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P<br />
Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht<br />
17. September 2011 bis 22. Januar 2012<br />
PRESSE<br />
Max Beckmann (<strong>Leipzig</strong> 1884 – New York 1950) ist eine <strong>der</strong> zentralen<br />
Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Die Ausstellung Max Beckmann. Von<br />
Angesicht zu Angesicht widmet sich erstm<strong>als</strong> seit den 1960er Jahren wie<strong>der</strong> ausschließlich<br />
<strong>der</strong> Porträtkunst Beckmanns. Es werden 58 Gemälde, die <strong>als</strong> Leihgaben aus dem In- und<br />
Ausland kommen, zusammen mit über 160 vorbereitenden Skizzen und Studien sowie<br />
verwandter Druckgraphik gezeigt. In einer klassischen Bildnisgalerie – einem Who is who in<br />
Beckmanns Leben – werden die Personen aus dem Verwandten- und Freundeskreis<br />
zusammengeführt, die den Lebensweg des Künstlers entscheidend mitgeprägt haben. Durch<br />
die gattungsübergreifende Präsentation bietet die Ausstellung die faszinierende Möglichkeit,<br />
Beckmanns Schaffensprozess in nahezu allen Werkphasen von <strong>der</strong> ersten flüchtig<br />
skizzierten Bildidee bis zum vollendeten Gemälde nachvollziehen.<br />
Möglich wurde die Ausstellung durch die Unterstützung von langjährigen Partnern des<br />
<strong>Museum</strong>s – allen voran <strong>der</strong> Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Verbund mit <strong>der</strong> Sparkasse<br />
<strong>Leipzig</strong>, <strong>der</strong> Kulturstiftung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Ernst von Siemens Kunststiftung. „Das<br />
<strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong> ist längjähriger Partner <strong>der</strong> Ostdeutschen<br />
Sparkassenstiftung und <strong>der</strong> Sparkasse <strong>Leipzig</strong>. Es ist uns daher ein große Freude diese<br />
Ausstellung zu Max Beckmann von so internationaler Ausstrahlungskraft zu ermöglichen.<br />
Hier am Geburtsort des Künstlers werden Porträts von Personen wie Max Reger o<strong>der</strong><br />
Fre<strong>der</strong>ick Delius gezeigt, die in persönlicher Verbindung zu Max Beckmann stehen, und dem<br />
Besucher „Von Angesicht zu Angesicht“ die Möglichkeit geben, viel über den Maler<br />
Beckmann, seine Zeit und <strong>Leipzig</strong> zu erfahren“, so Claus Friedrich Holtmann,<br />
Geschäftsführen<strong>der</strong> Präsident des Ostdeutsche Sparkassenverbandes und Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />
Vorstandes <strong>der</strong> Ostdeutschen Sparkassenstiftung, bei <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Ausstellung.<br />
Max Beckmanns Lebenswerk weist eine Vielzahl von Porträttypen auf: Einzel- und<br />
Doppelporträts, Familien- und Gruppenbildnisse aber auch „versteckte“ Bildnisse in den<br />
allegorischen Werken, die sich oft durch dichte Menschenversammlungen auszeichnen und<br />
den Betrachter anhalten, aus dem Beckmann-Œuvre heraus bekannte Gesichter zu<br />
entdecken. Dank <strong>der</strong> wissenschaftlichen Forschung für das im Katalog enthaltene<br />
biographische Lexikon, das rund 240 Personen vorstellt, die Beckmanns Lebensweg auf den<br />
einzelnen Etappen begleitet haben, können zahlreiche Personen auf den Gemälden erstm<strong>als</strong><br />
o<strong>der</strong> neu identifiziert werden.<br />
Von seinen beiden Ehefrauen, Minna Beckmann-Tube, von <strong>der</strong> er sich 1925 scheiden lässt,<br />
und <strong>der</strong> wesentlich jüngeren Mathilde (Quappi) von Kaulbach, die er 1923 in Wien kennen<br />
lernt, gibt es zahlreiche Porträts in Beckmanns Œuvre. Vor allem Quappis Gesicht und<br />
Gestalt for<strong>der</strong>n ihn immer wie<strong>der</strong> heraus. Davon legt nicht nur die Zahl ihrer Porträts in<br />
Gemälden, Zeichnungen und druckgraphischen Blättern Zeugnis ab, son<strong>der</strong>n auch die<br />
Tatsache, dass viele weibliche Figuren in Beckmanns Werk Quappis Züge tragen.<br />
Wie<strong>der</strong>holt zeichnet und malt Beckmann Freunde wie Ugi und dessen Frau Fridel<br />
Battenberg, die zu seinem engsten Kreis in Frankfurt am Main gehören, wo er in den 1920er<br />
Jahren an <strong>der</strong> Städelschule lehrt. Dies sind die Jahre, in denen er seine Position <strong>als</strong> einer<br />
<strong>der</strong> bedeutendsten <strong>bildenden</strong> Künstler Deutschlands festigt und international erfolgreich wird.<br />
Max Beckmann reflektiert in seiner Porträtmalerei ein sehr persönliches Beziehungsgefüge –<br />
zu seiner Familie, seinen Frauen und zu einem großen Freundes- und Bekanntenkreis. Die<br />
