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Abschied von der Versorgungskirche - Arnsteiner Patres

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60800<br />

Apostel<br />

Zeitschrift <strong>der</strong> <strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong> Ausgabe 3/2010<br />

<strong>Abschied</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>Versorgungskirche</strong><br />

Wohin kann die Reise gehen?<br />

Weitere Themen: 90 Jahre Johannes-Gymnasium<br />

Festakt in Lahnstein<br />

inhalt<br />

Mit Kin<strong>der</strong>n über Gott reden:<br />

Das Wun<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schöpfung


2<br />

Titelthema<br />

Pfarrgemeinde in <strong>der</strong> Krise, Teil II<br />

<strong>Abschied</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> Versorgungs-<br />

gemeinde? Ist das Konzept <strong>der</strong><br />

Pfarrei, das auf <strong>der</strong> Zuständigkeit<br />

für eine bestimmte Fläche beruht,<br />

noch zukunftsfähig? Die <strong>Arnsteiner</strong><br />

<strong>Patres</strong> diskutieren über mögliche<br />

Ansätze in <strong>der</strong> Gemeindepastoral.<br />

Seite 5<br />

Familie sscc<br />

90 Jahre Johannes-Gymnasium<br />

in Lahnstein Auch wenn die <strong>Arnsteiner</strong><br />

<strong>Patres</strong> nicht mehr die Verantwortung<br />

für die Schule haben,<br />

fühlen sie sich ihr verbunden.<br />

Seite 18<br />

Impressum<br />

Apostel (ISSN 1611-0765)<br />

Herausgeber: Provinzialat <strong>der</strong> Ordensgemeinschaft <strong>von</strong> den Heiligsten Herzen<br />

Jesu und Mariens (<strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong> e. V.), Johannesstraße 36 A, 56112 Lahnstein,<br />

Tel.: 0 26 21 62 99 15, Fax: 0 26 21 62 99 20, E-Mail: provinzialat@sscc.de,<br />

Internet: www.arnsteiner-patres.de<br />

sscc ist die Abkürzung für die Ordensgemeinschaft <strong>von</strong> den Heiligsten Herzen,<br />

in Deutschland als <strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong> und auch als Picpus (nach <strong>der</strong> Straße<br />

des Mutterhauses in Paris) bekannt.<br />

Redaktion: P. Heinz Josef Catrein sscc (verantwortlich), Kerstin Meinhardt,<br />

Thomas Meinhardt, Susanna Sargenti, P. Ludger Widmaier sscc<br />

Verlag: meinhardt, Magdeburgstraße 11, 65510 Idstein, Tel.: 0 61 26 9 53 63-0,<br />

Fax: 0 61 26 9 53 63-11, E-Mail: info@meinhardt.info,<br />

Internet: www.meinhardt.info<br />

Erscheinungsort: Lahnstein<br />

apostel 3/2010<br />

Zum Geleit 3<br />

<strong>Arnsteiner</strong> Seite 4<br />

Titelthema Teil I 5<br />

Geistlicher<br />

Wegbegleiter 9<br />

Titelthema Teil II 13<br />

Mit Kin<strong>der</strong>n<br />

über Gott reden 16<br />

Familie sscc 19<br />

Nachrichten 18<br />

Apostel <strong>der</strong> Hoffnung<br />

Geistlicher Wegbegleiter für das<br />

kommende Vierteljahr<br />

Seite 9<br />

Mit Kin<strong>der</strong>n über Gott reden<br />

Die Schöpfungsgeschichte ist und<br />

bleibt ein Wun<strong>der</strong> – auch wenn die<br />

Wissenschaft und ihre Erkenntnisse<br />

voranschreiten. Lesen Sie hier, wie<br />

Sie Ihren Kin<strong>der</strong>n – ausgehend <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> biblischen Erzählung – dieses<br />

Wun<strong>der</strong> vermitteln können.<br />

Seite 16<br />

Auflage: 6.100 Exemplare, gedruckt auf 100 % Recyclingpapier<br />

Autoren: P. Heinz Josef Catrein sscc, Lahnstein • Thomas Meinhardt, Idstein<br />

P. Peter Egenolf sscc, Arnstein • Susanna Sargenti, Idstein • P. Wolfgang Jungheim sscc,<br />

Lahnstein<br />

Titel: Wird es in Zukunft möglich sein, die Kirche als Ausdruck <strong>der</strong> katholischen<br />

Gemeinde im Ort zu halten?, iStock<br />

Fotos: S. 4 Verein Pellegrini e. V. • S. 5 Thomas Schnei<strong>der</strong> • S. 6 iStock •<br />

S. 7–8 Susanna Sargenti • S. 9–12 iStock • S. 13–14 Susanna Sargenti • S. 15 Hadwig Müller •<br />

S. 16 Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH • S. 18 Johannes-Gymnasium, Lahnstein •<br />

S. 19 iStock<br />

Alle weiteren Bil<strong>der</strong> stammen aus dem Archiv <strong>der</strong> Ordensgemeinschaft <strong>von</strong> den<br />

Heiligsten Herzen und <strong>der</strong> Firma Meinhardt<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung<br />

<strong>von</strong> Herausgeber und Redaktion wie<strong>der</strong>. Für unaufgefor<strong>der</strong>t eingesandte Manuskripte<br />

und Fotos kann keine Haftung übernommen werden.


zum geleit<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

mit dem Erscheinen dieses Heftes sind <strong>der</strong> Sommer und die Ferienzeit fast zu<br />

Ende. Was bleibt? Für Schulkin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Eltern die Aussicht auf ein neues<br />

Schuljahr, für die Berufstätigen eine neue Runde im Kampf um das tägliche Brot;<br />

für die Rentnerinnen und Rentner das Unbehagen vor Herbst und Winter, den<br />

dunklen und kalten Jahreszeiten, mit ihren Anfor<strong>der</strong>ungen für die mehr o<strong>der</strong><br />

weniger angeschlagene Gesundheit. Vom Schulkind<br />

bis zum Rentner plagt viele <strong>von</strong> uns das Gefühl, dass<br />

die unangenehmen Dinge des Lebens sich wie<strong>der</strong><br />

ungebührend breitmachen: Schularbeiten für die<br />

Kleinen, Terminkalen<strong>der</strong> und Stechuhr für<br />

diejenigen, die sich in den »besten Lebensjahren«<br />

befinden, und für die Älteren das breite Spektrum<br />

zwischen Enkelbetreuung, Haushalt und Hausarzt.<br />

Was ist das für ein Leben? Eine berechtigte Frage,<br />

selbst für einen, <strong>der</strong> so »richtig katholisch« ist.<br />

Atemlos hecheln wir durch unseren Alltag. Wir<br />

stöhnen einerseits über den Stress und meinen<br />

an<strong>der</strong>erseits, nichts mehr wert zu sein, wenn wir nicht mehr im Berufsleben stehen.<br />

Zu viel freie Zeit zu haben, wird oftmals zum Problem, nicht nur für Jugendliche,<br />

die sich langweilen, son<strong>der</strong>n auch für Pensionäre, die glauben, nichts mehr wert zu<br />

sein. Freie Zeit wird dann zur Herausfor<strong>der</strong>ung, <strong>der</strong> wir uns stellen müssen.<br />

Im Lukasevangelium (Lk 10,38–42) finden wir einen Text, <strong>der</strong> auf viele provozierend<br />

wirkt. Jesus ist zu Gast bei Maria und Martha. Maria sitzt zu Füßen des<br />

Herrn, und Martha werkelt alleine in <strong>der</strong> Küche. Sie beklagt sich bei Jesus darüber,<br />

dass sie alles allein machen muss. Doch sie bekommt nicht recht. Der Herr sagt:<br />

»Martha, Martha, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist<br />

notwendig. Maria hat den besseren Teil erwählt«.<br />

Das wirkt wie eine Ohrfeige für die aufopferungsvolle Gastgeberin! Aber vielleicht<br />

wird es nur als Ohrfeige empfunden, weil wir glauben, nichts wert zu sein, wenn<br />

wir nicht rund um die Uhr aktiv sind. Jesus meint vielleicht etwas ganz an<strong>der</strong>es:<br />

»Martha, komm, entspann dich und tu dir auch einmal etwas Gutes! Martha,<br />

das Leben ist mehr als Arbeit!«<br />

Jesus zieht sich immer wie<strong>der</strong> in die Einsamkeit zurück und nimmt seine Jünger<br />

dabei oft mit. Er betet. Er lässt sich zu Festen und Mahlzeiten einladen. Er spricht<br />

mit Menschen. Jesus nimmt sich Zeit! Er will, dass auch wir uns Zeit nehmen.<br />

Dieser »Apostel« will Sie dazu verführen, sich ein bisschen Muße zu gönnen.<br />

Ich hoffe, Sie können die Zeitschrift in Ruhe lesen und dabei für sich selber Gutes<br />

finden.<br />

Mit herzlichen Grüßen,<br />

Ihr<br />

P. Heinz Josef Catrein sscc<br />

3/2010 apostel 3


4<br />

arnsteiner seite<br />

Aus dem Klosterladen<br />

Buchempfehlung<br />

»Deutschland, eine Märchenreise<br />

ist ein schön illustriertes Buch,<br />

das uns durch die bald kommende kommende<br />

dunkle Jahreszeit begleitet.<br />

Während wir lieber lieber gemütlich gemütlich zu Hause<br />

sitzen, entführt uns dieses Buch in die<br />

Regionen Deutschlands mit ihren Märchen,<br />

die <strong>von</strong> Rittern, Nixen, Riesen, Kobolden Kobolden und<br />

an<strong>der</strong>en Märchengestalten handeln.<br />

Karin Jäckel führt außerdem in die die Beson<strong>der</strong>heiten<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Region ein. Ich empfehle Ihnen<br />

dieses Buch zum Vorlesen und selber Lesen für die ganze Familie.«<br />

»Deutschland, eine Märchenreise« <strong>von</strong> Karin Jäckel,<br />

mit Illustrationen <strong>von</strong> Katharina Großmann-Hensel. KeRLE Verlag,<br />

192 Seiten, gebundene Ausgabe für 22 Euro. ISBN 978-3-451-70601-1<br />

Pater Bernhard Bornefeld sscc<br />

apostel 3/2010<br />

Hören über Grenzen<br />

Conceptio per aurem – Hören über Grenzen<br />

– heißt eine Reihe mit acht Veranstaltungen,<br />

die <strong>der</strong> Verein Peregrini e. V. im<br />

Rahmen des rheinland-pfälzischen Kultursommers<br />

2010 im Kloster Arnstein anbietet.<br />

Die sehr unterschiedlichen Veranstaltungen<br />

mit Konzerten, Vorträgen und Exkursionen<br />

Sonntag, am 12. September – Vesper<br />

widmen sich dabei auf vielfältige Weise dem<br />

Moment des Empfangens, wie er im Gesang<br />

Descendit de caelis <strong>der</strong> Weihnachtsmatutin<br />

beschrieben ist: die größte Grenzüberschreitung,<br />

in <strong>der</strong> Maria das Christuskind durch<br />

das Ohr empfängt, Gott Mensch wird.<br />

Hier unser Vorschlag für den Spätsommer:<br />

15.00 Uhr im Pilgersaal des Klosters Arnstein<br />

Eine Stunde Stundenbuch – Einführung in die Bilddarstellung<br />

im Marienoffi zium mit einem Vortrag <strong>von</strong><br />

Diethelm Gresch. Für den musikalischen Rahmen sorgen<br />

Anne Krickeberg, Cello und Inga Behrendt, Cembalo.<br />

17.00 Uhr<br />

Gottesdienst in <strong>der</strong> Klosterkirche Arnstein<br />

»O Gott, komm mir zu Hilfe!«<br />

Lateinische Vesper und Popularmusik – ein Mosaik.<br />

Erleben Sie die Uraufführung <strong>der</strong> Komposition für<br />

Choralschola, Synthesizer und Nyckelharpa <strong>von</strong><br />

Rebecca Schäfer aus Essen.<br />

Mitwirkende:<br />

Anne Krickeberg, Nyckelharpa und die Ökumenische<br />

Choralschola Arnstein-Obernhof unter <strong>der</strong> Leitung <strong>von</strong><br />

