projekte_integration 44 DIE KULTUR- DOLMETSCHER Die internationale Migration nimmt zu – und mit ihr die kulturelle Vielfalt der <strong>Umwelt</strong>, in der wir uns bewegen. Im Arbeitsumfeld helfen „Kulturmittler“ wie Seyahn Savas und Peter Trube als eine Art Übersetzer beim Umgang mit Unterschieden. TK Magazin | 1 | 2008 | Januar
Wer beim Stichwort Globalisierung an Unternehmen denkt, die weltweit Märkte erobern und über Grenzen hinweg fusionieren, an Manager, die in Firmenjets um die Welt düsen, oder an Containerschiffe, die Waren rund um den Globus transportieren, der liegt zwar nicht falsch. Doch die Globalisierung hat auch ein anderes Gesicht. In Duisburg trägt sie Namen wie Ali Güzel, Hennes Urban, Xhevat Busatovic, Annegret Finke, Hassan Sahin, Uwe Gaertner, Peter Trube, Seyhan Savas. Diese Mitarbeiter von <strong>ThyssenKrupp</strong> Steel stehen schon mit ihrem Namen für kulturelle Vielfalt. Vor allem aber ist es ihre Arbeit als „Kulturmittler“ im Stahlwerk in Duisburg-Hamborn, die deutlich macht, dass die Globalisierung unsere gesellschaftliche <strong>Umwelt</strong> verändert – und zeigt, wie man Wege finden kann, um damit umzugehen und so die Vielfalt als Bereicherung zu verstehen und zu nutzen. Vom Auswanderungskontinent zum Einwanderungsziel Dass man sich am Arbeitsplatz mit interkulturellen Konflikten beschäftigt, ist für Deutschland – und viele andere europäische Länder – vergleichsweise neu. Schließlich war Europa von 1750 bis ungefähr 1960 ein Auswanderungskontinent, den rund 70 Millionen seiner Bewohner verließen, um anderswo ihr Glück zu suchen. Doch während der vergangenen 50 Jahre sind alle Länder Westeuropas zu Einwanderungszielen geworden, sogar einst „klassische“ Auswanderungsländer wie Irland oder Spanien. In Deutschland begann die Zeit der Einwanderung in größerem Maßstab Mitte des vergangenen Jahrhunderts: Die Bundesregierung schloss 1955 ein erstes Abkommen über die Abwerbung italienischer Arbeitskräfte. Seither fanden Millionen Menschen ihren Platz in deutschen Betrieben. Als sogenannte „Gastarbeiter“ verdienten Italiener, Spanier, Griechen, Türken Geld für die Verwandten daheim und richteten sich – ebenso wie die deutsche Gesellschaft – zunächst auf einen vorübergehenden Aufenthalt ein. Doch nach und nach wurde klar, dass die Einwanderer bleiben würden: Familienmitglieder zogen nach, die alte Heimat wurde nur noch in den Ferien besucht. „Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen“, wie es der Schweizer Schriftsteller Max Frisch einmal auf den Punkt brachte. Aus den „Gastarbeitern“ wurden Bürger des Landes, mit den Jahren veränderte sich das Gesicht der Gesellschaft, veränderten sich auch Gewohnheiten, denn ihre Kultur hatten die Einwanderer nicht an der Grenze abgegeben. Ungewollte Konflikte Das ging und geht im alltäglichen Zusammenleben und Zusammenarbeiten nicht ohne Konflikte ab. „Anlass dafür sind häufig ganz simple Dinge“, erzählt Seyhan Savas. Die Betriebsrätin ist eine von 70 Kulturmittlern im Stahlwerk Duisburg-Hamborn. „Ein 3 TK Magazin | 1 | 2008 | Januar
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