Porträts von Künstlerfreunden, Galeristen, Verlegern und Kunsthändlern belegen, wie<br />
vernetzt Beckmann im Kunstbetrieb war.<br />
Erweitert wird die Ausstellung im „Beckmann-Dialog“ mit Werken von Marlene Dumas (geb.<br />
1953 in Kapstadt) und Alex Katz (geb. 1927 in New York). Beide Künstler haben <strong>der</strong><br />
zeitgenössischen Porträtmalerei wichtige Impulse verliehen und nennen Max Beckmann <strong>als</strong><br />
eines ihrer zentralen Vorbil<strong>der</strong>.<br />
�
Durch zwei weitere Beckmann-Ausstellungen im deutschsprachigen Raum – „Beckmann und<br />
Amerika“ im Frankfurter Städel <strong>Museum</strong> (7. Oktober bis 8. Januar 2012) sowie „Max<br />
Beckmann. Die Landschaften“ im Kunstmuseum Basel (4. September 2011 bis 22. Januar<br />
2012) – bietet <strong>der</strong> Herbst 2011 die einmalige Gelegenheit zur umfassenden Begegnung und<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem Schaffen Max Beckmanns.<br />
UNTERSÜTZUNG<br />
Die Ausstellung ist nur möglich durch die großzügige Unterstützung <strong>der</strong> Ostdeutschen<br />
Sparkassenstiftung gemeinsam mit <strong>der</strong> Sparkasse <strong>Leipzig</strong>, <strong>der</strong> Kulturstiftung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, <strong>der</strong><br />
Ernst von Siemens Kunststiftung, <strong>der</strong> För<strong>der</strong>er des <strong>Museum</strong>s <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
e. V., <strong>der</strong> Bürgerstiftung <strong>Leipzig</strong> und des Freundeskreises Max Klinger e. V. Die Enkelin des<br />
Künstlers, Mayen Beckmann, hat die Kuratoren <strong>der</strong> Ausstellung und die Autoren des<br />
biographischen Lexikons von Anfang an unterstützt. Das Königreich <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lande<br />
unterstützt die Präsentation von Marlene Dumas.<br />
KATALOG<br />
Der Katalog zur Ausstellung in <strong>Leipzig</strong> erscheint im Hatje Cantz Verlag, herausgegeben von<br />
Susanne Petri und Hans-Werner Schmidt. Er enthält u. a. Beiträge von Barbara C. Buenger,<br />
Christian Fuhrmeister, Olaf Peters und Uwe M. Schneede sowie ein biographisches Lexikon,<br />
erstellt von Felix Billeter und Christiane Zeiler. Der Katalog mit 400 Seiten und zahlreichen<br />
Abbildungen ist für 39 Euro an <strong>der</strong> <strong>Museum</strong>skasse erhältlich.<br />
ERÖFFNUNG<br />
Freitag, 16. September, 19 Uhr<br />
Es sprechen: Hans-Werner Schmidt/Direktor, Burkhard Jung/Oberbürgermeister <strong>der</strong> Stadt<br />
<strong>Leipzig</strong>, Isabel Pfeiffer-Poensgen/Gener<strong>als</strong>ekretärin <strong>der</strong> Kulturstiftung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, Claus<br />
Friedrich Holtmann/Geschäftsführen<strong>der</strong> Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes<br />
und Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstandes <strong>der</strong> Ostdeutschen Sparkassenstiftung, Mayen Beckmann.<br />
Zugleich eröffnen wir „Barbara Klemm. Künstlerporträts“ (17. September bis 23. November<br />
2011) und „Rosenkranz Kubus X: Imi Knoebel“ (17. September 2011 bis 26. Februar 2012).<br />
BEGLEITPROGRAMM<br />
Unter <strong>der</strong> Überschrift „Beckmann Spezial“ gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm mit<br />
Ausstellungsgesprächen, Lesungen, Vorträgen, einer Podiumsdiskussion, zahlreichen<br />
Führungen und einem umfangreichen museumspädagogischen Angebot (s. Anlage).<br />
Ein Audioguide, realisiert von den För<strong>der</strong>ern des <strong>Museum</strong>s <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
e. V., steht dem Individualbesucher <strong>als</strong> Begleiter zur Verfügung. Für Kin<strong>der</strong> gibt es den<br />
Kin<strong>der</strong>führer „Quappi, Ugi, Butshy“ und das Beckmann-Atelier.<br />
In Korrespondenz zur Beckmann-Präsentation findet in den Kabinetträumen des <strong>Museum</strong>s<br />
eine Ausstellung <strong>der</strong> Frankfurter Fotografin Barbara Klemm mit einer Auswahl von<br />
Künstlerporträts statt (17. September bis 23. November 2011).<br />
EINTRITT/ÖFFNUNGSZEITEN<br />
8 €, ermäßigt 5,50 €<br />
Am zweiten Mittwoch im Monat freier Eintritt. Kin<strong>der</strong> und Jugendliche bis 16 Jahre frei.<br />
Dienstag und Donnerstag bis Sonntag 10-18 Uhr | Mittwoch 12-20 Uhr<br />
Feiertage 10-18 Uhr (auch 3. Oktober, 16. November und 25./26. Dezember 2011)<br />
24. und 31. Dezember 2011 geschlossen<br />
KONTAKT & INFORMATIONEN<br />
<strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong> | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Tel.: 0341.21 69 99 42 | mdbk@leipzig.de<br />
