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optolines<br />
Fachmagazin für Optomechanik<br />
No. 1 | 1. Quartal 2004<br />
FELIX 3D-Display<br />
Multiplanare,<br />
volumetrische<br />
Bilddarstellung<br />
Display einer<br />
animierten Ameise<br />
mit FELIX 3 D<br />
| Seite 7<br />
XY 500 LS-Kreuztisch<br />
Mikroskope exakt positionieren<br />
Flach-Schienen FLS 40<br />
Für flexible Aufbauten<br />
Coating<br />
Verbesserte Laserspiegel<br />
Basics: BM.X Beam Expander<br />
Grundlagen und Anwendungen
EDITORIAL<br />
CONTENT<br />
INSIGHT<br />
SUSS als Partner | Laserphysik<br />
Hamburg | Qualitätsmanagement<br />
| Aktuelle Projekte<br />
Seite 3<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Im neuen Jahr fahren wir mit einer bewährten<br />
Göttinger Tradition fort: der Neuauflage<br />
unseres Fachmagazins optolines.<br />
Ergänzend zu unserem Katalog und unserer<br />
Webseite www.linos-katalog.de informieren<br />
wir Sie mit unserem Fachmagazin<br />
zeitnah und regelmäßig über unsere<br />
neuesten Produkte und über wichtige<br />
Ergebnisse unserer technologischen Fortentwicklung<br />
aus dem Geschäftsbereich<br />
Industrial Manufacturing am Standort<br />
Göttingen. Darüber hinaus möchten wir<br />
allen Interessierten Grundlagenwissen zu<br />
optischen und mechanischen Komponenten<br />
und Systemen, zu messtechnischen<br />
Lösungen sowie zu Ergebnissen aktueller<br />
Prozessentwicklungen näher bringen.<br />
Wir wünschen uns, dass Ihnen die Beiträge<br />
von Nutzen sein werden, neue Produkte<br />
zu entwickeln, Ihre Labore auszugestalten<br />
oder eigene neue Ideen zu finden.<br />
Mit optolines möchten wir unsere Beziehungen<br />
zu Ihnen – unseren Geschäftspartnern<br />
– pflegen und neue Beziehungen<br />
aufbauen. Die Wettbewerbsfähigkeit<br />
unserer Kunden zu erhalten und weiter<br />
zu entwickeln steht dabei im Vordergrund<br />
– denn hierauf baut auch unser Erfolg.<br />
Sie können uns helfen, unseren Service für<br />
Sie zu verstärken. Teilen Sie uns Ihre Wünsche<br />
mit, welche Informationen wir Ihnen<br />
im Rahmen von optolines noch geben<br />
können.<br />
Freuen Sie sich auch auf diese<br />
Premieren-Ausgabe.<br />
Ihr<br />
INNOVAS<br />
XY 500 LS – Kreuztisch<br />
Mikroskope exakt positioniert<br />
Seite 4<br />
INNOVAS<br />
Flach-Schienen-System<br />
FLS 40, für kompakte<br />
flexible Aufbauten<br />
Seite 6<br />
STARTUP<br />
Titelthema Raumbildschirm<br />
»Felix 3D-Display«,<br />
LINOS fördert den wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs<br />
Seite 7<br />
TECHNOLOGY<br />
Ionen unterstütztes Coating,<br />
verbesserte Eigenschaften der<br />
LINOS Laserspiegel<br />
Seite 10<br />
BASICS<br />
BM.X Beam Expander,<br />
Grundlagen und<br />
Anwendungen von<br />
Laseraufweitungssystemen<br />
Seite 11<br />
LIVE<br />
LINOS vor Ort: Fachvorträge |<br />
Messen | Literatur-Tipp |<br />
Sonderangebote | Impressum<br />
Seite 15<br />
Dr. Rainer Schuhmann<br />
Vice President<br />
Business Division Industrial<br />
Manufacturing, LINOS Göttingen<br />
optolines No. 1 | 1. Quartal 2004
INSIGHT<br />
BMBF-<br />
Förderprojekte<br />
Bedeutende Partner von LINOS<br />
Die Abteilung Laser- und Optikforschung des VDI-<br />
Technologiezentrums führt als Projektträger im Auftrag<br />
und mit Unterstützung des Bundesministeriums für<br />
Bildung und Forschung (BMBF) Fördermaßnahmen zu<br />
den Optischen Technologien durch. Das Technologiezentrum<br />
berät zudem Unternehmensgründer und<br />
Investoren auf dem Gebiet der Optischen Technologien.<br />
LINOS ist in mehrere Förderprojekte involviert, wie<br />
z.B. FERMI – Automatisierte Höchstpräzisions-<br />
Fertigungstechnologien für Mikrooptik-Baugruppen<br />
(nähere Infos unter: www.iof.fraunhofer.de/fermi).<br />
LINOS kooperiert hierbei mit bedeutenden Unternehmen<br />
wie LEICA, JENOPTIK, OPTOTECH und dem<br />
Fraunhofer-Institut für angewandte Optik und Feinmechanik<br />
Jena. Das Projekt FERMI verfolgt das<br />
Gesamtziel, ein Verfahren zu erarbeiten, das die<br />
Präzisionsfertigung und -ausrichtung (Zentrierung)<br />
im sub-µm- bzw. nm-Bereich von miniaturisierten<br />
optischen Baugruppen erforscht und anwendbare<br />
Technologien bereitstellt. Da das BMBF 2004 zum<br />
„Jahr der Technik“ ausgerufen hat, empfiehlt LINOS,<br />
die Förderprojektthemen genau zu verfolgen.<br />
Antragsunterlagen und weiterführende Informationen:<br />
www.vdi.de<br />
Laser-Physik<br />
Hamburg<br />
Schwingungsisolierte Tische<br />
Im vergangenen Jahr zog das Institut für Laser-<br />
Physik der Universität Hamburg in einen Neubau<br />
an der Luruper Chaussee. LINOS, Göttingen und<br />
die Firma TMC lieferten dafür 24 schwingungsisolierte<br />
Optische Tische sowie 32 Breadboards<br />
für experimentelle Versuche. Um die Übertragung<br />
