pdf downloaden - Museum der bildenden Künste Leipzig
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2013 #2
größte sammlung<br />
L E I P Z IGER<br />
SCHULE<br />
je<strong>der</strong> tag ist kundentag!<br />
sparkassenkunden haben freien eintritt in die kunsthalle.*<br />
*gilt nicht für veranstaltungen<br />
KUNSTHALLE<br />
otto-schill-straße 4 a, 04109 leipzig<br />
di, do bis so, feiertage 10—18 uhr<br />
mittwoch 12—20 uhr<br />
www.kunsthalle-sparkasse.de
2013 #2<br />
Mai bis September<br />
4 Grußwort<br />
Weltenschöpfer<br />
Richard Wagner, Max Klinger, Karl May<br />
mit Räumen von rosalie<br />
8 Die Landschaft<br />
12 rosalie: Kinetisch-interaktive Licht-Raum-Skulpturen<br />
18 David Timm: Richard Wagner – Leiden und Größe<br />
20 Falk Haberkorn: Delphi – Max Klinger / Daniel P. Schreber<br />
22 Günther Meyer: Karl May – Schut und Fe<strong>der</strong><br />
24 Wagner, Klinger, May – Biografien<br />
28 Weltenschöpfer Spezial<br />
Ausstellungen<br />
32 Gekauft – Neuerwerbungen <strong>der</strong><br />
Graphischen Sammlung 2003–2013<br />
36 Evelyn Richter. Das Fotobuch<br />
38 Die Schöne und das Biest –<br />
Richard Müller und Mel Ramos<br />
<strong>Museum</strong> aktuell<br />
40 Max Klinger. Die druckgrafischen Folgen<br />
42 Geschenkt<br />
45 <strong>Museum</strong>spädagogische Angebote für Jung & Alt<br />
48 Zwischen Tradition und Hightech:<br />
Willkommen in Sachsen<br />
Veranstaltungen<br />
46 Veranstaltungen<br />
47 Reinhard Minkewitz – Hymettosblau<br />
50 Veranstaltungskalen<strong>der</strong><br />
56 Mitarbeiterporträt<br />
57 Kontakt / Service<br />
58 Impressum<br />
Cover: rosalie, Wagner – Heldendisplay (Ausschnitt), 2013
Liebe Freunde <strong>der</strong> Kunst!<br />
Am 22. Mai 2013 jährt sich <strong>der</strong> Geburtstag<br />
von Richard Wagner zum 200sten Mal.<br />
Richard Wagner ist seit 150 Jahren in den<br />
Opernhäusern weltweit präsent; 2013 erfahren<br />
die Programme angesichts des Jubiläums<br />
die Regieanweisung „Zelebrierung“. „Richard<br />
ist <strong>Leipzig</strong>er“ heißt es in <strong>der</strong> sächsischen<br />
Metropole. Damit wird deutlich ausgesprochen,<br />
dass <strong>der</strong> Komponist nicht nur in <strong>Leipzig</strong><br />
geboren wurde, son<strong>der</strong>n hier auch seine musikalische<br />
Erziehung genoss und das Jugendwerk<br />
im kulturellen Klima <strong>Leipzig</strong>s wurzelt.<br />
2011 hat sich ein Festausschuss konstituiert,<br />
<strong>der</strong> für die Richard Wagner Festtage in<br />
<strong>Leipzig</strong> verantwortlich zeichnet. Natürlich<br />
steht die Musik des Komponisten im Mittelpunkt,<br />
doch es gibt auch Ausstellungen zum<br />
Werk, zum Wirken und zur Rezeption Richard<br />
Wagners. Und: am 22. Mai soll das Richard<br />
Wagner-Denkmal enthüllt werden, ein Projekt,<br />
das sich durch eine 100-jährige Vorgeschichte<br />
auszeichnet. Max Klinger war <strong>der</strong><br />
Auserkorene, dem musikalischen Großmeister<br />
zum 100sten Geburtstag 1913 ein Denkmal<br />
zu setzen. Unentschiedenheit in <strong>der</strong> Formgebung,<br />
die wirtschaftlichen Folgen des Ersten<br />
Weltkrieges und <strong>der</strong> Tod Klingers 1920<br />
standen <strong>der</strong> Vollendung entgegen.<br />
Zwei Bürgerinitiativen ist es zu verdanken,<br />
dass Wagner nun skulptural zu Ehren kommt.<br />
Der Freundeskreis Max Klinger e. V. ist die<br />
treibende Kraft gewesen, dass <strong>der</strong> noch von<br />
Klinger autorisierte massive Sockel an dem<br />
vom Meister bestimmten Ort 2011 zur Aufstellung<br />
kam – in den Grünanlagen unweit<br />
des ehemaligen Matthäikirchhofes. Einem<br />
glücklichen Umstand ist es auch zu verdanken,<br />
dass die das Denkmal umfassende Treppenanlage<br />
nach einer 40-jährigen Auslagerung<br />
dort wie<strong>der</strong> platziert werden konnte. Und <strong>der</strong><br />
Freundeskreis Max Klinger e. V. hat zusammen<br />
mit dem Verein Wagner-Denkmal e. V. die Initiative<br />
ergriffen, das unvollendete Gedenken<br />
<strong>der</strong> Vollendung zuzuführen. Aus dem künstlerischen<br />
Wettbewerb ging <strong>der</strong> international<br />
renommierte Künstler Stephan Balkenhol<br />
als Sieger hervor. Im aktuellen Themenheft<br />
von „ZEIT Geschichte“ lesen wir unter dem<br />
Thema „Richard Wagner. Sein Leben, sein Werk,<br />
sein Mythos“: „... Balkenhol vollendet das Projekt<br />
nun mit sanft ironischer Geste. Überragt<br />
da das Werk seinen Schöpfer? Ist <strong>der</strong><br />
dunkle Schatten Sinnbild von Wagners politischer<br />
Wirkung? O<strong>der</strong> geht es um den Kult,<br />
<strong>der</strong> den Mann zu einem Riesen machte? Balkenhol<br />
hat ein Denkmal geschaffen, das sich<br />
selbst reflektiert – und Wagner ganz nebenbei<br />
auf Lebensgröße schrumpfen lässt: 1,70<br />
Meter misst die Gestalt, kaum mehr als im<br />
echten Leben.“<br />
Doch wie ehrt das <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong><br />
<strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong> Richard Wagner, ein <strong>Museum</strong>,<br />
das den Bildkünsten eine Bühne gibt? Partituren,<br />
Manuskripte, Instrumente, Objekte mit<br />
Devotionalien-Charakter kann man an an<strong>der</strong>en<br />
Orten sehen. Richard Wagner war ein Philologe,<br />
dem <strong>der</strong> Mythenschatz <strong>der</strong> Menschheit<br />
sowohl im antikischen, christlichen wie auch<br />
vaterländischen Gepräge vor Augen stand. Er<br />
war ein Mann <strong>der</strong> musikalischen Kunst, dem<br />
die Fähigkeit <strong>der</strong> Dichtkunst mitgegeben war.<br />
Und er dachte in Bil<strong>der</strong>n, wobei seine visuelle<br />
4
Henri Fatin-Latour, Das Rheingold, 1888<br />
5
Vorstellungswelt korrespondierte mit dem<br />
Geist <strong>der</strong> romantischen Landschaftsmalerei.<br />
Der Kulminationspunkt all dessen heißt für ihn<br />
„Gesamtkunstwerk“. Und in diesem schöpferischen<br />
Geist sah sich <strong>der</strong> 1857 ebenfalls in<br />
<strong>Leipzig</strong> geborene Max Klinger Wagner wesensverwandt.<br />
Klinger, den musikalischen <strong>Künste</strong>n<br />
zugetan, setzte Beethoven, Brahms und<br />
Liszt Denkmäler. In seinem Monumentalwerk<br />
„Christus im Olymp“ propagierte er den Dialog<br />
zwischen heidnischer Antike und christlicher<br />
Welt in <strong>der</strong> Höhe des Götterberges – so<br />
wie Richard Wagner beim „Tannhäuser“ Venus<br />
und Elisabeth auf dem Hörselberg bei Eisenach<br />
zusammenführte. Wagner und Klinger<br />
zelebrieren die Begegnungen <strong>der</strong> „dritten Art“<br />
– und in diesen Bund gehört auch <strong>der</strong> 1842 in<br />
Ernstthal im Erzgebirge geborene Karl May, <strong>der</strong><br />
in gleich doppelter Alter-Ego-Eigenschaft die<br />
Welt bereiste, dabei die Sächsische Schweiz<br />
und die Radebeuler Schreibstube – gestaltet<br />
als ethnographisches Kabinett – spiegelte.<br />
Auch er inszeniert das Gipfeltreffen nicht nur<br />
in <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Rocky Mountains, nein auch<br />
auf den Elbwiesen, als Winnetou seinen Freund<br />
Old Shatterhand in Dresden besucht. Und May<br />
sah seinen Freund Winnetou am liebsten in<br />
<strong>der</strong> Gestalt des roten Christus, so wie ihn <strong>der</strong><br />
Freund Max Klingers, Sascha Schnei<strong>der</strong>, als<br />
transzendente Erscheinung inszenierte.<br />
Die Ausstellung „Weltenschöpfer“ greift<br />
die Idee des Gipfeltreffens auf und bringt so<br />
die sächsischen Olympiker zusammen, <strong>der</strong>en<br />
Werke zahlreiche Korrespondenzen aufweisen.<br />
Die Ausstellung „Weltenschöpfer“ vereint<br />
drei Foren: Eine klassische Kunstausstellung<br />
zeigt die romantische Landschafts- und Historienmalerei<br />
des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts als Spiegelbild<br />
von Wagners Musik-Sprache-Bild-Kosmos<br />
sowie dessen symbolische Verdichtung im<br />
Werk Max Klingers und die naturalistische wie<br />
narrative Übersetzung dieses Geistes in den<br />
Bil<strong>der</strong>n des wohl prominentesten Karl May-<br />
Illustrators – Claus Bergen.<br />
2007 zeigte das <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong><br />
<strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong> die Ausstellung „Eine Liebe. Max<br />
Klinger und die Folgen“, zum 150sten Geburtstag<br />
des Künstlers. 2012 fand im Haus des<br />
Buches in <strong>Leipzig</strong> eine Tagung zum Werk Karl<br />
Mays statt, im 100sten Todesjahr des Schriftstellers<br />
– und nun reflektiert man 2013 das<br />
Schaffen von Richard Wagner in <strong>Leipzig</strong>. Drei<br />
Künstler, jeweils vom gleichen Fach, thematisieren<br />
„ihren“ Wagner, Klinger, May. So entstehen<br />
drei Archiv- und Dokumentationsräume<br />
eigenwilliger Prägung. David Timm, Universitätsmusikdirektor,<br />
lässt Wagners herkulesgleiches<br />
Arbeitspensum und seine Zuflucht bei<br />
<strong>der</strong> weiblichen Muse anklingen. Falk Haberkorn,<br />
Fotograf <strong>der</strong> Rautert-Schule, beschreibt<br />
die Gratwan<strong>der</strong>ung, dem inszenierten Alp bei<br />
Klinger ausgesetzt zu sein und diesen doch<br />
bannen zu wollen. Der Schriftsteller Clemens<br />
Meyer verschmilzt in bester May-Manier mit<br />
dem Galeristen Uwe-Karsten Günther zu Günther<br />
Meyer. Und um sich ein Bild von konstruierter<br />
Authentizität machen zu können,<br />
besucht man May – o<strong>der</strong> Meyer – am besten<br />
im Saloon.<br />
Wagner dichtet, Klinger musiziert, May<br />
komponiert: sie alle drei praktizieren ein<br />
Cross-over <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> auf dem Weg hin zum<br />
Gesamtkunstwerk. In <strong>der</strong> Ausstellung vermittelt<br />
uns rosalie eine Anmutung davon.<br />
Drei raumfüllende lichtkinetische Skulpturen<br />
binden uns ein in den Wagnerschen Heldenkorso,<br />
in eine Klingersche Melancholie-<br />
Landschaft und eine Maysche Schlucht, in<br />
<strong>der</strong> Sehnsuchtslandschaften in einem visuellen<br />
All-over unsere Wahrnehmung bannen.<br />
rosalie, die meisterlich weltweit Bühnenbild<br />
und Kostüm gleichsam als Akteurpotenzial<br />
6
inszeniert, hat für dieses Ausstellungsprojekt<br />
den Weg zum Gesamtkunstwerk beschritten.<br />
Wir haben zu danken den Künstlerkuratoren<br />
für ihre persönlichen Fokussierungen<br />
und Inszenierungen. Wir haben zu danken den<br />
engagierten Stiftungen und Sponsoren, ohne<br />
<strong>der</strong>en Einsatz die „Weltenschöpfung“ nicht<br />
vorstellbar wäre.<br />
„Weltenschöpfer“ hat in <strong>der</strong> Vorbereitung<br />
viele Kräfte gebunden – und trotzdem<br />
kamen die klassischen musealen Aufgaben<br />
des Sammelns, Bewahrens, Erforschens und<br />
Vermittelns in den letzten Monaten auch zur<br />
Umsetzung. So widmet sich unter <strong>der</strong> Regie<br />
<strong>der</strong> Graphischen Sammlung das Evelyn Richter<br />
Archiv <strong>der</strong> Ostdeutschen Sparkassenstiftung<br />
im <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong> in<br />
einer Ausstellung dem „Fotobuch“ von Evelyn<br />
Richter. Und im Anschluss zeigt die Graphische<br />
Sammlung eine Auswahl von Erwerbungen<br />
aus den letzten zehn Jahren, mit <strong>der</strong> die<br />
Qualität des „Papiers“ vor Augen steht. Das<br />
vorliegende Journal gibt zudem einen ersten<br />
Überblick zu aktuellen Schenkungen, die, so<br />
denke ich, deutlich belegen, dass das <strong>Museum</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong> für Künstler ein<br />
attraktiver Ort ist, hier vertreten zu sein.<br />
Besuchen auch Sie diesen Ort. Ich würde<br />
mich sehr freuen, Sie als Besucher in unserem<br />
<strong>Museum</strong> begrüßen zu können.<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Ihr<br />
Dr. Hans-Werner Schmidt<br />
7
Welten<br />
schöpfer<br />
Richard Wagner, Max Klinger, Karl May<br />
mit Räumen von rosalie<br />
16. Mai bis 15. September 2013<br />
Helden und heroische Landschaften des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
Zwischen dem Komponisten Richard Wagner,<br />
dem <strong>bildenden</strong> Künstler Max Klinger und dem<br />
Schriftsteller Karl May lassen sich, neben ihrer<br />
gemeinsamen Herkunft aus Sachsen, vielfältige<br />
Parallelen ziehen – sowohl in ihrer Kunstauffassung<br />
als auch in <strong>der</strong> biografischen<br />
Inszenierung des Künstlertums. Neben <strong>der</strong><br />
Idee des gelebten Gesamtkunstwerks ist die<br />
Naturauffassung ein zentrales Verbindungselement.<br />
Die Helden von Wagner und May<br />
sowie das Figurenpersonal von Klinger agieren<br />
in Landschaftsräumen, die, wie <strong>der</strong> Wald<br />
o<strong>der</strong> das Hochgebirge, vom Zivilisationsprozess<br />
unberührt sind. Das gemeine Verbrechen<br />
findet auf Waldlichtungen, die Verfolgungsszenen<br />
in den weiten Flachebenen statt. Die<br />
finalen Entscheidungskämpfe hingegen werden<br />
auf den Felsspitzen <strong>der</strong> Berge ausgetragen.<br />
Entsprechend dieser Akzentsetzung und<br />
im Hinblick auf die Ausbildung des Gesamtkunstwerks<br />
sieht Wagner in <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe<br />
<strong>der</strong> Natur die wichtigste Aufgabe <strong>der</strong> Malerei.<br />
In „Das Kunstwerk <strong>der</strong> Zukunft“ von 1850<br />
schreibt er: „Die Landschaftsmalerei aber<br />
wird, als letzter und vollendeter Abschluß<br />
aller <strong>bildenden</strong> Kunst, die eigentliche, lebengebende<br />
Seele <strong>der</strong> Architektur werden; sie<br />
wird uns so lehren die Bühne für das dramatische<br />
Kunstwerk <strong>der</strong> Zukunft zu errichten,<br />
in welchem sie, selbst lebendig, den warmen<br />
Hintergrund <strong>der</strong> Natur für den lebendigen,<br />