www.max-beckmann.info | www.mdbk.de | www.facebook.com/mdbk.leipzig
P<br />
MAX BECKMANN<br />
1884 Max Carl Friedrich Beckmann kommt am 12. Februar <strong>als</strong> jüngstes von drei Kin<strong>der</strong>n<br />
des Ehepaares Carl Christian Heinrich Beckmann, Getreidegroßhändler und Grundstücksmakler,<br />
und Antoinette Henriette Bertha Beckmann, geborene Dübner, in <strong>Leipzig</strong> zur Welt.<br />
1884–1898 Die Kindheit in <strong>Leipzig</strong> ist durch zahlreiche Wohnungswechsel in <strong>der</strong> rasant<br />
wachsenden Stadt geprägt. 1895, kurz nach dem Umzug <strong>der</strong> Familie nach Braunschweig,<br />
stirbt <strong>der</strong> Vater. Der junge Beckmann besucht Schulen und Internate im pommerschen<br />
Falkenburg, in Braunschweig, Königslutter und Gan<strong>der</strong>sheim. Bereits während dieser Zeit<br />
zeichnet er unentwegt.<br />
1900–1903 Studium an <strong>der</strong> Großherzoglich Sächsischen Kunstschule zu Weimar. Hier<br />
begegnet Beckmann Ugi Battenberg und seiner späteren ersten Ehefrau, Minna Tube.<br />
Beiden wird er in lebenslanger Freundschaft verbunden sein.<br />
1906–1908 Nach dem Tod <strong>der</strong> Mutter malt Beckmann die „Große Sterbeszene“, in <strong>der</strong><br />
sich sein unendlicher Kummer über den Verlust <strong>der</strong> geliebten Mutter spiegelt. Erstmalig<br />
beteiligt er sich an Ausstellungen <strong>der</strong> Berliner Secession, in <strong>der</strong> er im folgenden Jahr Mitglied<br />
wird. Am 21. September 1906 Heirat mit Minna Tube in Berlin. Durch Fürsprache Max<br />
Klingers Verleihung des Villa Romana-Preises des Deutschen Künstlerbundes, <strong>der</strong> mit<br />
einem einjährigen Studienaufenthalt in Florenz verbunden ist. Am 31. August 1908 wird <strong>der</strong><br />
Sohn Peter geboren.<br />
1909–1913 Erste Begegnung mit dem Kunstkritiker und frühen För<strong>der</strong>er Julius Meier-<br />
Graefe. Beckmann lernt den Galeristen I. B. Neumann und den Verleger Reinhard Piper<br />
kennen, mit denen er über Jahre zusammen arbeiten wird. Beim Pariser Herbst-Salon ist<br />
Beckmann mit sechs Gemälden vertreten. 1913 Mitbegrün<strong>der</strong> und Vorstandsmitglied <strong>der</strong><br />
freien Secession Berlin. Anlässlich <strong>der</strong> ersten Einzelausstellung bei Paul Cassirer erscheint<br />
im gleichnamigen Verlag eine erste Beckmann-Monografie von Hans Kaiser.<br />
1914–1917 Nach Kriegsausbruch zunächst freiwilliger Krankenpfleger an <strong>der</strong> Ostfront, ab<br />
Februar 1915 Sanitäter in Flan<strong>der</strong>n. Die Gräuel des Krieges hält Beckmann in zahlreichen<br />
Arbeiten auf Papier fest. Nach einem psychischen Zusammenbruch Versetzung nach<br />
Straßburg und anschließende Beurlaubung. Erst 1917 offizielle Entlassung aus dem<br />
Militärdienst.<br />
1919 Gründungsmitglied <strong>der</strong> Darmstädter Sezession.<br />
1924 Im Frühjahr lernt Beckmann in Wien die 20 Jahre jüngere Musikstudentin Mathilde<br />
von Kaulbach (Quappi) kennen. Im Piper Verlag München erscheint eine umfangreiche<br />
Beckmann-Monografie mit Beiträgen von Curt Glaser, Julius Meier-Graefe, Wilhelm<br />
Fraenger und Wilhelm Hausenstein. Lilly von Schnitzler wird eine För<strong>der</strong>in von Max<br />
Beckmann.<br />
1925 Scheidung von Minna Beckmann-Tube und Hochzeit mit Mathilde in München. Es<br />
beginnt eine äußerst erfolgreiche Zeit in Frankfurt am Main. Beckmann leitet ein<br />
Meisteratelier an <strong>der</strong> Frankfurter Städelschule. Zum Frankfurter Freundeskreis zählen<br />
Heinrich Simon, das Ehepaar Battenberg, Georg und Hanns Swarzenski, Lilly von Schnitzler,<br />
Benno Reifenberg, Käthe von Porada, Theo Garve und Marie-Louise von Motesiczky.<br />
1928 Das bisherige Gesamtwerk wird in <strong>der</strong> Mannheimer Kunsthalle ausgestellt.<br />
Verleihung des Reichsehrenpreises Deutscher Kunst und – für das „Große Stilleben mit<br />
Fernrohr“ (1927) – <strong>der</strong> Goldenen Medaille <strong>der</strong> Stadt Düsseldorf.<br />
1929 Verleihung des großen Ehrenpreises <strong>der</strong> Stadt Frankfurt und des Professorentitels <strong>der</strong><br />
Städelschule. Beckmann bezieht in <strong>der</strong> Rue d’Artois 24 in Paris eine Wohnung.<br />
PRESSE
1930–1932 Das Musée du Jeu de Paume in Paris erwirbt <strong>als</strong> erstes französisches<br />
<strong>Museum</strong> ein Gemälde Beckmanns. Ludwig Justi, Direktor <strong>der</strong> Berliner Nationalgalerie, richtet<br />
