkärtchen)<br />

11. Aufgabenformat: Punktefelder (S. 36 <strong>–</strong> 38)<br />

Konkrete, räumlich-simultane Situationen (strukturierte Anordnungen von Basketbällen und<br />

Fußbällen) sollen zuerst additiv und dann in Kurzform multiplikativ beschrieben und notiert<br />

werden.<br />

Mit Hilfe des 100er-Punktefeldes und des Einmaleins-Abdeckwinkels (Materialkiste) werden<br />

Einmaleins-Aufgaben dargestellt und gelöst.<br />

Diese Übungen sind auch deshalb sehr bedeutsam, weil sie später bei der Flächeninhaltsbestimmung<br />

von Rechtecken (innerhalb eines 100-er-Rasters oder 400-er-Rasters) erneut<br />

aufgegriffen werden können.<br />

12. Aufgabenformat: 100er-Punktefeld und Multiplikationstabellen<br />

(S. 39 <strong>–</strong> 44)<br />

Mit Hilfe des 100er-Punktefeldes und des Folienkreuzes (beides in der Materialkiste) lassen<br />

sich alle Aufgaben zu 10 · 10 = 100 mit diversen Teilprodukten darstellen. Diese werden in<br />

einer Multiplikationstabelle erfasst und im weiteren mit steigendem Anspruchsniveau und<br />

Abstraktionsgrad operativ ausgeschöpft.<br />

13. Aufgabenformat: Sprossenwände (S. 45 <strong>–</strong> 48)<br />

Zwei untereinander stehende Zahlen links in der Sprossenwand führen über die Multiplikation<br />

zum jeweiligen Ergebnis rechts.<br />

S. 48: Hier wird die Verknüpfungsvorschrift variiert: „ ¿ · ¿ · 2“ bzw. „100 <strong>–</strong> ¿ · ¿ “.<br />

Erfinden Sie hier weitere Vorschriften oder lassen Sie die Lernenden selbst Sprossenwände<br />

erfinden, so dass eine eigene kleine Sammlung entsteht.<br />

<strong>Rechentraining</strong><br />

⁄ Mathe macht stark


<strong>Rechentraining</strong> <strong>–</strong> <strong>Kommentierungen</strong><br />

5<br />

14. Aufgabenformat: Reihenaddition (S. 49)<br />

Schreibt man zwei Einmaleinsreihen untereinander und addiert sie, so entsteht eine neue<br />

Einmaleinsreihe.<br />

Nicht alles muss auf Arbeitsblättern geschehen: Speziell sollten in diesem Format auch<br />

alle Zerlegungen der Zahl 10 (1 + 9; 2 + 8; 3 + 7; 4 + 6; 5 + 5) eine Rolle spielen, vgl. die<br />

folgenden Beispiele. Beziehen Sie das Schülerheft für solche Vorhaben mit ein.<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

9 18 27 36 45 54 63 72 81 90 99 108<br />

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120<br />

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24<br />

8 16 24 32 40 48 56 64 72 80 88 196<br />

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120<br />

3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36<br />

7 14 21 28 35 42 49 56 63 70 77 84<br />

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120<br />

Die Schwierigkeit dieser Aufgaben wird erhöht, wenn im Sinne des operativen Prinzips<br />

Lücken an unterschiedlichen Stellen gelassen werden, vgl. das Arbeitsblatt S. 50.<br />

15. Aufgabenformat: Operatorketten (S. 50)<br />

Operatorketten sind in ihrer Darstellung selbsterklärend. Sie verlangen hier multiplikative<br />

Verknüpfungen (also auch die Division).<br />

Aufgabe 3 ist offen, denn sie lässt verschiedene Lösungen zu.<br />

Mathe macht stark<br />

⁄ <strong>Rechentraining</strong>

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