nicht mehr nachgebildeten, Menschen darstellen<br />
wird.“<br />
Dieser Begriffsbestimmung von Malerei<br />
kann sich eine <strong>Museum</strong>sausstellung nur annähern,<br />
ihr aber nicht gerecht werden, denn<br />
dafür müsste sie sich in eine permanente<br />
lebendige Opernbühne verwandeln. „Weltenschöpfer“<br />
geht deshalb einen Schritt zurück<br />
und thematisiert einen Aspekt aus dem komplexen<br />
Gefüge des wagnerschen Gesamtkunstwerks:<br />
die Landschaftsauffassung Wagners,<br />
die bezüglich ihrer historischen Bildquellen<br />
mit <strong>der</strong> romantischen Malerei kontextualisiert<br />
und zugleich in ein geistesverwandtschaftliches<br />
Verhältnis zu Klingers und Mays Bildwelten<br />
gebracht werden soll.<br />
Alle drei Künstler gehörten einem Zeitalter<br />
an, in dem die Naturphänomene und -kräfte<br />
durch die Wissenschaften in einem bis dahin<br />
unbekannten Ausmaß als mythischer Erlebnisraum<br />
für Individuum und Gesellschaft entzaubert<br />
wurden. Als kulturelle Begleiterscheinung<br />
setzte sich in den <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong>n<br />
zunehmend ein Genrerealismus durch, <strong>der</strong> frei<br />
von metaphysischen Ideen die Natur in ihrer<br />
alltäglichen Erscheinung abbildete. Wagner,<br />
Klinger und May verweigerten diese Form <strong>der</strong><br />
profanen Wirklichkeitsaneignung und inszenierten<br />
Gegenwelten. Im übergreifenden Vergleich<br />
wird deutlich, dass sie für bestimmte<br />
dramatische Handlungsabläufe identische<br />
8
Julius Schnorr von Carolsfeld, Hagen ermordet Siegfried, 1845, Bayerische Verwaltung <strong>der</strong> Staatlichen Schlösser,<br />
Gärten und Seen, München<br />
9
Welten<br />
schöpfer<br />
Landschaftsräume als heroische Hintergrundkulisse<br />
benutzten. Dieser Aspekt bildet den<br />
inhaltlichen Schwerpunkt <strong>der</strong> Ausstellung.<br />
Wagners Szenenbeschreibungen <strong>der</strong> Opernaufzüge,<br />
die zum Teil recht präzise ausfallen,<br />
werden als visuelle Pendants Gemälden<br />
<strong>der</strong> romantischen Landschaftsmalerei gegenübergestellt.<br />
Der heroische Naturbegriff <strong>der</strong><br />
Romantiker bildete nicht nur für Wagner, son<strong>der</strong>n<br />
auch für Klinger eine wichtige Inspirationsquelle.<br />
Dessen druckgrafische Blätter<br />
wurden, neben dem formalen Kriterium<br />
<strong>der</strong> Landschaftsdarstellung, nach thematischen<br />
Gesichtspunkten ausgewählt, die<br />
inhaltliche Übereinstimmungen zur Gedankenwelt<br />
Wagners zeigen. Für die Visualisierung<br />
<strong>der</strong> Bildwelten Mays fiel die kuratorische<br />
Entscheidung auf die Illustrationsvorlagen von<br />
Claus Bergen (1885–1964), die dieser zwischen<br />
1907 und 1912 im Auftrag des Fehsenfeld-Verlags<br />
schuf. Bergens stilistisches<br />
Alleinstellungsmerkmal besteht darin, dass er<br />
im Unterschied zu den meisten an<strong>der</strong>en May-<br />
Illustratoren nicht das Heldenpersonal in den<br />
Mittelpunkt seiner Kompositionen stellte, son<strong>der</strong>n<br />
Landschaftsbil<strong>der</strong> komponierte. Seine<br />
Gouachen, die zu Lebzeiten des Schriftstellers<br />
entstanden, demonstrieren eindrucksvoll,<br />
wie das romantische Landschaftspathos sich<br />
zu Beginn des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts in den populären<br />
Bildmedien ausbreitete.<br />
Marcus Andrew Hurttig<br />
10
Max Klinger, Bergsturz, 1881<br />
11
Welten<br />
schöpfer<br />
rosalie<br />
Kinetisch-interaktive Licht-Raum-Skulpturen<br />
Richard Wagner, Max Klinger und Karl May –<br />
alle drei haben in ihrem Oeuvre Fiktion und<br />
Realität auf neue Weise verbunden und die<br />
Idee des Gesamtkunstwerks verfolgt. Für<br />
‚Weltenschöpfer’ erfindet rosalie – international<br />
bekannte Künstlerin, Bühnen- und<br />
Kostümbildnerin – drei begehbare, großdimensionierte<br />
und experimentelle Gesamtkunstwerke,<br />
die den drei Künstlern als „Sehnsuchtslandschaften“<br />
gewidmet sind.<br />
Die Räume sind mit jeweils eigenen künstlerischen<br />
Konzepten entwickelte innovative<br />
und mediale Licht- und Klangskulpturen, die<br />
unter Einsatz neuester Technologien simultan<br />
Form, Farbe, Bewegung, Rhythmus, Licht<br />
und Klang vernetzen. Dabei illustriert rosalie<br />
nicht die Welt von Wagner, Klinger und May,<br />
son<strong>der</strong>n interpretiert ihre Themen und Motive.<br />
Den mythenumwobenen Künstlern stellt sie<br />
eine zeitgenössische Welt entgegen und for<strong>der</strong>t<br />
den Betrachter zu eigenen Assoziationen<br />
heraus. Die Besucher sind nicht nur Betrachter<br />
und Zuhörer, son<strong>der</strong>n Akteure und Auslöser<br />
<strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>- und Klangwelten, <strong>der</strong> begehbaren<br />
Skulpturen und Kunsträume.<br />
Schon während ihres Studiums – Germanistik<br />
und Kunstgeschichte an <strong>der</strong> Universität<br />
Stuttgart; Malerei, Grafik, Plastisches Arbeiten<br />
und Bühnenbild bei Jürgen Rose an <strong>der</strong><br />
Staatlichen Akademie <strong>der</strong> Bildenden <strong>Künste</strong><br />
Stuttgart – begann rosalie international zu<br />
arbeiten. Der Komponist Hans Werner Henze<br />
lud sie 1978 nach Montepulciano, Italien,<br />
zu seinem Festival „Cantiere Internazionale<br />
D‘Arte“ ein, ebenso 1988 zur „1. Münchener<br />
Biennale, Internationales Festival für neues<br />
Musiktheater“, wo sie mit dem Preis für das<br />
beste Bühnenbild ausgezeichnet wurde. 1982<br />
begann die langjährige kongeniale Zusammenarbeit<br />
und Künstlerfreundschaft mit dem Choreografen<br />
Uwe Scholz. Gemeinsam realisierten<br />
sie Produktionen in Stuttgart, Frankfurt,<br />
München, <strong>Leipzig</strong> (hier u. a. „Symphonie in drei<br />
Sätzen“, „Stabat mater“, „Bruckner 8.“ und<br />
„Scholz Notizen“), Zürich, Mailand und Toronto.<br />
rosalies Licht-Bühnenräume und Kostüme für<br />
die Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ <strong>der</strong><br />
Bayreuther Festspiele 1994 bis 1998 unter<br />
<strong>der</strong> musikalischen Leitung von James Levine<br />
und <strong>der</strong> Regie von Alfred Kirchner, die sie als<br />
erste Frau <strong>der</strong> Aufführungsgeschichte realisierte,<br />
machten sie einer weltweiten Öffentlichkeit<br />
bekannt. Ebenfalls für internationale<br />
Aufmerksamkeit im Hinblick auf neue<br />
Perspektiven <strong>der</strong> zeitgenössischen Wagner-<br />
Interpretation sorgten ihre Produktionen am<br />
NNTT New National Theatre Tokyo, Japan –<br />
nach Wagners „Tristan und Isolde“ 2005 und<br />
„Tannhäuser“ 2012 insbeson<strong>der</strong>e die „Lohengrin“-Inszenierung<br />
2011/12. Wesentlich für<br />
ihr Schaffen sind zudem Produktionen mit<br />
zeitgenössischer Musik, die neue Formen des<br />
Zusammenspiels von Licht, Farbe und Rhythmus<br />
unter dem Blickwinkel experimenteller<br />
Räume für Musik-Theater eröffnen.<br />
rosalies künstlerische Arbeiten sind von<br />
innovativen Grenzüberschreitungen geprägt.<br />
Wichtige Werke aus jüngster Zeit sind die kinetischen<br />
Lichtinstallationen „Helios“, „Séraphin“,<br />
„HYPERION_Fragment“ sowie „CHROMA_LUX“,<br />
www.rosalie.de<br />
12
osalie, Wagner – Heldendisplay (Modelle), 2013<br />
13
Welten<br />
schöpfer<br />
die als permanente Lichtskulptur bis Ende<br />
2010 im ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie<br />
Karlsruhe ausgestellt waren.<br />
2008 wurde ihre interaktive Lichtinstallation<br />
„HELIOS – La nube luminosa“ auf <strong>der</strong> 3. Internationalen<br />
Biennale für zeitgenössische Kunst<br />
in Sevilla, Spanien, präsentiert. Und in <strong>Leipzig</strong><br />
zeigte rosalie 2003 im Grassi <strong>Museum</strong> die vielbeachtete<br />
Ausstellung „Im Gewitter <strong>der</strong> Rosen“.<br />
Für das <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong><br />
<strong>Leipzig</strong> hat rosalie das „Wagner – Heldendisplay“,<br />
eine zweiteilige großdimensionierte,<br />
kinetisch-interaktive Lichtskulptur entworfen.<br />
Die ‚Helden’ Wagners sind hier weibliche<br />
und männliche Torsi, als mediale Lichtinstallation<br />
im Raum schwebend, die über Sensoren<br />
mit live rekomponierten Musikfragmenten<br />
Richard Wagners agieren. Der Besucher<br />
steuert durch seine Bewegung Licht und Klang,<br />
<strong>der</strong> Raum verän<strong>der</strong>t sich ständig und ist offen<br />
für immer neue zeitliche, räumliche und bildliche<br />
Erfahrungen. Der Besucher wird Akteur<br />
und Auslöser <strong>der</strong> inszenierten Situation, ist ein<br />
Teil <strong>der</strong> Aufführung.<br />
Wenn Richard Wagner die Welt <strong>der</strong> Germanen<br />
und ihrer Götter beschreibt, sind es<br />
zugleich überzeitliche Geschichten, die den<br />
Bogen ins Heute zu mo<strong>der</strong>nen Mythen und<br />
zeitgenössischen Situationen spannen. Als Verführung<br />
des Ortes entwirft rosalie völlig neue<br />
Bil<strong>der</strong> und Visionen, inszeniert mit Licht, Klang<br />
und Raum und lässt Wagners Helden, Götter<br />
und Außenseiter mit uns interagieren. Hinter<br />
<strong>der</strong> poetischen und magischen Licht- und<br />
Klangwelt stehen komplexe neueste Technologien,<br />
die das ambivalente wie wi<strong>der</strong>sprüchliche<br />
Werk Richard Wagners beson<strong>der</strong>s intensiv<br />
reflektieren und erfahrbar machen.<br />
„Klinger – Begehbare Landschaften <strong>der</strong><br />
Melancholie“ – dieser Raum ist Max Klinger<br />
gewidmet. Eine Sehnsuchtslandschaft als<br />
begehbares Stillleben und audiovisuelle, kinetische<br />
Lichtinstallation. Ein großes Raumbild<br />
tut sich dem Betrachter auf, in dem von einem<br />
Autoklavier die Klaviersonate Nr. 3 in f-Moll<br />
von Johannes Brahms erklingt. Der Boden ist<br />
bedeckt mit großen dunklen Blättern aus Zellwolle.<br />
Der Raum, ein Gewirk aus oszillierenden<br />
Lichtfasern, bewegt sich mittels pneumatischer<br />
Aktuatoren, die über Kontaktsensoren<br />
vom Besucher ausgelöst werden, <strong>der</strong> so wie<strong>der</strong><br />
Licht und Klang beeinflusst. Ein sehnsuchtsvoller<br />
Klang- und Lichtraum entsteht, in dem<br />
die Künstlerin die Themen Klingers aufgreift:<br />
Liebe und Tod, die stetige Hinterfragung von<br />
Eros und Thanatos sowie die Verbindung von<br />
Leben und Kunst. rosalie geleitet die Betrachter<br />
in einen poetischen Kunstraum, eine Sehnsuchtslandschaft,<br />
in <strong>der</strong> „das Licht selbst zu<br />
träumen beginnt“. Und vielleicht thematisiert<br />
die „Begehbare Landschaften <strong>der</strong> Melancholie“<br />
auch das Scheitern <strong>der</strong> Träume, das<br />
schmerzhafte Zerbrechen (des Künstlers) an<br />
<strong>der</strong> Wirklichkeit.<br />
Der dritte Raum „May – Dead End“ ist Karl<br />
May gewidmet, dem Entwerfer visionärer Welten<br />
und Landschaften. Einem Autor, <strong>der</strong> bis<br />
heute seine Faszination nicht verloren hat und<br />
eine nicht abbrechende Leserschaft besitzt.<br />
Fast ein je<strong>der</strong> hat in Karl Mays Büchern o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong>en Verfilmungen Berührung mit seinen fantastischen<br />
wie exotischen Welten aufgenommen,<br />
kann die Helden Winnetou, Old Shatterhand<br />
und Nscho-tschi verorten und mit<br />
eigenen Emotionen und Sehnsüchten verbinden.<br />
rosalie führt die Besucher in die Welt<br />
14
osalie, Klinger – Begehbare Landschaften <strong>der</strong> Melancholie (Modell), 2013<br />
15
Welten<br />
schöpfer<br />
dieses trickreichen Fantasten, <strong>der</strong> fremde,<br />
ferne, abenteuerliche Welten, die er nie sah,<br />
überzeugend beschreibt und dem Leser nahe<br />
bringt. rosalie entwirft für Karl May eine virtuelle<br />
Welt, in <strong>der</strong> Illusionen und Träume möglich<br />
zu sein scheinen, auch wenn sie ins Dead<br />
End (ent-)führen. Zwei überdimensionale kinetisch-skulpturale<br />
Architekturen sind begehund<br />
erfahrbar: Die Illusion ist nur in <strong>der</strong> Virtualität<br />
möglich o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> eigenen Fantasie.<br />
Aus Klängen, die auf Mays Kompositionen „Ave<br />
Maria“ und „Vergiss mich nicht“ beruhen, aus<br />
akustischen Idiomen von Naturgeräuschen und<br />
synthetischen Klanglauten, sowie immer neu<br />
generierten Bil<strong>der</strong>n aus Landschaftserfindungen<br />
o<strong>der</strong> Farbträumen ergibt sich eine phantastische<br />
Kunst-Welt, die ihre eigenen Grenzen<br />
ständig neu vermisst und erweitert, in <strong>der</strong><br />
sich Form, Licht, Farbe, Rhythmus, Bewegung<br />
und Intensität ständig verwandeln.<br />
Jeannette Stoschek<br />
Die Räume von rosalie wurden realisiert mit<br />
freundlicher Unterstützung von:<br />
Bayer MaterialScience GmbH<br />
Burkhardt Leitner Modular Spaces Worldwide<br />
FESTO AG & Co. KG<br />
Julius Blüthner Pianofortefabrik GmbH<br />
KSW GmbH<br />
NEC Display Solutions Europe GmbH<br />
Neumann & Müller GmbH & Co. KG<br />
Veranstaltungstechnik<br />
Traxon Technologies Europe GmbH –<br />
OSRAM AG<br />
ZKM | Zentrum für Kunst und<br />
Medientechnologie Karlsruhe<br />
16
osalie, May – Dead End (Modell), 2013<br />
17
Welten<br />
schöpfer<br />
David Timm<br />
Richard Wagner – Leiden und Größe<br />
David Timm, <strong>Leipzig</strong>er Universitätsmusikdirektor<br />
sowie Mitbegrün<strong>der</strong> und Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Richard Wagner Gesellschaft<br />
2013 e. V., engagiert sich seit langer<br />
Zeit dafür, <strong>Leipzig</strong> als Geburtsstadt Wagners<br />
zu reanimieren. So gelingt es ihm, für die<br />
seit 2006 jährlich stattfindenden Wagner-<br />
Festtage ein breites Publikumsinteresse zu<br />