im ehemaligen Kronprinzenpalais einen mit zehn Gemälden bestückten Beckmann-Raum<br />
ein, <strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Machtübernahme durch die Nation<strong>als</strong>ozialisten am 30. Januar 1933<br />
geschlossen wird.<br />
1933–1936 Am 15. April Entlassung aus dem Frankfurter Lehramt, erste Werke werden<br />
aus deutschen Museen entfernt und eine geplante Einzelausstellung in Erfurt verboten. Im<br />
Mai zieht Beckmann, begründet durch die politischen Ereignisse und die<br />
Weltwirtschaftskrise, nach Berlin. Sein 50. Geburtstag wird lediglich in den „<strong>Leipzig</strong>er<br />
Neuesten Nachrichten“ öffentlich gewürdigt.<br />
1937 Aus den Sammlungen deutscher Museen werden 28 Gemälde und über 500<br />
Papierarbeiten Beckmanns beschlagnahmt. Das <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
verliert entgültig das „Große Stilleben mit Fernrohr“. Am 19. Juli, einen Tag nach <strong>der</strong><br />
Radioübertragung von Hitlers Rede anlässlich <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> „Großen Deutschen<br />
Kunstausstellung“ in München, Emigration nach Amsterdam. Dort erstes Unterkommen bei<br />
Quappis Schwester Hedda Schoon<strong>der</strong>beek. In <strong>der</strong> Münchner Ausstellung „Entartete Kunst“<br />
werden zehn Gemälde und einige grafische Arbeiten Beckmanns gezeigt.<br />
1938/39 Am 21. Juli 1938 hält Beckmann anlässlich <strong>der</strong> Londoner Ausstellung „Exhibition<br />
of the 20th Century German Art“ – einer Gegenschau zur Ausstellung „Entartete Kunst“ –<br />
seinen berühmten Vortrag „Über meine Malerei“. Beckmann schließt mit Stephan Lackner<br />
einen Vertrag über monatliche Bildkäufe.<br />
1940–1944 Zeitgleich mit dem Einmarsch <strong>der</strong> deutschen Truppen in die Nie<strong>der</strong>lande<br />
verbrennen die Beckmanns ihre ab 1925 geführten Tagebücher. Sohn Peter, <strong>der</strong> <strong>als</strong> Arzt bei<br />
<strong>der</strong> Luftwaffe arbeitet, gelingt es in den folgenden Jahren immer wie<strong>der</strong>, Bil<strong>der</strong> des Vaters<br />
nach Deutschland zu bringen und Gel<strong>der</strong> zu transferieren. Beckmann erkrankt an einer<br />
Lungenentzündung und leidet unter schweren Herzproblemen. Er wird 1944 endgültig für<br />
den Militärdienst dienstuntauglich erklärt.<br />
1945 Alliierte Truppen befreien Amsterdam.<br />
1946/47 Beckmann lehnt Berufungen an die Werkkunstschule Darmstadt, die Münchner<br />
Akademie <strong>der</strong> Bildenden <strong>Künste</strong> und die Berliner Hochschule <strong>der</strong> Bildenden <strong>Künste</strong> ab. Er<br />
entscheidet sich stattdessen für eine vorübergehend vakante Professur an <strong>der</strong> Washington<br />
University School of Art in Saint Louis, Missouri. Mit Günther Frankes umfangreicher<br />
Sammlung, die im Sommer 1946 in <strong>der</strong> Münchner Villa Stuck gezeigt wird, sind erstm<strong>als</strong><br />
wie<strong>der</strong> Arbeiten Beckmanns öffentlich in Deutschland zu sehen.<br />
1948/49 Der Lehrauftrag in Saint Louis wird um ein Jahr verlängert. Beckmann liest seinen<br />
Vortrag „Drei Briefe an eine Malerin“ in Columbia, Boston und Saint Louis. Im City Art<br />
<strong>Museum</strong> Saint Louis wird eine umfassende Beckmann-Retrospektive gezeigt, die<br />
anschließend in sechs weiteren amerikanischen Städten gastiert. Er lernt den Kaufhausbesitzer<br />
und bedeutendsten Beckmann-Sammler Morton D. May kennen. 1949 wird<br />
Beckmann an die Brooklyn <strong>Museum</strong> Art School in New York berufen.<br />
1950 Ehrendoktorwürde <strong>der</strong> Washington University in Saint Louis. Am 27. Dezember<br />
stirbt Max Beckmann in New York auf dem Weg zur Ausstellung „American Painting Today“<br />
an einem Herzschlag.
P<br />
BECKMANN-DIALOG: MARLENE DUMAS UND ALEX KATZ<br />
PRESSE<br />
„ Der 1927 in New York geborene Alex Katz und die 1953 in Kapstadt geborene Marlene<br />
Dumas haben sich beide in ihrem malerischen Œuvre über Jahrzehnte hinweg mit dem<br />
geschichtsträchtigen Thema des Porträts intensiv auseinan<strong>der</strong>gesetzt und innovative<br />
Formlösungen für die zeitgenössische Kunst entwickelt. Auch wenn Katz und Dumas zwei<br />
verschiedenen Künstlergenerationen angehören und über einen jeweils eigenständigen<br />
M<strong>als</strong>til verfügen, verbindet sie ein strukturelles Wesensmerkmal. Es ist die bewusste<br />
Einbindung <strong>der</strong> abendländischen Kunstgeschichte in ihr künstlerisches Schaffen. Neben<br />
zahlreichen Meistern <strong>der</strong> alten Kunst fällt sowohl bei Katz <strong>als</strong> auch bei Dumas für den<br />
