GALABAU - K&K Foto Christian Kulpa
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<strong>GALABAU</strong>magazin<br />
SEITE 6<br />
GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU IN ÖSTERREICH<br />
ausreichende Versorgung der gesamten<br />
Pflanzmasse innerhalb der oberen<br />
Horizonte gewährleistet zu sein. Da bei<br />
der organischen Referenz während der<br />
Versuchsdauer eine Sackung um 10 cm<br />
beobachtet werden konnte, ist es möglich,<br />
dass die Bodenluft innerhalb der<br />
unteren Horizonte bei beiden Varianten<br />
unterschiedliche Konzentrationen aufwies<br />
und damit das Wurzelwachstum<br />
beeinflusst wurde.<br />
Daraus wäre zu schlussfolgern, dass die<br />
bessere Bodenluftversorgung zuzüglich<br />
der geschaffenen Anreize durch<br />
eine verminderte Wasser- und Nährstoffversorgung<br />
für eine vermehrte<br />
Wurzelbildung der Versuchspflanzen in<br />
der Variante Rotgrand ® Pflanzsubstrat<br />
verantwortlich ist. Diese Eigenschaften<br />
sind bedeutend für den urbanen Baumstandort,<br />
da ein rasches Auswurzeln aus<br />
dem Ballen in das umliegende Substrat<br />
und darüber hinaus, also ein gleichmäßiges<br />
Erschließen aller Substrathorizonte<br />
angestrebt wird. Durch die dargelegten<br />
Versuchsergebnisse wird deutlich, dass<br />
trotz einer geringeren oberirdischen<br />
Pflanzmasse eine effektivere und gleichmäßigere<br />
Durchwurzelung bei der Variante<br />
Rotgrand ® Pflanzsubstrat stattgefunden<br />
hat.<br />
Die Wasserversorgung ist in der Praxis<br />
ein Kostenfaktor und gleichzeitig<br />
bedeutend für die Etablierung der Gehölze<br />
am neuen Standort. Daher wurde<br />
überprüft, ob eine Optimierung des<br />
Anwachsprozesses durch die Technik<br />
der Wassergaben während der Pflege<br />
möglich ist. Hierfür wurden zwei unterschiedliche<br />
Bewässerungsstrategien<br />
überprüft: konventionelle Gießverfahren<br />
und eine mobile Tröpfchenbewässerung.<br />
Es zeigte sich, dass bei der mobilen<br />
Tröpfchenbewässerung vor allem durch<br />
eine verlangsamte Infiltrationsgeschwindigkeit<br />
eine intensivere Durchfeuchtung<br />
des Substrates gewährleistet wird und<br />
somit auch mehr pflanzenverfügbares<br />
Wasser vorhanden ist. Je länger der<br />
Zeitraum der Wasservolumenabgabe<br />
in das Substrat andauert, desto effektiver<br />
ist scheinbar der Prozess. Prinzipiell<br />
wird bei der markttauglichen Variante<br />
der mobilen Tröpfchenbewässerung ein<br />
Wasservolumen in eine Wassertasche<br />
gefüllt, die um den Hochstamm fixiert<br />
ist (Abb. 6). Der Boden der Wassertasche<br />
ist perforiert und lässt somit das<br />
Wasservolumen kontinuierlich in das<br />
Substrat bzw. Erdreich entweichen. Die<br />
mobile Tröpfchenbewässerung ist eine<br />
gute Alternative zur herkömmlichen<br />
Schlauchbewässerung. Neben der effizienteren<br />
Wasserversorgung ermöglicht<br />
sie ein Ausbringen der Gesamtmenge<br />
ohne den üblichen Wasserverlust (oberirdischer<br />
Abfluss). Zusätzlich ist durch<br />
das vorgegebene Fassungsvermögen<br />
der Wassertasche eine punktgenaue<br />
Dosierung des Wassers möglich.<br />
Die einzige Problematik für die breite<br />
Verwendung im urbanen Raum stellen<br />
die Anschaffungskosten der Systeme<br />
und die damit verbundenen Bedenken<br />
vor Vandalismus und Diebstahl<br />
dar. Durch die noch recht junge Markteinführung<br />
im deutschen Raum lassen<br />
sich an dieser Stelle diesbezüglich keine<br />
inländischen Langzeitaussagen machen.<br />
Die langjährige Nutzung im Ausland,<br />
beispielsweise in den USA oder in Dänemark,<br />
bestätigen diese Vorbehalte<br />
jedoch nicht.<br />
BAUMSCHEIBENBEGRÜNUNG UND<br />
MODERNE BAUMSUBSTRATE<br />
Der Bewuchs von Baumscheiben wird<br />
kritisch und kontrovers diskutiert. Während<br />
Unterpflanzungen mit Stauden<br />
als Bestandteil von integrierten Pflanzenschutzkonzepten<br />
gesehen werden<br />
Abbildung 6: Standardmäßiger<br />
Einsatz der mobilen Tröpfchenbewässerung<br />
in Kopenhagen