wecken.<br />
In seinem Wagner-Raum in <strong>der</strong> Ausstellung<br />
thematisiert David Timm die konfliktreiche<br />
Rezeptionsgeschichte des Komponisten<br />
mit lokalem Fokus. Ausgehend von <strong>der</strong><br />
ersten Aufführung eines Wagner-Stückes, <strong>der</strong><br />
Paukenschlag-Ouvertüre am Heiligen Abend<br />
1830 im Alten Theater, bis zu den Konzerten<br />
und Vorstellungen im Wagner-Jubiläumsjahr<br />
2013 sind für die Ausstellung nahezu sämtliche<br />
Aufführungen <strong>der</strong> Werke Wagners in<br />
<strong>Leipzig</strong> recherchiert worden und als Wandtapete<br />
dokumentiert. Utensilien und Requisiten<br />
<strong>der</strong> legendären Wagner-Inszenierungen von<br />
Joachim Herz in den 1960er und 1970er Jahren<br />
sowie eine Auswahl von Richard Wagners<br />
Schriften ergänzen die Chronologie.<br />
Der Eros als Quelle und Triebkraft von Inspiration<br />
und Kreativität und zentrales Leit motiv<br />
im Leben Richard Wagners wird mit Mobiliar<br />
aus dem Haus des Ehepaares Wesendonck<br />
anschaulich symbolisiert und repräsentiert.<br />
Wagners Affäre mit Mathilde Wesendonck und<br />
das Dreiecksverhältnis während seines Aufenthalts<br />
in Zürich in den 1850er Jahren fanden<br />
ihre musikalische Umsetzung und Idealisierung<br />
in Werken wie den „Wesendonck-Lie<strong>der</strong>n“<br />
und „Tristan und Isolde“. Das „Opus metaphysicum“,<br />
wie Friedrich Nietzsche Wagners Tristan<br />
bezeichnete, ist darüber hinaus mit seinen<br />
bekanntesten Motiven akustisch präsent.<br />
Susanne Petri<br />
David Timm<br />
1969 geboren in Waren/Müritz<br />
1989–1995 Studium <strong>der</strong> Kirchenmusik an<br />
<strong>der</strong> Hochschule für Musik und Theater „Felix<br />
Mendelssohn Bartholdy“ <strong>Leipzig</strong><br />
1995–1999 Meisterschülerstudium im Fach<br />
Klavier bei Markus Tomas<br />
1998–2002 Lehre im Fach Chor- und<br />
Orchesterleitung an <strong>der</strong> Evangelischen<br />
Hochschule für Kirchenmusik Halle<br />
Seit 1998 Unterrichtung liturgisches und<br />
künstlerisches Orgelspiel an <strong>der</strong> <strong>Leipzig</strong>er<br />
Musikhochschule<br />
1998 Jazz-Nachwuchsstipendium <strong>der</strong><br />
Marion-Ermer-Stiftung mit Reiko Brockelt<br />
(sax)<br />
1999–2006 musikalischer Leiter des<br />
<strong>Leipzig</strong>er Vocalensembles; 1999 Gründung<br />
<strong>der</strong> <strong>Leipzig</strong>BigBand gemeinsam mit Frank<br />
Nowicky<br />
Seit 2005 <strong>Leipzig</strong>er Universitätsmusikdirektor<br />
David Timm konzertiert als Pianist und<br />
Organist im In- und Ausland und arbeitet als<br />
Arrangeur und Gastdirigent mit zahlreichen<br />
Solisten und Orchestern. Er erhielt<br />
zahlreiche Preise und gewann mehrfach<br />
Improvisationswettbewerbe im Fach Klavier<br />
bzw. Orgel.<br />
18
Franz von Lenbach, Bildnis Richard Wagner, 1880<br />
19
Welten<br />
schöpfer<br />
Falk Haberkorn<br />
Delphi – Max Klinger / Daniel P. Schreber<br />
„Zu empfinden, was er sieht, zu geben, was<br />
er empfindet, macht das Leben des Künstlers<br />
aus. Sollten denn nun, an das Schöne gebunden<br />
durch Form und Farbe, in ihm die mächtigen<br />
Eindrücke stumm bleiben, mit denen<br />
die dunkle Seite des Lebens ihn überflutet,<br />
vor denen er auch nach Hilfe sucht?“ (Max<br />
Klinger, 1895). Dies ist <strong>der</strong> Aufschrei eines<br />
Künstlers, <strong>der</strong> als Person des öffentlichen<br />
Lebens dem ständigen inneren Kampf zwischen<br />
moralischer Pflichterfüllung und dem<br />
Bedürfnis, dem eigenen Unterbewusstsein<br />
mit seinen Abgründen, seinen Obsessionen<br />
nachzuspüren, ausgesetzt ist. Können wir<br />
Klingers druckgrafisches Werk auch als therapeutischen<br />
Versuch betrachten, all die damit<br />
verbundenen Ängste zu kompensieren? Die<br />
mehrfach überarbeiteten Druckplatten und<br />
<strong>der</strong>en permanente Kontrolle lassen erahnen,<br />
mit welch manischem Hang zum Perfektionismus<br />
<strong>der</strong> Künstler versucht hat, dem klassischen<br />
Medium technisch wie inhaltlich alle<br />
Grauzonen zu entlocken.<br />
Der „Griffelkünstler“ als „Triebtäter“ ist<br />
die provozierende These, <strong>der</strong> Falk Haberkorn<br />
in seinem Raum nachgeht. Neben Sigmund<br />
Freud spielen <strong>der</strong> <strong>Leipzig</strong>er Psychiater und<br />
Hirnforscher Paul Flechsig (1847–1929) und<br />
dessen prominenter Patient Daniel P. Schreber<br />
(1842–1911) dabei in Wort, Bild und Schrift<br />
eine zentrale Rolle.<br />
Der mehrfach psychisch schwer erkrankte<br />
Jurist Daniel Paul P. Schreber, <strong>der</strong> 1911 in<br />
geistiger Umnachtung in <strong>der</strong> Heilanstalt Dösen<br />
verstarb, veröffentlicht 1903 die „Denkwürdigkeiten<br />
eines Nervenkranken“ – Grundlage<br />
für Sigmund Freuds Aufsatz „Psychoanalytische<br />
Bemerkungen zu einem autobiographisch<br />
beschriebenen Fall von Paranoia“.<br />
Schrebers zentrale Wahnvorstellung, sich in<br />
ein ‚Weib’ zu verwandeln und seine Entmannungsängste<br />
– die auf den Kastrationsexperimenten<br />
an Patienten in <strong>der</strong> Anstalt von Paul<br />
Flechsig gründen – bringen Freud zu dem<br />
Schluss, dass <strong>der</strong> männlichen Paranoia ein<br />
homosexueller Konflikt zugrunde liegt.<br />
Paul Flechsig, <strong>der</strong> heute als einer <strong>der</strong> Väter<br />
<strong>der</strong> Neuroanatomie gilt, fasst 1894 in einer<br />
skandalauslösenden Rektoratsrede „Gehirn<br />
und Seele“ erstmalig seine Gedanken zur<br />
Lokalisation <strong>der</strong> höheren Hirnfunktionen auf<br />
<strong>der</strong> Grundlage neuroanatomischer Analysen<br />
zusammen. Flechsig lässt als Lehr- und Forschungsmaterial<br />
eine umfangreiche Sammlung<br />
von Hirnschnitten anfertigen, um <strong>der</strong> bis<br />
heute faszinierenden Frage nach dem Ort <strong>der</strong><br />
Seele auf den Grund zu gehen.<br />
Susanne Petri<br />
Falk Haberkorn<br />
1974 geboren in Berlin<br />
1993 Studium <strong>der</strong> Russistik/Bohemistik an<br />
<strong>der</strong> Humboldt-Universität Berlin<br />
1995–2002 Studienwechsel zur Fotografie<br />
an <strong>der</strong> Hochschule für Grafik und Buchkunst<br />
<strong>Leipzig</strong><br />
2002–2006 Meisterschülerstudium bei<br />
Timm Rautert<br />
2002 Preis <strong>der</strong> Marion-Ermer-Stiftung<br />
2008 Kunstpreis „Ars Lipsiensis“ <strong>der</strong><br />
Dresdner Bank <strong>Leipzig</strong><br />
2011 Arbeitsstipendium des Freistaates<br />
Sachsen<br />
2012 Arbeitsstipendium des Kunstfonds<br />
Bonn<br />
Gewinner des internationalen Wettbewerbs<br />
für die Gestaltung des Kirchenfensters <strong>der</strong><br />
neuen <strong>Leipzig</strong>er Propsteikirche<br />
Seine Werke werden in Museen und Galerien<br />
im In- und Ausland ausgestellt.<br />
20
Max Klinger, Die Götter Griechenlands: Mars, 1872, Aus dem Skizzenbuch 1871/1873<br />
21
Welten<br />
schöpfer<br />
Günther Meyer [Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther]<br />
Karl May – Schut und Fe<strong>der</strong><br />
Clemens Meyer und Uwe-Karsten Günther<br />
haben sich ganz in <strong>der</strong> Manier von Karl May<br />
eine gemeinsame künstlerische Identität<br />
geschaffen. Als „Günther Meyer“ wollen sie<br />
das Phänomen des wohl bislang erfolgreichsten<br />
und zugleich am häufigsten als „Scharlatan“<br />
und „Hochstapler“ geschmähten deutschen<br />
Schriftstellers „aufs Korn“ nehmen. Im<br />
Mittelpunkt ihres Interesses steht die These,<br />
dass das Fiktionale durch die künstlerische<br />
Verarbeitung eine Aufwertung erfährt, oft<br />
über einen höheren Wirklichkeitsgehalt zu<br />
verfügen scheint als die Realität und durch<br />
mediale Vermarktung ein Eigenleben erhält.<br />
Ein Saloon mit rohem hölzernen Tresen<br />
(Wandgestaltung Paule Hammer) mit Ausblick<br />
auf eine Prärielandschaft (Rigo Schmidt)<br />
beschwört eine (Wild West-) Lagerfeuer-<br />
Romantik herauf, die jedoch immer wie<strong>der</strong><br />
durch bewusste Brüche gestört wird. Dem Hut<br />
des „Meisters“ wird gehuldigt und weitere<br />
Karl May-Utensilien hat Günther Meyer aus<br />
einer bislang unbekannten privaten Sammlung<br />
herangeschafft. Karl Mays Helden erfahren<br />
ihre Auferstehung in Porträts, die das Duo<br />
bei befreundeten Künstlern in Auftrag gegeben<br />
hat. Tonbandprotokolle einer Befragung<br />
von Passanten zu Karl May kontrastieren Ausschnitte<br />
aus Mays dreistrophigem „Ave Maria“.<br />
iPads, programmiert vom Berliner Softwareentwickler<br />
und Sammler Ivo Wessel, simulieren<br />
eine Karl May-Realität im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />
Mitwirkende<br />
Christian Achenbach, Axel Geis, Andreas<br />
Gol<strong>der</strong>, Sebastian Gögel, Philip Grözinger,<br />
Gregor Hildebrandt, Andy Kania, Ruprecht von<br />
Kaufmann, Oliver Kossack, Clemens Krauss,<br />
Markus Uhr<br />
Und wenn Sebastian Gögel am Tag <strong>der</strong><br />
Ausstellungseröffnung einem Besucher ein<br />
Karl May-Porträt auf die Schulter tätowiert,<br />
scheint sich ein Kreis zu schließen, die Grenzen<br />
zwischen Fiktion und Realität zu verschmelzen.<br />
<br />
Susanne Petri<br />
Clemens Meyer<br />
1977 geboren in Halle/Saale<br />
1998–2003 Studium am Deutschen<br />
Literaturinstitut <strong>Leipzig</strong><br />
2006 Teilnehmer des Literaturwettbewerbs<br />
für den Ingeborg-Bachmann-Preis<br />
Roman „Als wir träumten“ (zahlreiche Preise)<br />
2008 Band „Die Nacht, die Lichter. Stories“<br />
(Preis <strong>der</strong> <strong>Leipzig</strong>er Buchmesse)<br />
2010 Buch „Gewalten. Ein Tagebuch“<br />
2012 Start <strong>der</strong> Reihe „Stallgespräche“<br />
gemeinsam mit Schauspielern des Central -<br />
theaters <strong>Leipzig</strong><br />
Clemens Meyer lebt in <strong>Leipzig</strong>. Er schreibt<br />
regelmäßig Kolumnen für große Tages- und<br />
Wochenzeitschriften.<br />
Uwe-Karsten Günther<br />
1962 geboren in Gotha<br />
1978–1980 Klavierbauerlehre<br />
1990–1994 Gesangsstudium an <strong>der</strong><br />
Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar<br />
1996–2004 Studium <strong>der</strong> Medienkunst an <strong>der</strong><br />
Hochschule für Grafik und Buchkunst <strong>Leipzig</strong><br />
(HGB) bei Ralf Urban Bühler<br />
2004–2006 Meisterschülerstudium bei<br />
Helmut Mark<br />
seit 1998 Initiator und Betreiber des „Laden<br />
für Nichts“ in <strong>Leipzig</strong><br />
Uwe-Karsten Günther lebt in <strong>Leipzig</strong><br />
und Berlin. Dort agiert er als Galerist,<br />
Ausstellungsmacher und Künstler.<br />
22
Günther Meyer [Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther], Homo äh oh Paten, 2013<br />
23
Welten<br />
schöpfer<br />
Richard Wagner<br />
1813 Richard Wagner wird am 22. Mai in<br />
<strong>Leipzig</strong> geboren<br />
1822–1830 Schulausbildung in Dresden<br />
(Kreuzschule) und <strong>Leipzig</strong> (Nikolai- und<br />
Thomasschule)<br />
1831 Studium <strong>der</strong> Musik an <strong>der</strong> Universität<br />
<strong>Leipzig</strong><br />
1833 Ernennung zum Chordirektor am<br />
Würzburger Theater<br />
1836 Hochzeit mit <strong>der</strong> Schauspielerin<br />
Minna Planer<br />
1837 Musikdirektor am Königsberger<br />
Theater und im Anschluss Kapellmeister am<br />
Stadttheater Riga (bis 1839)<br />
1839–1842 Aufenthalt in Paris<br />
1843 Uraufführung <strong>der</strong> Oper „Der<br />
Fliegende Hollän<strong>der</strong>“ in Dresden<br />
Wagner wird Königlich-Sächsischer<br />
Hofkapellmeister<br />
1845 Uraufführung <strong>der</strong> Oper „Tannhäuser<br />
und <strong>der</strong> Sängerkrieg auf <strong>der</strong> Wartburg“ in<br />
Dresden<br />
1849 Wagner nimmt am revolutionären<br />
Mai-Aufstand in Dresden teil und wird<br />
steckbrieflich gesucht<br />
Flucht in die Schweiz<br />
1850 Uraufführung <strong>der</strong> Oper „Lohengrin“<br />
1851 Beginn <strong>der</strong> Arbeiten am Opern-Zyklus<br />
„Ring des Nibelungen“<br />
1859–1861 Aufenthalt in Paris<br />
1864 König Ludwig II. von Bayern wird<br />
Wagners Mäzen und lädt ihn an den Hof<br />
nach München ein<br />
1865 Uraufführung <strong>der</strong> Oper „Tristan und<br />
Isolde“ im Münchner Nationaltheater<br />
1869 Uraufführung <strong>der</strong> Oper „Das<br />
Rheingold“ (Teil des Ring-Zyklus) in München<br />
1870 Heirat mit Cosima von Bülow<br />
1872 Umzug nach Bayreuth<br />
1876 Der Opernzyklus „Der Ring des<br />
Nibelungen“ wird vom 13. bis 17. August<br />
uraufgeführt<br />
1882 Uraufführung <strong>der</strong> letzten Oper<br />
„Parsifal“<br />
1883 Wagner stirbt am 13. Februar in<br />
Venedig<br />
24
Max Klinger<br />
1857 Max Klinger wird am 18. Februar in<br />
<strong>Leipzig</strong> geboren<br />
1863–1873 Schulausbildung in <strong>Leipzig</strong><br />
(Bürger- und Realschule)<br />
1874 Studium an <strong>der</strong> Großherzoglichen<br />
Badischen Kunstschule in Karlsruhe<br />
1875 Wechsel an die Königliche Akademie<br />
<strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> in Berlin (bis 1877)<br />
ab 1878 erste Ausstellungsbeteiligungen<br />
1879/80 Studium in Brüssel beim<br />
Historienmalers Émile Charles Wauters<br />
1881/82 Rückkehr nach Berlin<br />
1884 Beginn mit <strong>der</strong> Ausführung <strong>der</strong><br />
Wandbil<strong>der</strong> für das Vestibül <strong>der</strong> Villa von<br />
Julius Albers in Berlin<br />
Umzug nach Paris<br />
1887 Rückkehr nach Berlin<br />
1888–1893 Aufenthalt in Rom<br />
1893 Rückkehr nach <strong>Leipzig</strong><br />
Das Städtische <strong>Museum</strong> <strong>Leipzig</strong> (das heutige<br />
<strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong>)<br />
erwirbt fast alle Radierzyklen und druckgrafischen<br />
