19.06.2012 Aufrufe

Marktplatz

Marktplatz

Marktplatz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Marktplatz</strong><br />

hofsteig<br />

Ausgabe November 2011<br />

4 Morgen kinder, wird‘s was geben<br />

Vanillekipferl, Birnenbrot und Backstuben aus Wolfurter Bäckereien<br />

10 Junge Menschen sehr erwünscht<br />

Lehrlingsoffensive der Firma Meusburger<br />

14 die einen feiern nie, die anderen sogar zwei Mal<br />

„Weihnachten anders“ in zwei Wolfurter Familien<br />

18 Von 14-stundentagen, rübezahlen und stinkstiefeln<br />

LKW-Fahrer Christian Brunold im Interview<br />

22 auf eineM kiloMeter die ganze welt.<br />

Wolfurter Pfadfinder trafen Gott und die Welt beim Jamboree in Schweden<br />

26 <strong>Marktplatz</strong>randnotizen<br />

Sturm im Alltag: Die Frisur hält.<br />

Kontakt: wirtschaft@wolfurt.at


Gut zu wissen, wo mein Geld zuhause ist:<br />

Wenn’s ums Sparen geht,<br />

ist nur eine Bank meine Bank.<br />

Sicherheit und Vertrauen sind das Um und Auf, wenn es<br />

ums Sparen geht. Schön, wenn man sich dabei auf die<br />

Kompetenz und die Produkte einer Bank verlassen kann,<br />

die es seit 125 Jahren gibt. Ihr Raiffeisenberater hilft Ihnen<br />

gerne, die beste Sparform zu finden. www.hofsteigbank.at


48 Gründe sich<br />

zu freuen!<br />

Auf Weihnachten Ab sofort erhalten Sie in allen teilnehmenden Betrieben den Adventskalender der Wirtschaft Wolfurt und der WIGE Schwarzach.<br />

Hinter jedem Türchen erwarten Sie jeden Tag 2 Gutscheine von Wolfurter und Schwarzacher Betrieben.<br />

Vom 1. bis 7. Dezember finden Sie Gutscheine<br />

der folgenden Betriebe hinter den Türchen:<br />

KÄRCHER CENTER ZWICKLE<br />

Wirtschaft Wolfurt<br />

Wolfurter Markt<br />

Fetz Daniela<br />

Elektro Fink<br />

Fitz Schwanenmarkt<br />

GesmbH<br />

Schwanenbäckerei<br />

Shanti Cafe- und<br />

Teestube<br />

Blumentreff Karg<br />

Mayr Record Scan<br />

Haar-Zone<br />

Gasthaus Engel<br />

pure by Fotini<br />

Raiffeisenbank am<br />

Hofsteig<br />

Bienenhaus<br />

Sparkasse Bregenz<br />

Kärcher Center<br />

Zwickle<br />

Teilnehmende Betriebe<br />

Ein gemeinsames Projekt der<br />

Service Point<br />

Musik Hinteregger<br />

Winder Erika<br />

Weltladen<br />

David Optik<br />

Café Konditorei<br />

Reichl<br />

Gasthaus Stern<br />

Gasthaus Kreuz<br />

Auszeit Bräunungsstudio<br />

Sternen Hotel<br />

Gasthaus s‘Chris<br />

Radcult<br />

Taxi Böhler<br />

Blumen Strezeck<br />

Ristorante Pizzeria<br />

Dolce Vita<br />

Fitnessclub König<br />

Wild Cut<br />

Wirtschaftsgemeinschaft<br />

Schwarzach<br />

Böhler Josef, Forst-<br />

& Garten-Technik<br />

Bäckerei Mangold<br />

SoxBox<br />

Landhausmode Lenz<br />

Heilquell Apotheke<br />

Spar Albrecht<br />

Frisör Reiter<br />

Hefel Mode & Bett<br />

rundum schön<br />

Kosmetik Dietrich<br />

MArKtPLAtzhofsteig 2 | 3


„MorGeN KINDer, WIrD’S WAS<br />

VANILLeKIPFerL, BIrNeNBrot u<br />

Wolfurts Bäcker stehen in den Startlöchern. Bald beginnt für sie eine intensive<br />

zeit. Mit den Weihnachtsbäckereien warten auf sie nicht nur zimt- und Vanilleduft,<br />

sondern auch viel Arbeit. <strong>Marktplatz</strong> hofsteig besuchte die Schwanenbäckerei,<br />

die Bäckerei Mangold und das Cafe reichl und fragte nach den Vorbereitungen,<br />