Inga Behrendt, gregorianischer Gesang.<br />

weitere informationen zu den veranstaltungen:<br />

www.peregrini-arnstein.de


Es braucht lange, bis alle Wunden verheilen<br />

Jugendliche aus dem Kosovo zu Besuch in Lahnstein<br />

Zehn Jugendliche des Kirchenchores<br />

aus Peje sind <strong>der</strong> Einladung<br />

<strong>der</strong> Pfarrei St. Barbara in<br />

Lahnstein gefolgt und waren mit<br />

ihrer Leiterin 13 Tage bei den <strong>Arnsteiner</strong><br />

<strong>Patres</strong> im »Haus Damian«<br />

zu Gast. Die seit fünf Jahren bestehende<br />

Partnerschaft zwischen<br />

den katholischen Kirchengemeinden<br />

<strong>von</strong> Lahnstein, St. Barbara und St. Martin, sowie<br />

<strong>der</strong> Gemeinde Sankt Katharina in Peje/Kosovo war<br />

auf dem Gelände des Johannes-Gymnasiums zum<br />

Greifen nahe: Völkerverständigung ganz konkret.<br />

Die Jugendlichen aus dem Kosovo sind stolz darauf,<br />

aus einem jetzt unabhängigen Land zu kommen, dem<br />

jüngsten Staat Europas. Sie bemerkten die Unterschiede<br />

zu ihrer Heimat schnell. Nach dem Gottesdienst<br />

in <strong>der</strong> Pfarrkirche St. Barbara, den sie mitgestalteten,<br />

stellten sie erstaunt fest: »Bei euch sind<br />

aber wenig junge Menschen im Gottesdienst!« Im<br />

Kosovo ist die Hälfte <strong>der</strong> Bevölkerung jünger als 25<br />

Jahre, und nicht wenige <strong>der</strong> Teilnehmer haben bis zu<br />

fünf Geschwister. Das Kosovo ist jedoch nicht nur ein<br />

junges, es ist auch ein armes Land mit einer Arbeitslosigkeit<br />

<strong>von</strong> über 40 Prozent.<br />

Bei gemeinsamen Unternehmungen und Arbeitseinsätzen<br />

haben alle neue Erfahrungen gesammelt. »Es<br />

war für mich ein einzigartiger Tag, noch nie hatte ich<br />

Aus <strong>der</strong> Klosterküche<br />

Der Herbst mit seinen typischen Früchten steht vor<br />

<strong>der</strong> Tür. Die Marmeladenzeit ist fast vorbei, aber dieses<br />

beson<strong>der</strong>e Rezept passt gut in die Jahreszeit.<br />

Erni Lelle-Krob (re.) und Mareike Kopiske beim Zubereiten <strong>der</strong><br />

Marmelade im Kloster Lahnstein, die im <strong>Arnsteiner</strong><br />

Klosterladen als Apfel-Kürbis-Fruchtaufstrich angeboten wird.<br />

Guten Appetit<br />

arnsteiner seite<br />

solche Begegnungen mit Behin<strong>der</strong>ten«,<br />

berichtete die 20-jährige<br />

Albina <strong>von</strong> <strong>der</strong> Mitarbeit in <strong>der</strong><br />

Caritas-Werkstatt für Behin<strong>der</strong>te.<br />

»Bei uns haben behin<strong>der</strong>te Menschen<br />

nicht die Möglichkeit, gemeinsam<br />

in Werkstätten Beschäftigung<br />

zu fi nden.« Die Jugendlichen<br />

aus Lahnstein dagegen gewannen<br />

einen Einblick in das, was Krieg bedeutet. Nach dem<br />

Besuch einer Fotoausstellung im Bonner Stadthaus<br />

über die Abschiebung <strong>von</strong> Kosovo-Flüchtlingen diskutierten<br />

die Jugendlichen über diese Zeit. Die Lahnsteiner<br />

gelangten an die Grenzen ihrer Vorstellungskraft,<br />

als die gleichaltrigen Freundinnen und Freunde <strong>von</strong><br />

ihren Erlebnissen und Ängsten während des Kosovokrieges<br />

berichteten. Die sonst so lebenslustigen Gäste<br />

wurden ganz ernst. Es braucht lange, bis alle Wunden<br />

verheilen. Eine schreckliche Zeit, die sie nie mehr erleben<br />

wollen.<br />

Neben dem umfangreichen offi ziellen Programm –<br />

Besuch des Referats Weltkirche im Bischöfl ichen Ordinariat<br />

in Limburg und des Europäischen Parlaments<br />

in Brüssel – gab es für die Jugendlichen viel Gelegenheit<br />

zu Spiel, Spaß, Miteinan<strong>der</strong> und Freundschaft.<br />

Kein Wun<strong>der</strong>, dass am <strong>Abschied</strong>sabend die Tränen<br />

fl ossen …<br />

p. wolfgang jungheim sscc<br />

Apfel-Kürbis-Marmelade<br />

Sie brauchen:<br />

1<br />

■ 1 kg Äpfel<br />

1<br />

■ 750 g geschälter und zerkleinerter Kürbis<br />

■ 1 Vanilleschote<br />

■ 5 g Zitronensäure (als Pulver o<strong>der</strong> entsprechende Menge Saft)<br />

■ 1 kg Gelierzucker 2:1<br />

Zubereitung<br />

Geben Sie die Apfel- und Kürbisstücke in einen großen Kochtopf<br />

und lassen Sie die Früchte weich kochen. Falls Sie es lieber<br />

mögen, pürieren Sie die Früchte. Dann schneiden Sie die<br />

Vanilleschote <strong>der</strong> Länge nach auf und schaben das Mark heraus,<br />

das Sie unterrühren. Geben Sie die Zitronensäure und<br />

den Gelierzucker dazu und lassen Sie die Marmelade unter<br />

Rühren (das ist wichtig!) drei Minuten sprudelnd kochen.<br />

Füllen Sie die Marmelade in frisch gespülte Gläser und verschließen<br />

Sie diese fest.<br />

1 küchenfertig (ohne Schale und Kerngehäuse bzw. Kerne) gewogen 2/2010 apostel 5


<strong>Abschied</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>Versorgungskirche</strong><br />

Wohin kann die Reise gehen?<br />

Liebe Schwestern und Brü<strong>der</strong> aus<br />

nah und fern! Begrüßt so in<br />

wenigen Jahren <strong>der</strong> Priester die<br />

Gläubigen im Sonntagsgottesdienst<br />

in <strong>der</strong> Hauptkirche seiner<br />

Großpfarrei, die sich über ganz<br />

Frankfurt o<strong>der</strong> die halbe Eifel<br />

erstreckt?<br />

Einerseits weniger Gläubige,<br />

weniger Priester, weniger Geld,<br />

kaum noch junge Erwachsene<br />

und sich aufl ösende katholische<br />

Milieus – an<strong>der</strong>erseits zunehmend<br />

Menschen, die auf <strong>der</strong><br />

Suche sind, nach Sinn in ihrem<br />

Leben, nach Gesprächspartnern,<br />

die ihnen auf Augenhöhe<br />

begegnen.<br />

Ist das Konzept <strong>der</strong> Pfarrei, das<br />

auf <strong>der</strong> Zuständigkeit für eine<br />

bestimmte Fläche beruht, noch<br />

angemessen für die pastorale<br />

Situation in Deutschland? Wenn<br />

ja, wie müsste die Pfarrgemeinde<br />

<strong>der</strong> Zukunft aussehen? Wenn<br />

nein, welche an<strong>der</strong>en Ansätze für<br />

eine christliche Gemeinde <strong>der</strong><br />

Zukunft gibt es? Darum geht es<br />

im zweiten Teil (siehe auch<br />

Apostel 2-2010) unseres Gespräches,<br />

das unser Redakteur<br />

Thomas Meinhardt mit einigen<br />

<strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong> geführt hat<br />

und das wir nachfolgend in<br />

Auszügen abdrucken.


■ Wenn Sie könnten, wie Sie wollten: Wie sollte<br />

eine Pastoral <strong>der</strong> Zukunft aussehen?<br />

P. Hans-Ulrich: Wir in Münster versuchen, die Pfarrei<br />

auf eine breitere Basis zu stellen. Es gibt bei uns so viele<br />

Charismen, so viele Begabungen und engagierte Leute.<br />

Wir möchten das allgemeine Priestertum gegenüber<br />

dem geweihten Priestertum stärker in den Vor<strong>der</strong>grund<br />

stellen. Wir sind alle Christen und wir wollen unsere<br />

Gemeinde gemeinsam gestalten. Die Begegnung mit<br />

den Menschen in <strong>der</strong> Gemeinde muss eine Begegnung<br />

auf Augenhöhe sein. Ich als Pfarrer bin da auch gefor<strong>der</strong>t<br />

und verzichte zum Beispiel auf mein Vetorecht in<br />

den Pfarrgemein<strong>der</strong>atssitzungen. Mit Machtstrukturen<br />

ist keine Seelsorge zu betreiben.<br />

P. Wolfgang Nick: Bei uns in <strong>der</strong> Eifel haben wir eine<br />

ganz an<strong>der</strong>e Ausgangssituation. Auch wir müssen <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Versorgungsgemeinde wegkommen, aber ich treffe<br />

auf sehr unterschiedliche Realitäten in meinen vier –<br />

demnächst sechs – Gemeinden. Die Fronleichnamsprozession<br />

etwa: In einem Dorf ist es selbstverständlich,<br />

dass ein Laie die Monstranz trägt,<br />

schon seit Jahren. Im Nachbardorf ist<br />

dies undenkbar … Wir müssen zu<br />

dieser Selbstständigkeit hinführen, das sehe ich wie<br />

P. Hans-Ulrich. Ich erlebe aber auch, dass die Laien<br />

nur ein begrenztes Zeitbudget haben.<br />

P. Heinz Josef: Einfach nur Organisationen größer<br />

machen im Sinne <strong>der</strong> Pastoralen Räume zielt meiner<br />

Meinung nach zu kurz. Auch <strong>der</strong> vermehrte Einsatz<br />

bezahlter Laienseelsorger löst das Problem nicht. Die<br />

Hauptamtlichen machen sehr oft sehr gute und effektive<br />

Arbeit, aber sie schaffen auch ein zusätzliches<br />

Problem. Im Verhältnis zu den unbezahlten Ehrenamtlichen<br />

bilden sie einen neuen Stand und verhin<strong>der</strong>n<br />

freiwilliges Engagement nach dem Motto: »Warum soll<br />

ich freiwillig etwas machen, wofür an<strong>der</strong>e bezahlt werden.«<br />