Einzelblätter Klingers<br />
1897 Berufung zum Professor an <strong>der</strong><br />
Königlichen Akademie <strong>der</strong> grafischen <strong>Künste</strong><br />
<strong>Leipzig</strong><br />
1898 Klinger lernt Elsa Asenijeff kennen<br />
1902 Der „Beethoven“ wird vollendet und<br />
in mehreren Ausstellungen gezeigt<br />
Ein <strong>Leipzig</strong>er Bürgerkomitee erwirbt für das<br />
<strong>Leipzig</strong>er <strong>Museum</strong> die monumentale Skulptur<br />
1905/06 Die Villa Romana in Florenz wird<br />
auf Initiative Klingers zu einem Atelierhaus<br />
für deutsche Stipendiaten ausgebaut<br />
1907 Retrospektive im <strong>Leipzig</strong>er Kunstverein<br />
anlässlich des 50. Geburtstages<br />
1910 Gertrud Bock wird Modell bei Klinger<br />
1913 Grundsteinlegung des Denkmals<br />
für Richard Wagner, mit dem Klinger 1903<br />
beauftragt wurde<br />
Nur <strong>der</strong> reliefgeschmückte Sockel wird<br />
ausgeführt<br />
1919 Hochzeit mit Gertrud Bock<br />
1920 Am 4. Juli stirbt Max Klinger<br />
25
Welten<br />
schöpfer<br />
Karl May<br />
1842 Karl May wird am 25. Februar in<br />
Ernstthal geboren<br />
1848–1856 Schulausbildung<br />
1856–1859 Besuch des Lehrerseminars in<br />
Waldenburg<br />
1861 Erfolgreiches Lehrerexamen<br />
Anstellung in Altchemnitz<br />
Aufgrund eines Diebstahls kommt es zur<br />
Verurteilung und einer sechswöchigen<br />
Haftstrafe<br />
1863 Als Reaktion auf die Verurteilung<br />
erteilt das Kultusministerium May Berufsverbot<br />
als Lehrer<br />
1865 Mehrjährige Haftstrafe wegen<br />
Betrugsdelikten unter falschem Namen in<br />
<strong>Leipzig</strong><br />
1869 Erneute Festnahme wegen Betrugsdelikten;<br />
Verurteilung zu einer vierjährigen<br />
Haftstrafe im Zuchthaus Waldheim<br />
1875–1878 May arbeitet als Redakteur<br />
für den Kolportageverleger Heinrich Gottlieb<br />
Münchmeyer<br />
1879 Anstellung als Redakteur bei <strong>der</strong><br />
katholischen Zeitschrift „Deutscher Hausschatz“<br />
des Pustet Verlags in Regensburg<br />
1880 Hochzeit mit Emma Pollmer<br />
1887–1897 Erste Jugen<strong>der</strong>zählungen<br />
Mays erscheinen in <strong>der</strong> Knabenzeitschrift<br />
„Der Gute Kamerad“<br />
1892 Der Fehsenfeld-Verlag beginnt<br />
mit <strong>der</strong> Herausgabe <strong>der</strong> „Gesammelten<br />
Reiseromane“<br />
1899/1900 15-monatige Orientreise<br />
In einer Pressekampagne wird May wegen<br />
seiner kriminellen Vergehen diffamiert<br />
1903/04 Hochzeit mit Klara Plöhn<br />
May lernt den Künstler Sascha Schnei<strong>der</strong><br />
kennen, <strong>der</strong> die Reiseromane mit neuen,<br />
symbolistischen Umschlagabbildungen<br />
verziert<br />
1908 Reise in die USA<br />
1912 Karl May stirbt am 30. März in<br />
Dresden<br />
26
Carl Morgenstern, Die Via Mala in Graubünden, 1872, Städel <strong>Museum</strong>, Frankfurt am Main<br />
27
Welten<br />
schöpfer<br />
Weltenschöpfer Spezial<br />
Mittwoch, 15. 5., 20 Uhr<br />
Ausstellungseröffnung<br />
Freitag, 24. 5., 16 Uhr<br />
Hermann Nitsch<br />
Christus und Dionysos<br />
[In Kooperation mit dem Centraltheater<br />
<strong>Leipzig</strong>]<br />
Mittwoch, 29. 5., 18 Uhr<br />
David Timm<br />
Gespräch mit dem Künstler<br />
Mittwoch, 5. 6., 18 Uhr<br />
Christoph Hust<br />
Fettaugen auf einer Wasser suppe. Wagners<br />
Lohengrin und Raffs Die Wagnerfrage<br />
[Ringvorlesung Richard Wagner]<br />
Sonntag, 9. 6., 11 Uhr<br />
Falk Haberkorn<br />
Gespräch mit dem Künstler<br />
Mittwoch, 12. 6., 18 Uhr<br />
Helmut Loos<br />
Der Heilige Geist und Feuerbach.<br />
Religiosität bei Richard Wagner<br />
[Ringvorlesung Richard Wagner]<br />
Mittwoch, 19. 6., 18 Uhr<br />
Bernd Franke<br />
The way down is the way up (II).<br />
Orchesterstück inspiriert durch Rheingold<br />
[Ringvorlesung Richard Wagner]<br />
Sonntag, 23. 6., 11 Uhr<br />
rosalie<br />
Gespräch mit <strong>der</strong> Künstlerin<br />
Mittwoch, 26. 6., 18 Uhr<br />
Stefan Keym<br />
Tristan und Isolde.<br />
Eine Werkeinführung mit Schlüsselszenen<br />
[Ringvorlesung Richard Wagner]<br />
Tickets zu den Vorlesungen und Künstler -<br />
gesprächen erhalten Sie im Vorverkauf an <strong>der</strong><br />
<strong>Museum</strong>skasse.<br />
Die Ringvorlesung Richard Wagner ist<br />
eine Kooperation mit dem Institut für<br />
Musikwissenschaft <strong>der</strong> Universität <strong>Leipzig</strong><br />
und <strong>der</strong> Hochschule für Musik und Theater<br />
„Felix Mendelssohn Bartholdy“ <strong>Leipzig</strong>. Die<br />
Vorträge finden im Saal „Max Klinger –<br />
Christus im Olymp“ im <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong><br />
<strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong> statt.<br />
28
Mittwoch, 3. 7., 18 Uhr<br />
Benedikt Leßmann<br />
Wagner und Debussy<br />
[Ringvorlesung Richard Wagner]<br />
Mittwoch, 10. 7., 18 Uhr<br />
Sebastian Klotz<br />
Anmaßung & Immersion.<br />
Psycho- und medienlogische<br />
Beobachtungen zum Theater Wagners<br />
[Ringvorlesung Richard Wagner]<br />
Mittwoch, 28. 8., 18 Uhr<br />
Günther Meyer*<br />
Gespräch mit dem Künstlerduo<br />
Sonntag, 8. 9., 11 Uhr<br />
Falk Haberkorn<br />
Gespräch mit dem Künstler<br />
Mittwoch, 11. 9., 18 Uhr<br />
Günther Meyer*<br />
Gespräch mit dem Künstlerduo<br />
Sonntag, 15. 9., 11 Uhr<br />
David Timm<br />
Gespräch mit dem Künstler<br />
Sonntag, 15. 9., 15 Uhr<br />
rosalie<br />
Gespräch mit <strong>der</strong> Künstlerin<br />
* Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther<br />
Claus Bergen, Tschah!, 1911 , Karl-May-Verlag Bamberg<br />
29
Welten<br />
schöpfer<br />
Öffentliche Führungen<br />
jeden Samstag, 16 Uhr<br />
[Ermöglicht von <strong>der</strong> HECKER WERNER<br />
HIMMELREICH Rechtsanwälte<br />
Partnerschaft]<br />
Sonntag, 19. 5. / 23. 6. / 7., 28. 7. /<br />
4., 11. und 25. 8., jeweils 11 Uhr<br />
Mittwoch, 24. 7. / 4. 9., jeweils 18 Uhr<br />
Donnerstag, 5. 9., 15 Uhr (Kunststückchen)<br />
Wagner Lounge #7<br />
Dienstag, 21. Mai 2013, 21 Uhr<br />
<strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Mo<strong>der</strong>ator-Urgestein Axel Thielmann lockt<br />
mit witzigen, geistreichen und spannenden<br />
Anekdoten zu und um Richard Wagner und<br />
spricht mit hochkarätigen Gästen über den<br />
Komponisten. Im Vor<strong>der</strong>grund des Jubiläumsjahres<br />
steht diesmal das Jahres 1813.<br />
Wie gestaltete sich <strong>der</strong> Alltag im Geburtsjahr<br />
des Komponisten? Wie wirkt sich die<br />
<strong>Leipzig</strong>er Völkerschlacht auf das junge Erleben<br />
Wagners aus? Außerdem im Fokus: die<br />
Inszenierung <strong>der</strong> „Götterdämmerung“, die am<br />
22. Mai zur Premiere ansteht – hier werden<br />
Fragen zu Sinn und Zweck und Regiekonzept<br />
profund erörtert.<br />
Das David Timm-Jazzquartett bringt Wagner-Motive<br />
auf einmalige Art und Weise zum<br />
Klingen.<br />
Veranstalter: Richard Wagner Gesellschaft<br />
<strong>Leipzig</strong> 2013 e. V.<br />
Wigwam – Kunstpause im <strong>Museum</strong><br />
Das „Weltenschöpfer“-Menü des Michaelis im<br />
<strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong> verbindet<br />
Wagners Opern mit Mays Indianerwelt:<br />
Tannhäusersuppe und gegrilltes Hüfsteak vom<br />
Prärie-Rind mit gebackenen Mais & wedges<br />
potatoes. Der Preis inklusive Ausstellungseintritt<br />
beträgt 18 Euro pro Person.<br />
RICHARD WAGNER<br />
MAX KLINGER<br />
KARL MAY<br />
Weltenschöpfer<br />
Katalog<br />
„Weltenschöpfer. Richard Wagner, Max Klinger,<br />
Karl May“, herausgegeben von Hans-Werner<br />
Schmidt, enthält Beiträge von Falk<br />
Haberkorn, Marcus Andrew Hurttig, Christine<br />
Lemke-Matwey, Clemens Meyer, Rüdiger<br />
Schaper, Hans-Werner Schmidt, David Timm<br />
und Peter Weibel. Der Ausstellungskatalog mit<br />
ca. 248 Seiten und rund 140 Abbildungen<br />
erscheint im Hatje Cantz Verlag und ist an <strong>der</strong><br />
<strong>Museum</strong>skasse erhältlich.<br />
Audioguide<br />
Der KunstBegleiter zur Ausstellung, ermöglicht<br />
von den För<strong>der</strong>ern des <strong>Museum</strong>s <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong><br />
<strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong> e. V., führt in „Weltenschöpfer“<br />
ein und stellt ausgewählte Gemälde<br />
vor. Er ist an <strong>der</strong> <strong>Museum</strong>skasse und im App-<br />
Store erhältlich.<br />
Partner<br />
Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam<br />
mit <strong>der</strong> Sparkasse <strong>Leipzig</strong><br />
För<strong>der</strong>er<br />
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen<br />
För<strong>der</strong>er des <strong>Museum</strong>s <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong><br />
<strong>Leipzig</strong> e. V.<br />
Maximilian Speck von Sternburg Stiftung<br />
Freundeskreis Max Klinger e. V.<br />
Mobilitätspartner<br />
Deutsche Bahn<br />
30
Richard ist <strong>Leipzig</strong>er<br />
Unter diesem Slogan finden 2013 in<br />
Richard Wagners Geburtstagstadt zahlreiche<br />
Veranstaltungen statt. Das vollständige<br />
Programm – mit zahlreichen Konzerten,<br />
den Richard Wager-Festtagen und dem<br />
104. Internationalen Wagner-Kongress – ist<br />
auf <strong>der</strong> Webseite <strong>der</strong> <strong>Leipzig</strong> Tourismus und<br />
Marketing GmbH zu finden.<br />
www.richard-wagner-leipzig.de<br />
Wagner-Denkmal<br />
Am 22. Mai um 9.30 Uhr wird am Promenadenring<br />
die Wagner-Skulptur von Stephan<br />
Balken hol auf dem von Max Klinger entworfenen<br />
Sockel enthüllt.<br />
www.wagner-denkmal.com.<br />
Wagner reloaded<br />
Apocalyptica meets Wagner<br />
Konzept / Regie / Choreographie: Gregor<br />
Seyffert<br />
Dirigent: Kristjan Järvi<br />
Furioses, phantasievolles Großbildtheater für<br />
alle Sinne in einem eigens dafür geschaffenen<br />
Panoramauniversum. Besser als Film und<br />
nahe am Menschen.<br />
Mitwirkende: Apocalyptica (Finnland), MDR-<br />
Sinfonieorchester, MDR-Rundfunkchor, Gregor<br />
Seyffert & Compagnie, Solisten des <strong>Leipzig</strong>er<br />
Balletts, Theater Titanick<br />
Weltpremiere: 5. Juli 2013, 20 Uhr,<br />
ARENA <strong>Leipzig</strong><br />
www.wagner-show.de<br />
Lebendiges Tafelkunstwerk<br />
Am 6. September um 15 Uhr lädt Schloss<br />
Plüchau zu einem klassisch-heiteren Geist-,<br />
Musik- und Wortgefecht über die „Weltenschöpfer“<br />
Richard Wagner, Max Klinger und<br />
Karl May. Unter Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong> Gastgeberin<br />
Benita Goldhahn gestalten Persönlichkeiten<br />
aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur<br />
diesen Nachmittag.<br />
www.schloss-puechau.de<br />
Gar viel und schön<br />
So titelt eine Grafikmappe zugunsten <strong>der</strong><br />
Arbeit <strong>der</strong> Richard Wagner Gesellschaft <strong>Leipzig</strong><br />
2013 e. V. mit zehn Arbeiten Leip zi ger Künstler,<br />
die sich um die Jahreswende 2012/13<br />
mit Person und Schaffen Richard Wagners<br />
auseinan<strong>der</strong>gesetzt haben. Die Mappe enthält<br />
Lithographien von Tilo Baumgärtel, Yvette<br />
Kießling, Rosa Loy, Jochen Plogsties, Christoph<br />
Ruckhäberle und Michael Triegel sowie<br />
Radierungen von Reinhard Minkewitz, Gudrun<br />
Petersdorff, Robert Schmiedel und Tim von<br />
Veh. Die Arbeiten sind bis Juli im <strong>Museum</strong>scafé<br />
ausgestellt.<br />
www.wagner-festtage.com<br />
31
GekaufT<br />
Neuerwerbungen <strong>der</strong><br />
GraphischeN Sammlung 2003–2013<br />
20. Juli bis 17. November 2013<br />
Die Sammlungen sind das Herzstück eines<br />
<strong>Museum</strong>s, in ihnen lassen sich immer wie<strong>der</strong><br />
Schätze neu entdecken, alte Meister<br />
ruhen neben den aktuellen Protagonisten <strong>der</strong><br />
Kunst. Gezielte Ankäufe sind neben Schenkungen<br />
und Stiftungen ein wichtiges Instrument<br />
die Sammlungen qualitativ immer wie<strong>der</strong><br />
zu bereichern. Im Gegensatz zu Schenkungen<br />
und Stiftungen sind sie vom Schwerpunkt<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Sammlung geprägt und geben<br />
dem <strong>Museum</strong> die Möglichkeit, das Sammlungsprofil<br />
zu stärken. Für die Kabinettausstellung<br />
„Gekauft“ öffnet die Graphische<br />
Sammlung die Türen ihres Magazins und präsentiert<br />
eine eindrucksvolle Auswahl musealer<br />
Ankäufe <strong>der</strong> letzten 10 Jahre.<br />
Dabei liegt das Augenmerk auf Zeitgenössischer<br />
Kunst und spannt einen Bogen von<br />
Zeichnungen, Graik und Fotografie hin zum<br />
Papierschnitt. Beson<strong>der</strong>en Raum erhalten<br />
zwei Künstlermappen aus Dresden von 2005<br />
und aus <strong>Leipzig</strong> von 2009. Die Mappen spiegeln<br />
die Bandbreite grafischer Arbeit in <strong>der</strong><br />
Region wie<strong>der</strong> und präsentieren Werke von<br />
Franz Ackermann, Steven Black, Katalin Deér,<br />
Eberhard Havekost, Sabine Hornig, Kerstin<br />
Kartscher, Oliver Kossack, Rosa Loy, Olaf Nicolai,<br />
Frank Nitsche, Vlado Ondrej, Manfred Pernice,<br />
Neo Rauch, Christoph Ruckhäberle, Yehudit<br />
Sasportas, Thomas Scheibitz, David Schnell,<br />
Silke Wagner und Matthias Weischer.<br />
Führung<br />
Sonntag, 21. Juli, 11 Uhr<br />
Die <strong>Leipzig</strong>er Mappe stammt aus dem auf<br />
dem Spinnerei-Gelände in <strong>Leipzig</strong> beheimateten<br />
Atelier für Radierungen von Vlado und<br />
Maria Ondrej und verbindet eine Vielzahl von<br />
Malern, die sich für diese Zusammenstellung<br />
erstmals o<strong>der</strong> seit langem wie<strong>der</strong> mit <strong>der</strong><br />
Radierung auseinan<strong>der</strong>setzten. Steve Black<br />
steuerte eine Ätzradierung bei, die Technik <strong>der</strong><br />
Vernis mou, <strong>der</strong> Weichgrundätzung, wurde von<br />