Familienrezepten und Weihnachtsstimmung.<br />

t + F: BB<br />

bei wolfgang fitz in der backstube<br />

Der Chef der Schwanenbäckerei – Wolfgang Fitz – ist<br />

auch noch abends in der Bäckerei anzutreffen. er und<br />

seine Frau Doris sind in den letzten Vorbereitungen<br />

für den nächsten tag. Wobei der „tag“ beginnt, wenn<br />

es noch dunkel ist. Wolfgang Fitz steht bereits um<br />

2.30 uhr in der Backstube.<br />

Seit Mitte oktober wird traditionell Birnenbrot gebacken.<br />

Auch Lebkuchen und Biberle. „Den Nikolaus gibt<br />

es freilich erst Anfang Dezember. Aber auf Lebkuchen<br />

haben die Kunden jetzt schon Appetit. Das Wetter hat<br />

einen großen einfluss auf das Kaufverhalten“, weiß<br />

Wolfgang Fitz aus langjähriger erfahrung. Solange es<br />

nicht kalt ist, haben die Kunden keine Lust auf Krapfen<br />

oder Weihnachtsbäckereien.<br />

er füllt ein heft mit solchen Notizen. Wann es zu welchen<br />

Anlässen kalt oder warm war, was die Leute dann<br />

gekauft haben. Speziell für Vereinsfeste ist dieser Service<br />

von Vorteil. „Musikfest – sonnig und heiß – musste<br />

Brot nachliefern. Nächstes Jahr evtl. mehr; ostern<br />

mit Schnee – Krapfen.“ Die Stammkunden wissen das<br />

zu schätzen. So können Wünsche wie: „Ich möchte so<br />

ein Partybrot wie im letzten Jahr“ leicht erfüllt werden.<br />

ein Blick in die Aufzeichnungen – und Wolfgang<br />

Fitz weiß, was zu tun ist.<br />

nicht auf die größe kommt es an<br />

Auch die Schwanenbäckerei bekommt zu spüren, dass<br />

viele Kunden im Supermarkt ihr Brot kaufen. Mit diesen<br />

Preisen will und kann sie nicht konkurrieren. Also<br />

sucht sie die Nische: Kundenorientierung, Service,<br />

Qualität. „Krapfen sind das einzige Gebäck, das in der<br />

ruhephase Kälte braucht. richtige zugluft. Dann bildet<br />

sich eine haut, die den Krapfen kompakt in der<br />

Form hält und ihm beim Ausbacken den schönen weißen<br />

ring beschert.“ er hält nicht viel von „groß“. „Nur<br />

weil ein Gebäck größer ist, ist es nicht besser, eher<br />

im Gegenteil. ein kompakteres Brot mit guter Kruste<br />

hat einen intensiveren Geschmack und bleibt länger<br />

frisch.“ Diese Philosophie geht für die Schwanenbäckerei<br />

auf: Der umsatz ist in den letzten Jahren stabil<br />

geblieben.<br />

hand in hand mit dem schwanenbäcker<br />

es gibt Wolfurter, die immer noch auf ihr eigenes Birnenbrot-rezept<br />

schwören und trotzdem den Komfort<br />

eines großen Backofens zu schätzen wissen. Auch das<br />

macht Bäcker Fitz. er nimmt die Fülle entgegen, mischt<br />

sie mit Schwarzbrotteig, formt sie in der gewünschten<br />

Größe, schlägt sie in hefeteig ein und bäckt die Lebzelten,<br />

die vorher mit den Initialen der Besteller versehen<br />

wurden. es soll ja keine Verwechslungen geben.<br />

Andersrum geht es auch: Wer lieber selber backt, aber<br />

den teig nicht mischen möchte, kann auf Keksteig<br />

der Schwanenbäckerei zurückgreifen. Den gibt es im<br />

Schwanenmarkt zu kaufen.<br />

der advent kann kommen<br />

Die zutaten wie honig und Kokosflocken sind bestellt,<br />

die Nüsse bereits gemahlen. Mitte November beginnt<br />

die Weihnachtsbäckerei. Der torten- und Kuchenverkauf<br />

geht in dieser zeit zurück, deshalb gleicht sich<br />

der Arbeitsaufwand etwas aus. Dennoch: Bis von allen<br />

Kekssorten ein Grundstock gebacken ist, heißt es für


GeBeN“ –<br />

ND WeIhNAChtSStoLLeN<br />

Doris Fitz anpacken. und anschließend abpacken. Sie<br />

hilft ihrem Mann, wo sie kann.<br />

Für die beiden ist der Advent alles andere als besinnlich.<br />

Der Duft frischer Kekse hat für sie nichts heimeliges.<br />

Sie wurden auch immer in der Großbackstube<br />

gemacht, nicht in der Küche. Die Kinder durften sich<br />

mit einem teller holen, auf was sie Lust hatten. Doris<br />

Fitz hat rumkugeln und Konfekt beigesteuert. „Aber<br />

eigentlich ist mein Mann der Bäcker. Ich backe nicht<br />

gern und habe das nur gemacht, so lange die Kinder<br />

klein waren.“ ein Sohn ist bereits mit der handelsschule<br />

fertig und macht im elterlichen Betrieb die Lehre. So<br />

wie es aussieht, darf man also auf eine 4. Generation<br />

in der Schwanenbäckerei hoffen.<br />

auf ins neue Jahr<br />

Frei hat Wolfgang Fitz eigentlich nie. er arbeitet sieben<br />

tage die Woche, bis zu 13 Stunden am tag. zu Weihnachten<br />

bleibt die Bäckerei für zwei tage geschlossen.<br />

„Gerade genug zeit, um viel zu viel zu essen und<br />

die omas zu besuchen. Dann beginnt das Silvester-<br />

Geschäft mit Marzipanfiguren, Baguette und Partybrot.“<br />

Diesen Winter geht sich auch eine Woche Schiurlaub<br />

aus. „Aber wenn wir einen Abend für uns haben<br />

möchten, übernimmt ein anderer Bäcker meine Arbeit.<br />

Das lassen wir uns nicht nehmen.“ Doch er wirkt nicht<br />

so, als würde er viel ruhe brauchen. Wolfgang Fitz<br />

liebt seine Arbeit. und die herausforderung. Am liebsten<br />

backt er zimtsterne. es braucht viel Fingerspitzengefühl,<br />

damit die Masse nach dem ersten Ausstechen<br />

samt Glasur wieder die richtige Konsistenz bekommt.<br />

Fingerspitzengefühl, das er hat.<br />

Welche drei Begriffe fallen Ihnen<br />

spontan zu Weihnachten ein?<br />

Familie, Christkind, Geschenke<br />

Welches war Ihr schönstes Weihnachtsgeschenk?<br />

Mit ungefähr 10 Jahren bekam ich eine Modelleisenbahn.<br />

Die gibt es heute noch.<br />

Welches ist Ihre liebste Kekssorte?<br />

Nussmakronen<br />

MArKtPLAtzhofsteig 4 | 5


cafe reichl – ein bisschen wien in wolfurt<br />

Für thomas reichl ist der November noch zu warm.<br />

Kälter sollte es sein und Schnee wäre ihm auch recht.<br />

„Dann verkaufe ich meine Kekse und head seine Schi“,<br />

sagt der gebürtige Steirer. Die Backtradition zog ihn<br />

nach Wien, die Liebe nach Wolfurt. Seit 16 Jahren betreibt<br />

er das „Café reichl“ in der Lauteracherstraße.<br />

es ist Cafe, restaurant und Konditorei in einem. „eine<br />

reine Konditorei würde sich nicht halten. heute geht<br />

es nur noch als Mischbetrieb, wie das Cafe reichl einer<br />

ist.“<br />

Anfang November beginnt thomas reichl mit dem Backen<br />

der Weihnachtskekse, um ein gut gemischtes Sortiment<br />

zu haben, wenn im Dezember der Geschmack<br />

der Kunden richtung zimt, orangen, Nelken und Nuss<br />

umschlägt. torten und Kuchen verkaufen sich weniger,<br />

dafür haben Lebkuchen und teebäckereien einen<br />

guten Absatz. einzelne Sorten werden dann bei Bedarf<br />

nachproduziert und vor allem die empfindlicheren<br />

Kekse werden in kleinen Mengen und erst in der<br />

Adventzeit hergestellt. Weihnachtsstollen hat thomas<br />

reichl schon länger aus dem Sortiment genommen.<br />

„uninteressant“, sagt er kurz und bündig. Gegen große<br />

Produzenten muss er den Preiskampf zwangsläufig<br />

verlieren. Die zutaten sind teuer, die Arbeit aufwändig.<br />

Deshalb spezialisiert er sich lieber auf die Kekse.<br />

Manche Kunden kaufen eine bestimmte Sorte, andere<br />

lieber eine Mischung.<br />

Aus den 100 rezepten, die thomas reichl im Laufe<br />

seiner Berufsjahre – vor allem in Wien – gesammelt<br />