Bereich <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Kunst <strong>als</strong> ein wichtiges Vorbild <strong>der</strong> Name Max Beckmann.<br />
Katz schreibt in diesem Zusammenhang: »Max Beckmann lehrte am Brooklyn <strong>Museum</strong>. Ich<br />
fand sein Werk sentimental, nur die Selbstporträts im Smoking gefielen mir. Er hatte ein<br />
großes Geschick, mit dem Stil Zeit und Ort einzufangen. Auch die Gemälde von seiner Frau<br />
fand ich großartig. Ich dachte über sie nach, <strong>als</strong> ich anfing, Figuren zu malen – die Selbstporträts<br />
zum Beispiel. Das waren Gemälde, um die kam man nicht herum.« Aufschlussreich<br />
an diesem Zitat ist, dass Katz die Selbstbildnisse positiv hervorhebt, in denen sich<br />
Beckmann in eleganter Abendgar<strong>der</strong>obe, im Smoking, präsentiert. Für Katz verbindet sich<br />
hier vermutlich <strong>der</strong> von Beckmann seit den 1920er-Jahren entwickelte objektivierte M<strong>als</strong>til<br />
eines weitgehend flächig monochrom gehaltenen Farbauftrags in kongenialer Weise mit dem<br />
souveränen und zugleich indifferenten Auftreten eines Weltbürgers. Die Porträts von Katz<br />
zeichnen sich durch eine verwandte Malweise aus, in <strong>der</strong> die subjektiven Ausdrucksmöglichkeiten<br />
des Künstlers größtenteils unterbunden werden. Damit einhergehend wird das Modell<br />
bis zu einem gewissen Grade entindividualisiert und zu einer geschmackvoll gekleideten<br />
Erscheinung <strong>der</strong> gehobenen Gesellschaftsschicht Amerikas codiert. Um diese Form <strong>der</strong><br />
Porträtentfremdung zu optimieren, komponiert Katz, wie bei den 2003 entstandenen Werken<br />
Tara und Tiffany, in überlebensgroßen, an Plakatwerbung erinnernden Bildformaten.<br />
Hierdurch entstehen Bildnisse, die nicht Intimität son<strong>der</strong>n Distanz zum Betrachter aufbauen.<br />
Im Unterschied zu Katz, für den Beckmann im Bereich <strong>der</strong> Porträtmalerei zweifellos eine<br />
stilistische Instanz darstellt, ist bei Dumas die Beckmann-Rezeption stärker im biografischen<br />
Bereich verankert. Dumas ließ sich aufgrund <strong>der</strong> Rassenpolitik ihres Heimatlandes Südafrika<br />
1976 in den Nie<strong>der</strong>landen nie<strong>der</strong>. In diesem freiwillig gewählten Exil sieht sie eine<br />
Verbindung zu Beckmann, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Flucht vor den Nation<strong>als</strong>ozialisten 1937 nach<br />
Amsterdam emigrierte, wo er bis 1947 lebte. Diese Gemeinsamkeit bildet den Kernpunkt<br />
ihrer Argumentation, warum sie den mit 55.000 Euro dotierten Düsseldorfer Kunstpreis, den<br />
sie 2007 erhielt, <strong>der</strong> Rembrandt-Vereinigung stiftete, die seit 1883 Kunstwerke für öffentliche<br />
Sammlungen in den Nie<strong>der</strong>landen erwirbt. Die einzige von ihr gestellte Bedingung lautete,<br />
dass das Preisgeld <strong>als</strong> Startkapital für die Erwerbung eines Beckmann-Gemäldes verwendet<br />
werden sollte. Diese Vorgabe konnte bereits 2009 erfüllt werden, <strong>als</strong> die Rembrandt-<br />
Vereinigung das 1944 entstandene Gruppenbildnis <strong>der</strong> Familie Lütjens für das <strong>Museum</strong><br />
Boijmans Van Beuningen in Rotterdam erwarb.<br />
Dumas versucht in ihren Bildnissen, das Modell nicht, wie es bei Katz <strong>der</strong> Fall ist, statisch zu<br />
fixieren, son<strong>der</strong>n in expressiven Ausdrucksformen wie<strong>der</strong>zugeben. Es entstehen fließende<br />
Farbübergänge, die die Konturen auflösen und die Arbeitsspuren des Pinsels auf <strong>der</strong><br />
Leinwand sichtbar lassen, um somit den Moment des flüchtigen Augenblicks stärker zu<br />
akzentuieren. Wenn Katz bei Beckmann die klare und umrissbetonte Form sucht, so<br />
orientiert sich Dumas an dessen unruhigem Pinselduktus. Im Unterschied zu Beckmann malt<br />
sie aber häufig nicht nach dem Leben, son<strong>der</strong>n greift auf ihrer Suche nach einprägsamen<br />
Charakterköpfen auf Vorlagen <strong>der</strong> Presse- und Modefotografie aus <strong>der</strong> Populärkultur zurück.
Dieser malerische Zugang wird von Dumas nicht selten dazu benutzt, das Modell in einer<br />
bestimmten Gefühlsregung darzustellen. Es gilt dann primär, einen emotionalisierten<br />
Gesichtsausdruck wie Wut und weniger die Persönlichkeit des Modells zu porträtieren.<br />
Dieser Ansatz, den Dumas beson<strong>der</strong>s in den Bildnissen ihrer Tochter Helena verfolgt, führte<br />
dazu, dass ein Teil ihrer Porträts mit <strong>der</strong> Bildgattung <strong>der</strong> sogenannten Tronie, die ihren<br />