Ich habe es in Norwegen als einfacher empfunden,<br />

als Priester nur mit Laienmitarbeitern zusammen-<br />

Pater Hans-Ulrich Willms sscc<br />

ist Pfarrer in <strong>der</strong> städtischen<br />

Gemeinde St. Mauritz in<br />

Münster. Er setzt auf das<br />

Engagement in seiner<br />

Gemeinde und begegnet den<br />

Aktiven dort auf Augenhöhe.<br />

Seelsorge <strong>der</strong> Zukunft<br />

Pater Peter Egenolf sscc<br />

ist leiten<strong>der</strong> Pfarrer im<br />

pastoralen Raum Bad Ems/<br />

Nassau, wo er fünf Gemeinden<br />

betreut, die zusammenwachsen<br />

müssen. Wichtig ist<br />

ihm, das Loslassen <strong>von</strong> alten<br />

Strukturen, damit Neues<br />

werden kann.<br />

titelthema<br />

zuarbeiten. Deren Rollen und Aufgaben müssen dann<br />

aber gestärkt und gefestigt werden. Die Priesterrolle<br />

muss auch überdacht werden. Es kann nicht sein, dass<br />

sich beim Priester alles bündelt: die Seelsorge, die Repräsentation,<br />

die Administration und die Jurisdiktion.<br />

Und dass <strong>der</strong> Pfarrer in allem das letzte Wort hat, überlastet<br />

ihn, und es entmutigt und entmündigt die Laienmitarbeiter.<br />

P. Martin: Mir scheint, bei vielen unserer Überlegungen<br />

steht die Kirche und genauer <strong>der</strong><br />

Klerus und dessen Probleme im Zentrum.<br />

Im Evangelium und in <strong>der</strong><br />

Praxis und Verkündigung Jesu steht im Zentrum »das<br />

Reich Gottes und seine Gerechtigkeit«, und alles<br />

an<strong>der</strong>e ist Zugabe. In <strong>der</strong> Ekklesiologie des Zweiten<br />

Vatikanischen Konzils sind wir alle aufgerufen, »den<br />

Glauben unserer Geschwister zu stärken«. Alle werden<br />

wir gefragt: »Wo ist und wie geht es deinem Bru<strong>der</strong>?«<br />

Wir alle sind in <strong>der</strong> Kirche Seelsorgerinnen und Seelsorger.<br />

Wir leben in <strong>der</strong> Kirche längst im Zeitalter <strong>der</strong><br />

Laien, alle großen Bewegungen des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

sind Laienbewegungen. Die Frage ist für mich: Wie<br />

können wir heute in <strong>der</strong> Praxis des Gemeindelebens<br />

und in unserer Verkündigung, die ja <strong>von</strong> dieser Praxis<br />

ausgehen muss, das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit<br />

wie<strong>der</strong> ins Zentrum rücken? Dafür müssen wir<br />

unsere Denkschemen än<strong>der</strong>n, und zwar dahin gehend,<br />

Pater Wolfgang Jungheim sscc<br />

hat eine halbe Priesterstelle<br />

als Pfarrbeauftragter nach<br />

Kanon 517 § 2 des kirchlichen<br />

Gesetzbuchs (CIC) in <strong>der</strong><br />

Gemeinde St. Barbara in<br />

Lahnstein und eine halbe,<br />

<strong>von</strong> den <strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong><br />

finanzierte Stelle in <strong>der</strong><br />

Flüchtlingsarbeit des Rhein-<br />

Lahn-Kreises.<br />

3/2010 apostel 7


8<br />

titelthema<br />

dass wir wegkommen <strong>von</strong> einem »kleruszentrierten«<br />

Kirchenmodell und Gemeinden und Gemeinschaften<br />

bilden, in denen die gegenseitige Fürsorge, die Ehrfurcht,<br />

die Anbetung, die gegenseitige Verantwortung, das Vertrauen<br />

und die praktische Solidarität möglich werden.<br />

Und in solchen Räumen ist je<strong>der</strong> und jede wichtig, hat<br />

jedes Charisma und jedes Dienstamt seinen Platz.<br />

Leitung besteht dann darin, dies zu ermöglichen.<br />

P. Peter: Ich frage mich oft, was denn das Wesentliche<br />

am Glauben und an <strong>der</strong> Kirche ist. Und wünsche mir<br />

mehr Zeit, Energie und Kreativität für das Glaubenszeugnis<br />

und die Diakonie. Wir haben viele sehr engagierte<br />

Leute in den Gemeinden. Das Engagement reicht<br />

aber oft nur für das Notwendigste. O<strong>der</strong> für das, was<br />

die Leute als das Notwendigste erachten: die Kirche zu<br />

erhalten, die Sakristei zu machen, dass <strong>der</strong> Gottesdienst<br />

stattfinden kann, dass Schäden repariert werden, <strong>der</strong><br />

Rasen gemäht und <strong>der</strong> Schaukasten<br />

bestückt ist. Ich weiß, <strong>von</strong><br />

diesen Menschen lebt die Kirche.<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite empfinde ich es als schade, dass<br />

so viel Energie und Engagement in die Bauten und die<br />

Räume fließen. Was auf <strong>der</strong> Strecke zu bleiben droht,<br />

ist, dass wir Rechenschaft geben <strong>von</strong> unserer Hoffnung<br />

– für uns selbst, aber auch nachvollziehbar für<br />

an<strong>der</strong>e. Wir meinen, wenn wir die Kirche im Ort aufrechterhalten,<br />

dann ist das ein ausreichendes Glaubenszeugnis.<br />

Die Gefahr besteht, dass wir um uns selbst<br />

kreisen und Kirche nicht mehr <strong>von</strong> ihrem Auftrag und<br />

den Herausfor<strong>der</strong>ungen her begreifen.<br />

P. Heinz Josef: Wichtig wäre es meines Erachtens zurückzublicken,<br />

was die Ziele des Zweiten Vatikanischen<br />

Konzils waren. Haben wir die lebendige Teilnahme<br />

mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Landessprache erreicht?<br />

O<strong>der</strong> müssen wir weiterdenken? Ich wünschte mir<br />

mehr kreativen Spielraum in <strong>der</strong> Liturgie und es würde<br />

mich auch freuen, wenn an<strong>der</strong>e Gottesdienstformen<br />

die Eucharistiefeier ergänzen. Der an<strong>der</strong>e Aspekt ist,<br />

apostel 3/2010<br />

Pater Heinz Josef Catrein sscc<br />

war 20 Jahre Pfarrer in<br />

Norwegen, wo Kirche über<br />

wenig Strukturen und noch<br />

weniger Geld verfügt.<br />

Jetzt ist er Provinzial <strong>der</strong><br />

<strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong>.<br />

Gemeinde ohne Pfarrer<br />

dass wir mehr Engagement in die Erwachsenen- und<br />

Gemeindekatechese legen sollten, um den Glauben<br />

deutlicher zu vermitteln.<br />

■ Ich möchte eine Perspektivverschiebung anregen:<br />

Wir versuchen oft, Lücken zu füllen. Erst mit den<br />

Priestern, dann mit Hauptamtlichen und, wenn auch<br />

das nicht geht, mit Ehrenamtlichen. Wenn nichts<br />

mehr möglich ist, schließen wir. Wäre es nicht denkbar<br />

– wie wir im letzten Apostel<br />

am Beispiel des Bistums<br />

Poitiers in Frankreich beschrieben<br />

haben –, erst zu schauen, was das Zentrale an<br />

<strong>der</strong> christlichen Gemeinde ist: miteinan<strong>der</strong> feiern,<br />

miteinan<strong>der</strong> Zeugnis geben, sich um die Armen kümmern<br />

… Und im zweiten Schritt zu schauen, wer<br />

möchte eigentlich was einbringen?<br />

P. Peter: Wenn man mit Altem radikal brechen will,<br />

muss man auch bei null anfangen. Der Bischof müsste<br />

Priester und hauptamtliche pastorale Mitarbeiter zurückziehen.<br />

Dann würde die Gemeinde in Bewegung<br />

geraten und nicht bei den alten, eingespielten Erwartungen<br />

verbleiben. Die Kirchenleitung müsste dann<br />

aber auch offen für die Ergebnisse bleiben und akzeptieren,<br />

wenn sich einzelne Gemeinden zu Kirchenbauvereinen<br />

entwickeln!<br />

P. Wolfgang Jungheim: Wenn wir wirklich auf die<br />

Zeichen <strong>der</strong> Zeit, auf neue Herausfor<strong>der</strong>ungen reagieren<br />

wollen, auf die steigende Zahl <strong>von</strong> alten und<br />

kranken Menschen, auf die Bedürfnisse <strong>von</strong> Familien<br />

mit kleinen Kin<strong>der</strong>n; wenn wir uns fragen, wo wir<br />

diesen Menschen eine religiöse, eine spirituelle Hilfe<br />

geben können, dann geraten wir mit unserer Amtskirche<br />

in Konflikt. Es hat sich zwar schon einiges verän<strong>der</strong>t:<br />

Krankenkommunionen <strong>von</strong> Laien sind ein guter<br />

Anfang. Der nächste notwendige Schritt wäre, dass sie<br />

zu den Alten und Kranken hingehen können und dort<br />

mit ihnen Gottesdienst feiern dürfen o<strong>der</strong> dass die<br />

Kommunionhelferin sagen kann: »Feiern wir doch<br />

mal im kleinen Kreis einen Gottesdienst.«<br />

■ Fortsetzung Seite 13


Apostel sein<br />

Spirituelle Impulse <strong>der</strong> <strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong> im Jahr 2010 Heft 3: Einführung und Einheiten für Oktober, November und Dezember<br />

Apostel <strong>der</strong> Hoffnung<br />

Wer sich auf den Spuren Jesu um das Evangelium bemüht,<br />

wird fast zwangsläufi g auch die Erfahrung machen:<br />

Die Mühe bleibt fruchtlos. Die Botschaft kommt<br />

nicht an. Die Wi<strong>der</strong>stände sind stark, o<strong>der</strong> die Gleichgültigkeit<br />

lässt allen Einsatz ins Leere laufen. Den Jüngern<br />

geht es nicht an<strong>der</strong>s als dem Meister.<br />

Jesus vergleicht die Verkündigung des Evangeliums mit<br />

<strong>der</strong> Arbeit des Sämanns: Der größte Teil <strong>der</strong> Saat fällt<br />

auf Felsen o<strong>der</strong> unter die Dornen o<strong>der</strong> wird zertrampelt.<br />

Nur ein kleiner Teil geht auf.<br />

Wie soll man damit umgehen? Schon die Jünger sind<br />

frustriert, reagieren unwillig und werden sogar wütend.<br />

Als man sie in den Ortschaften Samariens nicht<br />

aufnehmen will, fragen sie Jesus: »Herr, sollen wir<br />

befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?«<br />

(Lk 9,54)<br />

Doch da<strong>von</strong> will Jesus nichts wissen. Er kennt die Versuchung<br />

<strong>der</strong> Jünger, reinen Tisch machen zu wollen<br />

und alle zu bestrafen, die sich dem Evangelium wi<strong>der</strong>setzen.<br />

