Download - Deutsches Jugendinstitut e.V.
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gʶ/;. Sind Rückverlagerung der Artikulation von /t, d, n/ nicht durch Assimilation<br />
motiviert, handelt es sich ebenfalls möglicherweise um Zeichen<br />
einer nicht regulären Aneignung der phonischen Basisqualifikation. Dies gilt<br />
auch für die glottale Ersetzung: Ersetzung von Lauten durch [h] (nur [ʶ]<br />
wird bis max. 2;5 durch [h] ersetzt).<br />
Ab dem Alter von 2;6 gilt auch das häufige Auslassen von Endrandkonsonanten<br />
der Silbe als nicht mehr regulär. Ab dem 3. Geburtstag ist die Ersetzung<br />
von Frikativen durch Plosive nicht günstig, besonders wenn der<br />
Artikulationsort bei der Ersetzung nicht erhalten bleibt.<br />
2 Semantische Basisqualifikation<br />
„Die Zuordnung sprachlicher Ausdrücke zu Wirklichkeitselementen und<br />
zu Vorstellungselementen sowie zu deren Kombinatorik rezeptiv und produktiv<br />
herstellen.“ (aus: Projekt PROSA)<br />
2.1 Vorbemerkung<br />
Die Aneignung der semantischen Basisqualifikation beginnt früh (rezeptiv<br />
verfügen Kinder bereits mit 10 Monaten über ca. 60 Wörter) und endet<br />
eigentlich nie, da auch Erwachsene weiterhin neue Ausdrücke in ihren aktiven<br />
und passiven Wortschatz aufnehmen. Die semantische Basisqualifikation<br />
bezeichnet einerseits das mentale Lexikon des einzelnen Sprechers, aber<br />
auch seine Fähigkeiten, aus den Einträgen neue Ausdrücke zu verstehen<br />
und zu bilden (Derivation, Komposition) wie auch das sich herausbildende<br />
Verständnis von Redewendungen (Phraseologismen). In der frühen Phase<br />
der Sprachaneignung stehen die Quantität des kindlichen Wortschatzes sowie<br />
seine Zusammensetzung (nach Wortarten) im Vordergrund wissenschaftlicher<br />
Analysen.<br />
2.2 Beobachtbarkeit<br />
Die Aufmerksamkeit der Bezugspersonen eines in der Sprachaneignung<br />
begriffenen Kindes richtet sich meist sehr auf die Sprachproduktion. Es<br />
sollte aber nicht übersehen werden, dass die Sprachrezeption der Sprachproduktion<br />
deutlich vorauseilt. Kinder verstehen immer deutlich mehr<br />
Ausdrücke als sie selbst verwenden.<br />
In bestimmten Handlungszusammenhängen ist das Sprachverständnis<br />
von Kindern gut beobachtbar, z. B. können beim gemeinsamen Betrachten<br />
von Bilderbüchern bestimmte Ausdrücke erfragt werden. Dies gilt in<br />
erster Linie für Konkreta.<br />
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