hat, verwendet er jedes Jahr zwischen 20 und 30, dazwischen<br />

immer wieder andere, um abzuwechseln.<br />

Die Klassiker bleiben natürlich im Sortiment, wie beispielsweise<br />

Vanillekipferl. traditionell von hand gefertigt,<br />

klein und zierlich, denn Kekse sind nach thomas<br />

reichls Ansicht etwas zum Naschen und Gustieren.<br />

Der gute ruf scheint sich herumzusprechen. eben<br />

hat thomas reichl einen Spezialauftrag erhalten. Auf<br />

eine persönliche empfehlung hin, kontaktierte ihn ein<br />

Kunde aus Deutschland, der in Basel eine Schokoladen-,<br />

Kaffee- und teeverkostung durchführen wird.<br />

zu diesem Anlass wünscht er sich kleine Stücke traditioneller<br />

Wiener Patisserie: Strudel, esterhazy- und<br />

Dobosschnitten, Baisers und erdbeertorte, die dazu<br />

gereicht werden sollen. thomas reichl kommt dem<br />

Wunsch der Kunden gerne nach. Nur so kann er sich<br />

einen Kundenstock aufbauen.<br />

Der Duft frischer Kekse lässt bei thomas reichl erinnerungen<br />

an Weihnachten, Kindheit und Familie hochkommen.<br />

zuhause in der Steiermark war es tradition,<br />

im Advent zu backen und erst an heiligabend die<br />

ersten Kekse zu essen. Was ihn natürlich nicht davon<br />

abgehalten hat, heimlich zu stibitzen.<br />

Mit seinen Kinder, die mittlerweile schon groß sind,<br />

haben er und seine Frau ebenfalls schöne Weihnachtsfeste<br />

erlebt. „Den Weihnachtsbaum aufstellen, das gemeinsame<br />

Singen, und man hat richtig mitgefiebert<br />

mit den Kindern, wenn sie auf die Geschenke gewartet<br />

haben.“ Das Materielle war thomas reichl nie wichtig.<br />

Auch heute noch ist für ihn das schönste an Weihnachten,<br />

dass er sich ein paar tage frei nimmt und mit seiner<br />

Frau in die Steiermark fährt. Lange Spaziergänge,<br />

die Familie besuchen. „es ist erholsam, ein wenig vom<br />

Geschäft wegzukommen und abzuschalten. Das gibt<br />

wieder Schwung fürs neue Jahr.“<br />

Welche drei Begriffe fallen Ihnen<br />

spontan zu Weihnachten ein?<br />

Lebkuchen, Zimt, Apfel<br />

Welches war Ihr schönstes Weihnachtsgeschenk?<br />

Für mich immer schon, wenn die ganze Familie beieinander war.<br />

Welches ist Ihre liebste Kekssorte?<br />

Kokoskugeln (Lebkuchenmasse in Schokolademantel<br />

mit Kokosette)<br />

MArKtPLAtzhofsteig 6 | 7


äckerei Mangold – der kunde soll sich wohlfühlen<br />

Luis Mangold ist der Gründer der gleichnamigen Bäckerei.<br />

Seit 4 Generationen gibt es das unternehmen<br />

schon, und es ist stetig gewachsen. Die große handwerksbäckerei<br />

wird heute von Monika haag (geb.<br />

Mangold) und ihrem Mann egon geleitet.<br />

in stadt und land<br />

Damals wie heute sind es die Wünsche der Kunden, die<br />

zählen. Die 15 Filialen überall in Vorarlberg sollen ein<br />

ort zum Wohlfühlen sein. Was die verschiedenen regionen<br />

angeht, scheinen sich die Vorarlberger in Kaufverhalten<br />

und Vorlieben ziemlich einig zu sein. Aber<br />

zwischen Stadt und Land besteht doch ein unterschied,<br />

so das ehepaar haag. „Auf dem Land geht das tagesgeschäft<br />

schon viel früher los. Wir merken, dass diese<br />

Filialen mehr für Versorgungseinkäufe genutzt werden<br />

und deshalb mehr Großbrote gekauft werden.“ Auch<br />

das Frühstück an Sonn- und Feiertagen wird gerne<br />

wahrgenommen. In den Städten kommen die Kunden<br />

etwas später am Morgen. Aber viele Schüler und Arbeiter<br />

nutzen das Jausenangebot in der Mittagspause,<br />

und auch Kuchen und Kaffee am Nachmittag werden<br />

im städtischen raum mehr in Anspruch genommen.<br />

tradition und neuerung<br />

Das Sortiment der Bäckerei Mangold ist über die Jahre<br />

gewachsen, hat sich den Veränderungen der zeit<br />

angepasst, und trotzdem ist bei den Produkten immer<br />

noch viel handarbeit dabei. Neben überlieferten<br />

hausrezepten – die zimtsterne gehen auf oma Mangold<br />

zurück – sind die Bäcker und Konditoren bei Mangold<br />

eingeladen, ihre Ideen und Innovationen einzubringen.<br />

So gibt es dieses Jahr erstmals mit Marzipan<br />

gefüllte Lebkuchen, und seit neuestem wird nur noch<br />

Sennereibutter aus Schwarzenberg für alle Produkte<br />

verwendet.<br />

Welche drei Begriffe fallen Ihnen<br />

spontan zu Weihnachten ein?<br />

Familie, Kekse, Krippe<br />

Welches war Ihr schönstes Weihnachtsgeschenk?<br />

Das schönste Weihnachtsgeschenk ist für uns, wenn die ganze<br />

Familie zusammenkommt und alle gesund und glücklich sind.<br />

Welches ist Ihre liebste Kekssorte?<br />

Vanillekipferl<br />

lebkuchen und zimtsterne<br />

Die Weihnachtsproduktion startet in der regel Anfang<br />

bis Mitte November. Die entscheidung darüber, wann<br />

welches Produkt gebacken wird, wann es in den Verkauf<br />

geht und wie die Verpackung aussieht, wird allerdings<br />

bereits im Sommer getroffen. Das Sortiment<br />

reicht von Weihnachtsstollen, verschiedensten Keksen<br />

über Lebkuchen bis hin zu Lebkuchenhäusern. Die<br />

Kekse verkaufen sich generell sehr gut – absoluter<br />

Verkaufsschlager sind aber die zimtsterne.<br />

Im Vergleich zu früher hat sich die Weihnachtssaison<br />

nach einschätzung von Monika haag nach vorne verschoben,<br />

da auch in allen Supermärkten die Weihnachtswaren<br />

schon sehr früh zum Verkauf stehen. „In den letzten<br />

Jahren ist das aber ziemlich konstant geblieben.“<br />

feste und feiern<br />

trotz der geschäftigen zeit im Betrieb, kommt bei<br />

herrn und Frau haag immer noch Weihnachtsstimmung<br />

auf: „Wenn überall die kleinen Weihnachtsmärkte<br />

eröffnen, alles mit Lichterketten geschmückt ist<br />

und es in der Bäckerei nach frischgebackenen Keksen<br />

riecht.“ Das private Familienfest feiern die haags mit<br />

einem leckeren essen, der Bescherung und dem anschließenden<br />

Besuch in der Weihnachtsmette. Mit den<br />

Mitarbeitern wird eine Neujahrsfeier draus. „Da bei<br />

uns bis ende Dezember hochsaison herrscht, gibt es<br />

die gemeinsame Betriebsfeier im Jänner.“


<strong>Marktplatz</strong> Hofsteig 170x252 Anzeigenschluss: 28.10.2011 / erscheint:<br />

WIR<br />

SUCHEN<br />

DICH<br />

WIR BIETEN DIR TOP-LEHRSTELLEN IN DER METALL-<br />

TECHNIK (ZERSPANUNG UND MASCHINENBAU),<br />

PRODUKTIONSTECHNIK UND METALLBEARBEITUNG!<br />

www.meusburger.com/lehre<br />

Sammelinserat_Lehrlinge_2012.indd 17 28.10.2011 10:03:04<br />

MArKtPLAtzhofsteig 8 | 9


JuNGe MeNSCheN Sehr erWüN<br />

europas Marktführer in Sachen Formaufbauten ist in Wolfurt beheimatet.<br />

es ist die Firma Meusburger; ein modernes Familienunternehmen, das heute<br />

460 MitarbeiterInnen beschäftigt. Künftig sollen es sogar noch mehr werden.<br />

Mit einer Lehrlingsoffensive will die Firma in den kommenden vier Jahren<br />

rund hundert Lehrlinge ausbilden. ziel ist es, dass sie künftig alle langfristig<br />

beschäftigt werden; ob als zerspanungstechnikerIn, MetallbearbeiterIn oder<br />

ProduktionstechnikerIn.<br />

Dafür wird zurzeit in den Ausbau der Lehrwerkstatt ordentlich investiert. Bereits<br />

heuer haben dreizehn zusätzliche Lehrlinge eine Bleibe in der Firma gefunden.<br />

