Umgang mit Heterogenität - Elsa-Brändström-Gymnasium
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Falsche SchülerInnen gibt es nicht!<br />
<strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Heterogenität</strong><br />
(als Antwort auf PISA)<br />
19. Februar 2005<br />
Dr. Erika Risse<br />
<strong>Elsa</strong>-<strong>Brändström</strong>-<strong>Gymnasium</strong> Oberhausen
„Die Verschiedenheit der Köpfe ist<br />
das größte Hindernis aller<br />
Schulbildung. Darauf nicht zu<br />
achten, ist der Grundfehler aller<br />
Schulgesetze.“<br />
Johann Friedrich Herbart (um 1800)
Der Weg zu einer neuen<br />
Lernkultur des individuellen<br />
Lernens führt zum<br />
„Haus des Lernens“
Schule als „Haus des Lernens“<br />
• ist ein Ort, an dem alle willkommen<br />
sind, die Lehrenden wie die Lernenden<br />
in ihrer Individualität angenommen<br />
werden, die persönliche Eigenart in der<br />
Gestaltung von Schule ihren Platz<br />
findet
Schule als „Haus des Lernens“<br />
• ist ein Ort, an dem Zeit gegeben wird<br />
zum Wachsen, gegenseitige Rücksichtnahme<br />
und Respekt voreinander gepflegt<br />
werden
Schule als „Haus des Lernens“<br />
• ist ein Ort, dessen Räume einladen<br />
zum Verweilen, dessen Angebote und<br />
Herausforderungen zum Lernen, zur<br />
selbsttätigen Auseinandersetzung<br />
locken
Schule als „Haus des Lernens“<br />
• ist ein Ort, an dem Umwege und Fehler<br />
erlaubt sind und Bewertungen als Feedback<br />
hilfreiche Orientierung geben
Schule als „Haus des Lernens“<br />
• ist ein Ort, wo intensiv gearbeitet wird<br />
und die Freude am eigenen Lernen<br />
wachsen kann
Schule als „Haus des Lernens“<br />
• ist ein Ort, an dem Lernen ansteckend<br />
wirkt
Herausforderung an die Schule<br />
• als System<br />
- im Unterricht<br />
- bei allen Beteiligten<br />
- in der gesamten Infrastruktur<br />
- im Management
Ausgangslage <strong>Heterogenität</strong><br />
(Beispiel: <strong>Gymnasium</strong>)<br />
- Mädchen und Jungen<br />
- langsam und schnell lernende SchülerInnen<br />
(einschl. unterschiedlicher Begabungen)<br />
- unterschiedliche Verhaltensformen<br />
- deutsche und ausländische Kinder<br />
- verschiedene Grundschulen als „Zulieferer“
Schaffung einer neuen Lernkultur<br />
(Beispiel: <strong>Gymnasium</strong>)<br />
- verändertes Unterrichtsangebot<br />
- verändertes Unterrichtsarrangement<br />
- „andere“ Lehrerinnen und Lehrer<br />
. Bedürfnisse<br />
. Fortbildung
Verändertes Unterrichtsangebot<br />
Beispiel 1: deutsche u. ausländische Kinder<br />
- Internationale Vorbereitungsklasse<br />
- individuelle Aufnahme in die Regelklasse<br />
- individuelle Eingliederungsphase
Verändertes Unterrichtsangebot<br />
Beispiel 2: besonders begabte Kinder<br />
- „Kinder-College“<br />
- „Grouping“<br />
- „Kleine Drehtür“<br />
- „Große Drehtür“<br />
- Überspringen einer Jahrgangsstufe<br />
- Individuelle Projekte<br />
. in der Schule<br />
. an anderen Lernorten
Verändertes Unterrichtsarrangement<br />
Beispiel 1: Offener Unterricht in Sek I<br />
- fach- und jahrgangsübergreifendes Arbeiten<br />
in Projekten (beginnend <strong>mit</strong> Freier Arbeit)<br />
- Parallelisierung im Stundenplan<br />
- wöchentliche Teamsitzungen als Institution<br />
- Arbeit <strong>mit</strong> neuen Medien
Verändertes Unterrichtsarrangement<br />
Beispiel 2: Öffnung von Schule<br />
- Lernen an anderen Lernorten<br />
- Arbeiten <strong>mit</strong> Experten<br />
. am Ort<br />
. beim „Tandem-Lernen“
Angepasste Leistungsmessung<br />
(Beispiel: <strong>Gymnasium</strong>)<br />
Individualisierung in der Leistungsmessung<br />
- unterschiedliche Anforderungen in Niveau<br />
und Art<br />
- unterschiedliches Feedback:<br />
. Portfolio-Formen<br />
. Zertifikate
Lehrerinnen und Lehrer: Bedürfnisse<br />
- Diagnosefähigkeiten<br />
. Chance der „Anfänge“<br />
. „richtiges“ Üben / Sinn von Hausaufgaben<br />
. Peer-Review und andere Evaluationsverfahren<br />
. Individuelle Lern- und Förderempfehlungen<br />
. . .
Lehrerinnen und Lehrer: Bedürfnisse<br />
- Förderung<br />
. Erstellung eines Förderkonzepts (Schulprogramm!)<br />
. notwendige Infrastruktur: ???
Lehrerinnen und Lehrer: Fortbildung<br />
- Angebote ???<br />
- gemeinsam vor Ort
Schule als „Haus des Lernens“<br />
- … in ihrer Individualität angenommen …<br />
- … gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt …<br />
- … zur selbsttätigen Auseinandersetzung lockend …<br />
- … Bewertungen als Feedback zur hilfreichen<br />
Orientierung …<br />
- … Freude am eigenen Lernen …<br />
- … ansteckendes Lernen …
Im „Haus des Lernens“ sind alle<br />
Lernende, in ihm wächst das<br />
Vertrauen, dass alle lernen<br />
können. Diese Schule ist ein<br />
Stück Leben, das es zu gestalten<br />
gilt.<br />
Bildungskommission NRW 1995