In <strong>der</strong> Tat, auf dem Acker <strong>der</strong> Welt wächst nicht<br />

nur guter Weizen, son<strong>der</strong>n auch viel Unkraut. Aber<br />

Jesus mahnt die Jünger, das Gericht nicht selbst in die<br />

Hand nehmen zu wollen. (Lk, 13,29f.)<br />

Ist es denn wirklich so einfach, zu unterscheiden und<br />

zu entscheiden, wer die Guten sind und wer die Bösen,<br />

wo die entschiedenen und wo die lauen Christen zu<br />

fi nden sind, wer heilig ist und wer gleichgültig? Wer<br />

Geistlicher Wegbegleiter<br />

»Wir rühmen uns unserer Hoffnung<br />

auf die Herrlichkeit Gottes.<br />

Mehr noch, wir rühmen uns unserer<br />

Bedrängnis; denn wir wissen:<br />

Bedrängnis bewirkt Geduld, Geduld aber<br />

Bewährung, Bewährung Hoffnung.<br />

Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen,<br />

denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in<br />

« unsere Herzen durch den Heiligen Geist,<br />

<strong>der</strong> uns gegeben ist. (Röm 5,2–5)<br />

kennt das Herz des Menschen außer Gott? Wenn es<br />

um das Himmelreich geht, sind immer Überraschungen<br />

möglich: »Da werden manche <strong>von</strong> den Ersten die<br />

Letzten sein und manche <strong>von</strong> den Letzten die Ersten.«<br />

(Lk 13,30)<br />

Deshalb sind wir als Apostel immer auch Menschen<br />

<strong>der</strong> Hoffnung. Das ist mehr als billiger Optimismus,<br />

<strong>der</strong> darauf vertraut, dass schon alles irgendwie gut<br />

wird. Christliche Hoffnung rechnet mit den Möglichkeiten<br />

Gottes. Deshalb können wir als Apostel auch<br />

Wi<strong>der</strong>stand, Gleichgültigkeit, Anfeindung und Spott<br />

aushalten.<br />

Wie das gelingen kann? – Dazu wollen die folgenden<br />

Impulse Anregungen geben.<br />

Für Ihren geistlichen Weg wünsche ich Ihnen alles<br />

Gute und Gottes Segen<br />

Ihr<br />

P. Peter Egenolf sscc


Impuls für den Monat Oktober<br />

Gottes Möglichkeiten zeigen sich in den vielen<br />

Fähigkeiten und Talenten, mit denen <strong>der</strong> Heilige Geist<br />

die Apostel Christi begabt hat: musische, praktische,<br />

handwerkliche, technische und wissenschaftliche<br />

Talente; Menschen, die zusammenführen, begeistern,<br />

trösten, erziehen, schreiben, heilen, pfl egen, beraten,<br />

organisieren können ...<br />

Es ist eine wichtige geistliche Übung, die eigene<br />

Begabung zu entdecken und zu entfalten, aber auch<br />

in Demut die eigenen Grenzen zu ertragen. Beides<br />

bewahrt vor Selbstüberfor<strong>der</strong>ung und Resignation.<br />

Ebenso wichtig ist es, die Begabungen und Gaben <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en zu entdecken, zu schätzen und zu för<strong>der</strong>n<br />

sowie ihre Grenzen anzuerkennen. Auch das bewahrt<br />

davor, an<strong>der</strong>e zu überfor<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> zu resignieren.<br />

Der heilige Paulus sagt jedem Einzelnen in <strong>der</strong><br />

Gemeinde: »Strebt nicht über das hinaus, was euch<br />

zukommt, son<strong>der</strong>n strebt danach, besonnen zu sein,<br />

je<strong>der</strong> nach dem Maß des Glaubens, das Gott ihm<br />

zugeteilt hat.« (Röm 12,3)<br />

Reich beschenkt<br />

Schriftbetrachtung<br />

� Ich bitte um ein offenes Ohr und ein offenes Herz.<br />

� Ich betrachte einen Abschnitt aus dem<br />

1. Korintherbrief, in dem Paulus über die verschiedenen<br />

Gaben und Dienste in <strong>der</strong> Gemeinde<br />

spricht: 1 Kor 12 o<strong>der</strong> Röm 12.<br />

� Ich überlege, worin meine Begabungen im Dienst<br />

des Evangeliums liegen.<br />

� Ich gehe in Gedanken die Christen meiner Gemeinde<br />

durch und danke Gott für ihre jeweiligen Gaben.<br />

Gebet<br />

Gott.<br />

Du hast uns verschiedene Gaben geschenkt.<br />

Keinem gabst du alles – und keinem nichts.<br />

Jedem gibst du einen Teil.<br />

Hilf uns, dass wir uns nicht zerstreiten,<br />

son<strong>der</strong>n einan<strong>der</strong> dienen mit dem,<br />

was du einem jeden zum Nutzen aller gibst.<br />

Oktober<br />

Übung<br />

Erntedank <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />

Wir sammeln die »Früchte des Geistes«,<br />

die Gott unserer Gemeinde, unserer Gruppe,<br />

unserer Gemeinschaft schenkt.<br />

Diese Übung kann man nicht alleine machen,<br />

son<strong>der</strong>n nur gemeinsam, zum Beispiel in einer<br />

Gruppe <strong>der</strong> Gemeinde (Bibelkreis, Mitarbeiterkreis,<br />

Pfarrgemein<strong>der</strong>at).<br />

� Jedes Mitglied <strong>der</strong> Gruppe heftet sich ein<br />

Blatt auf den Rücken.<br />

� Dann schreiben alle Mitglie<strong>der</strong> den an<strong>der</strong>en<br />

die Gaben auf das Blatt, die sie beim an<strong>der</strong>en<br />

entdecken und schätzen.<br />

� Am Ende wird alles betrachtet und mit einem<br />

Dankgebet in einen Korb in <strong>der</strong> Mitte gelegt.


In innerer Freiheit<br />

Unsere Hoffnung wird vielfach durch<br />

Enttäuschungen geprüft, die ihre Ursache in<br />

<strong>der</strong> Kirche selbst haben. Zuweilen wird eine<br />

scharfe Grenze gezogen: hier die Kirche, die das<br />

Evangelium verkündet, dort die auf Macht,<br />

Geld, Konsum, sexuelle Lust und Eigennutz<br />

ausgerichtete Welt. Dass diese Art <strong>von</strong> »Welt«<br />

auch in <strong>der</strong> Kirche zu fi nden ist und dass die<br />

Trennlinie <strong>von</strong> Glaube und Unglaube durch<br />

jedes menschliche Herz geht, hat sich allerdings<br />

mittlerweile ebenfalls herumgesprochen. Umso<br />

wichtiger ist es, dass wir uns als Apostel immer<br />

wie<strong>der</strong> auch selbst prüfen: Welche Motive<br />

bestimmen mein Denken, Planen und Tun im<br />

Dienst <strong>der</strong> Verkündigung und <strong>der</strong> Gemeinde?<br />

Geht es mir vorrangig um Gottes Reich o<strong>der</strong> um<br />

eigene Interessen?<br />

Jesus selbst ist dieser Auseinan<strong>der</strong>setzung nicht<br />

ausgewichen. Die Erzählung <strong>von</strong> den Versuch-<br />

November<br />

ungen in <strong>der</strong> Wüste (Mt 4,1–11) bringt auf den<br />

Punkt, was gerade religiöse Menschen bewusst<br />

o<strong>der</strong> unbewusst antreiben kann: Macht über<br />

an<strong>der</strong>e gewinnen, vor an<strong>der</strong>en glänzen, das<br />

Umfeld kontrollieren, sich absichern. Er weiß<br />

also, wo<strong>von</strong> er spricht, wenn er seine Apostel<br />

mahnt: »Euch muss es zuerst um Gottes Reich<br />

gehen und um seine Gerechtigkeit.« Wer sich<br />

<strong>von</strong> den Versuchungen löst, gewinnt Freiheit.<br />

Schriftbetrachtung<br />

� Ich bitte um ein offenes Ohr und ein offenes Herz.<br />

� Ich betrachte die Abschnitte Kapitel 8,27 bis<br />

Kapitel 10,52 im Markusevangelium: Der Weg Jesu<br />

nach Jerusalem ist eine intensive Schulung <strong>der</strong><br />

Apostel in allen wichtigen Lebensbereichen:<br />

Autorität und Macht, Besitz und Reichtum,<br />

Sexualität und Beziehung.<br />

� Ich überlege, was in meiner Macht steht,<br />

was ich besitze und in welchen Beziehungen<br />

ich lebe.<br />

� Ich diskutiere mit Jesus, wie weit ich in diesen<br />

Bereichen frei bin.<br />

Impuls für den Monat November<br />

Gebet<br />

Gott.<br />

Wir fürchten,<br />

wenn wir uns auf dich einlassen,<br />

wird unser Leben noch schwerer;<br />

wenn wir uns für deine Sache mühen,<br />

kommen wir selber zu kurz.<br />

Mach uns frei <strong>von</strong> <strong>der</strong> Angst.<br />

Gib uns Freude an deinem Reich<br />

und lass uns erfahren,<br />

dass dir allein die Zukunft gehört.<br />

Übung<br />

Die Schnur mit den Knoten<br />

� Das Seil, mit dem die Brü<strong>der</strong> des heiligen<br />

Franziskus sich gürten, hat drei Knoten. Sie<br />

stehen für die drei Gelübde: ehelose Keuschheit,<br />

Armut und Gehorsam. Sie werden auch<br />

»evangelische Räte« genannt: Ratschläge,<br />

die Jesus denjenigen gibt, die seine Jünger sein<br />

wollen. »Wenn du es ernst meinst, dann lass<br />

deinen Reichtum los, dann verlass deine<br />

Familie, dann folge mir nach ...«<br />

� Ordensleute leben diese Ratschläge in <strong>der</strong> festen<br />

Form einer Ordensgemeinschaft: in Ehelosigkeit,<br />

in Gütergemeinschaft und in <strong>der</strong> Unterordnung<br />

unter die Oberen.<br />

� In gewisser Weise muss sich aber je<strong>der</strong> Apostel an<br />

diesen drei Ratschlägen orientieren, auch in <strong>der</strong><br />

Ehe und <strong>der</strong> Familie: in <strong>der</strong> Partnerschaft ehrlich,<br />

treu und selbstlos sein, Besitz und Güter mit<br />

an<strong>der</strong>en teilen und den Willen Gottes aufrichtig<br />

und im Dialog mit an<strong>der</strong>en suchen.<br />

� Ich trage eine kleine Schnur bei mir und mache<br />

mir im Laufe des Monats Knoten, wenn ich im<br />

Alltag einmal an diese Ratschläge Jesu denken<br />

muss.