t + F: Ar<br />

Yolanda ist sechzehn Jahre alt und das einzige Mädchen<br />

unter den Lehrlingen. Das stört sie jedoch nicht<br />

im Geringsten, ganz im Gegenteil. Selbstbewusst erzählt<br />

sie, während sie fräst, dass sie vor allem die<br />

Abwechslung und das Anspruchsvolle an der Arbeit<br />

liebe. Sie habe immer schon gewusst, dass sie genau<br />

so etwas einmal machen wolle.<br />

Währenddessen programmiert der achtzehnjährige<br />

Christoph hochkonzentriert. Das müsse auch so sein,<br />

sagt Ausbildner Peter Nußbaumer. Schließlich habe er<br />

dabei komplexe zahlenaufgaben zu bewältigen, damit<br />

das zu produzierende teil auch wirklich der zeichenvorlage<br />

entsprechen wird.<br />

hier in der Lehrwerkstatt, die eine imponierende Größe<br />

aufweist, lernen die Lehrlinge unter anderem feilen,<br />

drehen, fräsen und schneiden. Aufgrund eines<br />

rotationsprinzips können sie außerdem in alle Abteilungen<br />

der Firma schnuppern.<br />

„Sie sollen hier alles kennen lernen, um irgendwann<br />

wirklich gut ausgebildet zu sein“, sagt Personalleiter<br />

roman Giesinger, der einst als Jugendlicher das Gymnasium<br />

abgebrochen und eine Lehre als Bürokaufmann<br />

absolviert hat. Seiner Meinung nach herrscht immer<br />

noch der Irrglaube, dass allein ein Studium etwas Anzustrebendes<br />

sei. Derweil könne man durchaus auch<br />

mit einer Lehre große Karriere machen. „Wenn man<br />

sich als Jugendlicher nicht sicher ist, was man wirklich<br />

machen soll, bringt es doch überhaupt nichts, sich in<br />

ein Studium zu stürzen. Da ist doch ein handwerk viel<br />

sinnvoller. Gerade hier in Vorarlberg kann sich ein Jugendlicher<br />

wunderbar parallel berufsbegleitend weiterbilden.“<br />

Bei ihrer Lehrlingsoffensive ist die Firma auf der Suche<br />

nach jungen Menschen mit Charakter und einem<br />

ausgeprägten Interesse für handwerk und technik.<br />

Neben der Vermittlung von Fachlichem versuchen die<br />

Ausbildner, ihre Lehrlinge einen respektvollen umgang<br />

mit anderen zu lehren. Geschätzt wird auch die<br />

Freude an Jugendlichen, die gerne „anpacken“.<br />

„trotz unserer Größe, sind wir eine hemdsärmelige<br />

Firma geblieben. einfache, gute handwerker mit hausverstand<br />

und Freude an der Arbeit: Das sind Leute,<br />

die wir suchen“, sagt roman Giesinger. er betont, dass<br />

in der Firma jeder Arbeiter gleich viel wert ist. „Jeder<br />

wird hier mit Du angesprochen.“<br />

Seit einiger zeit sind hier auch viele Kulturen anzutreffen.<br />

„Wir haben fünfzehn Fremdsprachen auf Muttersprachenniveau<br />

im haus. Das ist äußerst wichtig<br />

für das perfekte Service, auf das bei uns besonders<br />

großer Wert gelegt wird. Viele unserer Kunden – wir<br />

haben rund 8.000 aktive – sind ein-, oder zweimannbetriebe.<br />

Da kann nicht jeder englisch.“<br />

Die Kunden kommen vorwiegend aus europa, siebzig<br />

Prozent sind im deutschsprachigen raum beheimat.<br />

Doch die Firma streckt ihre Fühler weiter aus. Sie hat<br />

bereits Niederlassungen in der türkei, in China und den<br />

uSA geschaffen. „Kernmarkt bleibt aber sicher europa.“


SCht<br />

MArKtPLAtzhofsteig 10 | 11


Schüssling MPH Inseara.indd 1 06.03.2011 19:36:34 Uhr<br />

EIN INDIVIDUELLES<br />

FARBKLIMA<br />

STEIGERT IHR<br />

WOHLBEFINDEN.<br />

malermeister<br />

Spezialist für Farbberatung, Malen<br />

und Beschichten, Tapezieren, Althaussanierung,<br />

Fassadengestaltung,<br />

Dekorationstechniken<br />

Wolfurt / Tel.: 0699 / 17 130 158<br />

helmut@maler-bertel.at<br />

1964, also vor mehr als vierzig Jahren von Seniorchef<br />

Georg Meusburger gegründet, ist die Firma ein reiner<br />

Vorlieferant. Sie liefert Formaufbauten für „alles, was<br />

auch Kunststoff ist“; sei es für die Spielwarenindustrie,<br />

für Automobilhersteller oder für die Medizintechnik.<br />

„Wir liefern die einzelnen Platten, die Säulen oder Ösen.<br />

Aber das, was drinnen ist, produziert der Kunde.“ Die<br />

Formaufbauten werden in Serie hergestellt. Der Stahl<br />

wird vorher spannungsarm geglüht, damit keinerlei<br />

„Verzug“ passieren kann.<br />

„topqualität zu bieten ist eine Grundvoraussetzung“,<br />

sagt roman Giesinger und zählt dann die spezifischen,<br />

weiteren Qualitäten der Firma auf. „Wir sind vor allem<br />

schnell: Beim Angebote erstellen wie auch beim Liefern.<br />

es ist entscheidend, dass alles aus einer hand,<br />

von einem Standort aus gemacht wird. Auf uns kann<br />

man sich verlassen. Im deutschsprachigen raum erhält<br />

der Kunde das gewünschte teil am kommenden tag.<br />

Außerdem feilen wir permanent weiter und bleiben nie<br />

stehen. Bei einer Krise etwa geben wir lieber Gas, als<br />

dass wir auf die Bremse drücken. Wir erschließen neue<br />

Gebiete oder optimieren sie. Bei den MitarbeiterInnen<br />

haben wir stets aufgestockt.“ zurzeit ist am Wolfurter<br />

Standort gerade ein neues, fünfstöckiges Bürogebäude<br />

für über 200 MitarbeiterInnen im entstehen begriffen.<br />

es soll im kommenden Jahr bezogen werden können.<br />

Doch Wachstum und Superlative beim Gesamtumsatz<br />

sind das eine, daneben zählen in der Firma noch ganz<br />

andere Dinge. Mittlerweile verfügt sie über 23 Kleinbusse,<br />

mit denen die hälfte der Belegschaft transportiert<br />

wird. „Wir planen routen. Der letzte in der route<br />

ist der Fahrer des Busses. er erhält ein Fahrsicherheitstraining<br />

beim ÖAMtC und sammelt beim Weg zur Firma<br />

die Leute ein beziehungsweise verteilt sie wieder.<br />

Das spart zeit und Kosten und schützt die umwelt.“<br />

zudem sind sogenannte Jobräder im einsatz, mit denen<br />

Mitarbeiter der Firma vom Bahnhof Wolfurt aus<br />

zur Firma fahren können und retour. Die Wartungsund<br />

reparaturarbeiten werden von der ebenfalls in<br />

Wolfurt beheimateten Firma Integra übernommen.<br />

umweltschutz, Kooperationen in der region, Nachhilfe<br />

für Lehrlinge mit schulischen Problemen: Die Firma<br />

Meusburger Formaufbauten in Wolfurt versucht etwas<br />

andere Wege zu gehen als unternehmen, die auf reine<br />

Gewinnoptimierung aus sind. Die 460 MitarbeiterInnen<br />

wissen dies offenbar zu schätzen. Ausbildner<br />

Peter Nußbaumer erzählt, dass bislang alle Lehrlinge<br />

ohne Ausnahme geblieben seien, dabei schwingt ein<br />

gewisser Stolz in der Stimme mit. Personalleiter roman<br />

Giesinger, der lange in einem anderen unternehmen<br />

gearbeitet hat, möchte nie mehr tauschen und<br />

der siebzehnjährige Lehrling henrik meint: „hier gefällt<br />

mir ganz einfach, dass man mit allen seinen Spaß<br />

haben kann.“


Fotos: Aicher, k_m-Architektur<br />

ein hairzliches Team<br />

Wir sind umgezogen!<br />

Ab sofort finden Sie uns in der Achstraße 35 Wolfurt<br />

Damen Herren Kinder<br />

Öffnungszeiten<br />

Di/Mi 8 bis 18Uhr<br />

Do/Fr 8 bis 20Uhr<br />

Samstag nach<br />

Vereinbarung<br />

Gerne nehmen wir<br />

Terminreservationen an.<br />

T 05574/82600<br />

www.mirjana-hair.at<br />

MArKtPLAtzhofsteig 12 | 13


DIe eINeN FeIerN NIe, DIe ANDe<br />

Weihnachten wird überall auf der Welt anders gefeiert – und nicht<br />

nur das: Weihnachten wird sogar innerhalb von einer Gemeinde wie<br />

Wolfurt komplett unterschiedlich gefeiert. Für die einen ist es ein<br />

ganz gewöhnlicher tag, für die anderen ein Fest, das sogar zwei-<br />

mal im Jahr gefeiert wird – je nach religion und Familienbräuchen.<br />

MPh hat sich bei einer christlich-orthodoxen und bei einer muslimi-<br />

schen Wolfurter Familie umgehört, wie sie die besinnliche Jahres-<br />

zeit verbringen.<br />