Christoph Ruckhäberle und Matthias Weischer<br />
verwandt. Eine Kombination von Ätzradierung<br />
und Aquatinta wählten David Schnell und Vlado<br />
Ondrej als gestaltende Technik.<br />
Das Werk des Dresdner Künstlers Ralf<br />
Kerbach ist mit <strong>der</strong> Präsentation des Zyklus<br />
„Totenreklame“ von 1982, den die Graphische<br />
Sammlung im Jahr 2003 erwerben konnte,<br />
prominent vertreten. In dem aus <strong>der</strong> Idee <strong>der</strong><br />
Illustration eines konventionellen Reisebuches<br />
heraus entstandenen Projekt versucht Kerbach<br />
anhand <strong>der</strong> Peripherie Dresden den Innenraum<br />
deutscher Geschichte und Mythologie auf dem<br />
Gebiet <strong>der</strong> damaligen DDR zu erforschen. Eine<br />
Art Werbung, Reklame für einen in Kerbachs<br />
Augen toten Staat sollte geschaffen werden.<br />
Die Reise ist eine <strong>der</strong> letzten von Ralf Kerbach<br />
in <strong>der</strong> DDR. 1982 wird er zur Übersiedlung<br />
nach West-Berlin aufgefor<strong>der</strong>t. In den<br />
über 90 Blättern des Zyklus und den dazu entstandenen<br />
Radierungen versucht Kerbach die<br />
sich ihm präsentierenden Landschaften, Personen<br />
und Gebäude als eine Art historisches<br />
Relikt zu sehen und sie in für sich zu interpretieren.<br />
Dafür eignet er sich die unterschiedlichsten<br />
Quellen an: Kerbach besuchte Archive,<br />
führte Gespräche und zog eine Vielzahl an<br />
32
David Schnell, Stangen im Mai, 2009<br />
33
GekaufT<br />
Literatur hinzu. Diese letzten Arbeiten in <strong>der</strong><br />
DDR prägten Kerbachs Malerei <strong>der</strong> 1980er<br />
Jahre in West-Berlin. Die klare Sprache <strong>der</strong><br />
auf einem Figur-Grund-Schema aufbauenden<br />
Reihung verspricht keine tiefgehenden Illusionen,<br />
vielmehr werden große Zusammenhänge<br />
in einzelne Zeichen, Kürzel und Hieroglyphen<br />
aufgelöst. Der Zyklus „Totenreklame“ wurde<br />
auf Kontoblättern festgehalten, diese dienten<br />
ihm als Ideen-, Skizzen- und Musterbuch<br />
für seine Gemälde zur deutschen Geschichte<br />
und Mythologie.<br />
Eine an<strong>der</strong>e Form des künstlerischen Ausdruck<br />
findet Annette Schröter. Nicht <strong>der</strong> Pinsel<br />
und die Farbe sind ihre Arbeitsutensilien –<br />
vielmehr greift sie zu Cutter und Messer und<br />
schneidet ihre Bil<strong>der</strong> in Papier. Der Papierschnitt,<br />
ein im 18. und 19. Jahrhun<strong>der</strong>t sehr<br />
beliebtes Medium, erfährt in den letzten Jahren<br />
immer mehr an Bedeutung und entwickelt<br />
eine ganz eigene Formsprache, die stark von<br />
<strong>der</strong> Materialität des Papier geprägt ist. Bei ihr<br />
sind es Bil<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> unmittelbaren Umgebung,<br />
<strong>der</strong> Werbung – Fotos, die sie in eine<br />
neue Bildsprache übersetzt. Setzte Annette<br />
Schröter sich in <strong>der</strong> Malerei mit Struktur und<br />
grafischen Formen ihrer Motive auseinan<strong>der</strong>,<br />
so findet sich heute vermehrt die Umsetzung<br />
ihrer Themen im Medium des Papierschnitts.<br />
Die Übersetzung einer alten in eine neue<br />
Form ist auch Thema <strong>der</strong> gezeigten Arbeit von<br />
Margret Hoppe. Sie setzt sich mit dem gemalten<br />
Monumentalwerk des <strong>Leipzig</strong>er Künstlers<br />
Werner Tübke „Arbeiterklasse und Intelligenz“<br />
in einem eindrucksvollen fotografischen Zyklus<br />
auseinan<strong>der</strong>. Der Zyklus zeigt den langen Weg<br />
des Gemäldes vom eigentlichen Präsentationsort<br />
in <strong>der</strong> Aula <strong>der</strong> Universität <strong>Leipzig</strong> bis ins<br />
<strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong>.<br />
Die Gattung Fotografie nimmt in <strong>der</strong> Graphischen<br />
Sammlung einen weiteren wichtigen<br />
Platz ein und einer <strong>der</strong> Sammlungsschwerpunkte,<br />
die junge Fotografie aus <strong>Leipzig</strong>, ist<br />
in <strong>der</strong> Kabinettausstellung mit dem Werk von<br />
Kerstin Flake vertreten. Flakes inszenierende<br />
Fotografie stellt die konventionelle Ordnung<br />
in Frage und schafft rätselhafte Momente und<br />
bizarre Konstellationen.<br />
Stefanie Hennig<br />
34
Ralf Kerbach, Rhon, Thüringer Wald, Vogtland. Aus dem Zyklus „Totenreklame“, 1982<br />
35
Evelyn Richter<br />
Das Fotobuch<br />
bis 10. Juli 2013<br />
36
Evelyn Richter Archiv<br />
<strong>der</strong> Ostdeutschen Sparkassenstiftung im<br />
<strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Das Evelyn Richter Archiv ist ein<br />
Kooperationsprojekt <strong>der</strong> Ostdeutschen<br />
Sparkassenstiftung mit dem <strong>Museum</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong>, das am<br />
12. November 2009 seine Arbeit aufnahm.<br />
Es beherbergt ein Konvolut von über 730<br />
Fotografien aller bedeutenden Werkgruppen.<br />
Die zentralen Aufgaben liegen im Sammeln,<br />
Bewahren, Erforschen und Vermitteln<br />
des Gesamtwerkes von Evelyn Richter.<br />
Gemeinsam mit <strong>der</strong> Fotografin wird die<br />
bislang unabgeschlossene Werksichtung<br />
und –systematisierung fortgesetzt und<br />
das Archiv sukzessive um Dokumente,<br />
Bücher und Fotografien erweitert. Nach <strong>der</strong><br />
umfangreichen Werkschau 2005 und einer<br />
Ausstellung zu Ehren des großen Violinisten<br />
David Oistrach 2009 ist „Evelyn Richter. Das<br />
Fotobuch“ bereits das dritte gemeinsame<br />
Ausstellungsprojekt von Stiftung, <strong>Museum</strong><br />
und Künstlerin.<br />
Führungen<br />
Sonntag, 12. Mai, 11 Uhr<br />
Sonntag, 16. Juni, 11 Uhr<br />
Sonntag, 14. Juli, 11 Uhr<br />
37
Vorankündigung<br />
Die Schöne und<br />
das Biest<br />
Richard Müller und Mel Ramos<br />
13. Oktober 2013 bis 12. Januar 2014<br />
Auf den ersten Blick ungewöhnlich ist das<br />
Zusammentreffen <strong>der</strong> Künstler Richard<br />
Müller (Tschirnitz 1874 – 1954 Dresden) und<br />
Mel Ramos (* 1935 in Sacramento, Kalifornien;<br />
lebt in Oakland, Kalifornien und Horta<br />
de San Juan, Spanien). Während Ramos eine<br />
sehr eigene Position innerhalb <strong>der</strong> Pop Art des<br />
20. Jahrhun<strong>der</strong>ts vertritt, ist Müller eine Wie<strong>der</strong>entdeckung<br />
für das breite Publikum.<br />
für Rom ausgezeichnet. Von 1900 bis 1935<br />
war Richard Müller an <strong>der</strong> Dresdner Kunstakademie<br />
als Professor für die Zeichenklasse<br />
im Grundstudium in prägen<strong>der</strong> Weise tätig.<br />
George Grosz gehörte zu seinen bekanntesten<br />
Schülern. Nach 1933 spielte Richard Müller<br />
eine unrühmliche Rolle im Windschatten<br />
<strong>der</strong> nationalsozialistischen Kulturpolitik. So<br />
war er an <strong>der</strong> Vorbereitung <strong>der</strong> Ausstellung<br />
Richard Müller, Rivalen, 1912<br />
Richard Müller studierte von 1888 bis<br />
1896 an <strong>der</strong> Porzellanmanufaktur Meißen<br />
und <strong>der</strong> Dresdner Kunstakademie. Als Grafiker<br />
erlangte er frühzeitig Ruhm durch Radierungen,<br />
die in <strong>der</strong> Nachfolge Max Klingers stehen.<br />
So wurde er schon 1897 für die Radierung<br />
„Adam und Eva“ mit einem Reisestipendium<br />
„Entartete Kunst“ im Lichthof des Neuen Rathauses<br />
beteiligt, die als Vorläufer <strong>der</strong> berüchtigten<br />
Ausstellung in München von 1937 gilt.<br />
Müller, <strong>der</strong> als Vorläufer des magischen Realismus<br />
o<strong>der</strong> des Surrealismus bezeichnet wird,<br />
arbeitet in altmeisterlich ausformulierten<br />
Ölgemälden und Radierungen. Intensiv ist die<br />
38
Mel Ramos, Voyeur, 1989, Privatbesitz<br />
jahrelange Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem weiblichen<br />
Körper. Die Akte geben sich ein Stelldichein<br />
mit Affe, Nasenbär, Gürteltier, Stier<br />
o<strong>der</strong> dem wie<strong>der</strong>kehrenden Marabu – Motive,<br />
die neben ihrer betont naturalistischen Präsenz<br />
auch als hintergründige Metaphern ausdeutbar<br />
sind.<br />
In den Animal Paintings von Mel Ramos<br />
schmiegen sich die Nackten verspielt in die<br />
mächtigen Pranken eines Gorillas o<strong>der</strong> lagern<br />
auf dem Rücken eines Nashorns, stets in<br />
offensichtlichen erotischen Gestimmtheiten.<br />
Das Arrangement von verführerischen Frauen<br />
und animalischen Spielgefährten lässt kaum<br />
noch an eine historisch motivierte Symbolik<br />
denken. Bekannt geworden ist Mel Ramos in<br />
den 1960er Jahren durch seine erotisch aufgeladenen<br />
Commercial Paintings, in denen er<br />
Pin-Ups neben Konsumprodukte wie Coca-<br />
Cola-Flaschen, Schokoladenriegel o<strong>der</strong> Zigarren<br />
platziert. Auf diese Weise bringt er Werbestrategien<br />
in einer Überpointierung auf den<br />
Begriff.<br />
„Die Schöne und das Biest“ wird mit jeweils<br />
ca. 30 Gemälden sowie 40 Graphiken und<br />
Zeichnungen bei<strong>der</strong> Künstler faszinierende,<br />
vielleicht auch provozierende Gegenüberstellungen<br />
bieten. Das Ausstellungssegment<br />
Richard Müller wird von Gastkurator Wolfgang<br />
Joop gestaltet.<br />
Jan Nicolaisen<br />
39
<strong>Museum</strong> aktuell<br />
Max Klinger. Die druckgrafischen Folgen<br />
Opus VI: Ein Handschuh, 1881<br />
1878 debütiert Max Klinger im Verein Berliner<br />
Künstler als Zeichner einer spektakulären<br />
Folge „Phantasien über einen gefundenen<br />
Handschuh, <strong>der</strong> Dame, die ihn verlor, gewidmet“.<br />
Der erst 21-Jährige erregt mit diesen<br />
Arbeiten die Aufmerksamkeit des dänischen<br />
Literaturhistorikers und Kritikers Georg<br />
Brandes (1842–1927), <strong>der</strong> im selben Jahr in<br />
seiner Rezension seine Begeisterung kundtut,<br />
aber auch die Skepsis des Berliner Publikums<br />
festhält, das in seinem Urteil zwischen<br />
Genialität und Wahnwitz schwanke. Klingers<br />
Erzählweise, die realistisch wirkenden Traumvisionen<br />
sowie <strong>der</strong> versteckt offene Umgang<br />
mit erotisch aufgeladenen Bil<strong>der</strong>n, quälenden<br />
Sehnsüchten und Ängsten, waren für seine<br />
Führungen<br />
Mittwoch, 8. Mai und 17. Juli<br />
jeweils 18 Uhr<br />
Sonntag, 30. Juni, 11 Uhr<br />
Opus V: Amor und Psyche<br />
Mittwoch, 31. Juli und 7. August<br />
jeweils 18 Uhr<br />
Opus VI: Ein Handschuh<br />
Opus I: Radierte Skizzen, 1879<br />
Opus II: Rettungen ovidischer Opfer, 1879<br />
Opus III: Eva und die Zukunft<br />
Opus IV: Intermezzi<br />
Opus V: Amor und Psyche, 1880<br />
bis 21. Juli 2013<br />
Opus VI: Ein Handschuh, 1881<br />
24. Juli bis 24. November 2013<br />
Opus VII: Vier Landschaften, 1883<br />
Opus VIII: Ein Leben, 1884<br />
Opus IX: Dramen, 1883<br />
Opus X: Eine Liebe, 1887<br />
Opus XI: Vom Tode erster Teil, 1889<br />
Opus XII: Brahmsphantasie, 1894<br />
Opus XIII: Vom Tode zweiter Teil, 1898/1910<br />
Opus XIV: Zelt. Teil I und II, 1915<br />
Zeitgenossen ungewöhnlich und neu. Wenige<br />
Jahre später, im November 1880, fertigt<br />
Klinger Radierplatten an. „...zum Privat Genuß<br />
radire ich die Handschuh Affaire“ schreibt er<br />
an Brandes. 1881 kommt die erste Ausgabe<br />
des neuen Opus VI in einer Auflage von 25<br />
Exemplaren heraus, <strong>der</strong> noch weitere Auflagen<br />
folgen.<br />
Die sehr persönlich geprägte und biografisch<br />
beeinflusste Folge schil<strong>der</strong>t in zehn Bil<strong>der</strong>n<br />
die Liebesgeschichte eines jungen Mannes,<br />
<strong>der</strong> auf einigen Blättern die Gesichtszüge<br />
Klingers trägt. Klinger verarbeitet wahrscheinlich<br />
seine unglückliche Leidenschaft zu einer<br />
schönen, brasilianischen Diplomatentochter,<br />
<strong>der</strong> er 1878 in Berlin auf einer Rollschuhbahn<br />
begegnet.<br />
Auf einer Rollschuhbahn beginnt auch das<br />
Geschehen <strong>der</strong> Grafikfolge. Beim Rollschuhlaufen<br />
kann <strong>der</strong> Protagonist den Handschuh einer<br />
jungen Dame aufheben, den er jedoch nicht<br />
zurückgibt, son<strong>der</strong>n behält. Dieses scheinbar<br />
harmlose Fundstück löst in den folgenden Szenen<br />
beim Fin<strong>der</strong> unterschiedliche Emotionen<br />
aus. Der Handschuh wird zum Ursprung und<br />
Protagonisten seines Liebes-(Alp)traumes. Der<br />
Handschuh, Teil des geliebten, fernen Menschen<br />
wird zum Sehnsuchtsmotiv und Fetisch.<br />
So liegt <strong>der</strong> Handschuh im Blatt „Wünsche“<br />
auf <strong>der</strong> Bettdecke des jungen Liebhabers, <strong>der</strong><br />
verzweifelt seinen Kopf in seine Hände vergräbt.<br />
Die reale Welt des Schlafgemachs vermischt<br />
sich mit einer Landschaft in <strong>der</strong>, sehr<br />
klein und unerreichbar weit, die Silhouette<br />
<strong>der</strong> verehrten Frau auszumachen ist. Das Blatt<br />
leitet den Betrachter in die von unterschiedlichen<br />
Stimmungen schwankende Traumwelt<br />
des sehnenden Liebhabers. Der Handschuh<br />
wird vorm Versinken im stürmischen Meer<br />
gerettet, dann liegt er in einer Muschel, die<br />
40
Max Klinger, Amor, Blatt 10 aus <strong>der</strong> Folge "Ein Handschuh" (Opus VI), 1881<br />
zwei Pferde wie eine Kutsche ziehen o<strong>der</strong> er<br />
wird auf einem Altar am Meer als Opfer verehrt.<br />
Zahlreiche Rosenknospen entspringen<br />
den Schaumkronen und huldigen <strong>der</strong> Gabe.<br />
Doch bedroht <strong>der</strong> Handschuh den schlafenden<br />
Protagonisten, <strong>der</strong> vom Meerwasser überspült<br />
und von Ungeheuern umlagert ist. Schlussendlich<br />
raubt ein Ungeheuer den Handschuh<br />
und im abschließenden Bild sitzt Amor, leicht<br />
ermüdet, neben Rosenzweigen und einem<br />
überdimensioniert großen leeren Handschuh,<br />
dessen Formen an einen weiblichen Akt erinnern.<br />
Der Traum ist zu Ende.<br />