Impuls für den Monat Dezember<br />

Die Apostel Christi sind Menschen <strong>der</strong> Hoffnung.<br />

Das ist etwas an<strong>der</strong>es als Optimismus. Der Optimist<br />

hofft auf dieses o<strong>der</strong> jenes, dass das Wetter besser<br />

wird, dass die Wirtschaft wächst, dass man im Lotto<br />

gewinnt, dass die Operation gut verläuft ... Hoffnung<br />

aber ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut<br />

ausgeht, son<strong>der</strong>n die Gewissheit, dass etwas einen<br />

Sinn hat, egal wie es ausgeht (Vaclav Havel).<br />

In diesem Sinn hofft <strong>der</strong> Apostel, dass alles, was er<br />

sät und wofür er sich müht, seinen Sinn hat und <strong>von</strong><br />

Gott angenommen und vollendet wird, gleich ob die<br />

Früchte in dieser Welt sichtbar werden o<strong>der</strong> nicht.<br />

Wer liebt, erlebt die Liebe als sinnvoll, auch wenn er<br />

dafür leiden muss. So wächst die Hoffnung <strong>der</strong><br />

Apostel aus <strong>der</strong> Liebe zu Jesus und zum Reich<br />

Gottes. »Maranatha« – »Komm, Herr Jesus«.<br />

Die letzten Worte <strong>der</strong> Bibel sind eine inständige<br />

Bitte, mit <strong>der</strong> sich <strong>der</strong> Mensch dem entgegenstreckt,<br />

<strong>der</strong> kommt.<br />

In freudiger Erwartung<br />

»Dein Reich komme«, heißt es im Vaterunser.<br />

Wer so betet, hat auch offene Augen und offene<br />

Ohren für alles, was im Sinne des Reiches Gottes<br />

wächst und gedeiht, in den Herzen <strong>der</strong> Menschen<br />

und in den Gemeinschaften <strong>der</strong> Kirche.<br />

Und Gott sei Dank! Das Reich Gottes hat schon<br />

begonnen. Der kommen wird, ist niemand<br />

an<strong>der</strong>es als <strong>der</strong>, <strong>der</strong> schon gekommen ist im Stall<br />

<strong>von</strong> Betlehem. Das Reich Gottes beginnt in<br />

einem Kind, seine Kraft zeigt sich in <strong>der</strong><br />

Schwäche, und seine Herrlichkeit erkennen die<br />

Armen und Bedrängten.<br />

Dezember<br />

Gebet<br />

In mir ist es fi nster,<br />

aber bei dir ist Licht;<br />

ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht;<br />

ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe;<br />

ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden;<br />

in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist Geduld;<br />

ich verstehe deine Wege nicht,<br />

aber du weißt den rechten Weg für mich<br />

(Dietrich Bonhoeffer)<br />

Schriftbetrachtung<br />

� Ich bitte um ein offenes Ohr und<br />

ein offenes Herz.<br />

� Ich betrachte das Magnifi kat,<br />

den Lobgesang <strong>der</strong> Maria (Lk 1,46–55).<br />

� Ich frage mich, wo ich Hochmütige, Reiche<br />

und Mächtige erlebe und wo ich Hungernden<br />

und Niedrigen begegne.<br />

Übung<br />

Adventskalen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hoffnung<br />

� Ich bereite einen Adventskalen<strong>der</strong> vor, auf<br />

dessen Fel<strong>der</strong>n einfach nur die Dezembertage<br />

<strong>von</strong> 1 bis 24 markiert sind.<br />

� Ich überlege am Ende jedes Tages: Wo habe<br />

ich heute etwas erlebt o<strong>der</strong> gespürt,<br />

was mich als Apostel Christi in meiner<br />

Hoffnung bestärkt hat?<br />

� Das dazu passende Wort, Bild o<strong>der</strong> Symbol<br />

schreibe, male o<strong>der</strong> klebe ich einfach auf<br />

den Adventskalen<strong>der</strong>, <strong>der</strong> so im Laufe <strong>der</strong><br />

Wochen immer bunter wird.<br />

� Am Jahresende kann ich zurückblicken auf<br />

alles, was mich hoffen ließ.


■ Ist die Kirche in Deutschland nicht mittlerweile<br />

in einer Situation, in <strong>der</strong> sie sich grundlegend verän<strong>der</strong>n<br />

muss, um überhaupt die Chance zu haben,<br />

die Menschen mit <strong>der</strong> »Frohen Botschaft« zu erreichen?<br />

Stattdessen erlebe ich häufig Resignation,<br />

Abschottung, Festhalten an überkommenen Strukturen,<br />

Angst ...<br />

P. Peter: Ich glaube, wenn wir den Menschen sagen,<br />

diese Form <strong>von</strong> Kirche, <strong>von</strong> Gemeinde hat ausgedient,<br />

dann bricht für die meisten eine Welt zusammen. Aber<br />

es ist meine Überzeugung, dass wir diese Haltung –<br />

auch im Sinne einer österlichen Spiritualität – relativieren<br />

sollten. Einiges muss sterben, und wir müssen es<br />

sterben lassen. Wenn wir alles festhalten, haben wir<br />

keine Hände mehr frei, um etwas an<strong>der</strong>es in Empfang<br />

zu nehmen. So wie die Reichskirche im Zuge <strong>der</strong> Säkularisierung<br />

untergegangen ist und etwas Neues entstand,<br />

so geht es uns vielleicht auch – wenn wir es<br />

zulassen!<br />

P. Wolfgang Nick: Ich erlebe eine gespaltene Wirklichkeit:<br />

Einerseits gibt es – auch bei jüngeren Menschen<br />

und auch bei jüngeren Priestern – eine Sehnsucht nach<br />

Tradition, nach alten Lie<strong>der</strong>n und konventionellen<br />

Gottesdiensten. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite habe ich die Erfahrung<br />

gemacht, dass wir mit neuen Angeboten auch<br />

Menschen erreichen können, mit denen wir uns sonst<br />

schwer tun. Gerade spirituelle Angebote für Familien<br />

mit kleinen Kin<strong>der</strong>n wie Kin<strong>der</strong>kirche o<strong>der</strong> Familiengottesdienste<br />

sind gefragt. Wenn wir uns da was einfallen<br />

lassen, ist auf einmal die Hälfte <strong>der</strong> Gottesdienstbesucher<br />

nicht im Seniorenalter.<br />

■ Sie sind alle Ordenspriester und als Ordens-<br />

gemeinschaft in beson<strong>der</strong>er Weise den Armen und<br />

Ausgegrenzten verpflichtet. Wie erleben Sie die Haltung<br />

in Ihren Gemeinden gegenüber diesen gesellschaftlichen<br />

Gruppen? Ist Diakonie als Ausdruck<br />

<strong>von</strong> Katholizismus ganzheitlich gelebte Realität,<br />

o<strong>der</strong> bleibt es beim punktuellen Samaritertum?<br />

titelthema fortsetzung <strong>von</strong> seite 8<br />

P. Hans-Ulrich: Ich erlebe bei uns in <strong>der</strong> Pfarrgemeinde<br />

verschiedene Ebenen. Wir haben weltkirchliche Projekte<br />

im afrikanischen Uganda, wo wir regelmäßig<br />

Schulen und Krankenhäuser finanziell unterstützen.<br />

Und wir haben in <strong>der</strong> Gemeinde eine ganz starke Caritas,<br />

die <strong>von</strong> sehr vielen Ehrenamtlichen unterstützt<br />

wird. Diese leben mit wachem Blick in <strong>der</strong> Gemeinde<br />

und versuchen, die oft verschämt vorhandene Armut<br />

aufzuspüren. Ich erlebe auch viel Unterstützung untereinan<strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> Gemeinde. Schwierig bleiben allerdings<br />

Kontakt und Begegnung über Milieugrenzen hinweg.<br />

Wir betreuen in <strong>der</strong> Pfarrgemeinde auch Flüchtlinge,<br />

die unseren Kin<strong>der</strong>garten besuchen. Wir versuchen,<br />

über die Koppelung Kin<strong>der</strong>gartenplatz für die Kin<strong>der</strong><br />

und kostenloser Deutschkurs für die Eltern eine Öffnung<br />

über die Sprache zu erreichen – aber das bleibt<br />

schwierig.<br />

P. Peter: Das erlebe ich in meiner Gemeinde auch.<br />

Wirkliche Begegnung zwischen den Kulturen, den<br />

Menschen mit unterschiedlichen Sprachen ist selten.<br />

Dazu sind die Lebenswelten und Mentalitäten zu verschieden.<br />

In <strong>der</strong> Gemeindearbeit gibt es auch genug<br />

Räume für Engagement, das diesen Blick über den<br />

Tellerrand nicht erzwingt. Das ist schade, aber es ist<br />

Realität.<br />

■ Ich möchte auf die Rolle <strong>der</strong> Ordensgemeinschaft<br />

zurückkommen. Welchen beson<strong>der</strong>en Beitrag können<br />

Sie als Ordenspriester für Ihre Gemeinde leisten?<br />

Und welchen Rückhalt haben Sie persönlich<br />

dadurch?<br />

P. Heinz Josef: Wir verstehen uns nicht als Lückenfüller<br />

für die schrumpfende Gruppe <strong>der</strong> Weltpriester. Als<br />

Ordenspriester können wir eine Bereicherung für die<br />

Gemeinde sein. Die Brü<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ordensgemeinschaft<br />

haben viele Charismen und unterschiedliche Fertigkeiten,<br />

die sie einbringen können. Wir sind eine religiöse<br />

Gemeinschaft, die in <strong>der</strong> Gemeinde wirkt. Als internationale<br />

Ordensgemeinschaft bringen wir sozusagen<br />

3/2010 apostel 13


14<br />

titelthema fortsetzung<br />

auch »die Welt« in die Gemeinde, wenn wir über Projekte<br />

<strong>der</strong> Mitbrü<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n berichten und<br />

Kontakte knüpfen durch gegenseitige Besuche <strong>von</strong><br />

Ordensmitglie<strong>der</strong>n und Laien. Zu guter Letzt haben<br />

Ordensgemeinschaften in Sachen Spiritualität mehr zu<br />

bieten als nur die Sonntagsmesse.<br />

P. Hans-Ulrich: Die Menschen in meiner Gemeinde<br />

sagen immer zu uns: »Ihr seid an<strong>der</strong>s.« Es fällt ihnen<br />

zwar schwer, dieses An<strong>der</strong>ssein zu beschreiben, ich<br />

vermute aber, dass es an unseren an<strong>der</strong>en Umgangsweisen<br />

mit ihnen liegt. Nach<br />

außen wird es daran sichtbar,<br />

dass wir uns nicht mit Herr Pfarrer,<br />

son<strong>der</strong>n mit Pater Ernst und<br />

Pater Hans-Ulrich anreden lassen. Wir leben als Pfarrer<br />

nicht allein im Pfarrhaus, son<strong>der</strong>n in Gemeinschaft.<br />

Diese Gemeinschaft ist offen – auch im örtlichen Sinne:<br />

Die Tür steht offen. Wir lassen die Gemeinde an unserem<br />

Leben teilhaben, auch an unserem spirituellen<br />

Leben, an den Gebetszeiten. Ich empfinde als Ordenspriester<br />

nicht zuletzt auch eine größere Freiheit gegenüber<br />

dem Bischof und bin in meiner Meinungsäußerung<br />

freier als ein Weltpriester.<br />

P. Martin: Ich möchte einhaken beim »Sein«, beim<br />

»An<strong>der</strong>ssein«, <strong>von</strong> dem Hans-Ulrich sprach. Mir<br />

scheint, dass unser Handlungsspielraum als Ordenschristen<br />

immer kleiner wird. Wir können immer weniger<br />

tun, weil wir immer weniger und immer älter<br />

werden. Folglich sollten wir unsere Stärke nicht beim<br />

»Tun« o<strong>der</strong> »Machen« suchen, son<strong>der</strong>n beim »Sein«.<br />