von Gebäudeschwingungen oder Trittschall auf<br />
die Tischplatten auszuschließen, wurden die<br />
Untergestelle mit dem Isolationssystem Microg<br />
ausgestattet. Auch für extrem schwingungsanfällige<br />
Anwendungen wird ein optimales Arbeitsergebnis<br />
garantiert. Das Institut für Laser-Physik<br />
ist auf die Erforschung von kohärentem Licht,<br />
kohärenter Materie und deren Wechselwirkungen<br />
spezialisiert und liefert bedeutende Ergebnisse für<br />
neue Mess- und Präparationsverfahren.<br />
Das 1991 gegründete Institut für Laser-Physik<br />
dient der Forschung und Lehre. Es verfügt über<br />
umfangreiche Erfahrungen – von der kristalloptischen,<br />
quantenoptischen und laserspektroskopischen<br />
Grundlagenforschung bis hin zur angewandten<br />
Laser-Physik und der Entwicklung moderner<br />
präparativer Verfahren der Hochtechnologie.<br />
www.physnet.uni-hamburg.de/ilp/de/<br />
LINOS Fullservice – Lieferung, Einbringung und Installation<br />
von Optischen Tischen.<br />
Schwingungsfrei – die CleanTop TM II Tischplatte mit<br />
Gewinden M6 im Raster 25 mm und Laserport mit<br />
ø 400 mm im Hamburger Institut für Laserphysik.<br />
SUSS MicroOptics als Partner<br />
Kooperation im Bereich hochwertiger refraktiver Mikro-Optik<br />
In der Reinraum-Waferfertigung.<br />
SUSS MicroOptics ist einer der führenden Hersteller<br />
für refraktive Mikro-Optik. Weltweit ist das Schweizer<br />
Unternehmen der einzige Anbieter für hochwertige<br />
refraktive Mikro-Optik Arrays in 200 mm<br />
Wafertechnologie. Um einem breiten Kundenkreis,<br />
wie Forschungsinstituten, den Zugang zu diesen<br />
Produkten zu ermöglichen, ist SUSS MicroOptics<br />
eine Kooperation mit LINOS Photonics GmbH & Co.<br />
KG eingegangen. LINOS bietet eine Reihe von<br />
ungefassten Standard Microlens Arrays an.<br />
SUSS MicroOptics besitzt ein umfassendes Knowhow<br />
im optischen Design, in der Mikro-Optik-Herstellung<br />
sowie in der dazu notwendigen Messtechnik.<br />
Die Produkte erfüllen höchste Anforderungen<br />
für Anwendungen in der Photolithographie, der<br />
Telekommunikation und der Optischen Messtechnik.<br />
Typische Anwendungen sind beispielsweise Fasereinkoppler,<br />
Faser- und Laserdioden-Kollimatoren,<br />
Hochleistungslaser-Kollimatoren, Optische Schalter,<br />
Abbildungs- und Sensorsysteme.<br />
www.suss-microoptics.com<br />
Qualitätsmanagement<br />
Erfolgreiche Überwachungsaudits<br />
Qualitätsmanagement (QM) und Arbeitssicherheit sind<br />
wichtige Unternehmensbereiche, die früher in getrennten<br />
Managementsystemen geführt wurden. Die neue QM-<br />
Normreihe DIN EN ISO 9001:2000, die im Jahr 2001<br />
eingeführt wurde, integriert diese Systeme. Ein weiteres<br />
Novum: Diese ISO-Norm durchleuchtet Unternehmensabläufe<br />
und Prozesse und stellt die Kundenorientierung<br />
in den Mittelpunkt. Im Herbst 2003 bestanden die LINOS<br />
Standorte Göttingen, Gießen und München erfolgreich<br />
das Überwachungsaudit nach der neuen QM-Norm.<br />
Im Qualitätsmanagementhandbuch,<br />
inklusive dem Abschnitt Arbeitssicherheit,<br />
sind alle Prozesse in Flussdiagrammen<br />
übersichtlich dokumentiert.<br />
Zusammen mit downloadbaren<br />
Formularen steht das Handbuch allen<br />
LINOS Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
im firmeneigenen Intranet<br />
zur Verfügung.<br />
Rolf Tobien, Qualitätsmanagementbeauftragter von LINOS<br />
Göttingen: „Nur was man misst, lässt sich auch managen“.<br />
No. 1 | 1. Quartal 2004 optolines 3
INNOVAS<br />
XY 500 LS - Kreuztisch<br />
Mikroskope<br />
exakt positionieren<br />
In der Zellforschung, besonders in der Neurophysiologie, nehmen<br />
komplexe Messaufbauten mit fragilen Glaselektroden rund um das<br />
mikroskopisch zu untersuchende Präparat eine zentrale Rolle ein.<br />
Ein typischer Aufbau ist zum Beispiel die Patch Clamp Technik.<br />
Der XY 500 LS – Kreuztisch von LINOS ermöglicht die exakte<br />
Verschiebung des gesamten Mikroskops relativ zum Präparat.<br />
Der XY 500 LS mit großer abdeckbarer Zentralöffnung und<br />
Front-/Seitenbedienung.<br />
Hirnschnittpräparate beispielsweise werden<br />
während der Ableitung elektrischer<br />
Signale häufig mit aufrechten Mikroskopen<br />
betrachtet. Um Ableitungen von<br />
Neuronen zu realisieren, werden im<br />
Experiment feine Glaselektroden platziert.<br />
Während der Ableitung mit einer Elektrode<br />
ist eine Bewegung des Präparates<br />
relativ zum Messaufbau bzw. Mikroskop<br />
nicht mehr zulässig. Das heißt, ein Verstellen<br />
des Objektträgers, z.B. um eine weitere<br />
Elektrode außerhalb des Sichtfeldes zu<br />
positionieren, würde zur Trennung zwischen<br />
Präparat und Elektroden führen.<br />
Das sonst übliche Verschieben des Objektes<br />
unter dem Mikroskopobjektiv wäre<br />
somit nicht möglich. In diesem Fall ist es<br />