t + F: rr<br />

haupt-weihnachten<br />

Familie Spasic feiert am 24. und am 25. Dezember ihr<br />

„haupt-Weihnachten“, mit Christbaum, Geschenken<br />

und einem schönen Familienfest. Allerdings bleibt bei<br />

der vierköpfigen Familie der Christbaum wohl etwas<br />

länger stehen als in den meisten anderen Vorarlberger<br />

haushalten: er wird erst um den 10. Jänner herum<br />

aus dem haus gebracht. Das liegt daran, weil Familie<br />

Spasic am 6., 7. und 8. Jänner noch einmal Weihnachten<br />

feiert, und zwar nach christlich-orthodoxem<br />

Brauch. Für orthodoxe Christen ist der heilige Abend<br />

am 6. Jänner, gefolgt von zwei Feiertagen am 7. und<br />

8. Jänner. Diese andere zeitrechnung rührt vom griechischen<br />

Kalender her.<br />

brechend volle kirche<br />

Ljilja Spasic ist gebürtige Kroatin und Christin. Ihre eltern<br />

kommen um den 24. Dezember herum meistens<br />

nach Vorarlberg, wo gemeinsam gefeiert wird. Am 6.<br />

Jänner wird mit Dejan Spasics eltern gefeiert. Sie kommen<br />

ursprünglich aus Serbien, leben aber schon lange<br />

in Vorarlberg, wo Dejan auch geboren und aufgewachsen<br />

ist. Am Abend des 6. Jänners gehen sie alle<br />

zusammen in die Kirche in Bregenz, wo der christlichorthodoxe<br />

Gottesdienst begangen wird. Die Kirche ist<br />

an diesem tag brechend voll. Die meisten orthodoxen<br />

Christen Vorarlbergs, die hier feiern, kommen aus ex-<br />

Jugoslawien, also aus Serbien, Bosnien oder teilweise<br />

auch aus Kroatien.<br />

christlich-orthodoxe bräuche<br />

Danach wird bei Dejans eltern im Familienkreis gefeiert.<br />

„Wenn man da die türe betritt, bekommt man<br />

ein kleines Stamperl Wein, die Kinder bekommen ein<br />

Stamperl Limo oder Saft, und man begrüßt sich mit<br />

den Worten „hristos se rodi“, das heißt: „Christus ist<br />

geboren“, und man kriegt eine getrocknete Feige und<br />

Maroni zum essen.“ traditionellerweise wird an diesem<br />

tag gefastet und kein Fleisch, keine Wurst und<br />

keine Milchprodukte gegessen. Abends gibt es dann<br />

ein einfaches Mahl, bestehend aus Bohnensuppe, gebratener<br />

Forelle und Kartoffeln.<br />

Am ersten Weihnachtstag, dem 7. Jänner, kommt man<br />

wieder mit der Familie zusammen. An diesem tag gibt<br />

es „Sarma“, ein Gericht aus Kraut, erklärt Dejan Spasic:<br />

„Mein Vater bringt ein paar tage vorher eichen-Äste<br />

vor die haustüre. Jeder Gast, der zu Weihnachten die<br />

tür betritt, bricht ein Ästchen davon ab und bringt es<br />

ins haus herein. Das ist ein alter bäuerlicher Brauch.<br />

Früher hat man das auf einen heuballen neben dem<br />

ofen gelegt. Man wünscht sich so, dass die ernte für<br />

das nächste Jahr besser werden soll.“<br />

weihnachten mal zwei<br />

zwei Mal im Jahr Weihnachten feiern – welches Kind<br />

wünscht sich das nicht? Dario und Vanessa finden es<br />

jedenfalls „echt super“, einmal daheim mit den eltern<br />

am 24.12. und einmal am 6.1. mit den Großeltern zu<br />

feiern und zwei Mal Geschenke zu bekommen.


eN SoGAr zWeI MAL IM JAhr<br />

kein weihnachtsfest<br />

Ganz anders geht es hingegen bei Familie eren zu: Der<br />

24. Dezember ist bei Familie eren aus Wolfurt ein tag<br />

wie jeder andere. „Da passiert bei uns eigentlich gar<br />

nichts, weil wir Weihnachten im islamischen Glauben<br />

nicht feiern. Wir wissen, dass die Geburt Jesu gefeiert<br />

wird. Jesus gilt zwar auch in unserem Glauben als Prophet,<br />

aber für uns ist der Prophet Mohammed wichtiger.<br />

Darum feiern wir Mohammeds Geburt. Dieses<br />

Fest heißt bei uns „Mevlid Kandili“ und wird jedes Jahr<br />

aufgrund des Mondkalenders an einem anderen tag<br />

gefeiert. Das nächste Mal begehen wir Mohammeds<br />

Geburt am 4. und 5. Februar 2012. Das ist für uns ein<br />

sehr hohes Fest. Da gehen wir mit der ganzen Familie<br />

nach Kennelbach in die Moschee. Anschließend wird<br />

mit Freunden und Familien gefeiert.“<br />

kinder ohne weihnachtsgeschenke<br />

Gökhan eren ist türkischstämmiger Wolfurter der<br />

zweiten Generation und arbeitet bei der Firma Blum.<br />

Seine Frau Gülsen hat er in der türkei kennengelernt.<br />

Ihre drei gemeinsamen Kinder Seher, hümeyra und Faruk<br />

wachsen in zwei Kulturen gleichzeitig auf. Sie sind<br />

gläubige Muslime, kennen die Weihnachtsbräuche ihrer<br />

Mitschüler und Freunde jedoch gut. „In der Schule<br />

bekommen wir zu Weihnachten Mandarinen und Nüsse<br />

von der Lehrerin“, sagt hümeyra. Dass andere Kinder<br />

zu Weihnachten viele Geschenke bekommen und<br />

sie nicht, war für Seher, hümeyra und Faruk gar nie<br />

ein großes thema. Sie verstehen, dass im islamischen<br />

Glauben andere religiöse Feste gefeiert werden und<br />

sie deshalb zu anderen Anlässen Geschenke bekommen.<br />

Man feiere zwar nicht mit, aber man wünsche<br />

den Klassenkameraden und Freunden frohe Weihnachten.<br />

Das ist für sie ganz normal.<br />

weihnachten von außen betrachtet<br />

Verständnisvolles zusammenleben mit den christlichen<br />

Mitbürgern und Freunden ist für Familie eren sehr wichtig.<br />

Für Gökhan eren ist Weihnachten eine zeit, in der alles<br />

etwas anders ist: „Die Leute freuen sich, wenn es zu<br />

Weihnachten schneit. es ist generell eine ruhigere zeit<br />

und es herrscht gute Stimmung. Viele Leute schalten<br />

ein bisschen zurück. Manche sagen zwar, es sei eine<br />

stressige zeit, aber ich glaube, dass sich die meisten<br />

doch freuen. es soll eine angenehme zeit für alle sein,<br />

vor allem für die, die Weihnachten feiern. Die Straßen<br />

und häuser sind festlich beleuchtet. Manchmal kommt<br />

mir vor, als ob es eine Art Wettbewerb gibt, wer die<br />

Weihnachtsbeleuchtung zuerst aufhängt. und irgendwie<br />

fängt das jedes Jahr noch etwas früher an.“<br />

MArKtPLAtzhofsteig 14 | 15


Gökhan, Gülsen hümeyra, Faruk und Seher eren<br />

feiern nicht, aber backen gerne Kekse.<br />

Dejan, Dario, Vanessa und Ljilja Spasic feiern<br />

zwei Mal im Jahr Weihnachten.<br />

die süße seite des weihnachtsfestes<br />

ein Weihnachtsbrauch hat auch bei Familie eren einzug<br />

gehalten: Weihnachtskekse. Gülsen eren backt<br />

sogar eigene Weihnachtskekse. Am liebsten macht sie<br />

Sesamkekse, Mandelkekse oder Vanillekipferl. Außerdem<br />

gibt es eine spezielle Süßigkeit aus Kürbis mit<br />

dem Namen „Kabak tatlisi“, die es bei Familie eren immer<br />

in der Weihnachtszeit gibt.<br />

„wir leben das ja mit“<br />

Auch wenn Weihnachten für Familie eren nicht besonders<br />

gefeiert wird, so beeinflussen die Festlichkeiten<br />

ihr Leben trotzdem, sagt Gökhan eren: „Wir leben das<br />

ja mit. Wenn so ein Feiertag ist, dann ist die Firma zu.<br />

Das ist für uns auch mal gut, da haben wir frei und<br />

können zuhause bei unseren Familien sein. Schön ist<br />

auch, dass wir an unseren islamischen Feiertagen frei<br />

nehmen dürfen. So werden hier auch unsere Feste anerkannt<br />

und respektiert. Genauso respektieren wir natürlich<br />

auch die christlichen Feste und wünschen unseren<br />

Nachbarn und Freunden frohe Weihnachten.“<br />

Impressum<br />

FdIv: Yvonne Böhler<br />

Beiträge: Birgit Battlogg, Mag. Carina Jielg, Mag. Annette raschner,<br />

Mag. raffaela rudigier<br />

Fotos: Birgit Battlogg, Mag. Carina Jielg, Mag. Annette raschner,<br />

Mag. raffaela rudigier, Martin Widerin, erik reinhard<br />

Gestaltung: erik reinhard GrafikDesign<br />

Druck: Mayr record Scan<br />

Auflage: 15.000


Ing. Lukas Gmbh · Kesselstraße 11 · A-6922 Wolfurt · www.lukasgmbh.at Telefon +43 (0) 5574 864 86 - 0 · info@lukasgmbh.at<br />