Zum Beispiel beim »An<strong>der</strong>ssein« o<strong>der</strong> vielleicht besser<br />

beim »Sosein«, wie wir das Leben nach dem Evangelium<br />

verstehen und predigen. Unsere Verkündigung<br />

und auch unsere Seelsorge haben ja eine Utopie zur<br />

Grundlage, diese »an<strong>der</strong>e Welt, die möglich ist«, die<br />

das Evangelium das Reich Gottes nennt. Wie sähe es<br />

aus, wenn wir Ordenschristen uns verstärkt auf dieses<br />

»An<strong>der</strong>ssein« konzentrieren? Wir könnten aus unseren<br />

örtlichen, kleinen Gemeinschaften »Labors« o<strong>der</strong><br />

apostel 3/2010<br />

P. Martin Königstein sscc<br />

hat 35 Jahre in Lateinamerika<br />

gelebt, in Süd-Chile und in<br />

Santiago de Chile, wo er vor<br />

allem in <strong>der</strong> Gemeindearbeit<br />

in ländlichem Gebiet, aber<br />

auch in <strong>der</strong> Großstadt tätig<br />

war. Seit Juni 2010 lebt er<br />

wie<strong>der</strong> in Deutschland.<br />

Einiges muss sterben,<br />

damit Neues leben kann<br />

Pater Wolfgang Nick sscc ist<br />

Pfarrer einer Großpfarrei in<br />

<strong>der</strong> Eifel, die 16 Dörfer mit<br />

rund 7.500 Katholiken<br />

umfasst. Die Bereitschaft,<br />

die <strong>Versorgungskirche</strong><br />

aufzugeben, ist dort sehr<br />

unterschiedlich ausgeprägt.<br />

»Werkstätten« machen, in denen wir das Leben, so wie<br />

wir es uns vom Evangelium Jesu her vorstellen, einüben<br />

und ausprobieren. Da könnten die großen Themen im<br />

Kleinen ausprobiert werden: Wie gehen wir miteinan<strong>der</strong><br />

um, wie können wir mit Min<strong>der</strong>heiten leben, wie<br />

können wir mit denen leben, die an<strong>der</strong>s denken, an<strong>der</strong>s<br />

sind als die Mehrheit? Wie können wir nachhaltig<br />

leben, wie können wir im Wohlstand leben, ohne die<br />

zwei Drittel <strong>der</strong> Menschheit zu vergessen, die jeden<br />

Abend mit Hunger ins Bett gehen? Wie können wir in<br />

Sicherheit leben, ohne die großen Teile<br />

<strong>der</strong> Weltbevölkerung zu vergessen, <strong>der</strong>en<br />

Leben ständig bedroht ist <strong>von</strong> Gewalt,<br />

<strong>von</strong> Naturkatastrophen, <strong>von</strong> Hunger<br />

und Armut? Welchen konkreten Beitrag zum Frieden<br />

können wir leisten, wie leben wir in einer säkularisierten<br />

Welt unser »Sein vor Gott«, wie halten wir die Welt<br />

offen für Gott usw.? Darüber haben wir viel gesagt, geschrieben<br />

und gepredigt. Und vielleicht liegt gerade<br />

hier die Falle, in die wir tappen können: Wir reden und<br />

glauben zu wissen, wie an<strong>der</strong>e leben sollten. Versuchen<br />

wir es doch selbst einmal, ganz bescheiden und ohne<br />

uns dabei sehr wichtig zu fühlen! Dann könnten wir<br />

lernen, dass alle Brü<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gemeinschaft wie<strong>der</strong> eine<br />

Mission haben, denn bei diesem Versuch ist je<strong>der</strong> wichtig,<br />

und wir werden nicht in die Versuchung fallen,<br />

zwischen »nützlichen« und »für die Seelsorge nicht<br />

mehr nützlichen« Brü<strong>der</strong>n zu unterscheiden. So gesehen<br />

wären unsere Berufung zum Ordensleben und <strong>der</strong><br />

bescheidene, tägliche Versuch, diese Berufung umzusetzen,<br />

unsere Mission. Nach meinem Dafürhalten<br />

haben wir als Ordenschristen nicht so sehr eine »strukturelle«,<br />

son<strong>der</strong>n eine »charismatische« Autorität in<br />

<strong>der</strong> großen Gemeinschaft <strong>der</strong> Kirche. Unser Ordensleben<br />

als Werkstatt einer »an<strong>der</strong>en Welt, die möglich<br />

ist«, als Einüben des Gottesreiches und Vertrauen, dass<br />

<strong>der</strong> Sauerteig wirksam ist und <strong>der</strong> Same aufgeht! ■<br />

fragen und bearbeitung:<br />

s. sargenti und t. meinhardt


Was ist zu lernen <strong>von</strong> Poitiers?<br />

An dem Prozess <strong>der</strong> Gemeindebildung im französischen<br />

Bistum Poitiers (siehe auch Apostel<br />

2-2010, S. 13) finde ich viel Ermutigendes für uns<br />

hier in Deutschland.<br />

In erster Linie erweisen sich hier Dinge als möglich,<br />

die wir in Deutschland oft für unmöglich<br />

halten. Da ist erstens <strong>der</strong> Aufbau neuer Gemeinden<br />

– ohne das System »Pfarrei« im Blick zu<br />

haben; egal, ob wir an die alte überschaubare<br />

Pfarrei o<strong>der</strong> die neue Riesenpfarrei denken. Da<br />

ist zweitens das Ernstnehmen <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong><br />

Dienstämter sowie <strong>der</strong> Verantwortung aller Getauften<br />

– ohne sich durch die Frage <strong>der</strong> Leitung<br />

in eine Sackgasse führen zu lassen. Da ist drittens<br />

das Vertrauen in einzelne Menschen – ohne<br />

die objektiven Voraussetzungen und Fähig-<br />

keiten, die sie mitbringen, o<strong>der</strong> ihr subjektives<br />

Zutrauen zu sich selber zur Bedingung zu machen.<br />

Das ist viertens das Rufen <strong>von</strong> Menschen<br />

– ohne sich vom Druck zu erfüllen<strong>der</strong><br />

Aufgaben und zu besetzen<strong>der</strong> Lücken bestimmen<br />

zu lassen. Da ist fünftens das Denken <strong>von</strong><br />

den Menschen und nicht <strong>von</strong> den Strukturen<br />

her – ohne deswegen die Frage <strong>der</strong> Institution<br />

über Bord zu werfen.<br />

Ein grundsätzlich an<strong>der</strong>er Blickwinkel<br />

Was wir für unmöglich halten, steckt jedes Mal<br />

in dem durch »ohne« eingeleiteten Satzteil.<br />

Damit es möglich wird, ist ein vielfaches Umdenken<br />

und <strong>Abschied</strong>nehmen notwendig: <strong>Abschied</strong><br />

vor allem <strong>von</strong> <strong>der</strong> Gestalt <strong>der</strong> Kirche, die<br />

ihr das tridentinische Konzil gegeben hat, indem<br />

es Territorien flächendeckend mit einem Netz<br />

<strong>von</strong> Pfarreien überzog, in denen <strong>der</strong> Pfarrer für<br />

die Einrahmung und Ordnung des Lebens seiner<br />

»Pfarrkin<strong>der</strong>« <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wiege bis zur Bahre<br />

Sorge trug. <strong>Abschied</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Gewichtung <strong>der</strong> Verantwortung nach Ämtern –<br />

Weihe ‒ und an<strong>der</strong>en Dienstämtern, Haupt- und<br />

Ehrenamt – bei <strong>der</strong> die Taufe selber, die doch<br />

die Basis aller Ämter ist, am wenigsten dazu<br />

berechtigt, Verantwortung zu übernehmen. <strong>Abschied</strong><br />

<strong>von</strong> dem Verdienstdenken, wonach Vertrauen<br />

durch Fähigkeiten und Leistung erworben<br />

wird, während in Wirklichkeit doch das Umgekehrte<br />

gilt: Erst entgegengebrachtes Vertrauen<br />

befähigt uns zu Leistungen. <strong>Abschied</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Pastoral <strong>der</strong> Aufgabenerfüllung – auch die ge-<br />

titelthema fortsetzung<br />

hört zur mitgebrachten Vorstellung <strong>der</strong> Pfarrei.<br />

<strong>Abschied</strong> schließlich <strong>von</strong> einem Denken in falschen<br />

Gegensätzen: »Nicht <strong>von</strong> den Strukturen<br />

her« heißt nicht »ohne Strukturen«. Im Gegenteil:<br />

Von den Menschen her christliche Gemeinden<br />

bilden, for<strong>der</strong>t gute Regeln und Ordnungen<br />

und eine Institution, damit deutlich wird, dass<br />

alle, sowohl Bischof als auch Priester, Hauptamtliche<br />

und »einfache Getaufte«, nicht ohne<br />

die an<strong>der</strong>en leben.<br />

Loslassen und sterben lassen<br />

Diese fünffache radikale Umorientierung ist<br />

nicht leicht. Das Wichtigste dabei ist aus meiner<br />

Sicht das Loslassen und das Sterbenlassen.<br />

»Sterben lassen« erhält für uns Christen seinen<br />

Sinn aus dem Glauben an die Auferstehung, die<br />

nicht bedeutet, dass das Bekannte, alt Gewohnte<br />

wie<strong>der</strong>ersteht, son<strong>der</strong>n dass Neues wird, <strong>von</strong><br />

dem wir – noch – keine Ahnung haben. Sterben<br />

lassen heißt loslassen, das Zentrum freilassen;<br />

es heißt damit, sich selbst aus <strong>der</strong> Mitte des<br />

Geschehens wegbewegen, ausziehen aus dem<br />

eigenen Haus, in dem wir die Machtposition<br />

besetzen; es heißt deswegen aber keineswegs,<br />

die Hände in den Schoß legen. In diesem Sinn<br />

ist »Vertrauen auf den Heiligen Geist« manches<br />

Mal missverstanden: Wie wenn wir nur den<br />

Dingen ihren Lauf lassen sollten, dann werde es<br />

<strong>der</strong> Geist schon richten. Nein! Denn <strong>der</strong> Geist<br />

kann nur da wirken, wo wir uns ihm öffnen, und<br />

dieses Öffnen ist ein täglich zu leisten<strong>der</strong> Akt<br />

des Loslassens, oft ein schmerzlicher Akt, eine<br />

Arbeit, in <strong>der</strong> wir aktiv verzichten, mit unserem<br />

Wissen, unserer Routine, unserer Tradition<br />

wichtiger zu sein als an<strong>der</strong>e und Einfluss auf<br />

sie zu nehmen.<br />

dr. hadwig müller<br />

Dr. Hadwig Müller ist<br />

Theologin und Psychologin.<br />

Sie bringt ihre Erfahrungen aus<br />

Brasilien sowie aus dem<br />

Bistum Poitiers in Frankreich<br />

ein. Seit einigen Jahren ist sie<br />

bei missio Aachen im Bereich<br />

theologische Grundlagen tätig.<br />

Frau Müller war beim ersten<br />

Teil des Gesprächs mit den<br />

Brü<strong>der</strong>n dabei.<br />

15


16<br />

mit kin<strong>der</strong>n über gott reden<br />

Das hat in alten Zeiten <strong>der</strong> liebe Gott gemacht<br />

Natur erleben mit Kin<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> Nister<br />

Es gibt für uns Erwachsene kaum etwas Schöneres als<br />

mit Kin<strong>der</strong>n die Natur zu entdecken. Das macht Spaß<br />

und ist zudem auch ein Weg, Kin<strong>der</strong>n das Geheimnis<br />

Gottes nahezubringen.<br />

Die richtigen Worte fi nden<br />

Wenn wir die heilige Schrift aufschlagen, fällt auf,<br />

dass hier nicht <strong>von</strong> Natur geredet, son<strong>der</strong>n das Wort<br />

»Schöpfung« gebraucht wird. Das ist ein großer Unterschied<br />

zum heute vorherrschenden Denken, in dem<br />

oft <strong>von</strong> <strong>der</strong> Natur und <strong>der</strong>en Entwicklung gesprochen,<br />

und die Frage nach dem Ursprung ohne Gott erklärt<br />

wird. Wenn wir mit Kin<strong>der</strong>n die Natur entdecken,<br />

können wir den Bezug zu Gott und seiner Schöpfung<br />

wie<strong>der</strong>herzustellen.<br />

Im ersten Kapitel <strong>der</strong> Bibel lesen wir, dass Gott die Welt<br />

in sieben Tagen geschaffen hat. Wir sollten keine Angst<br />

haben, diesen Bericht zum Ausgangspunkt zu machen.<br />

Er ist anschaulich und konkret. Aber man sollte den<br />

Kin<strong>der</strong>n auch <strong>von</strong> Anfang an klar machen: Gott hat die<br />