nötig, das gesamte Mikroskop relativ zum<br />
Präparat zu bewegen. Diese Bewegung<br />
sollte jedoch mit derselben oder idealerweise<br />
höheren Genauigkeit erfolgen, wie<br />
man dies bei derartigen Anwendungen<br />
von einem herkömmlichen Mikroskopkreuztisch<br />
erwartet. Die Ausmaße und<br />
das Gewicht von bis zu 40 kg des zu<br />
bewegenden Mikroskops stellen dabei<br />
eine besondere Herausforderung dar.<br />
LINOS stellt mit dem XY 500 LS einen<br />
Variante mit Frontbedienung.<br />
110<br />
275<br />
475<br />
265<br />
50<br />
Mechanisch entkoppelte Klemmung.<br />
Abmessungen in mm.<br />
> Weitere technische Informationen<br />
zum LINOS XY 500 LS – Kreuztisch:<br />
www.linos-katalog.de „Neue<br />
Produkte“<br />
4 optolines No. 1 | 1. Quartal 2004
INNOVAS<br />
manuellen Kreuztisch zur hochpräzisen<br />
Positionierung von Mikroskopen vor. Dieser<br />
Tisch zeichnet sich durch eine extrem<br />
flache Bauweise und hohe Stabilität aus.<br />
Durch seine hochwertige Führungsmechanik<br />
ist die Tischverstellung auch bei hoher<br />
Belastung, beispielsweise durch schwere<br />
Mikroskope, spielfrei und leichtgängig.<br />
Dadurch wird ein sicheres Positionieren<br />
garantiert.<br />
Zwei Bedienungsvarianten<br />
Der XY-Kreuztisch von LINOS erfüllt diese<br />
Anforderungen exakt. Er ist in zwei Varianten<br />
lieferbar: Die X- und Y-Achsen können<br />
wahlweise von vorn und von der Seite<br />
oder beide von vorn bedient werden.<br />
Um Mikroskop-Baseports zu nutzen –<br />
beispielsweise für eine Kamera bei der<br />
Anwendung mit einem inversen Mikroskop<br />
– bietet der Tisch eine große abdeckbare<br />
Zentralöffnung. Ein kundenspezifisches<br />
Bohrbild zur Befestigung des verwendeten<br />
Mikroskops ist als interessante<br />
Option im Preis enthalten. Der XY 500 LS<br />
ist sehr belastbar und genau. Deshalb<br />
eignet er sich ebenso für andere Anwendungen<br />
in Forschung und Industrie.<br />
Die Vorteile des<br />
XY 500 LS – Kreuztisch:<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
niedrige Bauhöhe<br />
hohe Positionsstabilität:<br />
kein Verstellen gegen Federn<br />
hohe Standsicherheit des Mikroskops:<br />
Tischgröße und Führungslängen sind<br />
speziell auf große Mikroskope abgestimmt<br />
funktionelles Design<br />
leicht zu reinigende Oberfläche<br />
verwendbar für alle relevanten<br />
Mikroskope namhafter Hersteller<br />
wie ZEISS, NIKON, LEICA, OLYMPUS<br />
Der Kreuztisch LINOS XY 500 LS zur Feinpositionierung<br />
eines Hochleistungsmikroskops.<br />
> Kontakt:<br />
FON +49 (0)5 51 / 69 35-0<br />
sales@linos.de<br />
No. 1 | 1. Quartal 2004 optolines 5
INNOVAS<br />
Flach-Schienen-System<br />
LINOS FLS 40 für<br />
flexible Aufbauten<br />
Montagebeispiele.<br />
Optische Komponenten werden immer kleiner. Für den Einsatz in<br />
Wissenschaft und Industrie stellt diese fortschreitende Miniaturisierung<br />
neue Ansprüche an mechanische Aufbausysteme, flexibel sollen sie sein<br />
und in den Abmessungen immer kompakter. Um diesen Anforderungen<br />
gerecht zu werden, hat LINOS sein bestehendes Mikrobank-Programm<br />
um das Flach-Schienen-System FLS 40 erweitert.<br />
Das Standard-Schienenprofil mit integriertem Maßband.<br />
Die federvorgespannte Arretierung ermöglicht leichtes und<br />
ruckfreies Gleiten.<br />
Optimale Verbindung zwischen Flachschiene und Systemkomponenten:<br />
der Reiter FLR 40.<br />
Mit diesem neuen System, das aus<br />
Schienen und Reitern besteht, lassen sich<br />
lineare und flächenhafte Aufbauten realisieren.<br />
Kombiniert mit dem bewährten<br />
LINOS Mikrobank-System sind auch 3D-<br />
Aufbauten leicht machbar. Diese Kompatibilität<br />
erlaubt die direkte Montage<br />
einer Vielzahl von unterschiedlichen Standard-Mikrobank-Komponenten.<br />
Die definierte<br />
optische Achse von 40 mm über<br />
der Arbeitsfläche wird exakt eingehalten.<br />
Ferner können Stifte und Säulen durch<br />
ein M6 Gewinde befestigt werden.<br />
Neben dem Einsatz in Laboraufbauten<br />
eignet sich das System auch erstklassig<br />
für Prototypenbau und Kleinserien. Sonderanfertigungen<br />
sind auf Anfrage möglich.<br />
Schienenprofil FLS 40<br />
Das schwarz eloxierte Schienenprofil FLS<br />
40 zeichnet sich durch eine hohe Geradheit<br />
und geringe Torsion aus. Dank einer<br />
zusätzlichen präzisen Bearbeitung des<br />
stranggepressten Profils sind alle Führungsund<br />
Auflageflächen extrem eben. Langlöcher<br />
im Schienenprofil erlauben eine<br />
Montage ebenso auf metrischen und Inch-<br />
Standard-Gewinde-Rastern wie auch unabhängig<br />
vom Raster. Das Maßband, das auf<br />
das Profil aufgebracht ist, erleichtert das<br />
Positionieren bzw. das Reproduzieren einer<br />
Positionierung von Aufbau-Komponenten.<br />