SETZEN SIE AUF ERFAHRUNG<br />

UND INNOVATION,<br />

SPAREN SIE BIS ZU 50% IHRER<br />

ENERGIE- UND HEIZKOSTEN!<br />

Nachrüsten im Altbau – gewerblich oder privat<br />

Platzsparende Anlagen<br />

Nutzung von Sonnen-, Erd- & Grundwasser-Energie<br />

Vertrauen Sie 30 Jahren Erfahrung!<br />

NEU IM PROGRAMM: POC SKI-HELME UND BRILLEN<br />

ELEKTRONISCHE BINDUNGSEINSTELLUNG<br />

SKI- UND<br />

SNOWBOARD-<br />

SERVICE<br />

AKTION BIS<br />

3.12.2011<br />

SICHER<br />

IN DIE<br />

ZUKUNFT.<br />

FAHRRAD MODELLE 2012 EINGETROFFEN<br />

E-BIKES MIT BOSCH-, BIONX-, PANASONIC-<br />

SOWIE IMPULSE-ANTRIEB<br />

FAHRRAD WINTER SERVICE ALLER MARKEN<br />

WOLFURT - UNTERLINDEN 25 - T (0)5574 64557 - OFFICE@PUCHMAYR.AT - WWW.PUCHMAYR.AT<br />

MArKtPLAtzhofsteig 16 | 17


VoN 14-StuNDeNtAGeN, rüBe<br />

Christian Brunold stammt aus thüringen und ist 42 Jahre alt. Beruflich hat er mehr als<br />

die hälfte seines Lebens als LKW-Fahrer verbracht. Die Leidenschaft fürs Fahren ganz<br />

generell kommt nicht von ungefähr, sie wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt.<br />

Denn auch sein Vater war LKW-Fahrer, und sein Bruder ist es immer noch.<br />

Christian selbst hat achtzehn Jahre lang als Fernfahrer gearbeitet. Seit drei Jahren ist er<br />

in der Wolfurter Firma rohner tätig. In seinem DAF transportiert er fünf tage die Woche<br />

