Presse an der Einsatzstelle - Landesfeuerwehrverband Bayern
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<strong>Presse</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />
Leitfaden für Freiwillige Feuerwehren<br />
Bil<strong>der</strong> von unmittelbaren Schadens- und Tatorten, wie z.B. aus Wohnungen, dürfen nicht<br />
veröffentlicht und auch nicht den Medien zugänglich gemacht werden. Aus solchen Bil<strong>der</strong>n<br />
könnten mögliche Täter Informationen gewinnen, die die polizeilichen Ermittlungen beeinträchtigen<br />
könnten. Im Zweifelsfall k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> mit den Polizeikräften vor Ort Rücksprache halten.<br />
Probleme könnte es auch bei <strong>der</strong> Veröffentlichung von <strong>Einsatzstelle</strong>nfotos von Wohnungen<br />
geben – nicht nur aus ermittlungstaktischen Gründen, son<strong>der</strong>n auch wegen <strong>der</strong> Persönlichkeitsrechte<br />
<strong>der</strong> Bewohner. Nach dem Grundgesetz ist die Wohnung unverletzlich und eine Veröffentlichung<br />
aus dem Gebäudeinneren darf nur nach Genehmigung <strong>der</strong> Grundstücks-/Wohnungseigentümer<br />
erfolgen. Das Gleiche gilt für das Fotografieren auf Firmengeländen. Hier braucht<br />
m<strong>an</strong> die Genehmigung <strong>der</strong> Geschäftsleitung. An<strong>der</strong>nfalls könnten unter Umständen Betriebsund<br />
Geschäftsgeheimnisse <strong>an</strong> die Öffentlichkeit gel<strong>an</strong>gen.<br />
Des Weiteren ist darauf zu achten, dass das Persönlichkeitsrecht von Abgebildeten nicht<br />
beeinträchtigt wird. Unbeteiligte Personen, Verletzte o<strong>der</strong> Tote sollen nicht abgebildet werden,<br />
bzw. dürfen nicht erk<strong>an</strong>nt werden. In Einsatzübersichten auf Webseiten wurden bereits öfter<br />
Details, wie Adressen zu First Respon<strong>der</strong> Einsätzen veröffentlicht – ein Umst<strong>an</strong>d, <strong>der</strong> gegen<br />
Datenschutzrechte verstößt und in <strong>der</strong> Bevölkerung nicht unbedingt Vertrauen aufbaut, wenn<br />
sensible Daten veröffentlicht werden.<br />
Auch soziale Netzwerke, wie Facebook, Twitter und Co. gewinnen bei den Feuerwehren immer<br />
mehr <strong>an</strong> Bedeutung und werden genutzt. Was die <strong>Presse</strong>arbeit <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> betrifft,<br />
sollte m<strong>an</strong> darauf verzichten, über laufende Einsätze zu berichten. Zum einen könnte <strong>der</strong><br />
Facebook-Eintrag Schaulustige <strong>an</strong>locken, zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en könnten möglicherweise Angehörige von<br />
Opfern über ein Schadensereignis erfahren. Zur Warnung <strong>der</strong> Bevölkerung, Information über<br />
aktuelle Hochwasserstände bieten sich allerdings die sozialen Netzwerke bestens <strong>an</strong>. Wenn<br />
soziale Netzwerke genutzt werden, sollte die eigene Seite immer gut beobachtet werden, um<br />
falsche o<strong>der</strong> imageschädigende Einträge zu löschen o<strong>der</strong> schnell in die richtige Richtung zu<br />
lenken. Es besteht beispielsweise in Facebook auch die Möglichkeit, Einträge <strong>an</strong> <strong>der</strong> eigenen<br />
Pinnw<strong>an</strong>d auszuschließen.<br />
H<strong>an</strong>dyreporter<br />
In <strong>der</strong> letzten Zeit tauchen bundesweit vermehrt Bil<strong>der</strong> und Informationen von <strong>Einsatzstelle</strong>n<br />
auf, die den Verdacht nahe legen, dass sie von Einsatzkräften stammen. Sollte eine solche<br />
Quelle im Kreise <strong>der</strong> Feuerwehr ausgemacht werden, d<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n das unter Umständen sehr<br />
negative Eindrücke zur Arbeit <strong>der</strong> Feuerwehr hinterlassen. Schlimmer noch, es k<strong>an</strong>n auch<br />
rechtliche Konsequenzen für die entsprechende Person haben.<br />
Vor Ort befindliche Helfer fotografieren immer häufiger mit privat mitgeführten Fotoh<strong>an</strong>dys<br />
verletzte Personen, Br<strong>an</strong>dstellen, Leichen, Unfall-Pkws, eingestürzte Gebäude o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />
Geschehnisse im abgesperrten Bereich. Hier sollten Führungsdienstgrade auf allen Ebenen<br />
mithelfen, <strong>der</strong> Entwicklung dieser „H<strong>an</strong>dyreporter“ entgegenzuwirken.<br />
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