Höhepunkt in <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländischen Malerei des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts erfuhr, in Verbindung<br />
gebracht wird. Bei den Tronies handelt es sich um Gesichtstypen mit einprägsamer<br />
Physiognomie zur Verdeutlichung eines bestimmten Charakters beziehungsweise<br />
Temperaments. Die Persönlichkeit des Modells wird dabei bewusst anonym gehalten. An<br />
diesem Punkt trifft sich Dumas insofern mit Beckmann, <strong>als</strong> dieser von den Quappi-Porträts<br />
ausgehend Charakterköpfe abstrahierte, die er in seine mo<strong>der</strong>nen Historienbil<strong>der</strong> einfügte.<br />
Ein solches Übertragungsverfahren wendet auch Dumas an, wenn sie ihre Tochter <strong>als</strong><br />
unbekleidetes Kleinkind in den Gemälden Father and Daughter und Protection in<br />
Erscheinung treten lässt und zugleich durch die bedeutungsreichen Titel entpersonalisiert.<br />
Dumas, Katz und Beckmann – drei Künstler verschiedener Nationalität und Jahrgänge –<br />
loteten und loten in ihrem Individu<strong>als</strong>til das vielschichtige Menschenbild <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />
Gesellschaft aus. Bei <strong>der</strong> visuellen Umsetzung dieser anspruchsvollen Aufgabe ist ihnen<br />
eine klassische, zutiefst humanistische Herangehensweise gemeinsam. Sie versuchen,<br />
einerseits den Porträtierten in seiner jetzigen, momentanen Erscheinung festzuhalten und<br />
an<strong>der</strong>erseits durch Abstraktionsprozesse die zeitlosen Wesensmerkmale <strong>der</strong> Physiognomie,<br />
die die Grundlage zur Identifizierung des Dargestellten bilden, herauszuarbeiten. So hielt<br />
Beckmann seine beiden Ehefrauen über längere Zeiträume in mehreren Bildnissen fest. Die<br />
Rolle des Künstlers <strong>als</strong> Chronisten nehmen auch Katz, <strong>der</strong> hierfür ebenfalls seine Ehefrau<br />
Ada <strong>als</strong> Modell heranzieht, und Dumas ein, die <strong>als</strong> Langzeitprojekt das Heranwachsen ihrer<br />
Tochter zu einer jungen Frau eindrucksvoll dokumentiert.“<br />
leicht gekürzter Auszug aus dem<br />
Katalogbeitrag von Marcus Andrew Hurttig<br />
MARLENE DUMAS<br />
1953 geboren in Kapstadt, Südafrika | 1972-1975 Studium <strong>der</strong> Bildenden Kunst an <strong>der</strong><br />
Universität Kapstadt | 1976-1978 Postgraduales Studium an <strong>der</strong> Kunstschule Ateliers ’63 in<br />
Haarlem, Nie<strong>der</strong>lande | 1979 Studium am Psychologischen Institut <strong>der</strong> Universität<br />
Amsterdam. Marlene Dumas lebt und arbeitet in Amsterdam und ist international in<br />
Ausstellungen präsent.<br />
www.marlenedumas.nl<br />
ALEX KATZ<br />
1927 geboren in New York | 1946-49 Studium <strong>der</strong> Werbegrafik, Typografie, Design und<br />
Malerei an <strong>der</strong> Cooper Union Art School, New York | 1949-50 Studium an <strong>der</strong> Skowhegan<br />
School of Painting and Sculpture, Skowhegan, Maine | 1994 Einrichtung des „Alex Katz<br />
Visiting Chair in Painting” an <strong>der</strong> Cooper Union Art School.Alex Katz ist in zahlreichen<br />
Gruppen- und Einzelausstellungen international präsent. Er lebt und arbeitet in New York<br />
und Maine.<br />
www.alexkatz.com
P<br />
QUAPPI, UGI, BUTSHY<br />
Unter <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong> beiden Volontärinnen Judith Mayer und Yvonne Wirth hat die<br />
museumspädagogische Abteilung des <strong>Museum</strong>s <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> ein vielgestaltiges<br />
Begleitprogramm zur Ausstellung für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche entwickelt. Zu „Quappi, Ugi,<br />
Butshy“ gehören, neben Angeboten für Kin<strong>der</strong>gärten und Schulen, erstmalig ein umfangreicher<br />
Kin<strong>der</strong>führer durch die Ausstellung und die für alle zugängliche Beckmann-Werkstatt. Hier<br />
werden auch die in <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Beschäftigung mit Max Beckmann entstandenen Werke <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong> ausgestellt.<br />
Beckmann-Werkstatt<br />
Sonntags, 10 bis 15 Uhr (außer 25. Dezember)<br />
Raum für kreatives Arbeiten rund um Max Beckmann und das Thema Porträt für alle ab 10<br />
Jahren. Eintritt bis 16 Jahre frei.<br />
Kunstfenster<br />
Samstags, 10 und 13 Uhr (außer 24. und 31. Dezember)<br />
Kunstbetrachtung und Kreativwerkstatt für Kin<strong>der</strong> von 6 bis 12 Jahre<br />
Unkostenbeitrag: 2 Euro<br />
Ich zeig’s Euch – Kin<strong>der</strong> führen Kin<strong>der</strong><br />
