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Zwischen Gespenstergeschichten und Ghos - Arnsteiner Patres

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An Pfingsten<br />

trafen sich die Jünger in<br />

Jerusalem <strong>und</strong> erlebten etwas W<strong>und</strong>erbares.<br />

Die Angst war weg! Erst hielten sie sich versteckt,<br />

dann predigten sie. Sie erlebten den Heiligen Geist als<br />

Vom Heiligen Geist zu sprechen, ist schwierig.<br />

Mutmacher. Das Pfingstfest ist eine gute Gelegenheit mit<br />

Man weiß nicht so recht, welche Gedanken<br />

Kindern über den Heiligen Geist zu reden. Beispiele<br />

begeisterungsfähiger Christen – wie Pater Harald durch Kinderköpfe gehen ... Geister? Denken sie<br />

Adler in seiner Gemeinde in Manila – sind an Geistergeschichten, eine Geisterbahn oder Gespenster?<br />

<strong>Ghos</strong>t Busters (Geisterjäger) gibt es in vie-<br />

dabei hilfreich.<br />

len Varianten, spätestens wenn die Kinder in die elektronische<br />

W<strong>und</strong>erwelt des Computers <strong>und</strong> der modernen Medien<br />

eintauchen, von denen insbesondere die Generation der Großeltern in der<br />

Regel nur wenig Ahnung hat. Noch fremder ist vielen Eltern die bizarre Welt<br />

der Schock- <strong>und</strong> Horrorspiele mit allerlei unheimlichen bösen Mächten, die bei<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen nicht nur falsche Vorstellungen, sondern auch psychische<br />