Max Klinger lässt den Betrachter unmittelbar<br />
an den Leiden, Fantasien und amourösen<br />
Träumen teilhaben. Die Bil<strong>der</strong> reihen sich<br />
in unterschiedlicher Größe sowie im Hoch- und<br />
Querformat und unterstreichen die Dramatik<br />
<strong>der</strong> Geschichte. Klinger setzt helle wie dunkel<br />
gehaltene Szenen nebeneinan<strong>der</strong> und betont<br />
die schwankende Stimmung des leidenden<br />
Liebhabers. Seine realistisch anmutende Bildsprache<br />
lässt den Betrachter zwischen realer<br />
und Traumwelt schwer scheiden, darüber<br />
hinaus vermischen sich Innen- und Außenwelt.<br />
Seine Bil<strong>der</strong> sind mit erotischen Symbolen und<br />
Verweisen belegt. Die Muschel beispielsweise<br />
ist ein Attribut <strong>der</strong> Venus und verweist auf die<br />
weiblichen Genitalien. Die zahlreichen Rosenblüten<br />
sind ein traditionelles Liebessymbol,<br />
aber <strong>der</strong> schöne Rosenzweig hat auch Dornen,<br />
die schmerzhaften, unerfüllten Sehnsüchte<br />
finden ein verführerisches Bild.<br />
Jeannette Stoschek<br />
41
<strong>Museum</strong> aktuell<br />
Geschenkt<br />
Gründung, Existenz und wesentliche Teile<br />
<strong>der</strong> Sammlungen verdankt das <strong>Museum</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong> <strong>der</strong> Großzügigkeit<br />
privater Schenker und För<strong>der</strong>er. Auch<br />
im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t sind, nicht zuletzt angesichts<br />
minimaler Ankaufsetats, Sammlungszuwächse<br />
zumeist Geschenke. Im Jahrbuch<br />
des <strong>Museum</strong>s erscheint alle zwei Jahre ein<br />
ausführlicher Überblick dazu. Von den aktuellen<br />
Schenkungen seit Sommer 2012 hier im<br />
folgenden eine kleine Auswahl:<br />
Schenkung Bühler-Brockhaus<br />
Aus Anlass des 70. Geburtstags von Dr. Hans-<br />
Peter Bühler übergab das Sammlerehepaar im<br />
Juni 2012 dem <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong><br />
<strong>Leipzig</strong> die beiden Gemälde „Les vagues“ und<br />
„Mère et enfant“ sowie die Plastik „Madame<br />
Valtat et son fils Jean“ von Louis Valtat. Damit<br />
Louis Valtat, Les vagues, 1909, Schenkung Bühler-<br />
Brockhaus im <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
ergänzen Marion Bühler-Brockhaus und Dr.<br />
Hans-Peter Bühler ihre großzügige Schenkung<br />
an Gemälden, Graphiken und Skulpturen <strong>der</strong><br />
französischen Kunst des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts,<br />
die seit 2004 als ‚Schenkung Bühler-Brockhaus’<br />
im 3. Obergeschoss des <strong>Museum</strong>s zu<br />
sehen ist, um eine wichtige Facette.<br />
In den 1890er Jahren erhält Louis Valtat<br />
seine Ausbildung an <strong>der</strong> Académie Julian in<br />
Paris. Valtat steht mit Künstlern wie Auguste<br />
Renoir und Paul Signac ebenso wie Pierre Bonnard<br />
o<strong>der</strong> Éduard Vuillard und den Nabis in<br />
Kontakt. Im Umkreis <strong>der</strong> Fauves nimmt er<br />
1905 mit Henri Matisse und André Derain am<br />
skandalträchtigen Salon d’Automne in Paris<br />
teil und gilt fortan als einer <strong>der</strong> ihren, ohne<br />
sich <strong>der</strong> Gruppe jedoch je wirklich zugehörig<br />
zu fühlen. Bis zu seinem Tod 1952 behält Valtat<br />
seinen eigenwilligen Stil zwischen Impressionismus<br />
und Fauvismus bei. Auf dem 1897<br />
entstandenen Gemälde „Mère et enfant“ (Mutter<br />
mit Kind) zeigt Valtat sein Gespür für Pariser<br />
Alltagsszenen. Ab Ende <strong>der</strong> 1890er Jahren<br />
verbringt er regelmäßig Zeit im Süden<br />
Frankreichs. Einige Gemälde, unter Ihnen „Les<br />
vagues“ (Die Wellen) von 1909 sind dort entstanden<br />
und vermitteln in <strong>der</strong> lichten Farbgebung<br />
etwas von <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Atmosphäre<br />
des Südens. Im selben Jahr begann<br />
Louis Valtat die Arbeit an <strong>der</strong> Bronzeplastik<br />
seiner Frau Suzanne mit ihrem gemeinsamen,<br />
einjährigen Sohn Jean. Diese innige Darstellung<br />
seiner Familie gehört zu einer Reihe von<br />
Plastiken, die Valtat zwischen 1909 und 1910<br />
schuf.<br />
Schenkung Dr. Lydia Grzimek<br />
Die Witwe des Künstlers Waldemar Grzimek<br />
hat dem <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong><br />
<strong>Leipzig</strong> im Sommer 2012 die beiden Bronzeplastiken<br />
„Schreitende“, (1977) und „Schwebende<br />
II Zustand III“, (1972) geschenkt. Waldemar<br />
Grzimek (1918–1984) gehört zu<br />
den wichtigen deutschen Bildhauern des<br />
42
Jean Hélion, Marché de la rue Daguerre, 1966, Schenkung Sucession Hélion<br />
20. Jahrhun<strong>der</strong>ts, dessen Hauptthema auch<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg die Figuration<br />
blieb. Er erfuhr vor allem für seine Akte und<br />
Tierplastiken eine beson<strong>der</strong>e Wertschätzung<br />
in Ost- und Westdeutschland. Als Professor<br />
war Grzimek nach dem Zweiten Weltkrieg auf<br />
beiden Seiten <strong>der</strong> Mauer in seiner Heimatstadt<br />
Berlin aktiv. Nach einer kurzen Lehrtätigkeit<br />
an <strong>der</strong> Burg Giebichenstein in Halle<br />
lehrte er in den 1950er Jahren sowohl an<br />
<strong>der</strong> Hochschule für Bildende <strong>Künste</strong> in Berlin-<br />
Charlottenburg als auch an <strong>der</strong> Kunsthochschule<br />
Weißensee. Bis zur Annahme einer Professur<br />
in Darmstadt 1968 war er freischaffend<br />
tätig. In <strong>der</strong> „Schwebenden“ gibt sich<br />
Grzimek <strong>der</strong> Lust an den Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
skulpturalen Form weiblicher Körperdarstellungen<br />
hin. In einem Balanceakt kontrastiert<br />
er hier eine erotische Körperdrehung<br />
zur Schwere <strong>der</strong> Bronze. Mit <strong>der</strong> Schreitenden<br />
zeigt Grzimek sein Können von eleganten<br />
Körperdarstellungen in klassischen Posen,<br />
die er mit einem ungeschönten Blick auf den<br />
weiblichen Körper kombiniert.<br />
Schenkung Kurt Magritz<br />
Das <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
erhielt, ebenfalls im Juni 2012, aus dem Nachlass<br />
des Künstlers Kurt Magritz (1909–1992)<br />
eine großzügige Schenkung. Dr. Maria Rüger,<br />
die Tochter des Künstlers, hat in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> Graphischen Sammlung des<br />
<strong>Museum</strong>s ein Konvolut zusammengestellt,<br />
das aus insgesamt zwanzig Fe<strong>der</strong>zeichnungen<br />
und vierzig Pastellen besteht. Sämtliche<br />
Werke entstanden zwischen 1946 und 1950<br />
und stehen im unmittelbaren Zusammenhang<br />
mit Magritz künstlerischem und kulturpolitischem<br />
Wirken in <strong>Leipzig</strong>.<br />
Kurt Magritz studierte von 1928 bis 1935<br />
Architektur in Dresden und Berlin. Während<br />
des Nationalsozialismus gehörte er zu den<br />
Künstlern, die aufgrund ihrer Nähe zu befreundeten<br />
Wi<strong>der</strong>standskämpfern unter ständiger<br />
politischer Beobachtung standen. Nach dem<br />
Ende des Zweiten Weltkrieges trat er <strong>der</strong> KPD<br />
bei und war Mitbegrün<strong>der</strong> des Freien Deutschen<br />
Kulturbundes Sachsen. Nach <strong>Leipzig</strong><br />
zog Magritz 1946, wo er als einer <strong>der</strong> ersten<br />
Lehrkräfte zunächst als Dozent und von 1947<br />
bis 1950 als Professor an <strong>der</strong> Hochschule für<br />
Graphik und Buchkunst tätig war.<br />
Schenkung Sucession Hélion<br />
Anfang 2013 wurde dem <strong>Museum</strong> das<br />
großformatige Gemälde „Marché de la rue<br />
Daguerre“ (1966) durch die Sucession Jean<br />
Hélion geschenkt, das seitdem im großen<br />
43
Treppenhaus präsentiert wird. Jean Hélion<br />
(1904–1987) gehörte um 1930 zu den Gründungsmitglie<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> Gruppe Abstractioncréation,<br />
die als erste einen radikalen abstrakt-konkreten<br />
Ansatz innerhalb <strong>der</strong> französischen<br />
Kunst verfolgte. Ab 1939 etwa<br />
wandte sich Hélion hin zu einer zuerst stärker<br />
organisch und dann figurativen Malerei.<br />
In den 1950er Jahren, als die Diskussionen<br />
um Abstraktion und Figuration in Europa<br />
zum zentralen künstlerischen und dann auch<br />
politischen Streitpunkt wurden, bezog Hélion<br />
Stellung für die Figuration. Jedoch ist seine<br />
figurative Malerei nicht einem Naturalismus<br />
verpflichtet, son<strong>der</strong>n entwickelt seine Formensprache<br />
aus <strong>der</strong> Abstraktion heraus.<br />
„Marché de la rue Daguerre“ ist eine Straßenszene<br />
in einer beliebten Einkaufsstraße<br />
im 14. Arrondissement nicht weit von Montparnasse.<br />
Geplant war das Werk als Teil eines<br />
Panoramabildes, das mit vier Gemälden die<br />
Wände eines Raumes umspannen und typische<br />
Pariser Straßenszenen zeigen sollte, neben <strong>der</strong><br />
hier gezeigten Fleischerei auch einen Blumenladen,<br />
ein Kleidungsgeschäft und eine Buchhandlung.<br />
Hélion unterbrach die Arbeit aufgrund<br />
einer Krankheit und nahm sie schließlich<br />
nicht wie<strong>der</strong> auf.<br />
Schenkung BMW Nie<strong>der</strong>lassung <strong>Leipzig</strong><br />
Seit Dezember 2012 hängt das Gemälde<br />
„1_12 (Mann mit blauem Chaperon)“ (2012)<br />
von Jochen Plogsties als Schenkung <strong>der</strong><br />
BMW-Nie<strong>der</strong>lassung <strong>Leipzig</strong> im großen<br />
Saal im 3. Obergeschoss. Jochen Plogsties<br />
(*1974) studierte von 2003 bis 2008 an<br />
Hans-Werner Schmidt und Carsten Bödecker vor Jochen<br />
Plogsties, 1_12 (Mann mit blauem Chaperon), 2012<br />
<strong>der</strong> Hochschule für Grafik und Buchkunst<br />
<strong>Leipzig</strong> und war Meisterschüler bei Neo Rauch.<br />
2011 erhielt er den Kunstpreis <strong>der</strong> <strong>Leipzig</strong>er<br />
Volkszeitung. Auszeichnung und dazugehörige<br />
Ausstellung waren Ausgangspunkt für<br />
die Schenkung, die die dauerhafte Präsenz<br />
dieses <strong>Leipzig</strong>er Künstlers in <strong>der</strong> <strong>Museum</strong>ssammlung<br />
sichert. „1_12 (Mann mit blauem<br />
Chaperon)“ wurde von <strong>Museum</strong>sdirektor<br />
Dr. Hans- Werner Schmidt und Carsten Bödecker,<br />
Leiter des BMW Nie<strong>der</strong>lassungsverbundes<br />
Sachsen, gemeinsam im Atelier des<br />
Künstlers ausgewählt. Das Gemälde bezieht<br />
sich auf ein Werk des Altnie<strong>der</strong>ländischen<br />
Meisters Jan van Eyck „Bildnis eines Mannes<br />
mit blauem Chaperon“ (um 1430). Das ebenso<br />
berühmte wie kleine Ölgemälde – es ist nur<br />
22,5 × 16,6 cm groß – befindet sich heute im<br />
Brukenthal National <strong>Museum</strong> im rumänischen<br />
Sibiu, dem früheren Hermannstadt.<br />
44
<strong>Museum</strong>spädagogische Angebote für Jung & Alt<br />
Montag, 15. Juli, bis Donnerstag, 22. August<br />
jeweils 10 Uhr<br />
Sommerferienprogramm<br />
Seefahrer auf Schatzsuche, Großstadtcowboys<br />
auf Safari – und ihr mit dabei! Ferienveranstaltungen<br />
für Kin<strong>der</strong> ab 6 Jahren.<br />
Ein Programm liegt an <strong>der</strong> <strong>Museum</strong>skasse aus<br />
und findet sich unter www.mdbk.de.<br />
Für alle Angebote gilt: Anmeldung erfor<strong>der</strong>lich!<br />
(Tel. 03 41/21 69 99 14).<br />
Die Veranstaltungen finden ab einer Teilnehmerzahl<br />
von mindestens 3 Personen statt.<br />
Kosten: 1 Euro mit Ferienpass<br />
2 Euro ohne Ferienpass<br />
Donnerstag, 16. Mai und 19. September<br />
jeweils 16.30 Uhr<br />
Test Your English<br />
Führung in englischer Sprache mit Schülern<br />
<strong>der</strong> <strong>Leipzig</strong> International School zu Themen,<br />
die die Schüler selbst wählen und eigenständig<br />
erarbeiten. Die Veranstaltungen finden im<br />
zweimonatigen Rhythmus statt.<br />
Im Juli hat „Test your English“ Sommerpause.<br />
Sonntag, 26. Mai, 16. Juni und<br />
22. September<br />
jeweils 11 Uhr<br />
Ich zeig’s Euch – Kin<strong>der</strong> führen Kin<strong>der</strong><br />
Seit nunmehr acht Jahren werden Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendliche im <strong>Museum</strong> zu Nachwuchsguides<br />
ausgebildet. Sie erarbeiten sich selbst Rundgänge<br />
durch das <strong>Museum</strong> und seine aktuellen<br />
Ausstellungen, die sie an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n,<br />
Jugendlichen und Erwachsenen einmal im<br />
Monat am Sonntag vorstellen.<br />
www.ichzeigseuch.de<br />
Im Juli und August hat „Ich zeig’s Euch“<br />
Sommerpause.<br />
Donnerstag, 2. Mai, 6. Juni, 4. Juli, 1. August<br />
und 5. September<br />
jeweils 15 Uhr<br />
Kunststückchen<br />
Unser Angebot für die Generation 60plus findet<br />
an jedem ersten Donnerstag im Monat um<br />
15 Uhr statt. Dabei bieten spezielle Führungen<br />
Gelegenheit, die Sammlungen des <strong>Museum</strong>s<br />
und die aktuellen Ausstellungen kennen<br />
zu lernen und sich im Anschluss im <strong>Museum</strong>scafé<br />
darüber auszutauschen. Im ermäßigten<br />
Preis von 6 Euro (statt regulär 10 Euro)<br />
sind <strong>der</strong> Eintritt ins <strong>Museum</strong>, die Führung<br />
sowie das Kaffeegedeck (Heißgetränk und 1<br />
Stück Kuchen) im Michaelis im <strong>Museum</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong> enthalten. Bei <strong>der</strong><br />
Führung stehen ausreichend Sitzgelegenheiten<br />
zur Verfügung.<br />
Dienstag, 7. Mai, 4. Juni, 2. Juli, 6. August<br />
und 3. September<br />
jeweils 15 Uhr<br />
Seniorenführungen<br />
Unsere Führungen für Senioren stellen die<br />
Sammlungen des <strong>Museum</strong>s und die aktuellen<br />
Ausstellungen vor. Begleitet werden die<br />
Gäste dabei von einer <strong>Museum</strong>spädagogin,<br />
es stehen ausreichend Sitzgelegenheiten zur<br />
Verfügung.<br />
45
Veranstaltungen<br />
Sonntag, 12. Mai, 11 Uhr<br />