Welt geschaffen, wir wissen nicht genau wie, aber so<br />

haben die Menschen sich das früher vorgestellt.<br />

apostel 3/2010<br />

Kin<strong>der</strong> erleben die Schöpfung<br />

Ein Spaziergang mit Kin<strong>der</strong>n in die Natur ist immer ein Abenteuer.<br />

Was stellen sie nicht alles an! Sie klettern halsbrecherisch auf einen<br />

Felsen o<strong>der</strong> liegen eine Stunde lang auf dem Bauch an einem Teich<br />

und versuchen Frösche o<strong>der</strong> Kaulquappen zu fangen. Sie streicheln<br />

alles was ein Fell hat und füttern, was Schnabel o<strong>der</strong> Maul aufsperren<br />

kann. Ihre Hosentaschen sind reine biologische Studiensammlungen:<br />

Fe<strong>der</strong>n, Tannenzapfen, Muscheln, Blüten, ja sogar ein<br />

leben<strong>der</strong> Minikrebs o<strong>der</strong> ein verängstigter Frosch.<br />

Die Schöpfung ins Bild bringen<br />

Gerade zu diesem Thema gibt es viele Kin<strong>der</strong>bücher<br />

mit Vorlagen zum Ausmalen o<strong>der</strong> Ausschneiden. Hat<br />

man mehr Zeit, kann man zu größeren Bastelaktionen<br />

übergehen -ideal für einen verregneten Sonntag.<br />

Mit Hilfe <strong>von</strong> selbstklebenden Bastelfolien kann man<br />

ein Fenster des Kin<strong>der</strong>zimmers mit den Motiven <strong>der</strong><br />

Schöpfung gestalten. Mo<strong>der</strong>ne Folien haften ohne<br />

Klebstoff und hinterlassen keinerlei Spuren. Die großen<br />

Themen <strong>der</strong> Schöpfung können so dargestellt<br />

werden: Die Erdkugel zeigt die Trennung <strong>von</strong> Wasser<br />

und Land, um die Erde herum gruppieren wir dann<br />

Sonne, Mond und Sterne und vor allem bei den Sternen<br />

gibt es viele Variationsmöglichkeiten. Dann kommen<br />

Pfl anzen, Blumen und Bäume; Fische und Meerestiere,<br />

Landtiere und Vögel und zuletzt <strong>der</strong> Mensch. Hier<br />

empfehle ich, die Kin<strong>der</strong> ihre Familie darstellen zu<br />

lassen. Eine realistische Darstellung überfor<strong>der</strong>t sie in<br />

<strong>der</strong> Regel, aber ein stilisierter Mann und eine Frau mit<br />

dem Text »Mama und Papa« machen die Sache deutlich,<br />

ebenso die Gestalten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Hier kann man<br />

schon einfl ießen lassen, dass aus <strong>der</strong> Liebe <strong>von</strong> Vater


Unsere Buchempfehlung<br />

zum Thema Schöpfungsgeschichte:<br />

»Von <strong>der</strong> Schöpfung den Kin<strong>der</strong>n erzählt«,<br />

ein Buch <strong>von</strong> Petra Klippel, illustriert <strong>von</strong><br />

Paola Bertolini Grudina, 24 Seiten, 5 Euro.<br />

Das Buch <strong>von</strong> Petra Klippel ist farbenfroh und<br />

detailreich. Es eignet sich zum Anschauen schon<br />

für die kleinen und zum Vorlesen für die etwas<br />

älteren Kin<strong>der</strong>. Verlag Butzon und Bercker,<br />

ISBN: 978-3-7666-1310-3<br />

und Mutter neues Leben entsteht und dass sie so am<br />

Schöpferwerk mitarbeiten.<br />

Einen ähnlichen Effekt erreicht man mit Transparentpapier,<br />

das mit Klebestreifen festgeklebt wird. Mit Hilfe<br />

<strong>von</strong> Tapetenbahnen kann man Wandfriese herstellen.<br />

Man kann die Dinge selbst malen, o<strong>der</strong> aus Malbüchern<br />

ausschneiden und aufkleben. Eine weitere Möglichkeit<br />

besteht darin, Fotos aus Zeitschriften und Kalen<strong>der</strong>n<br />

auszuschneiden o<strong>der</strong> man macht Mosaike. Die »Steinchen«<br />

kann man aus Tonpapier zurechtschneiden o<strong>der</strong><br />

aus selbstkleben<strong>der</strong> Bastelfolie herstellen.<br />

Das Lob <strong>der</strong> Schöpfung singen<br />

Der nächste Schritt ist dann, die Bewun<strong>der</strong>ung für die<br />

Schöpfung zum Dankgebet umzuformen. Wenn die<br />

Kin<strong>der</strong> lange genug im Wald herumgetobt haben, wenn<br />

sie freudestrahlend aus dem Wasser kommen o<strong>der</strong> ein<br />

Fohlen gestreichelt haben kann man auf die Weise<br />

danken: »Lieber Gott, Danke für den Wald. Lieber<br />

Gott, Danke für das warme Wasser. Lieber Gott, danke<br />

für das schöne Pferdchen!«<br />

Wichtig erscheint mir auch, Menschen in dieses Dankgebet<br />

hinein zunehmen. »Lieber Gott, danke für<br />

meine Freunde!« »Lieber Gott, danke für die Anneliese,<br />

die so super gute Spaghetti macht«. »Lieber Gott, danke<br />

für Mama und Papa«.<br />

Kin<strong>der</strong> gestalten ein Folienbild<br />

im Haus Damian in Lahnstein<br />

mit kin<strong>der</strong>n über gott reden<br />

Eine schöne meditative Übung besteht darin, die Hand<br />

auf die Brust zu legen, um den Herzschlag zu fühlen.<br />

Man bewegt dann die Finger im Rhythmus mit dem<br />

Herzschlag und beginnt zu beten »Dan-ke, Dan-ke«.<br />

Dies kann man eine Weile machen, es ist ausgezeichnet,<br />

um ruhig zu werden, zum Beispiel als Einleitung zum<br />

Abendgebet.<br />

Es gibt viele schöne Kin<strong>der</strong>lie<strong>der</strong> zu diesem Thema.<br />

Lassen sie sich <strong>von</strong> den Kin<strong>der</strong>n vorsingen, was sie im<br />

Kin<strong>der</strong>garten, in <strong>der</strong> Grundschule o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>singgruppe<br />

lernen. Eine bekanntes Lied ist auch im<br />

Gotteslob zu fi nden »Erfreue dich Himmel« (GL 259)<br />

o<strong>der</strong> einfach irgendein »Halleluja«. Stimmen sie das<br />

Halleluja <strong>von</strong> Taizé an, wenn sie mit den Kin<strong>der</strong>n laufen.<br />

Am Ende einer Wan<strong>der</strong>ung wird <strong>der</strong> müde Schritt<br />

ein wenig schneller, o<strong>der</strong> es ist die Einstimmung auf<br />

den Besuch <strong>der</strong> Kirche, <strong>der</strong>en Türme plötzlich auftauchen.<br />

p. heinz josef catrein sscc<br />

3/2010 apostel 17


18<br />

jubiläum<br />

90 Jahre Johannes-Gymnasium<br />

Festakt zum 90. Geburtstagsfest am 11. Juni 2010<br />

Von den Anfängen … bis heute …<br />

1920 Als erste »Werke« <strong>der</strong> gerade<br />

»aus <strong>der</strong> Taufe gehobenen«<br />

deutschen Ordensprovinz wurden<br />

das Johanneskloster und das Johannes-Gymnasium<br />

gegründet.<br />

Aus armseligen Anfängen wuchs<br />

eine Missionsschule hervor, die<br />

sehr bald bekannt wurde.<br />

1936 bis 1945 Die Schule wurde<br />

zunächst <strong>von</strong> den Nationalsozialisten<br />

geschlossen, aber nach<br />

Am Herz-Jesu-Fest versammelte sich die Schulgemeinde<br />

zu einem Festgottesdienst, dem <strong>der</strong> Provinzial<br />

P. Heinz Josef Catrein mit P. Alfred Bell und P. Ernst<br />

Karbach vorstanden. Während des Festakts betonten<br />

alle Redner: Das Johannes-Gymnasium will weiterhin als<br />

christliche Schule Maßstäbe für eine gute schulische<br />

und menschliche Ausbildung setzen.<br />

apostel 3/2010<br />

Kriegsende gleich wie<strong>der</strong> eröffnet.<br />

Artilleriebeschuss hatte Zerstörungen<br />

verursacht, Kartoffeln und<br />

Kohlen waren reine Luxusartikel,<br />

aber trotz dieser erbärmlichen Zustände<br />

begann <strong>der</strong> Schulbetrieb<br />

mit 63 Schülern, <strong>von</strong> denen elf<br />

Missionsschüler waren, unmittelbar<br />

darauf. Vor allem Jungen aus<br />

bescheidenen Verhältnissen konnten<br />

sich durch die günstige Pensionszulage<br />

für das Internat den<br />

Besuch des Gymnasiums leisten.<br />

1952 erfolgte die staatliche Anerkennung<br />

bis zur Oberprima, und<br />

1955 verließen die ersten Abiturienten<br />

das Johannes-Gymnasium.<br />

1988 wurden die ersten Mädchen<br />

aufgenommen und 1991 startete<br />

die erste gemischte fünfte Klasse.<br />

1991 erlangte die Schule mit <strong>der</strong><br />

Genehmigung des »Zusätzlichen<br />

Unterrichtsangebotes im Fach<br />

Musik« ein beson<strong>der</strong>es Profi l.<br />

Um eine Attraktion reicher – das<br />

Atrium ist ein überdachtes, nach allen<br />

Seiten offenes Achteck. Es ist als<br />

»grünes Klassenzimmer« geplant, wird<br />

jedoch auch fl eißig als Grillstätte<br />

benutzt. P. Alfred Bell – <strong>der</strong> frühere<br />

Direktor <strong>der</strong> Schule – gab die Anregung<br />

zum Bau, die <strong>von</strong> Schülern und Eltern<br />

kräftig unterstützt wurde: Geld wurde<br />

gesammelt, Arbeitsleistungen, Material<br />

und Maschinen wurden in hohem Maß<br />

unentgeltlich zur Verfügung gestellt.<br />

2006 hat die »St. Hildegard-Schulgesellschaft<br />

mbH« des Bistums<br />

Limburg die Schulträgerschaft<br />

übernommen. Für die deutsche<br />

Provinz <strong>der</strong> Ordensgemeinschaft<br />

<strong>der</strong> Heiligsten Herzen war das<br />

Gymnasium zu einer immer größeren<br />

fi nanziellen und personellen<br />

Belastung geworden. Nach <strong>der</strong> Pensionierung<br />

<strong>von</strong> P. Alfred Bell sah<br />

sich die Ordensgemeinschaft nicht<br />

mehr in <strong>der</strong> Lage, einen neuen Direktor<br />

zu stellen. So ist <strong>der</strong>zeit<br />

P. Ernst Karbach als letzter »<strong>Arnsteiner</strong>«<br />

in <strong>der</strong> Schule tätig und<br />

setzt insbeson<strong>der</strong>e durch seine Jugendpastoral<br />

immer noch starke<br />

Akzente. Auch wenn die deutsche<br />

Provinz keine rechtliche Verantwortung<br />

mehr für die Schule trägt,<br />

so fühlen sich die <strong>Arnsteiner</strong> ihr<br />

doch auf vielerlei Weise verbunden<br />

und pfl egen weiterhin gute Kontakte<br />

mit <strong>der</strong> Schulgemeinschaft.