Das Schienen-System FLS 40 gibt es in Längen<br />
von 40 mm bis 1.000 mm und ist auch<br />
zu anderen Herstellern (z.B. OWIS) kompatibel.<br />
Reiter FLR 40<br />
Die Reiter der Serie FLR 40 koppeln die<br />
Schiene FLS 40 mit den unterschiedlichsten<br />
Systemkomponenten. Eine federvorgespannte<br />
Rändelschraube fixiert die Reiter.<br />
Durch die Federspannung behalten die Reiter<br />
im gelösten Zustand ihre Position, lassen<br />
sich aber leicht und ruckfrei verschieben.<br />
Über ein 20 mm Gewinde-Raster lässt sich<br />
eine Vielzahl von Komponenten des LINOS<br />
Mikrobank-Systems, wie Aufnahmeplatten<br />
und Justierelemente, montieren. Ferner<br />
können durch ein spezielles Raster auf dem<br />
Reiter FLR 40-40 die Würfel 25 und 30 der<br />
Mikrobank befestigt werden. Dadurch lassen<br />
sich einfache 3D-Aufbauten realisieren.<br />
Ein zentrales M6-Gewinde ermöglicht, Säulen<br />
und Stifte zu befestigen. Um den Anforderungen<br />
in Wissenschaft und Industrie<br />
auch künftig gerecht zu werden, wird<br />
LINOS das Standard-Schienensystem FLS 40<br />
kontinuierlich weiter entwickeln. Anregungen<br />
und Verbesserungsvorschläge seiner<br />
Kunden greift LINOS selbstverständlich auf<br />
und setzt sie in die Tat um.<br />
> Kontakt:<br />
FON +49 (0)5 51 / 69 35-0<br />
sales@linos.de<br />
6 optolines No. 1 | 1. Quartal 2004
STARTUP<br />
FELIX 3D-Display<br />
LINOS fördert<br />
wissenschaftlichen Nachwuchs<br />
25 Jahre ist Studiendirektor<br />
Knut Langhans mittlerweile im<br />
Schuldienst tätig. Außerhalb<br />
des regulären Unterrichts am<br />
Vincent-Lübeck-Gymnasium in<br />
Stade hat der Diplom-Physiker<br />
eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher<br />
Schülerprojekte<br />
betreut. Ein Projekt, das weltweite<br />
Anerkennung fand,<br />
ist das FELIX 3D-Display.<br />
Die multiplanare, volumetrische<br />
Bilddarstellungstechnik des<br />
FELIX 3D-Displays liefert ein<br />
reelles Raumbild in drei physikalischen<br />
Dimensionen und<br />
kann aus nahezu jedem<br />
Blickwinkel ohne Sichthilfen<br />
betrachtet werden.<br />
Das Projekt-Team entwickelte einen Raumbildschirm,<br />
genannt „FELIX 3D-Display“.<br />
Dieses Display ist ein durchsichtiger, zylindrischer<br />
Raumbildschirm, in dem mit Hilfe<br />
von Laserstrahlen auf einer rotierenden,<br />
spiralförmigen Projektionsfläche eine endliche<br />
Zahl von Lichtpunkten erzeugt wird.<br />
Im Rasterverfahren wird daraus ein dreidimensionales<br />
und farbiges Bild zusammengesetzt.<br />
Anders als bei Hologrammen, die<br />
nur aus einem engen Blickwinkel betrachtet<br />
werden können, stellt das FELIX 3D-<br />
Display einen eigenen dreidimensionalen<br />
Kosmos dar. Der Betrachter kann sich frei<br />
um das Display herum bewegen und das<br />
farbige Objekt von allen Seiten bestaunen.<br />
Eine Ameise im FELIX 3D-Display.<br />
Projektion mit 1.200 U/min<br />
Das kompakte und modulare Gerät<br />
besteht aus einer rotierenden schraubenförmigen<br />
Mattscheibe im Innern einer<br />
transparenten Plexiglasröhre. Mit Hilfe von<br />
computergesteuerten Laserstrahlen wird<br />
das Bild auf die Projektionsfläche abgebildet.<br />
Die Bildfläche rotiert mit 1.200 U/min,<br />
so dass der gesamte von ihr überstrichene<br />
Raum für die Projektion genutzt werden<br />
kann. Dort wo der projizierende Lichtstrahl<br />
auftritt, wird ein Leuchtpunkt sichtbar.<br />
No. 1 | 1. Quartal 2004 optolines 7
STARTUP<br />
Die plastischen Bilder setzen sich aus einer<br />
Vielzahl dieser Leuchtpunkte zusammen.<br />
Auf Grund der hohen Drehgeschwindigkeit<br />
ist die Projektionsfläche für den<br />
Betrachter nicht sichtbar. Das vom Computer<br />
generierte Bild ist dynamisch und<br />
kann mit entsprechender Hard- und Software<br />
in Echtzeit manipuliert werden.<br />
Mehrfarbige Darstellungen können durch<br />
Mischung von drei Laserstrahlen in den<br />
Grundfarben rot, grün und blau realisiert<br />
werden.<br />
Anwendungsgebiete<br />
FELIX 3D-Display<br />
Bisher musste man sich mit perspektivischen<br />
Darstellungen auf flächigen Displays<br />
oder sonstigen Hilfsmitteln bei der Beurteilung<br />
von räumlichen Situationen oder<br />
Bewegungsabläufen begnügen. Auf diesen<br />
Gebieten eröffnet die Technologie mit<br />
Volumendisplays völlig neue Perspektiven.<br />
Das FELIX 3D-Display bildet daher eine<br />
sinnvolle Ergänzung zu hoch entwickelter<br />
Rendering-Software, stereoskopischen Verfahren<br />
und Virtual Reality Techniken. Die<br />
Anwendungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig<br />
und umfassen beispielsweise:<br />
● Visualisierung mehrdimensionaler<br />
Datenstrukturen<br />
● Luftraumüberwachung<br />
und Flugsicherung<br />
● Medizin, z. B. Computer-Tomographie<br />
● Chemie und Physik, z. B. Analyse<br />
von Molekülstrukturen<br />