Internationaler <strong>Museum</strong>stag<br />
Der Internationale <strong>Museum</strong>stag steht in diesem<br />
Jahr unter dem Motto „Vergangenheit<br />
erinnern – Zukunft gestalten“. Die Familie<br />
verbindet Vergangenheit und Zukunft in<br />
beson<strong>der</strong>er Weise – deshalb laden wir Familien<br />
ein, zusammen Erfahrungen zu machen,<br />
die zu einer gemeinsamen Erinnerung werden<br />
können. Foto-, Musik- und Geschichtsinteressierte<br />
können in <strong>der</strong> Kabinettausstellung<br />
„Evelyn Richter. Das Fotobuch“ die drei großen<br />
Fotobücher <strong>der</strong> Fotografin kennenlernen:<br />
„David Oistrach. Ein Arbeitsporträt“ (1973),<br />
„Paul Dessau. Aus Gesprächen“ (1974) und<br />
„Entwicklungswun<strong>der</strong> Mensch“ (1980), das<br />
reich illustrierte „geheime Lehrbuch <strong>der</strong> DDR-<br />
Vorschulerziehung“. All jenen, die sich einen<br />
breiteren Überblick über das Haus verschaffen<br />
möchten, bieten wir eine Erkundungstour<br />
für Groß und Klein durch die Dauerausstellung<br />
und ihre Highlights an.<br />
Der internationale <strong>Museum</strong>stag ist ein<br />
Gemeinschaftsprojekt vom Deutschen Mu seumsbund<br />
e. V. in partnerschaftlicher Zusam<br />
menarbeit mit ICOM Deutschland<br />
und den Stiftungen und Instituten <strong>der</strong><br />
Sparkassen-Finanzgruppe.<br />
www.museumstag.de<br />
Samstag, 8. Juni, 20 Uhr<br />
Zutiefst berührt<br />
Konzert des Ensemble vocal mo<strong>der</strong>n<br />
Werke von Dennewitz, Gottwald, Neubert,<br />
Thiele und Weiss<br />
Es werden wichtige Themen <strong>der</strong> menschlichen<br />
Existenz in zeitgenössischer Tonsprache<br />
behandelt und dabei spannende Bezüge zu<br />
früheren musikalischen Epochen hergestellt.<br />
Passend zum Wagner-Jahr erklingt eine<br />
Bearbeitung <strong>der</strong> „Drei Gesänge zu Tristan und<br />
Isolde“ Richard Wagners für Chor von Clytus<br />
Gottwald, das Werk „Psalm von <strong>der</strong> Demut“<br />
des Dresdener Komponisten Manfred Weiss<br />
wird im Konzert uraufgeführt.<br />
Tickets erhalten Sie an <strong>der</strong> Abendkasse.<br />
Mittwoch, 18. September, 18 Uhr<br />
Bild und Botschaft:<br />
Kreuzigungstryptichon<br />
mit Friedrich Magirius, Superintendent i. R.<br />
und Dr. Frédéric Bußmann<br />
Kunst und Religion haben viele Berührungspunkte.<br />
Die Reihe „Bild und Botschaft“ <strong>der</strong><br />
Sächsischen Genossenschaft des Johanniterordens<br />
spürt seit 2009 in einzelnen Werkbetrachtungen<br />
den vielfältigen Beziehungen<br />
zwischen Kunst und Religion nach. Dabei<br />
ist nach den thelogischen und kunstwissenschaftlichen<br />
Einführungen Zeit für Gespräch<br />
und Austausch.<br />
Freitag, 20. September, 18 Uhr<br />
Improvisando – <strong>der</strong> „Jazz“ des 16. und<br />
17. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
mit Paolo Pandolfo (Gambe), Thomas Boysen<br />
(Theorbe), Álvaro Garrido (Perkussion)<br />
Zum dritten Mal findet in <strong>Leipzig</strong> das Improvisationsfestival<br />
„LivFe!“ statt. Das dialogische<br />
Prinzip hat sich in den vorangegangenen<br />
Editionen des Festivals (2009 und 2011)<br />
bewährt: Auf <strong>der</strong> Bühne begegnen sich verschiedene<br />
Meister ihres Fachs, die sich teilweise<br />
noch nicht kennen. So treffen unterschiedliche<br />
Herangehensweisen, Musik zu<br />
improvisieren, aufeinan<strong>der</strong> – ein garantiert<br />
unvorhersehbares Musikerlebnis.<br />
www.improfestival-leipzig.de<br />
46
Reinhard Minkewitz<br />
Hymettosblau<br />
Anlaß und Mittelpunkt <strong>der</strong> Ausstellung bilden<br />
die drei Grafikzyklen „Mirabellendämmerung“<br />
(2003), „Hymettosblau“ (2009)<br />
und „Perserschutt“ (2011). Die gemeinsame<br />
Präsentation <strong>der</strong> in einem Zeitraum von fast<br />
zehn Jahren entstandenen Mappenwerke bietet<br />
Gelegenheit, die jüngste Entwicklung des<br />
<strong>Leipzig</strong>er Künstlers und seine langjährige<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Antike genauer<br />
kennenzulernen.<br />
Auf beson<strong>der</strong>s poetische Weise eignet sich<br />
Reinhard Minkewitz (*1957 in Magdeburg)<br />
das antike Thema an, um es in einen eigenen<br />
künstlerischen Kosmos zu überführen. Der<br />
Mensch, zentrales Thema dieser Auseinan<strong>der</strong>setzung,<br />
ist oft isolierte Einzelfigur. Seine<br />
körperliche, gar androgyn wirkende Erscheinung<br />
verdichtet sich zu einem menschlichen<br />
Psychogramm. Ein in allen drei Zyklen wie<strong>der</strong>kehrendes<br />
Motiv ist die Meereslandschaft,<br />
oft in ein romantisch anmutendes Mondlicht<br />
getaucht. Das Meer-Motiv lässt die Themen<br />
Zeit und Vergänglichkeit anklingen. Der Wechsel<br />
von Figur und Landschaft rhythmisiert die<br />
Abfolge <strong>der</strong> Einzelblätter – ein weiteres alle<br />
drei Grafikzyklen verbindendes Element.<br />
In <strong>der</strong> „Mirabellendämmerung“ erkundet<br />
Minkewitz Orte und Gezeiten, antike Figuren –<br />
versteinert o<strong>der</strong> träumerisch wandelnd. Der<br />
sechs Jahre später vollendete Zyklus „Hymettosblau“<br />
eröffnet eine doppelte Zeitebene: das<br />
antike Schicksal des Odysseus, seine Irrfahrt<br />
in <strong>der</strong> Fremde, erfährt eine Erweiterung in die<br />
Gegenwart. Schließlich setzt sich Minkewitz<br />
im „Perserschutt“ mit <strong>der</strong> Vergänglichkeit von<br />
Kunst auseinan<strong>der</strong>, mit sehen und schöpfen –<br />
mit schöpfen und zerstören.<br />
Ergänzend zeigt die Ausstellung einige ausgewählte<br />
Werke aus dem malerischen und<br />
bildhauerischen Œuvre des Künstlers, die den<br />
Blick auf seine Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong><br />
Antike vervollständigen.<br />
Reinhard Minkewitz<br />
Hymettosblau<br />
1. Juni bis 18. August 2013<br />
Kunsthalle <strong>der</strong> Sparkasse <strong>Leipzig</strong><br />
Otto-Schill-Straße 4a, 04109 <strong>Leipzig</strong><br />
Öffnungszeiten: Di, Do bis So 10–18 Uhr,<br />
Mi 12–20 Uhr<br />
Feiertage 10–18 Uhr<br />
www.kunsthalle-sparkasse.de<br />
Reinhard Minkewitz, Ein Niemand, aus dem Zyklus<br />
„Hymettosblau“<br />
www.reinhardminkewitz.de<br />
47
Zwischen tradition und hightech:<br />
Willkommen in sachsen<br />
Erfolgreich wie kaum ein an<strong>der</strong>es deutsches<br />
Bundesland vereint Sachsen seit Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />
Wirtschaftskraft und Handelsgeschick,<br />
Kunst und Kultur. Vor allem jedoch ist Sachsen<br />
das beliebteste Kulturreiseland Deutschlands.<br />
Buchmesse und Bachfest, Meißener Porzellan<br />
und Dresdner Zwinger, Semperoper, Frauenkirche,<br />
die Kunstsammlungen Chemnitz, das<br />
<strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong> und die<br />
Erzgebirgische Volkskunst sind ein Begriff –<br />
nicht nur in Deutschland, son<strong>der</strong>n weltweit.<br />
Mit Stolz pflegen die Sachsen ihre kulturellen<br />
Reichtümer: Mehr als 400 Museen und 60<br />
Musikfestivals locken jährlich Kulturinteressierte<br />
nach Sachsen. Auch die Vielzahl an Burgen<br />
und Schlössern sowie die reizvolle Flusslandschaft<br />
entlang <strong>der</strong> Elbe sind ein wichtiger<br />
Teil <strong>der</strong> sächsischen Kulturlandschaft.<br />
Traditionsbewusstsein, aber auch die<br />
Freude an Innovation und Fortschritt machen<br />
das für Sachsen typische Spannungsfeld zwischen<br />
Tradition und Hightech aus. So gehörten<br />
die Sachsen zur Avantgarde <strong>der</strong> industriellen<br />
Revolution in Deutschland, beginnend mit <strong>der</strong><br />
1798 in Chemnitz gegründeten ersten Spinnmühle.<br />
Das erste europäische Porzellan, die<br />
Filtertüte, das Mundwasser, <strong>der</strong> FCKW-freie<br />
Kühlschrank, die Trommelwaschmaschine, <strong>der</strong><br />
Aktendulli und die Zahncreme – alles Erfindungen<br />
aus Sachsen.<br />
Heute zeigt <strong>der</strong> Freistaat, dass er stark<br />
genug ist, an die Erfolge <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
anzuknüpfen. Dafür sprechen prestigeträchtige<br />
Ansiedlungen in <strong>der</strong> Automobilindustrie,<br />
<strong>der</strong> Mikroelektronik und im Maschinenbau,<br />
aber auch ein starker Mittelstand. Mittlerweile<br />
zählt Sachsen zu den wirtschaftsstärksten<br />
und dynamischsten deutschen Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />
Die Gründe für den Erfolg <strong>der</strong> sächsischen<br />
Wirtschaft sind vielfältig. Zwei internationale<br />
Flughäfen und ein dichtes Autobahn-, Straßenund<br />
Schienennetz schaffen eine belastbare<br />
Verkehrsinfrastruktur. Hinzu kommen eine<br />
leistungsfähige Hochschullandschaft, eine<br />
vorausschauende Ansiedlungspolitik und Investitionsför<strong>der</strong>ung.<br />
Auch wegen <strong>der</strong> überdurchschnittlich<br />
gut ausgebildeten Fachkräfte, <strong>der</strong><br />
wettbewerbsfähigen Wohn- und Gewerbemieten<br />
und einer strategisch günstigen Lage im<br />
Herzen Europas entscheiden sich viele Unternehmen<br />
für eine Ansiedlung im Freistaat. So<br />
haben seit 1990 mehr als 6.000 Unternehmen<br />
hier eine Betriebsstätte eröffnet. „Made<br />
in Saxony“ ist eine Erfolgsgeschichte mit<br />
Fortsetzungen.<br />
www.sachsen.de<br />
www.kulturland.sachsen.de<br />
48
Sachsen.<br />
Hier strahlen die kulturellen<br />
Glanzlichter – weltweit.<br />
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Jürgen Lösel<br />
Kunst kann erfreuen, erstaunen, provozieren. Kunst inspiriert<br />
und verbindet Menschen und Regionen. In Sachsen ist Kunst<br />
Herzensangelegenheit und Verpflichtung zugleich.<br />
Entdecken Sie die einzigartigen Kunst- und Kulturhighlights,<br />
die Sachsen zu bieten hat, unter www.kulturland.sachsen.de.
Veranstaltungskalen<strong>der</strong><br />
Stand April 2013. Aktuelle Termine unter www.mdbk.de.<br />
50 Lux<br />
Öffentliche Führung zu einem Thema <strong>der</strong><br />
Graphischen Sammlung<br />
Keine Anmeldung erfor<strong>der</strong>lich<br />
Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr<br />
Eröffnung<br />
Öffentliche Veranstaltung zur Eröffnung<br />
einer Ausstellung<br />
Keine Anmeldung erfor<strong>der</strong>lich<br />
Kosten: Eintritt frei<br />
Führung<br />
Öffentliche Führung durch die Sammlung<br />
o<strong>der</strong> aktuelle Ausstellung<br />
Keine Anmeldung erfor<strong>der</strong>lich<br />
Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr<br />
Kin<strong>der</strong> führen Kin<strong>der</strong><br />
Öffentliche Führung von Kin<strong>der</strong>n für<br />
Kin<strong>der</strong> und Erwachsene<br />
Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr<br />
Im Juli und August macht „Kin<strong>der</strong> führen<br />
Kin<strong>der</strong>“ Sommerpause.<br />
Konzert<br />
Öffentliche Veranstaltung<br />
Karten an <strong>der</strong> Abendkasse<br />
Kosten: variabel<br />
Interessengemeinschaft<br />
Öffentliche Führung durch die<br />
Sammlung o<strong>der</strong> aktuelle Ausstellung für<br />
Gemeinschaftsmitglie<strong>der</strong><br />
Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr<br />
Im Juli und August macht die „Interessengemeinschaft“<br />
Sommerpause.<br />
Kunststückchen<br />
Öffentliche Führung durch die Sammlung<br />
o<strong>der</strong> aktuelle Ausstellung für die Generation<br />
60plus mit anschließen<strong>der</strong> Bewirtung<br />
(Heißgetränk + 1 Stück Kuchen) im <strong>Museum</strong>scafé<br />
Michaelis<br />
Keine Anmeldung erfor<strong>der</strong>lich<br />
Kosten: 6 Euro<br />
Seniorenführung<br />
Öffentliche Führung durch die Sammlung<br />
o<strong>der</strong> aktuelle Ausstellung für die Generation<br />
60plus<br />
Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr<br />
Test your English<br />
Führung in englischer Sprache mit Schülern<br />
<strong>der</strong> <strong>Leipzig</strong> International School<br />
Keine Anmeldung erfor<strong>der</strong>lich<br />
Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr<br />
Weltenschöpfer Spezial<br />
Öffentliche Veranstaltung in <strong>der</strong> aktuellen<br />
Ausstellung „Weltenschöpfer. Richard<br />
Wagner, Max Klinger, Karl May mit Räumen<br />
von rosalie“ mit Künstlern und an<strong>der</strong>en<br />
Gästen<br />
Keine Anmeldung erfor<strong>der</strong>lich<br />
Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr<br />
*Kin<strong>der</strong> und Jugendliche bis 18 Jahre frei<br />
50
Mai 2013<br />
Evelyn Richter. Das Fotobuch bis 10. Juli<br />
Weltenschöpfer. Richard Wagner, Max Klinger, Karl May<br />
mit Räumen von rosalie 16. Mai bis 15. September<br />
Neuerwerbungen <strong>der</strong> Graphischen Sammlung 20. Juli bis 17. November<br />
Do, 2.5., 15 Uhr <strong>Leipzig</strong>er Schule Stefanie Hennig<br />
Kunststückchen<br />
Sa, 4.5., 18 Uhr<br />
<strong>Museum</strong>snacht<br />
So, 5.5., 11 Uhr Evelyn Richter. Das Fotobuch Philipp Freytag<br />
Führung<br />
Di, 7.5., 15 Uhr Evelyn Richter. Das Fotobuch Kirsten Lemm<br />
Seniorenführung<br />
Mi, 8.5., 18 Uhr Max Klinger. Opus V Dr. Marcus Andrew Hurttig<br />
50 Lux<br />
So, 12.5., 11 Uhr Evelyn Richter. Das Fotobuch Philipp Freytag<br />
Führung siehe S. 46<br />
So, 12.5., 11 Uhr Entdeckertour – Stefanie Hennig<br />
Führung Das <strong>Museum</strong> und seine Highlights siehe S. 46<br />
Di, 14.5., 15.30 Uhr Evelyn Richter. Das Fotobuch Kirsten Lemm<br />
Interessengemeinschaft<br />
Mi, 15.5., 18 Uhr Weltenschöpfer –<br />
Richard Wagner, Max Klinger, Karl May<br />
Eröffnung<br />
mit Räumen von rosalie<br />
Do, 16.5., 16.30 Uhr Unfolded Pauline Gabert,<br />
Hyerim Hwang /<br />
International School<br />
Test your English<br />
Sa, 18.5., 16 Uhr Weltenschöpfer Thorsten Plate<br />
Führung<br />