hackschnitzel oder Schrott nach Italien.<br />

t + F: Ar<br />

„Meinen Job hab ich stets aus dem herzen heraus<br />

gemacht“, sagt Christian Brunold, und so, wie er das<br />

sagt, glaubt man es ihm auf Anhieb. Schon rein äußerlich<br />

entspricht der thüringer geradezu dem Klischee<br />

eines LKW-Fahrers: Kräftig gebaut mit ohrring und<br />

Käppi, scheint er über die nötige Gelassenheit und<br />

auch über einen gewissen Schmäh zu verfügen.<br />

Bereits als zehnjähriger sei er herumgekurvt, erzählt<br />

er mit einem breiten Grinsen. Bei der Führerscheinprüfung<br />

habe man bald angemerkt: „Aha, ein Schwarzfahrer.<br />

Fahr bei der Prüfung bitte nicht zu perfekt,<br />

sonst fällt das allzu sehr auf!“<br />

Christian Brunold wusste früh, wo es beruflich langgehen<br />

sollte. Nach der Gesellenprüfung zum elektroinstallateur<br />

fuhr er drei Saisonen lang für die Baufirma<br />

Wucher. Nach dem Bundesheer wechselte er zur<br />

Firma Vögel, wo er achtzehn Jahre lang als Fernfahrer<br />

arbeitete.<br />

Fernfahrer sein heißt, fast nie zu hause zu sein und<br />

keine fixen Arbeitszeiten, sowie ein dürftiges Fixgehalt<br />

zu haben. „Man verdient hauptsächlich mit den<br />

Spesen und zulagen. Wenn du krank oder im urlaub<br />

bist, wird’s happig.“<br />

Doch in seinen Anfangszeiten hatte Christian Brunold<br />

noch keine Familie zu ernähren. er wohnte bei<br />

seinen eltern und war stets kerngesund. Sechs tage<br />

die Woche war er unterwegs und bereiste mit seinem<br />

Scania halb Mitteleuropa. Auf jeder Strecke gab es<br />

Gasthäuser, bei denen man wusste, dass man darin<br />

Kollegen antreffen würde. Wenn nicht, dann half der<br />

CB-Funk nach.<br />

heute ist das anders. Der richtige Fernverkehr sei<br />

zum Vergessen, meint Christian Brunold. Die strengen<br />

regelungen bezüglich Fahr-, und ruhezeiten beziehungsweise<br />

permanente Kontrollen, hätten dazu geführt,<br />

dass die einsamkeit zugenommen habe. Fröhliche<br />

runden mit Kollegen gebe es nicht mehr. „Ich<br />

kenne genügend Fernfahrer – vor allem jene aus den<br />

neuen eu-Ländern, die das ganze Jahr über in ihrem<br />

LKW auf einem Parkplatz in der Wildnis hausen. Sie<br />

haben nicht einmal das Geld für eine raststätte. zum<br />

Waschen steht ihnen kaltes Wasser zur Verfügung,<br />

mehr nicht. Das sind echt arme teufel!“<br />

er habe als Fernfahrer noch bessere zeiten gesehen.<br />

In zeiten ohne Digitaltachometer sei noch nicht so<br />

akribisch kontrolliert worden wie heute. „Jetzt schaut<br />

jeder, dass er weiter kommt. Man kann nicht mehr ein<br />

oder zwei Stunden warten. Die zeiten sind streng reglementiert.“<br />

trotz der vielen Kontrollen, hat Christian Brunold erst<br />

ein Mal zahlen müssen. 35 euro, „wegen einer Lappalie,<br />

da hatte ich Pech mit dem Beamten!“ Die Strafen<br />

seien zu hoch, um regeln zu missachten: „Das überlegt<br />

man sich wirklich zwei Mal!“<br />

Für den jungen Familienvater kommen Manipulationsversuche<br />

ohnehin nicht in Frage. Vom schwer<br />

verdienten Geld soll schließlich auch was für den jährlichen<br />

Sommerurlaub mit ehefrau Daniela und tochter<br />

Nadine abfallen. Die Neunjährige findet den Beruf ihres<br />

Papas toll, mehrmals habe er sie schon mitgenommen,<br />

sagt Christian. er betont auch, wie wichtig es sei, dass<br />

seine Frau seinen Beruf und die damit verbundenen Ar-


zAhLeN uND StINKStIeFeLN<br />

MArKtPLAtzhofsteig 18 | 19


zentimetergenau bewegt Christian Brunold seinen DAF –<br />

16,5 m lang, 40 tonnen schwer.<br />

beitszeiten akzeptiere. „Sie hat mich vor vierzehn Jahren<br />

kennen gelernt und ist das gewöhnt. Wir hatten stets<br />

eine Wochenendbeziehung. Wenn eine Frau gegen den<br />

Job ist, kannst du alles vergessen. Dann ist die Familie<br />

kaputt.“ In seinem umfeld kennt Christian Brunold nach<br />

eigener Aussage mehrere „rübezahle“, wie er sie nennt,<br />

die ihre einsamkeit auf diversen Parkplätzen kompensieren.<br />

„es gibt viel Angebote von Frauen unterwegs. Wenn<br />

man will, muss man nur zum telefon greifen. Das war<br />

noch nie anders.“<br />

um häufiger und regelmäßiger bei seiner Familie zu sein,<br />

hat Christian Brunold vor drei Jahren den Job als Fernfahrer<br />

an den Nagel gehängt. Seitdem fährt er für die Firma<br />

rohner und ist vollauf zufrieden. Sogar ein hobby geht<br />

sich aus. Christian ist passionierter Flügelhornspieler, im<br />

thüringer Musikverein kann er seiner Leidenschaft zumindest<br />

ein wenig frönen. „es ist zwar nicht der richtige<br />

Musikverein in thüringen, sondern eine Art Feierabendmusikverein,<br />

wie wir dazu sagen. eine Bauernkapelle<br />

halt. Die Mitglieder sind alle exmusikanten, manche sind<br />

schon über achtzig Jahre alt. Aber es macht Spaß. Wir<br />

spielen gemütliche Pölkerle oder Wälzerle.“<br />

Wenn sich Christian Brunold in seinen 16,5 Meter langen<br />

und bis zu vierzig tonnen schweren DAF setzt, dann<br />

gibt dieser Anblick ordentlich was her. Man sieht ihm<br />

auch die Freude an der Arbeit an. Früher, bei seinem<br />

schönen „hauber“, habe er sogar noch des Öfteren am<br />

Wochenende Felgen poliert, erzählt der thüringer. Jetzt<br />

sei das anders, aber nicht mehr lange. Anfang nächsten<br />

Jahres bekommt er endlich den von ihm so geliebten<br />

Scania. Dann werde er wieder glücklich sein. Sein jetziger<br />

DAF verfügt aber doch immerhin über zwei Betten,<br />

eine Standheizung im Winter und über Standklima im<br />

Sommer. „So lässt es sich zwei Nächte pro Woche durchaus<br />

aushalten.“<br />

zum Waschen geht Christian Brunold entweder in den<br />

Waschraum jener Firma, die er beliefert, oder in eine<br />

raststätte. „Früher war ich länger unterwegs, da hab<br />

ich dann in einem Autohof für zwei euro eine saubere<br />

Dusche vorgefunden. Klar gibt’s unter den Fahrern auch<br />

solche, die das nicht nützen. richtige Stinkstiefel halt,<br />

da wird’s einem hie und da schwindlig.“<br />

Dass es neben Stinkstiefeln auch diverse Blindgänger<br />

gibt, möchte der 42-Jährige gar nicht erst bestreiten.<br />

Schließlich herrsche seit langem ein eklatanter Mangel<br />

an LKW-Fahrern. „und wenn die Firmen keine Fahrer kriegen,<br />

nehmen sie halt auch schlechte. Viele machen den<br />

Job ja nur, weil sie sonst keine Arbeit haben. Bei mir hingegen<br />

war immer herzblut dabei.“<br />

und welche eigenschaft muss ein guter LKW-Fahrer mitbringen?<br />

„Pünktlichkeit, Sauberkeit und zuverlässigkeit.<br />

Das ist in einem anderen Job nicht anders.“


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

MArKtPLAtzhofsteig 20 | 21


AuF eINeM KILoMeter DIe GAN<br />

Fünf Wolfurter Pfadfinder erzählen von ihren ganz persönlichen Jamboree-<br />

erfahrungen. Für Nicht-eingeweihte: ein Jamboree ist ein Lager, zu dem die<br />

ganze Welt verabredet ist. Scheich, König, Gott und Allah inklusive.<br />

t + F: CJ<br />

Wiesen, Waldstücke, Spielplätze, ess-zelte, Schlafzelte,<br />

dazwischen Jugendliche in Gruppen, die Musik<br />

machen, Volleyball spielen oder Bauwerke instand<br />

halten, erwachsene Leiter, die mal eine zigarette rauchen<br />

oder im „Gatsch“ herumrutschen, kochen oder<br />

den Ablauf des nächsten tages planen, in der Mitte<br />

eine riesige Konzertbühne. es muss etwas ganz Besonderes<br />

gewesen sein, das 22. Jamboree in rinkaby<br />

in Schweden. heuer ende Juli bis Anfang August. ein<br />

zweiwöchiges Pfadfinder-Lager mit 13 Wolfurtern und<br />

40.000 (!) Pfadfindern aus der ganzen Welt. International<br />

eben. „Wobei man muss unterscheiden“, sagt Martin<br />

Widerin, einer der Wolfurter Pfadfinder, der als Mit-<br />

arbeiter mitgekommen ist, „internationale Lager gibt<br />

es jedes Jahr wie Sand am Meer. Da sind dann, wenn<br />

es etwa in Schweden stattfindet, 3000 Schweden und<br />

500 teilnehmer aus anderen Ländern. ein Jamboree<br />

findet nur alle vier Jahre in einem anderen Land statt.<br />

Da sind ebenfalls etwa 3000 Pfadis aus dem Gastland<br />

– dazu kommen dann aber 37.000 weitere aus knapp<br />

150 anderen Nationen. Wenn ich da einen Kilometer<br />

vom Schlafzelt zum Frühstücksbereich laufe, begegne<br />

ich auf dem Weg Leuten aus Algerien, Israel, den<br />

uSA, Chile, ecuador, Australien, Neuseeland, Finnland,<br />

Pakistan, Indien, Afghanistan, Spanien, Island und so<br />

weiter.“


ze WeLt.<br />

Klar, dass so etwas eine bleibende erinnerung ist, für<br />

jeden wahrscheinlich aus einem anderen Grund. Für<br />

renate Küng war es wie eine Art Mutprobe. „Wir Mitarbeiter<br />

waren dafür verantwortlich, dass der Laden<br />

rennt. Wir haben gekocht, das Frühstück vorbereitet,<br />

das Lager aufgebaut, die Infrastruktur geschaffen und<br />

instand gehalten. Also urlaub war das nicht, eher schon<br />

eine Grenz-erfahrung. Aber ich wollte wissen, ob ich<br />

das durchstehe, mit 3000 Leuten beim Frühstück zu<br />

sitzen und von der Früh weg englisch zu sprechen. es<br />

waren in jedem Fall zwei ganz unglaubliche Wochen.“<br />

Für Linus und Cornelius war es definitiv ein einzigartiges,<br />

nicht wiederholbares erlebnis, denn sie gehör-<br />

West<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

TERRASSENPLATTEN<br />

PFLASTERSTEINE<br />

BÖSCHUNGSSTEINE<br />

Do stimmt<br />

da Preis<br />

www.betonwerk-rohner.at<br />

MArKtPLAtzhofsteig 22 | 23


ten zu jenen, für die das Jamboree gemacht wurde:<br />

den 13- bis 17jährigen Pfadfindern. „es war gewaltig“,<br />