● Strömungssimulation<br />
● CAD und Robotik<br />
● Ausbildung<br />
● Kunst, Unterhaltung<br />
und Werbung<br />
Räumliche Visualisierung von dreidimensionalen Bildern, rechts: Dipl.-Phys. Knut Langhans.<br />
Weiterentwicklung mit Kristall:<br />
SOLID-FELIX<br />
Bei dem SOLID-FELIX Projekt handelt es<br />
sich um einen 3D-Monitor, der im Wesentlichen<br />
aus einem mit Ionen dotierten<br />
Kristall besteht. Innerhalb des Kristalls<br />
können mit Hilfe zweier, sich kreuzender<br />
IR-Laserstrahlen, Lichtpunkte an jedem<br />
beliebigen Ort durch Fluoreszenzanregung<br />
erzeugt werden. Diese Lichtpunkte ergeben<br />
zusammengesetzt ein echtes 3-dimensionales,<br />
volumetrisches Bild, das frei im<br />
Raum steht und ohne jegliche Hilfsmittel –<br />
wie z.B. „Shutter-Brillen“ – von allen Seiten<br />
betrachtet werden kann. Erste Versuche<br />
haben bereits gezeigt, dass eine praktische<br />
Umsetzung des Verfahrens möglich<br />
ist. Dazu wurden zunächst in Zusammenarbeit<br />
mit dem Institut für Laserphysik der<br />
Universität Hamburg und dem 2. Physikalischen<br />
Institut der Universität Stuttgart verschiedenartige<br />
und unterschiedlich dotierte<br />
Kristalle gezogen und auf ihre Fluores-<br />
Funktionsprinzip des FELIX 3D-Displays.<br />
> Kontakt:<br />
Norbert Henze<br />
norbert.henze@linos.de<br />
8 optolines No. 1 | 1. Quartal 2004
STARTUP<br />
zenzeigenschaften hin untersucht. An der<br />
Entwicklung der Hardware zur Ansteuerung<br />
des Displays war die Fakultät für<br />
Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
der TU Chemnitz maßgeblich beteiligt.<br />
Des Weiteren konnte beim FELIX 3D-<br />
Display auf die Erfahrungen im Bereich<br />
der Laserablenkung zurückgegriffen<br />
werden.<br />
Seit 1984 präsentiert sich die Stader<br />
Projekt-Gruppe erfolgreich weltweit<br />
auf Kongressen und Messen und war<br />
beispielsweise Gast auf der Photonics<br />
China in Peking oder Photonics West in<br />
San José, Cal. USA.<br />
Gute Kontakte zu Industrie<br />
und Wissenschaft<br />
Versuchsaufbau mit LINOS Mikrobank-Komponenten zur dreidimensionalen Bilderzeugung eines Ringes in unterschiedlichen Farben.<br />
Ziel dieser freiwilligen Projekte am Stader<br />
Gymnasium ist es, den Jugendlichen in<br />
ihrer Freizeit die Möglichkeit einer zeitgemäßen<br />
und praxisorientierten Ausbildung<br />
zu geben. Die Schülerinnen und<br />
Schüler erwerben zusätzliche Qualifikationen<br />
und Kompetenzen – nicht nur auf<br />
wissenschaftlich-technischem Gebiet, sondern<br />
auch im Bereich des Projektmanagements.<br />
Dabei werden Strategien für kontinuierliches,<br />
langfristiges und gemeinsames<br />
Arbeiten entwickelt, um so schon<br />
frühzeitig Durchhaltevermögen und<br />
Beständigkeit zu trainieren. Zu Universitäten<br />
und großen Industrieunternehmen<br />
pflegen die Stader enge Kontakte. Diese<br />
Kontakte gewährleisten Wissens- und<br />
Know-how-Transfer mit Universitäten und<br />
der Industrie. Durch diese enge Zusammenarbeit<br />
werden die Jugendlichen schon<br />
früh mit aktuellen Wissensströmungen<br />
und Arbeitstechniken vertraut gemacht.<br />
Dies stellt eine wertvolle Hilfe für Entscheidungsprozesse<br />
bei Berufswahl<br />
und Studium dar.<br />
LINOS: der Aus- und<br />
Weiterbildung verpflichtet<br />
LINOS Göttingen unterstützt das Projekt<br />
FELIX 3D-Display und den Ausbau des<br />
Laserlabors mit Aufbaumaterial und<br />
Komponenten des Mikrobank-Systems.<br />
Innovation beginnt in den Köpfen junger<br />
Menschen. Zukunftstechnologien brauchen<br />
Fachkräfte. Trotz der außerordentlich<br />
positiven Entwicklung der Welt der Photonics<br />
in Wissenschaft und Industrie bleibt<br />
die Förderung von Aus- und Weiterbildung<br />
aus Sicht von LINOS eine permanente<br />
Herausforderung und Aufgabe für verantwortliches<br />
gesellschaftliches Handeln.<br />
(Siehe auch Seite 15: Literatur-Tipp)<br />
LINOS wünscht dem FELIX-Team auch für<br />
die Zukunft viel Erfolg und bei seinen<br />
Projekten tolle Ergebnisse.<br />
Funktionsprinzip des SOLID FELIX 3D-Displays.<br />
> Weitere Infos:<br />
www.felix3d.com<br />
mail@felix3D.com<br />
No. 1 | 1. Quartal 2004 optolines 9
TECHNOLOGY<br />
Ionen unterstütztes Coating<br />
Verbesserte Laserspiegel<br />
Was viele bisher nur vermutet haben, ist jetzt erwiesene Tatsache: Durch den Transfer des Laserspiegelprozesses<br />
DLHS von konventionellen Aufdampfanlagen auf Ionen unterstützte Beschichtungsanlagen<br />
haben sich die Eigenschaften der LINOS Laserspiegel noch einmal deutlich verbessert.<br />
Deutlich verbesserte<br />
Eigenschaften<br />
Die verbesserten Eigenschaften haben<br />
darüber hinaus auch zu einer deutlich<br />
erhöhten Laserzerstörschwelle geführt<br />
(siehe Grafik unten).<br />
Die hier durchgeführten S-on-1-Messungen<br />