Ängste auslösen können.<br />

Mit Kindern über den Heiligen Geist reden<br />

<strong>Zwischen</strong> <strong>Gespenstergeschichten</strong><br />

Wie also soll man mit Kindern über den<br />

Heiligen Geist reden?<br />

Ich glaube, man muss sich zunächst einmal selbst<br />

Mut machen. Um über den Heiligen Geist zu sprechen,<br />

braucht man keine Theologie im Fernkurs.<br />

Reden sollte man zunächst gar nicht, sondern<br />

etwas Praktisches einüben, <strong>und</strong> ich meine damit<br />

das Kreuzzeichen. Es ist längst nicht selbstverständlich,<br />

dass Kinder dies können. Schauen sie<br />

sich an, wie die Kinder das Kreuzzeichen zu Beginn<br />

eines Gebetes machen. Oft werden sie entdecken,<br />

dass die Bewegungen nicht stimmen <strong>und</strong><br />

auch nicht in Übereinstimmung mit dem Text<br />

sind. Hier gilt: Übung macht den Meister. So beginnen<br />

wir: »Im Namen des Vaters <strong>und</strong> des Sohnes<br />

<strong>und</strong> des Heiligen Geistes«.<br />

Und wer ist eigentlich dieser Geist?<br />

Der Atem Gottes<br />

Das wohl anschaulichste Bild finden Sie im Johannesevangelium<br />

(Joh 20,22). »Nachdem er das gesagt<br />

hatte, hauchte er sie an <strong>und</strong> sprach zu ihnen:<br />

Empfangt den Heiligen Geist!«<br />

Die Bibel vergleicht also den Heiligen Geist mit<br />

dem Atem Gottes. Was Atmen bedeutet, können<br />

Sie einem Kind leicht deutlich machen. Atmen Sie<br />

eine Minute lang laut, <strong>und</strong> lassen Sie das Kind<br />

mitzählen (auch umgekehrt). Halten Sie mit dem<br />

Kind einen Augenblick die Luft an.<br />

Zünden Sie bei etwas älteren Kindern ein Teelicht<br />

an <strong>und</strong> stülpen ein Teeglas darüber. Das Licht verlöscht,<br />

<strong>und</strong> meistens wissen Kinder auch den<br />

Gr<strong>und</strong>: Sauerstoffmangel. Erklären Sie den Kindern,<br />

dass selbst Pflanzen atmen, <strong>und</strong> so wie der<br />

Körper Sauerstoff benötigt, braucht der Glaube an<br />

Gott die Kraft des Heiligen Geistes.<br />

Das Feuer der Liebe<br />

Nach dem Tode Jesu hatten die Jünger viel Angst. Und<br />

selbst nachdem er von den Toten auferstanden war <strong>und</strong><br />

sich ihnen gezeigt hatte, war diese Angst nicht ganz<br />

verschw<strong>und</strong>en.<br />

Am Pfingstfest sandte Gott ihnen den Heiligen Geist.<br />

»Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die<br />

sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.«<br />

(Apg 2,3)<br />

Nachdem die Apostel den Heiligen Geist empfangen hatten,<br />

waren sie Feuer <strong>und</strong> Flamme für Jesus. Sie waren<br />

begeistert, hatten Mut <strong>und</strong> steckten andere mit ihrer<br />

Freude an. Jetzt ist es wichtig, den Kindern zu zeigen,<br />

dass der Heilige Geist auch heute noch Menschen für<br />

4<br />

apostel 2/2012


<strong>und</strong> <strong>Ghos</strong>t Busters<br />

Jesus begeistert. Beispiele begeisterungsfähiger<br />

Christen suchen Sie am besten in der Umgebung des<br />

Kindes: Katechetinnen, Gruppenleiter, Gemeindereferentinnen,<br />

Ordensleute, Priester ... so wie Pater<br />

Harald Adler auf dem obenstehenden Bild inmitten<br />

der Kinderschar seiner Gemeinde auf den Philippinen.<br />

Erzählen Sie von Christen, die sie mögen <strong>und</strong><br />

mit denen sie spannende Dinge erlebt haben. Erinnern<br />

Sie an schöne Gottesdienste, Feste <strong>und</strong> Veranstaltungen.<br />

Berichten Sie den Kindern auch von<br />

Menschen, die beispielhaft gewirkt haben: Pater<br />

Damian De Veuster, die Aussätzigenärztin Ruth<br />

Pfau, die Ärzte ohne Grenzen oder die Jugendlichen,<br />

die beim Roten Kreuz oder den Maltesern freiwillig<br />

mitarbeiten. Der Heilige Geist ist dort, wo Menschen<br />

Gutes tun.<br />

Die unsichtbare Kraft<br />

Für Kinder ist es oft schwer zu verstehen, dass der<br />

Heilige Geist nicht sichtbar ist. Auch hier können Sie<br />

mit Beispielen aus dem Alltag beginnen: Was treibt<br />

ein Segelschiff vorwärts? Es ist der Wind, <strong>und</strong> der ist<br />

eine unsichtbare Kraft. Ähnliche Beispiele sind die<br />

Anziehungskraft eines Magneten, der Strom einer<br />

Batterie oder die verborgenen Kräfte in einem Samenkorn.<br />

Lassen Sie vom Balkon einen Stein fallen<br />

<strong>und</strong> fragen Sie die Kinder, warum der Stein immer<br />

nach unten fällt. Es ist die Erdanziehungskraft, eine<br />

unsichtbare Kraft, die verhindert, dass wir irgendwo<br />

im Weltraum verschwinden.<br />

Natürlich sind das nur Bilder. Aber ich bin der Überzeugung,<br />

dass eine solche Sensibilisierung für die<br />

großen <strong>und</strong> kleinen W<strong>und</strong>er um uns herum das Verständnis<br />

für das Wirken des Heiligen Geistes wecken<br />

kann. Immer wieder erklärt die Bibel große Taten<br />

mit »der Kraft des Geistes« (Apg 1,8).<br />

Flamme <strong>und</strong> Taube<br />

Auf Bildern wird der Heilige Geist gerne in Gestalt<br />

einer Taube dargestellt. Die Darstellung kommt<br />

wohl vom Bericht der Taufe des Herrn, bei der der<br />

»Geist wie eine Taube auf ihn herabkam« (Mk 1,9).<br />

Schon im Alten Testament galten die Tauben als<br />

himmlische Boten. Nach der Sintflut flog eine Taube<br />

mit einem Olivenzweig zur Arche zurück. Damals<br />

wie heute ist sie auch ein Symbol des Friedens. In<br />

vielen Kirchen ist die Taube in allen möglichen<br />

Kunstwerken versteckt. Schicken Sie die Kinder dort<br />

auf Entdeckungstour.<br />

Eine andere beliebte Darstellungsweise ist die Flamme.<br />

Der Heilige Geist entflammt die Begeisterung für<br />

Gott.<br />

Unsere Erklärungsversuche erscheinen uns oft unvollkommen.<br />

Und da es sich um göttliche Mysterien<br />

handelt, können sie auch nur so sein. Doch sollten<br />

wir auch wahrnehmen, dass sich der Glaube aus vielen<br />

einzelnen Erfahrungen <strong>und</strong> Bildern aufbaut <strong>und</strong><br />

dass wir einen Helfer haben: Gottes Heiligen Geist. ■<br />

heinz josef catrein sscc<br />

Ð Gute Geister<br />

sind willkommen,<br />

böse Gespenster nicht!Ð<br />

2/2012 2/2011 1/2011 apostel 5

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