erinnert sich Linus, „wir haben ganz viele Freunde<br />

gefunden, aus england, holland oder auch Amerika.<br />

Wir haben auch viel gemacht, es gab eine Menge<br />

Programm. Wir konnten die zutaten für unser essen<br />

selbst einkaufen, auch in unterschiedlichen Arealen<br />

unterschiedliche Gerichte aus unterschiedlichen Ländern<br />

probieren. Wir sind Fahrrad gefahren und haben<br />

damit die handys und sonstige Geräte aufgeladen. es<br />

wurde viel gespielt, es gab ein „Quest“, eine Art rollen-<br />

und Abenteuerspiel, und wir haben Ausflüge in<br />

die umgebung gemacht. Das einzige, was nicht so toll<br />

war – wir mussten jeden Morgen um 7 uhr aufstehen.“<br />

und Cornelius meint: „Das ist schon sensationell. Man<br />

kann da kilometerweit laufen, und trifft auf Menschen,<br />

die allesamt offen und gut drauf sind. Da ergeben sich<br />

leicht Freundschaften. Wir schreiben Briefe und werden<br />

uns wiedertreffen.“<br />

Sommer in Schweden – nicht ohne Volkssport eishockey<br />

7 Jahre lang dauerten die Vorbereitungen in Schweden,<br />

damit die 40.000 Pfadfinder diese zwei Wochen<br />

ungestört verbringen konnten. ein ungeheurer logistischer<br />

Akt – und danach musste das riesige Grundstück<br />

mit Naturarena auf einem ehemaligen Militärfeld<br />

ja wieder genau so zurückgelassen werden, wie<br />

es vorgefunden wurde. Das gebietet die Pfadfinderehre,<br />

die gleichzusetzen ist mit Verantwortung dem<br />

Menschen und der umwelt gegenüber.<br />

„Im Grunde sind wir die weltweit größte Friedensorganisation<br />

mit 41 Millionen Mitgliedern, bei der die<br />

Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt stehen.“ und<br />

so waren auch die Aktivitäten des Jamborees dementsprechend:<br />

es gab Vorträge von Susan Bissell, der<br />

obfrau des Kinderschutzbundes der uNICeF, einen<br />

Besuch des saudischen Bildungsministers und natürlich<br />

des schwedischen Königspaares. Karl Gustav<br />

ist übrigens selbst Pfadfinder und hat im Lager übernachtet.<br />

Außerdem wurde auf dem Jamboree eine<br />

großangelegte Aktion gestartet, die sich Messengers<br />

of Peace nennt, also Botschafter des Friedens. täglich<br />

sollen damit Friedensprojekte auf der ganzen<br />

Welt unterstützt werden.<br />

Martin Widerin, der in Wolfurt die Pfadfinderzeitung<br />

mit einer Auflage von 100 Stück herausgibt, war gemeinsam<br />

mit top-Journalisten aus uganda, Spanien<br />

oder Großbritannien im Mediateam des Jamboree.<br />

„eine Superpartie. Wir haben die Pressekonferenzen<br />

etwa für das Friedensprojekt organisiert, und es gab<br />

ein Camp-radio und Camp-Fernsehen und zahlreiche<br />

Blogs, die von den teilnehmern selbst betreut wurden.<br />

Al Jazeera hat eine ganze Woche lang bei uns gedreht<br />

und einen tag live für deren Kinderkanal übertragen.<br />

Mit einer reichweite von über einer Milliarde<br />

zusehern in der gesamten Arabischen Welt!“<br />

überhaupt, so Widerin, sei es faszinierend, wie interkulturell<br />

die Pfadfinderei tatsächlich sei, wie echte<br />

toleranz gelebt werde. „Bei einem Jamboree gibt es<br />

eine sogenannte Faith and Believes-Areas, jede religion<br />

hat da ihr eigenes Gottes-zelt. Ich war bei einem<br />

hindu-Gottesdienst, und ich durfte am 31. August<br />

beim Start vom ramadan mit dabei sein – das war<br />

schlicht großartig, und ich würde mir eine ähnliche<br />

toleranz der religionen auch bei uns im Alltag wünschen,<br />

denn letztlich ist es doch egal, wie der Gott<br />

heißt, dem zu ehren man rituale feiert.“<br />

über eines sind sich alle fünf einig, höhepunkt der<br />

zwei Wochen Ausnahmezustand war die Closing Ceremony<br />

mit Konzert der rockband europe und deren<br />

hit „the final Countdown“. „Des war einfach Mega“,<br />

sagen Linus und Cornelius.


Ab Anfang Dezember<br />

Shanti komplett neu<br />

Jetzt noch größer und Platz für 75 Personen.<br />

Falls Sie eine privates Fest feiern, sind wir<br />

das perfekte Lokal, um Ihrer Feier<br />

den idealen Rahmen zu geben.<br />

Gerne informieren wir unverbindlich<br />

über Möglichkeiten<br />

und Preisgestaltung.<br />

Dammstraße 29<br />

A-6922 Wolfurt<br />

T 05574 / 84800<br />

www.shanti-austria.com<br />

MArKtPLAtzhofsteig 24 | 25


MArKtPLAtzrANDNotIzeN<br />

sturM iM alltag: die frisur hält.<br />

Carina Jielg<br />

Also das müssen wir noch üben, das mit dem Abstimmen.<br />

Im Fall meiner Frisur hat das ja nicht so geklappt<br />

wie ursprünglich - in der vorigen Ausgabe des „<strong>Marktplatz</strong><br />

Hofsteig“ - angedacht. Geplant war, dass Sie, geschätzter<br />

Leser, geschätzte Leserin, über die Zukunft<br />

meines Haupthaares mitentscheiden. Jetzt mal abgesehen<br />

davon, dass, wie ich meine Haare trage, höchstens<br />

noch diejenigen marginal interessieren wird, die<br />

mich auch kennen, wäre das – abstrakt betrachtet<br />

– eine Möglichkeit, die Realität aktiv mitzugestalten.<br />

Gewesen, meine Damen und Herren. Die Gelegenheit<br />

haben Sie sich - bis auf einige Wenige, für deren Einsatz<br />

ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken möchte!<br />

- nämlich entgehen lassen und mich mit der Wahl<br />

allein gelassen.<br />

Okay, okay! – Sie haben sich gedacht, da kann eh nix<br />

schiefgehen, alle vier Vorschläge sind großartig und<br />

die vier Friseursalons sowieso - folglich muss ich auch<br />

nicht abstimmen. Haben Sie sich gedacht.<br />

Wenn das immer so ...<br />

Wie gesagt – wir sollten das noch üben.<br />

Schließlich habe ich auch ohne Ihre Mithilfe eine Entscheidung<br />

getroffen – und bin überglücklich mit meiner<br />

neuen Kurzhaarfrisur.<br />

Und dankbar, denn ich habe einiges gelernt.<br />

Zum Beispiel, dass Friseure bisweilen lebensrettend<br />

sein können, zumindest aber lebensnotwendig sind.<br />

Sie können sich nicht vorstellen, wie viele Menschen<br />

aus meinem Umfeld durch meine neue Kopfhaarpracht<br />

an ihre eigene Haupt-Misere erinnert, sich mehr oder<br />

weniger völlig verzweifelt an mich gewandt haben mit<br />

der Frage – „Was soll ich nur mit meinen Haaren ma-<br />

chen?“ Als wäre ich diesbezüglich Expertin! Ich habe<br />

sie alle nach Wolfurt geschickt – dort gibt es ganz hervorragende<br />

Friseure und unter Garantie auch für Dich<br />

den oder die Richtige, habe ich gesagt. Sind sie alle in<br />

Ihren Salons angekommen, werte Friseure und Friseurinnen?<br />

Jedenfalls ging es den Verzweifelten bereits<br />

nach Vereinbarung eines Termins wesentlich besser –<br />

also allein die Vorfreude auf den Friseurbesuch wirkt<br />

wahre Wunder.<br />

Zweitens habe ich gelernt, dass ich mir durch einen<br />

Friseurbesuch eine Menge Geld, Zeit und Ärger erspare:<br />

Im angenehmen Ambiente des Salons werden mir<br />

eine oder zwei Stunden Auszeit, Ruhe und Entspannung<br />

zuteil, ich bekomme die Beine hochgelegt, den<br />

Kopf massiert und gekühlt, mein von mir sträflich<br />

vernachlässigtes Haar wird mit Pflege versöhnlich gestimmt,<br />

und ich verlasse den Salon mit dem Gefühl,<br />

ein neuer Mensch zu sein. Ich fühle mich aufgeräumt.<br />

Gut gelaunt. Leicht. Jeglicher Unbill, den der restliche<br />

Tag noch für mich bereithält, prallt an mir ab. Und sie,<br />

die Frisur hält. Hält durch. Die ganze Woche. Den ganzen<br />

Monat. Da erübrigt sich jeder Gang zum Psychologen,<br />

meine sich ankündigende Herbstnebel-Depression<br />

wird im Keim erstickt. Keine Lust auf Frust-Shoppen<br />

und kaum Hunger auf Schokolade. Was wiederum der<br />

Figur nicht schadet und mir möglicherweise alsbald<br />

wieder genügend Platz im neuen, aber bisher wegen<br />

der zu kleinen Kleidergröße nie getragenen Hosenanzug<br />

verschaffen wird. Hat sich also rundum gelohnt<br />

– der Friseurbesuch.<br />

Wenn man nun davon ausgeht, dass sich nicht nur bei<br />

mir, sondern bei nahezu jedem und jeder nahezu ähnliche<br />

Folgeerscheinungen aus einer Friseurbehandlung<br />

ableiten ließen, dann würde die Welt ein gutes Stück<br />

freundlicher aussehen. Man könnte durchaus weiter<br />

folgern: Ist die Frisur gut, geht es dem Menschen gut,<br />

geht es der Gesellschaft gut.<br />

Fehlen also nur noch zwei Dinge zum Glück: Der Gerechtigkeit<br />

halber müssten die Friseure wegen ihres<br />

äußerst positiven Einflusses auf das volkswirtschaftliche<br />

Wohlbefinden auch aus staatlichen Töpfen zusätzlich<br />

entlohnt werden und – Sie müssten lernen sich zu<br />

entscheiden bzw. aktiv die Realität mitzugestalten. Beginnen<br />

Sie ganz oben mit Ihrem Kopf – gehen Sie zum<br />

Friseur!<br />

Dazu passend ein Musiktipp:<br />

Die drei Friseure<br />

CD „Ja, jetzt sofort Disco“<br />

Track 4 „Friseure sind gute Menschen“


Der<br />

Maler<br />

in Ihrer Nähe<br />

Wolfurt, Achstraße 46<br />

Tel. 05574/ 82220<br />

office@malernetzer.at<br />

www.malernetzer.at<br />

www.weltladen.at<br />

WERTVOLLES<br />

AUS ALLER WELT<br />

fairschenken<br />

Weltladen Wolfurt<br />

Kellhofstraße 3, 6922 Wolfurt


Sicheres<br />

Sparen,<br />

weil es Ihr<br />

Geld ist.<br />

Seit 189 Jahren gehen wir verantwortungsvoll mit dem Geld<br />

unserer Kunden um. Wie Sie am besten auf die aktuellen<br />

Entwicklungen auf den Finanzmärkten reagieren, erfahren Sie<br />

bei einem Beratungsgespräch. Jetzt in Ihrer Sparkasse sowie<br />

unter 05 0100 - 75000.<br />

www.bregenz.sparkasse.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!