(nach DIN EN ISO 11 254) sind anwendungsbezogener<br />
als die bisherigen<br />
1-on-1-Messungen. Grund: Der Schwellwert<br />
kann für S -> unendlich abgeschätzt<br />
werden. Ferner wird der LIDT-onset ausgegeben<br />
und nicht wie früher die LIDT-<br />
50%-Wahrscheinlichkeit.<br />
Hochleistungs-Laser-Spiegel von LINOS.<br />
Zum Thema LIDT ist für eine spätere Ausgabe<br />
von optolines ein weiterer Beitrag<br />
geplant. Derzeit werden weitere Entspiegelungen<br />
getestet und ausgewertet.<br />
Im Rahmen des BMBF/VDI-Förderprojektes<br />
MISTRAL konnten hochpräzise Messergebnisse<br />
für zwei DLHS-Systeme unterschiedlicher<br />
Materialkombination und einen Doppelspiegel<br />
(DLHD) gewonnen werden. Die<br />
jetzt hochgenauen Messungen führte ein<br />
unabhängiges Institut – das Laser Zentrum<br />
Hannover – im NIR bei 1<strong>06</strong>4nm durch.<br />
Reflexionsmessung<br />
nach DIN EN ISO 13 697<br />
DLHS 1 99.94%<br />
DLHS 2 99.95%<br />
DLHD 99.96%<br />
Die Absorption bei 1<strong>06</strong>4nm liegt nur noch<br />
bei 30 bis 130ppm. Die Streulichtverluste<br />
konnten aus der Mikrorauhigkeitsmessung<br />
mit 110ppm errechnet werden. Bei nicht<br />
mehr messbarer Rest-Transmission wurde<br />
die Reflexion schon vorab auf R > 99.9%<br />
extrapoliert. Die Messgenauigkeit bei der<br />
Reflexionsmessung ist besser als 400ppm,<br />
also besser als 0.04%. Damit sind Reflexionen<br />
größer als 99.9% in der Serie sicher<br />
zu erreichen.<br />
> Kontakt:<br />
FON +49 (0)5 51 / 69 35-0<br />
sales@linos.de<br />
Weitere Informationen:<br />
www.linos-katalog.de<br />
10 optolines No. 1 | 1. Quartal 2004
BASICS<br />
Grundlagen und Anwendungen<br />
Laseraufweitungssysteme<br />
Von Thomas Thöniß, LINOS Göttingen<br />
In komplexen Lasersystemen,<br />
z.B. zur Materialbearbeitung<br />
(Bild 1), nehmen neben aktiven<br />
optischen Komponenten, wie<br />
z.B. Pockels-Zellen zur zeitlichen<br />
oder Galvo-Spiegel zur räumlichen<br />
Modulation des Bearbeitungslasers,<br />
auch passive optische<br />
Komponenten und Systeme eine<br />
zentrale Rolle ein. Ihre Aufgaben<br />
reichen von der einfachen Strahlumlenkung<br />
durch Spiegel über<br />
Strahlprofilformung, z.B. mittels<br />
Zylinderlinsenarrays, bis hin zur<br />
letztendlichen Fokussierung des<br />
Lasers auf das Werkstück durch<br />
Hochapertur-Laserobjektive<br />
(HALOs) oder Scan-Objektive [1].<br />
Eine immens wichtige Rolle<br />
spielen neben diesen Komponenten<br />
und Systemen auch<br />
Strahlaufweitungssysteme –<br />
Beam Expander oder kurz:<br />
BM.X – zur Anpassung des<br />
Strahldurchmessers an die<br />
jeweilige Bearbeitungsaufgabe.<br />
Bild 1: Prinzipieller Aufbau optischer Systeme für die Lasermaterialbearbeitung.<br />
Beam Expander: großer Strahldurchmesser<br />
für kleinen Laserspot<br />
Zur effizienten Erzeugung feinster Strukturen<br />
bei der Lasermaterialbearbeitung ist<br />
ein minimaler Laserfokus mit möglichst<br />
hoher Energiedichte auf dem zu bearbeitenden<br />
Werkstück erforderlich. Bei der<br />
Erzeugung eines Fokus mittels Laserlicht<br />
lässt sich die 1/e 2 -Spotgrösse d f näherungsweise<br />
mittels (1) berechnen:<br />
(1)<br />
λ ist hierbei die verwendete Laserwellenlänge,<br />
f’ die Brennweite des fokussierenden<br />
Objektivs und d 1 der Strahldurchmesser<br />
des Laserstrahls an der ersten Linsenoberfläche<br />
des Objektivs. Es wird hierbei<br />
vorausgesetzt, dass die Rayleigh-Länge z R<br />
des fokussierten Laserstrahls sehr viel kleiner<br />
ist als f’ und der Linsendurchmesser<br />
mindestens 1,5-fach größer als d 1 [2].<br />
Aus Gleichung (1) lässt sich leicht entnehmen,<br />
dass besonders ein großer Strahldurchmesser<br />
zu einem kleinen Laserspot<br />
führt. Die Aufweitung des Lasers auf den<br />
geeigneten Querschnitt erfolgt mittels der<br />
bereits erwähnten Beam Expander und<br />
wird zweckmäßigerweise erst kurz vor der<br />
räumlichen Modulation bzw. direkt vor der<br />
fokussierenden Optik vorgenommen, um<br />
die vorherigen optischen Komponenten in<br />
ihren Dimensionen klein und somit im<br />
Preis günstig gestalten zu können. Ähnlich<br />
Fernrohren sind Beam Expander afokale<br />
Systeme. Sie bestehen aus zwei optischen<br />
Teilsystemen: der Eintritts- und der Austrittsoptik.<br />
Beide Teilsysteme sind so angeordnet,<br />
dass der bildseitige Brennpunkt<br />
der Eintrittsoptik F ín mit dem objektseitigen<br />
Brennpunkt der Austrittsoptik F out<br />
zusammenfällt.<br />
Das Aufweitungsverhältnis m als Quotient<br />
des Austrittstrahldurchmessers D out zum<br />
Durchmesser des unaufgeweiteten Strahlbündels<br />
D in vor dem Beam Expander lässt<br />
No. 1 | 1. Quartal 2004 optolines 11
BASICS<br />
sich mit f´in als Brennweite der Eintrittsoptik<br />