So, 19.5., 11 Uhr Weltenschöpfer Dr. Marcus Andrew Hurttig<br />
Führung<br />
Mi, 22.5., 18 Uhr Von Caspar David Friedrich bis Dr. Jan Nicolaisen<br />
Max Liebermann:<br />
Führung<br />
Meisterwerke des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
Fr, 24.5., 16 Uhr Christus und Dionysos Hermann Nitsch<br />
Weltenschöpfer Spezial<br />
Sa, 25.5., 16 Uhr Weltenschöpfer Thorsten Plate<br />
Führung<br />
So, 26.5., 11 Uhr Die Schule von Barbizon aus <strong>der</strong> Peter Son<strong>der</strong>meyer<br />
Führung<br />
Sammlung Bühler-Brockhaus<br />
So, 26.5., 11 Uhr Ich zeig's Euch mit Ina Schulze<br />
Kin<strong>der</strong> führen Kin<strong>der</strong><br />
Mi, 29.5., 17 Uhr Weltenschöpfer (Teil I) Margret Rost<br />
Interessengemeinschaft<br />
Mi, 29.5., 18 Uhr Künstlergespräch David Timm<br />
Weltenschöpfer Spezial<br />
51
Juni 2013<br />
Evelyn Richter. Das Fotobuch bis 10. Juli<br />
Weltenschöpfer bis 15. September<br />
Neuerwerbungen <strong>der</strong> Graphischen Sammlung bis 17. November<br />
Sa, 1.6., 16 Uhr Weltenschöpfer Thorsten Plate<br />
Führung<br />
So, 2.6., 11 Uhr <strong>Leipzig</strong>er Schule Stefanie Hennig<br />
Führung<br />
Di, 4.6., 15 Uhr Weltenschöpfer (Teil I) Margret Rost<br />
Seniorenführung<br />
Mi, 5.6., 18 Uhr „Fettaugen auf einer Wassersuppe“: Christoph Hust<br />
Wagners Lohengrin und Raffs<br />
Weltenschöpfer Spezial „Die Wagnerfrage“<br />
Do, 6.6., 15 Uhr Karl Hofers „Boot“ – Dr. Jan Nicolaisen<br />
Eine Neuerwerbung des <strong>Museum</strong>s<br />
Kunststückchen <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Sa, 8.6., 16 Uhr Weltenschöpfer Stefanie Hennig<br />
Führung<br />
Sa, 8.6., 20 Uhr<br />
Konzert<br />
Zutiefst berührt Ensemble vocal mo<strong>der</strong>n<br />
siehe S. 46<br />
So, 9.6., 11 Uhr Künstlergespräch Falk Haberkorn<br />
Weltenschöpfer Spezial<br />
Di, 11.6., 15.30 Uhr Weltenschöpfer (Teil I) Margret Rost<br />
Interessengemeinschaft<br />
Mi, 12.6., 18 Uhr Der Heilige Geist und Feuerbach. Helmut Loos<br />
Weltenschöpfer Spezial Religiosität bei Richard Wagner<br />
Sa, 15.6., 16 Uhr Weltenschöpfer Thorsten Plate<br />
Führung<br />
So, 16.6., 11 Uhr Evelyn Richter. Das Fotobuch Philipp Freytag<br />
Führung<br />
So, 16.6., 11 Uhr Ich zeig‘s Euch mit Ina Schulze<br />
Kin<strong>der</strong> führen Kin<strong>der</strong><br />
Mi, 19.6., 18 Uhr The way down is the way up (II). Bernd Franke<br />
Orchesterstück inspiriert<br />
Weltenschöpfer Spezial durch Rheingold<br />
Sa, 22.6., 16 Uhr Weltenschöpfer Sylvia Rebbelmund<br />
Führung<br />
So, 23.6., 11 Uhr Künstlergespräch rosalie<br />
Weltenschöpfer Spezial<br />
Mi, 26.6., 17 Uhr Weltenschöpfer (Teil II) Margret Rost<br />
Interessengemeinschaft<br />
Mi, 26.6., 18 Uhr Tristan und Isolde. Eine Stefan Keym<br />
Weltenschöpfer Spezial Werkeinführung mit Schlüsselszenen<br />
Sa, 29.6., 16 Uhr Weltenschöpfer Susanne Schottke<br />
Führung<br />
So, 30.6., 11 Uhr Max Klinger. Opus V Dr. Marcus Andrew Hurttig<br />
Führung<br />
52
Juli 2013<br />
Weltenschöpfer bis 15. September<br />
Neuerwerbungen <strong>der</strong> Graphischen Sammlung bis 17. November<br />
Di, 2.7., 15 Uhr Antike Mythen in <strong>der</strong> Malerei Margret Rost<br />
Seniorenführung<br />
Mi, 3.7., 18 Uhr Wagner und Debussy Benedikt Leßmann<br />
Weltenschöpfer Spezial<br />
Do, 4.7., 15 Uhr Malen in freier Natur – Dr. Jan Nicolaisen<br />
Die Schule von Barbizon<br />
Kunststückchen aus <strong>der</strong> Sammlung Bühler-Brockhaus<br />
Sa, 6.7., 16 Uhr Weltenschöpfer Sylvia Rebbelmund<br />
Führung<br />
So, 7.7., 11 Uhr Weltenschöpfer Susanne Petri<br />
Führung<br />
Mi, 10.7., 18 Uhr Anmaßung & Immersion. Sebastian Klotz<br />
Psycho- und medienlogische<br />
Weltenschöpfer Spezial Beobachtungen zum Theater Wagners<br />
Sa, 13.7., 16 Uhr Weltenschöpfer Thorsten Plate<br />
Führung<br />
So, 14.7., 11 Uhr Das Evelyn Richter Archiv im Philipp Freytag<br />
Führung<br />
<strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Mi, 17.7., 18 Uhr Max Klinger. Opus V Dr. Jeannette Stoschek<br />
50 Lux<br />
Sa, 20.7., 16 Uhr Weltenschöpfer Thorsten Plate<br />
Führung<br />
So, 21.7., 11 Uhr Neuerwerbungen <strong>der</strong> Graphischen Stefanie Hennig<br />
Führung<br />
Sammlung<br />
Mi, 24.7., 18 Uhr Weltenschöpfer Peter Son<strong>der</strong>meyer<br />
Führung<br />
Sa, 27.7., 16 Uhr Weltenschöpfer Sylvia Rebbelmund<br />
Führung<br />
So, 28.7., 11 Uhr Weltenschöpfer Peter Son<strong>der</strong>meyer<br />
Führung<br />
Mi, 31.7., 18 Uhr Max Klinger. Opus VI Dr. Marcus Andrew Hurttig<br />
Führung<br />
53
August 2013<br />
Weltenschöpfer bis 15. September<br />
Neuerwerbungen <strong>der</strong> Graphischen Sammlung bis 17. November<br />
Do, 1.8., 15 Uhr Ich suche nicht, ich finde: Claudia Klugmann<br />
Kunststückchen Installationen und ihr Rohmaterial<br />
Sa, 3.8., 16 Uhr Weltenschöpfer Ingrid Slomka<br />
Führung<br />
So, 4.8., 11 Uhr Weltenschöpfer Dr. Marcus Andrew Hurttig<br />
Führung<br />
Di, 6.8., 15 Uhr Graphische Techniken selbst erprobt Margret Rost<br />
Seniorenführung<br />
Mi, 7.8., 18 Uhr Max Klinger. Opus VI Dr. Jeannette Stoschek<br />
50 Lux<br />
Sa, 10.8., 16 Uhr Weltenschöpfer Ingrid Slomka<br />
Führung<br />
So, 11.8., 11 Uhr Weltenschöpfer Susanne Petri<br />
Führung<br />
Mi, 14.8., 18 Uhr Sehnsucht und Wehmut: Claudia Klugmann<br />
Führung<br />
Malerei <strong>der</strong> sächsischen Romantik<br />
Sa, 17.8., 16 Uhr Weltenschöpfer Susanne Schottke<br />
Führung<br />
So, 18.8., 11 Uhr <strong>Leipzig</strong>er Schule Stefanie Hennig<br />
Führung<br />
Mi, 21.8., 18 Uhr Die Schule von Barbizon Peter Son<strong>der</strong>meyer<br />
Führung<br />
aus <strong>der</strong> Sammlung Bühler-Brockhaus<br />
Sa, 24.8., 16 Uhr Weltenschöpfer Ingrid Slomka<br />
Führung<br />
So, 25.8., 11 Uhr Weltenschöpfer Dr. Marcus Andrew Hurttig<br />
Führung<br />
Mi, 28.8., 18 Uhr Künstlergespräch Günther Meyer*<br />
Weltenschöpfer Spezial<br />
Sa, 31.8., 16 Uhr Weltenschöpfer Susanne Schottke<br />
Führung<br />
*Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther<br />
54
September 2013<br />
Weltenschöpfer bis 15. September<br />
Neuerwerbungen <strong>der</strong> Graphischen Sammlung bis 17. November<br />
So, 1.9., 11 Uhr Max Klingers Gesamtkunstwerk Dr. Marcus Andrew Hurttig<br />
Führung<br />
Di, 3.9., 15 Uhr Weltenschöpfer (Teil II) Margret Rost<br />
Seniorenführung<br />
Mi, 4.9., 18 Uhr Weltenschöpfer Dr. Jeannette Stoschek<br />
Führung<br />
Do, 5.9., 15 Uhr Weltenschöpfer Stefanie Hennig<br />
Kunststückchen<br />
Sa, 7.9., 16 Uhr Weltenschöpfer Ingrid Slomka<br />
Führung<br />
So, 8.9., 11 Uhr Künstlergespräch Falk Haberkorn<br />
Weltenschöpfer Spezial<br />
Di, 10.9., 15.30 Uhr Weltenschöpfer (Teil II) Margret Rost<br />
Interessengemeinschaft<br />
Mi, 11.9., 18 Uhr Künstlergespräch Günther Meyer*<br />
Weltenschöpfer Spezial<br />
Sa, 14.9., 16 Uhr Weltenschöpfer Sylvia Rebbelmund<br />
Führung<br />
So, 15.9., 11 Uhr Künstlergespräch David Timm<br />
Weltenschöpfer Spezial<br />
So, 15.9., 15 Uhr Künstlergespräch rosalie<br />
Weltenschöpfer Spezial<br />
Mi, 18.9., 18 Uhr Bild und Botschaft: siehe S. 46<br />
Vortrag<br />
Kreuzigungstryptichon<br />
Do, 19.9., 16.30 Permanent Collection International School<br />
Test your English<br />
Fr, 20.9., 18 Uhr Improvisando siehe S. 46<br />
Konzert<br />
So, 22.9., 11 Uhr Sehnsucht und Wehmut: Claudia Klugmann<br />
Führung<br />
Malerei <strong>der</strong> sächsischen Romantik<br />
So, 22.9., 11Uhr Ich zeig‘s Euch mit Ina Schulze<br />
Kin<strong>der</strong> führen Kin<strong>der</strong><br />
Mi, 25.9., 17 Uhr Ich suche nicht, ich finde: Claudia Klugmann,<br />
Interessengemeinschaft Installationen und ihr Rohmaterial Margret Rost<br />
Mi, 25.9., 18 Uhr Gustav Adolf Hennig: Stefanie Hennig<br />
Führung<br />
Hennig führt Hennig<br />
So, 29.9., 11 Uhr Ich suche nicht, ich finde: Claudia Klugmann<br />
Führung<br />
Installationen und ihr Rohmaterial<br />
*Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther<br />
55
Die Mitarbeiter<br />
torsten cech<br />
1971 geboren in Naumburg/Saale. Ausbildung zum Elektroniker, Studium <strong>der</strong><br />
Betriebswirtschaftslehre, Meister für Schutz und Sicherheit; seit 2006 im <strong>Museum</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong> beschäftigt, seit 2008 Abteilungsleiter Technik/Sicherheit.<br />
Übt das Hausrecht aus und segelt in seiner Freizeit über Seen und Meere.<br />
Foto: Falk Haberkorn<br />
56
MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE<br />
LEIPZIG<br />
Einrichtung <strong>der</strong> Stadt <strong>Leipzig</strong><br />
Katharinenstraße 10, 04109 <strong>Leipzig</strong><br />
Tel.: 03 41 / 21 69 90<br />
Fax: 03 41 / 21 69 99 99<br />
mdbk@leipzig.de, www.mdbk.de<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
Di und Do bis So 10–18 Uhr, Mi 12–20 Uhr<br />
Mo geschlossen<br />
Feiertage 10–18 Uhr (Christi Himmelfahrt,<br />
Pfingstmontag)<br />
EINTRITT<br />
Sammlung 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro<br />
Wechselausstellung 8 Euro,<br />
ermäßigt 5,50 Euro<br />
Am zweiten Mittwoch im Monat<br />
freier Eintritt.<br />
Bis 18 Jahre Eintritt frei<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT /<br />
ANMELDUNG VON FÜHRUNGEN<br />
Tel.: 03 41 / 21 69 99 14<br />
mdbk@leipzig.de<br />
BIBLIOTHEK<br />
Mi 13–20 Uhr<br />
Di und Do 13–17 Uhr nach Voranmeldung<br />
Tel.: 03 41 / 21 69 99 32<br />
Tageskarte 2 Euro, ermäßigt 1,50 Euro<br />
Jahreskarte 7 Euro, ermäßigt 5 Euro<br />
GRAPHISCHE SAMMLUNG<br />
Vorlage von Druckgrafik und Zeichnungen<br />
nach Voranmeldung<br />
Tel.: 03 41 / 21 69 99 44<br />
MAXIMILIAN SPECK VON STERNBURG<br />
STIFTUNG<br />
Präsident:<br />
Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg<br />
Tel.: 03 41 / 21 69 99 20<br />
sternburg.stiftung@leipzig.de<br />
www.sternburg-stiftung.de<br />
Evelyn Richter Archiv <strong>der</strong><br />
Ostdeutschen Sparkassenstiftung<br />
im <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong><br />
<strong>Leipzig</strong><br />
Ansprechpartner: Philipp Freytag<br />
Tel.: 03 41 / 21 69 99 53 (Mo bis Mi)<br />
richter.archiv@leipzig.de<br />
FÖRDERER DES MUSEUMS DER<br />
BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG E. V.<br />
Vorsitzende des Vorstandes:<br />
Dr. Doris Apell-Kölmel<br />
Tel.: 03 41 / 21 69 99 18<br />
foer<strong>der</strong>er.mdbk@leipzig.de<br />
www.foer<strong>der</strong>er-mdbk.de<br />
FREUNDESKREIS MAX KLINGER E. V.<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstandes:<br />
Rainer Ilg<br />
Tel.: 03 41 / 21 69 99 40<br />
klinger@leipzig.de<br />
www.freundeskreismaxklinger.de<br />
NEUER LEIPZIGER KUNSTVEREIN E. V.<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstandes:<br />
Klaus F. Delwig<br />
Tel.: 03 41 / 7 10 45 40<br />
Fax: 03 41 / 7 10 46 01<br />
info@nlkv.org, www.nlkv.org<br />
TÜBKE STIFTUNG LEIPZIG<br />
Springerstraße 5, 04105 <strong>Leipzig</strong><br />
Stiftungsratsvorsitzende:<br />
Brigitte Tübke-Schellenberger<br />
Tel.: 03 41 / 5 85 22 18<br />
www.tuebke-stiftung-leipzig.de<br />
KUNST-BUCH DR. KALUSCHE<br />
Tel. / Fax: 03 41 / 9 93 88 58<br />
kunst-buch.leipzig@online.de<br />
Öffnungszeiten wie <strong>Museum</strong><br />
Michaelis im MUSEUM <strong>der</strong><br />
<strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Tel.: 03 41 / 3 37 37 57<br />
info@michaelis-leipzig.de<br />
Öffnungszeiten wie <strong>Museum</strong><br />
57
Impressum<br />
Stadt <strong>Leipzig</strong>,<br />
<strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
<strong>Leipzig</strong>, Mai 2013<br />
Redaktion: Jörg Dittmer, Ulrike Otto<br />
Gestaltung: Harald Richter, Hamburg<br />
Druck: druckhaus köthen, Köthen<br />
© <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong>, die<br />
Autoren<br />
© VG Bild-Kunst, Bonn 2013: Jean Hélion,<br />
Ralf Kerbach, Richard Müller, Jochen<br />
Plogsties, Mel Ramos, David Schnell, Louis<br />
Valtat<br />
© Wolf-Dieter Gericke, Falk Haberkorn,<br />
Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther,<br />
Harald Richter, rosalie, Elke Walford<br />
58
lounge. loft. leipzig.<br />
Die neue Eventlocation für Tagungen, Konferenzen,<br />
Feiern und Feste im Zentrum Süd.<br />
Alte Essig-Manufactur | Paul-Gruner-Straße 44 | 04107 <strong>Leipzig</strong> | T 0341-2 67 80<br />
F 0341-2 67 81 00 | info@michaelis-leipzig.de | www.michaelis-leipzig.de<br />
Ein Unternehmen <strong>der</strong> Hotel Michaelis GmbH<br />
59
Kunst: Erlebnis<br />
leipzig geniessen.<br />
Seien Sie Gast im feinen Hotel & Restaurant Michaelis, zentral gelegen zwischen dem<br />
<strong>Leipzig</strong>er Zentrum und <strong>der</strong> lebendigen Südvorstadt.<br />
Seien Sie Gastgeber überall dort, wo wir uns mit unserer ausgezeichneten Küche engagieren:<br />
im <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong>, im Da Capo – Oldtimermuseum & Eventhalle,<br />
Entdecken im Grassimuseum, Sie Kunst in all ihren im Facetten: Gewandhaus, in <strong>der</strong> beeindruckenden im Campus Architektur Restaurant & Bistro und in <strong>der</strong> Villa Ida,<br />
<strong>der</strong> <strong>Leipzig</strong>er Messe. in In <strong>der</strong> den Werken media internationaler city leipzig Künstler und in in den <strong>der</strong> Messehallen, Orangerie Schloss Güldengossa.<br />
auf dem Freigelände o<strong>der</strong> in temporären Ausstellungen. In zahlreichen Konzerten,<br />
TV-Galas, Unterhaltungsshows und auf dem Lesefest „<strong>Leipzig</strong> liest“.<br />
60<br />
Kunst für Sie erlebbar zu machen – dafür steht die <strong>Leipzig</strong>er Messe.<br />
Michaelis Hotel & Restaurant | Paul-Gruner-Straße 44 | 04107 <strong>Leipzig</strong> | Telefon 0341-2 67 80<br />
Fax 0341-2 67 81 00 | info@michaelis-leipzig.de | www.michaelis-leipzig.de<br />
www.leipziger-messe.de