Apostel<br />

Mai 2009<br />

60800<br />

Zeitschrift <strong>der</strong> <strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong> Son<strong>der</strong>ausgabe<br />

Damian De Veuster sscc<br />

Bru<strong>der</strong> Josef auf <strong>der</strong> Lake sscc<br />

Am Abend des 31. Mai verstarb in Werne Diakon<br />

Br. Josef (Wilhelm) auf <strong>der</strong> Lake. Br. Josef wurde am<br />

18. Februar 1917 in Essen Borbeck geboren und erlernte<br />

den Beruf des technischen Zeichners. 1939<br />

wurde er zur Wehrmacht eingezogen<br />

und erlebte den Krieg in voller Härte.<br />

Nach <strong>der</strong> Entlassung aus amerikanischer<br />

Kriegsgefangenschaft trat er<br />

1948 in das Noviziat in Weibern ein<br />

und legte 1952 seine ewigen Ordensgelübde<br />

ab. Zunächst arbeitete er als Koch und Bäcker,<br />

später fast 20 Jahre als Schulsekretär am Christophorus-Gymnasium<br />

in Werne und am Johannes-<br />

Gymnasium in Lahnstein. Sein Interesse an <strong>der</strong><br />

Theologie führte ihn noch mit über 50 Jahren zum<br />

Studium. Nach seinem Abschluss wurde er am<br />

25. Oktober 1975 zum Diakon geweiht und arbeitete<br />

19 Jahre lang in <strong>der</strong> Pfarrei St. Barbara in Aachen.<br />

Ungezählte Menschen hat er zur letzten Ruhe begleitet<br />

und den Angehörigen Trost gespendet sowie die<br />

Hoffnung des Evangeliums verkündet. Ab 1998 war er<br />

Pensionär, arbeitete aber weiterhin als Archivar in<br />

Aachen und später in Lahnstein. 2008 siedelte er aus<br />

gesundheitlichen Gründen nach Werne über. Br. Josef<br />

war ein Mensch <strong>von</strong> tiefer persönlicher Frömmigkeit<br />

und ausgeprägtem Pflichtbewusstsein. Seine stille<br />

und freundliche Art schenkte ihm viele Freunde und<br />

Bekannte. Bis ins hohe Alter nahm er aktiv am geistlichen<br />

und sozialen Leben <strong>der</strong> Kommunitäten teil. Die<br />

Gebrechen des Alters ertrug er diszipliniert und<br />

geduldig. Br. Josef verstarb nach kurzer Zeit <strong>der</strong><br />

Schwäche friedlich in unserem Haus in Werne.<br />

Ihnen hat die Zeitschrift »Apostel« gefallen?<br />

Sie erscheint viermal jährlich und wird kostenlos abgegeben.<br />

Wenn Sie die Zeitschrift regelmäßig zugesandt bekommen<br />

möchten, dann melden Sie sich bitte bei:<br />

Provinzialat <strong>der</strong> <strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong> e. V.<br />

Johannes-straße 36 A<br />

56112 Lahnstein<br />

60800<br />

Heiligsprechung am 11. Oktober 2009 in Rom<br />

Pater Damian De Veuster sscc<br />

60800<br />

Apostel<br />

Apostel<br />

Zeitschrift <strong>der</strong> <strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong> Ausgabe 2/2009<br />

Pfarrgemeinde in <strong>der</strong> Krise<br />

Themenheft zu Pater Damian De Veuster sscc<br />

• Ordensmann, Missionar und Apostel <strong>der</strong> Aussätzigen<br />

• Leben, Spiritualität und Wirkung<br />

• Menschen auf den Spuren <strong>von</strong> Pater Damian<br />

Sakramentenspende ohne Seelsorge?<br />

Weitere Themen: Pater Joachim Becker sscc<br />

Lehre, Lektüre, Liturgie<br />

• Ordensmann, Missionar und Apostel <strong>der</strong> Aussätzigen<br />

• Leben, Spiritualität und Wirkung<br />

• Menschen auf den Spuren <strong>von</strong> Pater Damian<br />

Apostel<br />

Zeitschrift <strong>der</strong> <strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong> Ausgabe 2/2010<br />

inhalt<br />

Zeitschrift <strong>der</strong> <strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong> Ausgabe 1/2010<br />

AIDS – die Lepra unserer Zeit<br />

Seelsorge mit den Kranken und Ausgegrenzten<br />

Weitere Themen: Pater Ralf Birkenheier sscc<br />

Mit Kin<strong>der</strong>n über Gott reden:<br />

Kirchenbesuche mit Kin<strong>der</strong>n<br />

Mit Kin<strong>der</strong>n über Gott reden:<br />

Pfarrer in einer Großpfarrei Das Wun<strong>der</strong> <strong>der</strong> Auferstehung<br />

inhalt<br />

Falls Sie die Arbeit <strong>der</strong><br />

<strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong> in<br />

Deutschland und weltweit<br />

unterstützen möchten, sind uns<br />

Ihre Spenden willkommen. Sie<br />

können auch über ein För<strong>der</strong>abo<br />

einen Beitrag für die Herausgabe<br />

<strong>der</strong> Zeitschrift leisten:<br />

Bitte überweisen Sie unter Angabe<br />

des Verwendungszweckes »<strong>Arnsteiner</strong><br />

<strong>Patres</strong>« auf das Konto:<br />

<strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong> e. V. ■ Kontonummer 656 120 010 ■<br />

bei <strong>der</strong> Nassauischen Sparkasse Lahnstein (BLZ 510 500 15)<br />

Pater Bernward Piesnack sscc<br />

Am 2. Juli, dem Fest Mariä Heimsuchung, entschlief<br />

im Alten- und Pflegeheim St. Josef in Horchheim<br />

unser Mitbru<strong>der</strong> P. Bernward (Ludwig) Piesnack.<br />

P. Bernward wurde am 7. August 1922 in Berlin geboren.<br />

Nach Kriegsdienst und fünfjähriger<br />

Gefangenschaft bat er 1950 um<br />

die Aufnahme ins Noviziat in Burgbrohl.<br />

Am 5. Mai 1955 weihte er sich<br />

durch die Ordensgelübde in Simpelveld<br />

vollends dem Herrn. Die Priesterweihe<br />

empfing er am 25. Februar 1956 in Aachen. Von<br />

Anfang an war P. Bernward dem Christophorus-<br />

Gymnasium in Werne verbunden, wo er <strong>von</strong> 1957 bis<br />

1977 als Präfekt und Ökonom wirkte. 1977 wurde er<br />

nach Kloster Arnstein versetzt und war dort Ökonom<br />

und Superior <strong>der</strong> Kommunität. 1987 siedelte er in das<br />

Brohltal nach Kempenich über. Dort war er auch nach<br />

seiner Pensionierung lange als Vikar in <strong>der</strong> Pfarrseelsorge<br />

und als Seelsorger im Krankenhaus tätig.<br />

P. Bernward genoss die Sympathie und das Vertrauen<br />

aller Mitbrü<strong>der</strong>. Eine gesunde Frömmigkeit verband<br />

sich bei ihm mit Realismus und dem sprichwörtlichen<br />

Berliner Humor. Den ihm anvertrauten Menschen<br />

war er ein frommer und gewissenhafter Seelsorger.<br />

Ende 2009 machte sich bei ihm eine schwere<br />

Krankheit bemerkbar, die er gelassen und tapfer ertrug.<br />

Er konnte nicht mehr aktiv tätig sein, aber die<br />

Art, in <strong>der</strong> er die Krankheit annahm, war eine letzte<br />

überzeugende Predigt christlichen Lebens und christlicher<br />

Hoffnung. Mitte Juni 2010 zog P. Bernward ins<br />

Alten- und Pflegeheim St. Josef in Horchheim, wo er<br />

nach kurzem Krankenlager friedlich entschlief.<br />

Vorschauausgabe 4/2010<br />

Themenschwerpunkt<br />

In Würde und Gemeinschaft alt werden<br />

Weitere Themen<br />

✹ Geistlicher Wegbegleiter durch den Winter<br />

✹ Mit Kin<strong>der</strong>n über Gott reden:<br />

Advent und Weihnachten<br />

zum gedenken<br />

19


Nicht Ihr habt mich erwählt,<br />

son<strong>der</strong>n ich habe Euch erwählt<br />

(Jo 15,16)<br />

»Mein Primizspruch begleitet mich beständig.<br />

Es tut gut zu wissen, dass nicht alles <strong>von</strong> mir, <strong>von</strong> meinem<br />

Wirken, Schaffen und Können abhängt,<br />

son<strong>der</strong>n dass Gott es ist, <strong>der</strong> ruft, erwählt, bestimmt, schafft<br />

und wirkt – vielleicht auch durch mich.«<br />

P. Ernst Schmitt sscc, Münster<br />

Einer <strong>von</strong> 800 Brü<strong>der</strong>n <strong>der</strong> weltweiten Familie sscc<br />

Unsere Nie<strong>der</strong>lassungen in Deutschland<br />

<strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong><br />

Bohlweg 46 ■ 48147 Münster<br />

Tel.: 02 51 48 25 33 ■ Fax: 02 51 4 82 53 59<br />

E-Mail: Muenster@sscc.de<br />

<strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong><br />

Jesuitenplatz 4 ■ 56068 Koblenz<br />

Tel.: 02 61 9 12 63-0<br />

E-Mail: Koblenz@sscc.de<br />

<strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong>, Provinzialat<br />

Johannesstraße 36 A ■ 56112 Lahnstein<br />

Tel.: 0 26 21 9 68 80 ■ Fax: 0 26 21 96 88 30<br />

E-Mail: Provinzialat@sscc.de<br />

Kloster Arnstein<br />

56379 Obernhof/Lahn<br />

Tel.: 0 26 04 9 70 40 ■ Fax: 0 26 04 16 06<br />

E-Mail: KlosterArnstein@sscc.de<br />

<strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong><br />

Marktstraße 13 ■ 56746 Kempenich<br />

Tel.: 0 26 55 10 84 ■ Fax: 0 26 55 24 18<br />

E-Mail: Brohltal@sscc.de<br />

<strong>Arnsteiner</strong> <strong>Patres</strong><br />

Kardinal-<strong>von</strong>-Galen-Straße 3 ■ 59368 Werne<br />

Tel.: 0 23 89 97 00 ■ Fax: 0 23 89 97 01 11<br />

E-Mail: Werne@sscc.de<br />

Ordensgemeinschaft<br />

<strong>von</strong> den Heiligsten Herzen<br />

Immenstädter Straße 50 ■ 87435 Kempten<br />

Tel.: 08 31 5 12 36 80 ■ Fax: 08 31 51 23 68 19<br />

Nie<strong>der</strong>lassung <strong>der</strong> Deutschen Provinz in Belgien:<br />

Pères des Sacrés Coeurs<br />

Rue de Marchienne, 12 ■ B-6000 Charleroi<br />

Tel.: 00 32 71 32 39 97 ■ Fax: 00 32 71 32 81 78<br />

www.arnsteiner-patres.de

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