und f´out als Brennweite der Austrittsoptik<br />
sowie h=D in /2 und h’=D out /2 wie folgt<br />
berechnen:<br />
(2)<br />
Durch den allgemeinen Zusammenhang<br />
(3) zwischen der lateralen Vergrößerung m<br />
– entspricht dem Aufweitungsfaktor bei<br />
afokalen Systemen – und der Winkelvergrößerung<br />
m ang :<br />
(3)<br />
lässt sich auf einfache Weise ein weiterer<br />
Effekt beim Einsatz von Beam Expandern<br />
ableiten [3]: Divergenzen bzw. Kollimationsfehler,<br />
die in der Natur der verwendeten<br />
Laserlichtquelle liegen bzw. durch vorhergehende<br />
Strahlformungs- und Strahlführungsoptiken<br />
eventuell eingeführt<br />
wurden, äußern sich in einer Winkelabweichung<br />
der idealerweise achsparallelen<br />
Strahlen. Derartige Fehler verhindern eine<br />
ideale Fokussierung des Strahlbündels zu<br />
einem möglichst perfekten Fokus. Für<br />
objekt- und bildseitige Strahlwinkel gilt<br />
bei optischen Systemen:<br />
Bild 2: Kepler-Aufweitungssystem.<br />
(4)<br />
u ist hierbei der Winkelfehler vor und u’<br />
der übertragene Winkelfehler nach der<br />
Aufweitung. Bei einem Aufweitungsfaktor<br />
von m>|1| werden somit die angularen<br />
Strahlrichtungsfehler bzw. Strahldivergenzen<br />
um den Faktor der Strahlaufweitung<br />
verringert!<br />
Prinzipielle Arten von<br />
Beam Expandern<br />
Bild 3: Galilei-Aufweitungssystem.<br />
Wie bei Fernrohren gibt es auch bei den<br />
Strahlaufweitungssystemen zwei prinzipielle<br />
Arten der optischen Realisierung:<br />
a) die Kepler-Anordnung, bestehend aus<br />
zwei positiven Linsen oder Linsengruppen,<br />
b) die Galilei- oder holländische Konfiguration<br />
mit einem negativen und einem positiven<br />
Teilsystem. Beide Konfigurationen<br />
sind in Bild 2 und Bild 3 durch die Anordnung<br />
von paraxialen Linsen verdeutlicht.<br />
Der reelle Zwischenfokus bei der Kepler-<br />
Anordnung ist bei der Erzeugung von<br />
hochwertigen Referenzwellenfronten mit<br />
homogener Intensität, z.B. in der Interferometrie,<br />
von Vorteil, da am Ort des<br />
Zwischenfokus eine Blende (Pinhole) zur<br />
Ortsfrequenzfilterung positioniert werden<br />
kann.<br />
Bei dem Einsatz leistungsstarker Laser,<br />
z.B. in der Materialbearbeitung, ist der<br />
Galilei-Typ vorzuziehen, da die enormen<br />
Leistungsdichten im Zwischenfokus des<br />
Kepler-Aufbaus zur Hitzeentwicklung bis<br />
hin zu Luftdurchbrüchen führen können.<br />
Ein Einsatz von Raumfiltern ist auf Grund<br />
der hohen Energie im Brennpunkt ohnehin<br />
nicht möglich. Ein weiterer genereller Vorteil<br />
der Galilei-Anordnung ergibt sich<br />
durch die verringerte Baulänge L (siehe<br />
auch Bild 3 und Bild 4), die sich näherungsweise<br />
durch L=|f´out |-|f´in | im Gegensatz<br />
zum Kepler-Aufbau mit L=|f´out |+|f´in |<br />
ergibt.<br />
Flexibilität durch Zoomund<br />
Modulare Systeme<br />
Ist eine besondere Flexibilität, z.B. in der<br />
Erprobungsphase eines Laserbearbeitungssystems,<br />
gefordert, sind variable (Zoom-)<br />
12 optolines No. 1 | 1. Quartal 2004
BASICS<br />
Aufweitungssysteme sinnvoll. Hier wird<br />
beim Aufweitungssystem vom Galilei-Typ<br />
typischerweise die negative Eingangsoptik<br />
in zwei Subgruppen, z.B. eine positive und<br />
eine negative Gruppe, aufgespaltet. Durch<br />
die Variation des Abstandes e 12 der beiden<br />
Subgruppen mit ihren Einzelbrennweiten<br />
f´1 und f´2 wird die Gesamtbrennweite f’ in<br />
dieser Eingangsoptik nach Gleichung (5)<br />
variabel.<br />
(5)<br />
Durch eine geeignete Verschiebung der<br />
beiden Gruppen zur Austrittsoptik lässt<br />
sich somit eine kontinuierliche Veränderung<br />
des Aufweitungsfaktors erzielen.<br />
Ähnlich wie bei Zoom-Objektiven in der<br />
Fotografie muss bei der Berechnung und<br />
Konstruktion ein Kompromiss zwischen<br />
der Abbildungsgüte, dem Aufweitungsbereich<br />
und dem konstruktiven Aufwand<br />
gefunden werden.<br />
In Bild 4 ist beispielhaft der schematische,<br />
paraxiale Aufbau eines variablen 2x bis 7x<br />
Aufweitungssystems dargestellt.<br />
Durch die Gleichung (6) und (7) ergibt sich<br />
der Zusammenhang zwischen den Einzelbrennweiten<br />
f´n, den Abständen e n,n+1<br />
zwischen den Linsen und dem Aufweitungsfaktor<br />
m bei paraxialen Aufweitungssystemen<br />
mit drei Gliedern [4]:<br />
Bild 4: Paraxiales Layout eines 2x-7x Zoom Beam Expander.<br />
(6)<br />
und<br />
(7)<br />
Ist ein nur einmaliges Anpassen des Lasersystems<br />
auf eine Applikation hinsichtlich<br />
der Spotgröße erforderlich, sind modulare<br />
Beam Expander von LINOS eine interessante<br />
Alternative. Diese Beam Expander<br />
erlauben durch ihre Modulbauweise ein<br />
einfaches Austauschen der Strahleingangsoptik.<br />
Somit kann mit nur einer Strahlaustrittsoptik<br />
(Grundmodul) der Aufweitungsfaktor<br />