Sonntag, 13. November., 18. Dezember, 22. Januar, jeweils 11 Uhr<br />
Die jungen Guides des Projektes „Ich zeig’s Euch“ erarbeiten sich die Ausstellung und<br />
stellen sie in drei Führungen Kin<strong>der</strong>n und Erwachsenen vor.<br />
Eintritt bis 16 Jahre frei.<br />
Quappi, Ugi, Butshy<br />
Der Begleiter für Kin<strong>der</strong> ab 6 Jahren lädt ein, spielerisch und kreativ die Ausstellung auf<br />
eigene Faust zu erkunden. „Quappi, Ugi, Butshy“ erhalten die Kin<strong>der</strong> an <strong>der</strong> <strong>Museum</strong>skasse<br />
gegen eine Schutzgebühr.<br />
Angebote für Schulen<br />
Für alle Schularten – Grundschulen, Mittelschulen, Gymnasien – gibt es eigens entwickelte,<br />
auf den jeweiligen Lehrplan abgestimmte Veranstaltungen zu Ausstellung.<br />
Für Lehrer, die mit ihren Klassen allein die Ausstellung erkunden wollen, werden in den<br />
ersten Ausstellungswochen Lehrerfortbildungen in Kooperation mit dem Klett-Verlag<br />
angeboten.<br />
PRESSE<br />
Workshop Porträt-Zeichnen<br />
In Kooperation mit dem Klett-Verlag besteht an drei Terminen für Gymnasi<strong>als</strong>chüler die<br />
Möglichkeit, von den Künstlern Kathrin Landa und Johannes Eckhardt einen Einblick in das<br />
künstlerische Porträt-Zeichnen zu erhalten
P<br />
BECKMANN SPEZIAL<br />
Mittwoch, 28. September, 18 Uhr<br />
Beckmann und Amerika | Vortrag von Lynette Roth<br />
Lynette Roth, Kuratorin am Busch-Reisinger <strong>Museum</strong> in Cambridge, Massachusetts, hat für<br />
das Saint Louis Art <strong>Museum</strong> einen Bestandskatalog zu den Werken Beckmanns verfasst.<br />
Ihre jüngsten Forschungsergebnisse zu Beckmanns Aufenthalt in Amerika von 1947 bis<br />
1950 wird sie anhand ausgewählter Werke, die auch in <strong>der</strong> Ausstellung zu sehen sind,<br />
vorstellen.<br />
Sonntag, 9. Oktober, 11 Uhr<br />
Beckmann und <strong>der</strong> Schauspieler Heinrich George<br />
Gespräch mit Jan George und Hans-Werner Schmidt<br />
Jan George ist Fotograf und Dokumentarfilmer. Sein Vater Heinrich George, einer <strong>der</strong><br />
bedeutendsten Schauspieler <strong>der</strong> Weimarer Republik, bestellte 1935 bei Max Beckmann ein<br />
Familienporträt, auf dem Jan George <strong>als</strong> Kind dargestellt ist. Vor diesem Gemälde wird Jan<br />
George <strong>als</strong> Zeitzeuge faszinierende Einblicke in die Entstehung des Gemäldes sowie über<br />
die Arbeitsweise Beckmanns liefern.<br />
Mittwoch, 12. Oktober, 18 Uhr<br />
Beckmann privat | Lesung mit Corinna Harfouch und Wolfgang Krause Zwieback<br />
Corinna Harfouch, über Fernsehproduktionen einem breitem Publikum bekannt, ist eine <strong>der</strong><br />
wichtigsten Bühnenschauspielerinnen in Deutschland – unter an<strong>der</strong>em mit Engagements an<br />
<strong>der</strong> Berliner Schaubühne. Seit längerer Zeit arbeitet sie sehr erfolgreich mit dem Schauspieler<br />
Wolfgang Krause Zwieback künstlerisch zusammen, <strong>der</strong> hinter <strong>der</strong> Bühne auch <strong>als</strong><br />
Regisseur und Autor tätig ist. Beide werden in einem packenden Dialog aus den Tagebüchern<br />
und Briefen Max Beckmanns sowie den Lebenserinnerungen <strong>der</strong> beiden Ehefrauen<br />
vorlesen und dabei intime Einblicke in das Privatleben des Künstlers gewähren.<br />
Sonntag, 13. November, 11 Uhr<br />
Die Beckmann-Ausstellungen in Frankfurt am Main und <strong>Leipzig</strong><br />
Gespräch mit Jutta Schütt und Susanne Petri<br />
Jutta Schütt ist am Städel <strong>Museum</strong> in Frankfurt am Main die Leiterin <strong>der</strong> Graphischen<br />
Sammlung für die Kunst ab 1750. Sie kuratiert die Ausstellung „Beckmann & Amerika“, die<br />
am 7. Oktober im Städel <strong>Museum</strong> eröffnet wird. Susanne Petri ist die Kuratorin <strong>der</strong><br />
Beckmann- Ausstellung im <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong>.<br />
Mittwoch, 23. November, 18 Uhr<br />
Beckmann und die Frauen | Vortrag von Carla Schulz-Hoffmann<br />
PRESSE<br />
Carla Schulz-Hoffmann, stellvertretende Generaldirektorin <strong>der</strong> Bayerischen Staatsgemäldesammlungen<br />
in München, gehört zu den herausragenden Forscherpersönlichkeiten<br />
zur Kunst des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Ihre langjährigen Forschungen zu Max Beckmann, die in<br />
zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen mündeten und die von ihr organisierte<br />
Retrospektive des Künstlers, die 1984 in München und Berlin gezeigt wurde, haben<br />
maßgeblich zu einem neuen Verständnis <strong>der</strong> Kunst Beckmanns geführt.