des Systems durch den Anwender<br />
problemlos an neue Aufgaben angepasst<br />
werden. Es sind Aufweitungsverhältnisse<br />
Bild 5:<br />
Modulare Beam Expander<br />
von LINOS.<br />
> Kontakt Autor:<br />
Thomas Thöniß<br />
thomas.thoeniss@linos.de<br />
No. 1 | 1. Quartal 2004 optolines 13
BASICS<br />
von 3x, 5x, 8x und 10x wählbar (Bild 5).<br />
Durch die diskreten Aufweitungsverhältnisse<br />
lassen sich die Eingangsoptiken<br />
speziell auf das Grundmodul abstimmen<br />
und garantieren somit eine optimale<br />
Abbildungsqualität. Die Fokussierbarkeit<br />
der Eingangsoptik erlaubt ein zusätzliches<br />
Anpassen der axialen Fokuslage und<br />
Fokusgröße des Gesamtsystems. Ein reines<br />
Verschieben der Optik ohne Verdrehung<br />
beim Fokussieren garantiert bei der Einstellung<br />
die notwendige Fokusstabilität.<br />
Kombination hochwertiger<br />
Materialien und ansprechendes<br />
Design<br />
Bei der Auslegung des optischen Designs<br />
eines Beam Expanders spielt der später<br />
verwendete Wellenlängenbereich eine<br />
wichtige Rolle. Bei der eingesetzten<br />
Wellenlänge soll eine möglichst kleine<br />
Wellenfrontdeformation des Laserbündels<br />
durch nachgeschaltete Fokussieroptiken<br />
die Erzeugung eines kleinen Laserspots<br />
ermöglichen. Strahlaberrationen, wie z.B.<br />
sphärische Aberration (Öffnungsfehler),<br />
würden eine exakte Fokussierung erschweren<br />
und kleinste Spots unmöglich machen!<br />
Normalerweise wird das Optik-Design von<br />
einem derartigen System nur auf die zu<br />
erwartende Arbeitswellenlänge abgestimmt.<br />
Durch eine spezielle Art des<br />
optischen Designs der LINOS BM.X-Reihe<br />
wurde eine minimale Wellenfrontdeformation<br />
für Wellenlängen von 458nm bis<br />
1<strong>06</strong>4nm ermöglicht. Lediglich das leichte<br />
Nachfokussieren der Frontoptik ist beim<br />
Wechsel der Wellenlänge innerhalb dieses<br />
Spektrums notwendig. Eine extrem breitbandige<br />
und reflexarme Vergütung der<br />
Optiken (Bild 6) unterstützt die Anwendung<br />
im Wellenlängenbereich von 458nm<br />
bis 635nm (Restreflexion weniger als<br />
0,5%) und zusätzlich bei 1<strong>06</strong>4nm (Restreflexion<br />
weniger als 0,3%). Um die Anwendung<br />
von Aufweitungssystemen bei hohen<br />
Laserleistungen zu ermöglichen, spielt<br />
auch die Materialauswahl für die einzelnen<br />
optischen Komponenten des Systems eine<br />
entscheidende Rolle. Linsen, an denen<br />
besonders hohe Laserleistungen z.B. durch<br />
kleine Strahlquerschnitte auftreten, sollten<br />
Bild 6: Gesamttransmission eines LINOS BM.X-Aufweitungssystems.<br />
aus hochwertigem Quarzglas gefertigt<br />
sein, da dieses durch seine geringe Absorption<br />
eine besonders hohe Zerstörschwelle<br />
aufweist. Auch alle weiteren<br />
Optiken sollten aus möglichst absorptionsarmen<br />
Gläsern hergestellt werden. Durch<br />
den Einsatz derartiger Materialien in Kombination<br />
mit dem hochwertigen Coating<br />
ergibt sich bei den LINOS BM.X-Systemen<br />
z.B. bei einer Laserwellenlänge von<br />
1<strong>06</strong>4nm eine Laserfestigkeit von mehr<br />
als 100J/cm2 bei 20ns Laserpulsbreite<br />
(S-on-1-Messung). Nicht zuletzt bestechen<br />
die LINOS Beam Expander durch ein<br />
ansprechendes äußeres Design.<br />
Quellen:<br />
● [1] Thomas Thöniß, Sabine Dreher,<br />
Rainer Schuhmann: „Photonik-Puzzle,<br />
optische Komponenten und Systeme<br />
für Laseranwendungen“; Laser+Photonik<br />
2 (Juni 2003), S. 14-21<br />
● [2] Wolfgang Demtröder: „Laser Spectroscopy”;<br />
Springer-Verlag, Berlin,<br />
Heidelberg, New York 1982<br />
● [3] Christian Hofmann: „Die optische<br />
Abbildung”; Geest & Portig, Leipzig<br />
1980<br />
● [4] Fu-Ming Chuang, Ming-Wen<br />
Chang: „Solution areas of three-component<br />
afocal zoom systems”; Optik<br />
101. No. 1 (1995), S.10-16<br />
Bild 7: Der LINOS BM.X Beam Expander.<br />
> Kontakt BM.X Beam Expander:<br />
FON +49 (0)5 51 / 69 35-0<br />
sales@linos.de<br />
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Haben Sie Fragen oder Anregungen an die Redaktion?<br />
Wir freuen uns auf Ihre Nachricht (von rechts): Janine<br />
Sandmann, Assistentin; Thomas Thöniß, Entwicklungsleiter;<br />
Norbert Henze, Vertriebsleiter Forschung und<br />
Labor; Bastian Dzeia, Produktmanager (LINOS Photonics,<br />
Göttingen).<br />
> Kontakt:<br />
janine.sandmann@linos.de<br />
Fraunhofer-Institute für Lasertechnik, Aachen, und für<br />
angewandte Optik und Feinmechanik, Jena, auf dem<br />
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Norbert Henze: +49 (0)5 51 / 69 35-161<br />
norbert.henze@linos.de<br />
Thomas Thöniß, Entwicklungsleiter LINOS Photonics Göttingen,<br />
beim Fachvortrag über Optik-Design mit dem LINOS Softwarepaket<br />
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