Mittwoch, 30. November, 18 Uhr<br />
Beckmann und <strong>Leipzig</strong>. Die Ausstellungen 1984, 1990 und 2011<br />
Gespräch mit Dieter Gleisberg und Hans-Werner Schmidt<br />
Dieter Gleisberg war von 1981 bis 1992 Direktor des <strong>Museum</strong>s <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong><br />
<strong>Leipzig</strong>. Dank seiner Initiative wurde <strong>der</strong> 1945 aufgelöste <strong>Leipzig</strong>er Kunstverein <strong>als</strong> Neuer<br />
<strong>Leipzig</strong>er Kunstverein 1990 wie<strong>der</strong>gegründet. 1984 kuratierte Gleisberg die erste wichtige<br />
Beckmann-Ausstellung in <strong>Leipzig</strong>, die zur offiziellen Wie<strong>der</strong>entdeckung und Würdigung des<br />
Künstlers in <strong>der</strong> DDR beitrug.<br />
Sonntag, 11. Dezember, 11 Uhr<br />
Beckmann aus <strong>der</strong> Sicht des Künstlers | Führung mit Hubertus Giebe<br />
Hubertus Giebe studierte in den 1970er Jahren an <strong>der</strong> Hochschule für Bildende <strong>Künste</strong> in<br />
Dresden. Das Studium schloss er 1978 <strong>als</strong> Meisterschüler von Bernhard Heisig in <strong>Leipzig</strong> ab.<br />
1990 war er auf <strong>der</strong> 44. Biennale in Venedig mit Werken im italienischen Pavillon vertreten.<br />
Giebe lebt und arbeitet <strong>als</strong> Maler und Grafiker in Dresden.<br />
Sonntag, 8. Januar, 11 Uhr<br />
Beckmanns Freund und För<strong>der</strong>er: Stephan Lackner<br />
Gespräch mit Peter Lackner und Susanne Petri<br />
Peter Lackner lebt und arbeitet <strong>als</strong> Filmemacher und Theaterregisseur in Santa Barbara<br />
(Kalifornien) und Berlin. Er ist <strong>der</strong> Sohn des Schriftstellers und Komponisten Stephan<br />
Lackner, <strong>der</strong> einer <strong>der</strong> wichtigsten Mäzene Beckmanns seit den 1930er Jahren war.<br />
Hauptwerke in <strong>der</strong> Ausstellung stammen aus dem Besitz <strong>der</strong> Familie. Im Gespräch mit <strong>der</strong><br />
Kuratorin Susanne Petri wird Peter Lackner Einblicke in das Verhältnis seines Vaters zu<br />
Beckmann vermitteln.<br />
Sonntag, 15. Januar, 11 Uhr<br />
Beckmanns Porträtkunst: Identität o<strong>der</strong> Fiktion?<br />
Podiumsdiskussion mit Dr. Felix Billeter, Dr. Christian Fuhrmeister, Prof. Uwe M. Schneede<br />
und weiteren Gästen<br />
Die Kunsthistoriker Felix Billeter, Christian Fuhrmeister und <strong>der</strong> ehemalige Direktor <strong>der</strong><br />
Hamburger Kunsthalle Uwe M. Schneede haben sich in zahlreichen wissenschaftlichen<br />
Arbeiten mit <strong>der</strong> Kunst Beckmanns auseinan<strong>der</strong>gesetzt. Als Autoren sind sie auch im<br />
<strong>Leipzig</strong>er Ausstellungskatalog „Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht“ mit Beiträgen<br />
vertreten. Die Diskussionsrunde will das Kernthema <strong>der</strong> Ausstellung, die Möglichkeiten und<br />
Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Identifizierung <strong>der</strong> dargestellten Personen in Beckmanns Bil<strong>der</strong>n,<br />
kritisch umreißen.<br />
Mittwoch, 18. Januar, 18 Uhr<br />
Beckmann aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Enkelin<br />
Gespräch mit Mayen Beckmann und Hans-Werner Schmidt<br />
Mayen Beckmann ist es zu verdanken, dass das <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong> seit<br />
1998 <strong>als</strong> Dauerleihgabe den Nachlass von Mathilde Q. Beckmann erhielt. Er besteht aus<br />
insgesamt vier Gemälden, drei Bronzeplastiken und 360 Zeichnungen von Max Beckmann.<br />
Dem <strong>Museum</strong> ist Mayen Beckmann freundschaftlich verbunden, was sich auch darin<br />
ausdrückt, dass sie ihr Wissen bei <strong>der</strong> Erstellung des biografischen Lexikons für den<br />
Beckmann-Katalog zur Verfügung stellte.<br />
Max Beckmann<br />
50 Lux – Führungen <strong>der</strong> Graphischen Sammlung<br />
5. Oktober, 18 Uhr: Max Beckmann und die Zeichnung mit Marcus Andrew Hurttig und<br />
Jeannette Stoschek<br />
2. November, 18 Uhr: Beckmann und die Druckgrafik mit Marcus Andrew Hurttig<br />
7. Dezember, 18 Uhr Von <strong>der</strong> Skizze zum Porträt – zur Werkgenese bei Beckmann mit<br />
Marcus Andrew Hurttig und Jeannette Stoschek
Bildnis eines Teppichhändlers 1946<br />
Öl auf Leinwand, 194,5 x 94,5 cm<br />
<strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Quappi in Blau 1926<br />
Öl auf Leinwand, 60,8 × 35,2 cm<br />
Pinakothek <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne, München<br />
´<br />
© VG Bild-Kunst Bonn, 2011<br />
PRESSE<br />
Familienbild 1920<br />
Öl auf Leinwand, 65,1 x 100,9 cm<br />
<strong>Museum</strong> of Mo<strong>der</strong>n Art, New York<br />
Quappi und In<strong>der</strong> 1941<br />
Öl auf Leinwand, 95 × 55,5 cm<br />
<strong>Museum</strong> Folkwang, Essen
Selbstbildnis <strong>als</strong> Clown 1921<br />
Öl auf Leinwand, 100 × 59 cm,<br />
Von <strong>der</strong> Heydt-<strong>Museum</strong> Wuppertal<br />
Frau mit Kerze (Quappi) 1928,<br />
Kreide in Schwarz und Gouache<br />
62,8 × 48,8 cm, Kunstmuseum Basel<br />
´<br />
© VG Bild-Kunst Bonn, 2011<br />
PRESSE<br />
Großes Selbstbildnis 1919<br />
Kaltnadel, 23,7 × 19,7 cm,<br />
<strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>bildenden</strong> <strong>Künste</strong> <strong>Leipzig</strong>
p<br />
Alex Katz: The Black Dress 1960<br />
Öl auf Leinwand<br />
Bayerische Staatsgemäldesammlungen München, Udo<br />
und Anette Brandhorst Stiftung<br />
Marlene Dumas: Girl in Mirror, 2010<br />
Öl auf Leinwand<br />
Studio Dumas, Amsterdam<br />
für Alex Katz © VG Bild-Kunst Bonn, 2011 © Marlene Dumas<br />
PRESSE<br />
Alex Katz: Tara 2003<br />
Öl auf Leinwand<br />
Olbricht Collection<br />
Marlene Dumas: Portrait of Max Beckmann<br />
2011, Öl und Tusche auf Leinwand<br />
Studio Dumas, Amsterdam